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Neuinstallation SAT-Anlage

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von LuckyJack86, 3. Oktober 2021.

  1. Millex

    Millex Gold Member

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    Oh ein Insider, da muß ich doch gleich mal fragen wie das ganze da überhaupt funktioniert. Wie es verkabelt wird ist mir schon klar, aber wie wird das Signal über die Glasfaser übertragen? Ich finde nirgends Angaben zum Datendurchsatz, deshalb vermute ich mal das geht da nicht digital, was man bei "Glasfaser" vermuten würde, sondern wird einfach analog auf eine Laserdiode moduliert und dann analog als Licht übertragen. Liege ich damit richtig?
     
  2. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Egal ob Sat-ZF oder CATV über Glas, es ist immer RFoG. Bei großen Systemen werden die ZF-Ebenen frequenzmäßig gestapelt, entweder nach dem Stack von Global Invacom oder nach dem Stack von Fracarro.
    Geht es um große Netze und mehrere Satelliten, wird ein DWDM-Signal aufgebaut, denn nur dies kann ein EDFA verstärken. Mit einem EDFA-Ausgang kann man per passivem Netz etwa 250 Anschlüsse versorgen, wobei ein EDFA durchaus auch 16 Ausgänge hat und dabei nur etwa 50 W (!) an Leistungsaufnahme hat.
    Daten für Internetzugang werden auf einer weiteren Faser übertragen, denn üblicherweise wird jede Wohnung mit vier Fasern angefahren. Es ginge per WDM auch über eine Faser, jedoch ist man mit separater Faser anbieterunabhängig (es braucht keine Wellenlängenkoordinierung untereinander).
     
  3. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Ich ergänze das einmal um eine PDF mit einem Schaubild bzgl. optischer Frequenzweiche: Klick (s. rechts unten):

    Wollte man vier Sats empfangen und das alles über Glasfaser übertragen, könnte man (nicht dargestellt) für jeden Sat mit typgleichen (= eine Wellenlänge) optischen Sendern (LNB rein > Licht raus) und je einer Glasfaser pro Satellit arbeiten. Die in der PDF dargestellte Alternative wäre, für jeden Sat einen optischen Sender mit eigener Wellenlänge zu nutzen und diese optischen Signale mit unterschiedlichen Wellenlängen (Farben) mit optischen Weichen auf der Senderseite zusammenzufassen bzw. auf der Empfängerseite wieder zu trennen (Dämpfung pro Weiche ca. 1,6 dB / In diesem Beispiel liegen die Wellenlängen 20 nm auseinander (gröberes Raster = coarse wavelength division multiplexing (CWDM), mit DWDM (D für denth) geringere Abstände).

    Die Kosten kann ich selbst nicht einschätzen. @KlausAmSee hatte in einem anderen Beitrag angemerkt, dass es sich dann, wenn die Leistung des optischen Sender alleine für das Objekt ausreicht, anbietet, mehrere Fasern zu verlegen. Das käme günstiger als der Einsatz optischer Diplexer. Anders sähe es aus, wenn für noch größere Objekte das optische Signal zusätzlich verstärkt werden muss. Dann kann es wirtschaftlicher sein, durch den Einsatz von Diplexern (wohl noch kostenintensiver) optische Verstärker (EDFA) einzusparen. Wobei das dann, sofern ich das richtig verstanden habe, nur mit DWDM und nicht mit den konkret in der PDF gezeigten Sendern ginge.
     
  4. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Für welche Variante man sich entscheidet, hängt von mehreren Faktoren ab.

    1. Muss ich optisch verstärken? Wenn ja, dann kann es nur ein Sender im 1550nm-Bereich sein. EDFAs haben nur ein kleines Wellenlängenfenster, welches nutzbar ist (deswegen DWDM und nicht CWDM). Wenn ich mehrere Wellenlängen über einen EDFA schicken möchte, muss ich auch hier eine Vielkanalbelegung beachten und eine Pegelreduzierung einplanen. Auch sollten die Wellenlängen / ITU-Kanäle so ausgewählt werden, dass die Intermodulationsprodukte nicht in die Nutzbänder fallen (also keine gleichmäßige Wiederholung).

    2. Gehören die Fasern mir oder muss ich anmieten? Fasern werden üblicherweise als "Dark Fibre" angemietet, also eine Verbindung, die ich komplett selbst nutzen kann. Man versucht dann natürlich möglichst alles über eine einzige Faser zu bringen und das bedeutet Wellenlängenmultiplex (der wiederum Kosten für De-Multiplexer verursacht). Die Streckenfasern selbst sind wesentlich günstiger als Koaxkabel, die Kosten entstehen durch die Verlegung, das Spleißen und Konfektionieren. Fertig konfektionierte Kabel sind natürlich auch ein Kostenfaktor. Üblich ist auch eine kombinierte Lösung, also z.B. WDM auf der gemieteten Faser ins Haus, dort ein WDM-Demux, auf einen Verteiler pro Wellenlänge und dann nach Bedarf bis in die Wohnung gepatcht.

    3. Kann ich Spleißen? Wenn ja, verwende ich günstige Meterware und spleiße mir das Netz so zusammen, wie ich es brauche. Spleißen ist heute kein Hexenwerk mehr und die Spleißgeräte gibt es schon in der Preisklasse eines hochwertigen Antennenmessgeräts. Wer vor hat, mehr in Sachen Glas zu machen, fährt auf Dauer erheblich günstiger, als immer fertig konfektionierte Leitungen zu nehmen.

    Bei diesen Betrachtungen sprechen wir aber nicht von einem Einfamilienhaus. Auch ein Häuserblock ist schon eher "klein". Vielmehr wird so etwas bei Wohnanlagen oder tatsächlich auch von Stadtwerken für ganze Städte gemacht, die parallel zu Wasser und Strom inzwischen auch Internet/Telefonie und Fernsehen anbieten.

    Um das Bild abzurunden möchte ich noch erwähnen, dass es auch Systeme gibt, die die ZF-Ebenen frequenzmäßig nicht stapeln, sondern für jede ZF-Ebene eine separate Wellenlänge nutzen. Das wird aber eher bei kleinen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen gemacht.

    Und zum Thema "digital": Es ist keinesfalls so, dass bei der Datenübertragung per Glasfaser eine LED oder ein Laser nur blinkt und so 1 oder 0 überträgt. Vielmehr gibt es auch hier Zwischenstufen, wodurch mehrere Bits pro Symbol übertragen werden (alles andere wäre Dynamikvergeudung!). Genauso sieht es ja auch auf den LAN-Leitungen aus. Auch wenn am Ende digitale Daten übertragen werden, bleibt die physikalische Übertragung eine analoge Sache.
     
  5. Discone

    Discone Lexikon

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    Was dann wieder mit Zusatzkosten belastetes "Kabel-TV" wäre, von dem viele Leute wegen der Kostenreduzierung / Kostenoptimierung und wegen der freien Auswahl an Internetanbietern weg wollen (eine mittelgroße Sat-Verteilung mit DVB-T2 Ergänzung verursacht keinerlei Zwangs-Zusatzkosten für Wohnungsnutzer): die Zukunft von DVB-C sieht düster aus (Kabel-TV Betreiber wollen mit ihrer Dienstleistung Profit erwirtschaften).
    Millionen Deutsche würden Kabel-TV kündigenwenn sie könnten :) :D > Kosten für den Kabel-Anschluss entfallen dann
    Die eigene Sat-Antenne z.B. auf dem Balkon (im gegen direkte Blitzeinwirkung geschützten Bereich) ist die günstigste Sat-TV Lösung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Oktober 2021
  6. Raina

    Raina Guest

    @LuckyJack86
    Meine Vorschreiber haben hier ja schon viele interessante Informationen bezüglich des Aufbaus einer solchen SAT-Installation gegeben. Ein wesentlicher Punkt wurde aber m.E. nicht beachtet. @LuckyJack86 schreibt selbst, dass er von der Materie wenig Ahnung hat. Wäre ich in seiner Lage, würde ich mehrere Fachfirmen kontaktieren und mir passende Angebote für eine Komplettlösung unterbreiten lassen. Diese Firmen haben kompetente Techniker, die solche Aufgaben schon oft gelöst und damit Erfahrung haben. Eine ausführliche, sachkundige Beratung sollte bei einer seriösen Firma natürlich selbstverständlich sein. Dabei wäre ich, was die Herstellerauswahl betrifft, für alle Markenanbieter offen und würde mich im Vorfeld, mangels eigener Erfahrung, nicht auf einen Hersteller festlegen. Durch eine solche Vorgehensweise, so denke ich, könnte er sich eventuelle Probleme in der Zukunft vom Halse halten und wahrscheinlich auch noch Kosten sparen.
     
  7. Discone

    Discone Lexikon

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    Teile uns dann bitte mit, wie viele kompetente Fachfirmen du im Bereich von deinem Wohnort gefunden hast.
    Ich hatte ein Gespräch mit einem Elektrotechniker Meister, der kannte noch keine Breitband-LNBs und auch keine gute Einkabel Sat-Verteilung |die Fachfirma hatte in einem stillgelegten Kamin für 10 Wohnungen dann 20 Koaxialleitungen eingezogen, ein DiSeqC Standard-Multischalter war dafür geplant|. Nach meiner Beratung vom befreundeten Hauseigentümer wurden 10 Leitungen wieder entfernt und jede Wohnung hat heute über separate Koaxialleitung acht User-Band-Frequenzen (über zwei JESS Einkabel-Kaskaden), zusätzlich wurde auch noch DVB-T2 eingespeist.