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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Da mangels einer ordnenden Moderatorenhand der Thread schon lange unüberschaubar ist, komprimiert wiederholt, was weiter vorne aber auch in anderen Threads schon mehrfach ausgeführt wurde:
    1. Gefährliche Näherungen sind durch Einhaltung ausreichend isolierender äquivalenter Trennungsabstände nach den Blitzschutznormen wie auch der für Antennensicherheit maßgeblichen IEC 60728-11 gegen Blitzschutzanlagen und auch für Ableitungen getrennter Fangstangen zum Schutz von Antennen zwingend vorgeschrieben.
    2. 2012 hatte ich im für Antennensicherheit zuständigen deutschen Normengremium DKE/K 735 beantragt Trennungsabstände auch für die Erdungsleiter bei Antennendirekterdungen zwingend vorzuschreiben, welche im Gegensatz zu min. zwei Abeitungen von Blitzschutzanlagen die ganze Blitzlast allein tragen müssen und auch stärker erwärmt werden als Erdungsleiter aus St/tZn, Alu oder Kupfer mit 50 mm² Querschnitt.
    3. Da man in diesem Gremium Elektrofachkräften die Berechnung der TA nicht zutraut, wurde immerhin beschlossen wenigstens Außenableitung zwingend vorzuschreiben.
    4. Wider Blitzschutzphysik und Vernunft ist der Beschluss nicht in die international harmonisierte IEC 60728-11 eingeflossen, weshalb es auch in der kommenden deutschsprachigen Norm DIN EN 60728-11:2017-10 weiterhin dem zumeist fehlendem Blitzschutzverstand der Installateure überlassen bleibt, ob Antennenerdungen ohne gefährliche Näherungen oder als Blitzeinleiter verlegt werden.
    5. ERKLÄRUNG: Es müssen in den nationalen und internationalen Kommitees für Antennensicherheit erst noch einige Mitglieder aussterben, welche von der Illusion nicht ablassen wollen, dass (blitzstromtragfähige) Erdungen exponiert angebrachter Antennenanlagen keine Blitzschutzmaßnahme sind.
    Kürzer ausgedrückt:
    Was nicht verboten ist, ist erlaubt. Die Innenführung von Erdungsleitern aus 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² St/tZn, Alu oder Cu für Antennendirekterdungen unter Missachtung isolierender Trennungsabstände ist gefährlich, normativ aber trotzdem nicht untersagt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Juni 2017
  2. BlackAngel

    BlackAngel Junior Member

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    Sprich es wäre auch gefährlich den Erdungsleiter neben den Alu-Mehrschichtverbundrohren für Sanitär zu verlegen?
    Wenn man den Erdungsleiter außen verlegen würde, hätte ich nur die Möglichkeit ihn an den Ringerder anzuschließen. Oder müsste man durch die Wand in den Technikraum zur HES?
     
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    BINGO!
    Die Formulierung "durch eine qualifizierte Fachkraft anschließen zu lassen" wäre normkonformer.

    Nach DIN 18014, die nur für Neubauten Pflicht und Altbauten Kür ist, sind bei isolierten Fundamenten/Bodenplatten in der Bopla Funktionspotenzialausgleichsleiter wie Fundamenterder zu verlegen und je max. 20 m Gebäudeumfang bzw. an allen Anschlussfahnen mit dem Ringerder und dem Funktionspotenzialausgleichsleiter zu verbinden.

    An Altbauten nachträglich verlegte Ringerder können die Maschenweiten von max. 20 m (ohne Blitzschutzanlage) nach DIN 18014 bzw. 10 m (mit LPS) nach Blitzschutz-Normenreihe IEC 62305 oft nicht einhalten. Bei weniger als drei Ableitungen von Blitzschutzanlagen oder nur einem Erdungsleiter für Antennen müssen die Verbinder nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig zertifiziert sein. Separate Ringerder für Blitzschutzanlagen, früher Sammelleitung genannt, ohne blitzstromtragfähige Verbindung zum Schutzpotenzialausgleich/HES sind ebenso wie Separaterder von Antennenanlagen gefährlich und normwidrig.

    Mit Klasse H herstellergeprüften Verbindern zwischen Ringerder und Antennenträger sowie zu einer HES für Blitzschutzpotenzialausgleich, wäre eine korrosionsbeständige Anschlussfahne aus 10 mm Rund- oder 30 x 3,5 mm Bandstahl nach Blitzschutznormenreihe nur an den RE nach IEC 62305 wie auch der für Antennensicherheit primär maßgeblichen IEC 60728-11 tolerierbar.

    Text nachträglich erweitert
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Juni 2017
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  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Das klingt v i i i e l einfacher als es wirklich ist.

    Die Montage von HVI-Leitungen erfordert noch mehr Blitzschutzkunde als die Installation üblicher Blitzschutzanlagen. Die zulässige Länge von HVI-Leitungen ist begrenzt und ich verweise auf die Montageanleitung und das Stichwort Endverschluss am Antennenkopf und am Fußpunkt zur Vermeidung von Gleitüberschlägen.
     
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  5. Discone

    Discone Lexikon

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    Deswegen sollte die Montage und Verlegung einer HVI-Leitung unter Kontrolle
    von einer verantwortlichen Elektrofachkraft mit Zusatzqualifikation
    als zertifizierte Blitzschutzfachraft erfolgen; eingetragen im VNB-Installateurverzeichnis.

    Solche Arbeiten sind so komplex, daß ein "Eisenbieger / ein Klempner"
    auch mit Blitzschutz-Lehrgang vermutlich nicht geeignet ist.
     
  6. BlackAngel

    BlackAngel Junior Member

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    Ich fasse zusammen und gehe davon aus, dass dies die bessere Lösung im Gegensatz zur HVI-Leitung ist.

    Den Erdungsleiter vom Antennenmast an der Außenwand, möglichst geradlinig und senkrecht geführt, in einem PVC-Rohr mit 3 mm Wandstärke verlegen und mit einem Klasse H Verbinder (100 kA blitzstromtragfähig zertifiziert) an den Ringerder anschließen?

    Und wenn man zusätzlich Solarthermiepanels auf dem Dach hat, mit dem Erdungsleiter vom Antennenmast ausgehend erst über die Panels und dann an den Ringerder?
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Juni 2017
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Die Vorteile von HVI-Leitungen wie z. B. DEHNcon-H sind insbesondere in Kombination mit getrennten Fangeinrichtungen unbestritten, nur ist deren Installation nix für den Eli des geringsten Misstrauens um die Ecke und noch weniger für Heimwerker, die glauben das das fehlende Know-How mal eben aus Foren ziehen zu können.

    Dass es dir nur um Vorabinformationen für externe Auftragsvergabe geht, überfordert mittlerweile meinen atheistisch geprägten Glauben. :D
    Es würde zu weit führen den verquer formulierten Normenpassus mit dem PVC-Rohr zu zerlegen. Der stammt eigentlich aus der Blitzschutznorm, allerdings wurde er sinnentstellend abgeschrieben. Es dürfte auch schwer sein ein solches Rohr mit hochvernetztem PVC (Originaltext DIN EN 62305) zu beziehen.
    Nach Blitzschutzkriterien sind zur Vermeidung zündender Lichtbögen alle metallischen Hausteile mit zu geringem Abstand zu Blitzschutzanlagen mit anzuklemmen. Das sollte man auch gegen Erdungsleiter von Antennen beherzigen. Nach diesen Kriterien wäre die Solarthermieaanlage nur dann an den Erdungsleiter der Antenne mit aufzuklemmen, wenn die äquivalenten TA unterschritten sind. Wo sie ausreichen, ist das eine normativ nicht geforderte Fleißaufgabe.

    Blitzschutzbauteile sind für 8 - 10 mm Standarddurchmesser ausgelegt, normkonforme Klasse H-Verbindungen an 16 mm² Cu nur mit wenigen Bauteilen möglich. Bei 50 mm² Blitzableiterdraht ist die Auswahl viel größer und der Draht auch optisch verträglicher zu verlegen als 16 mm² Cu in Leerrohr oder Kabelkanal.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2017
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Demnächst tritt die IEC 60728-11:2016 in Deutschland als DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 in Kraft und noch bevor das so weit ist wurde eine recht umfangreiche Revision der IEC angekündigt.

    Der Eiertanz um temporär untersagte mehrdrähtige Leiter und die kryptische Formulierung der noch aktuellen Normausgabe, welche nur Einzelmassivdrähte als geeignet bezeichnet und Feindrahtleiter verboten hat, ist mit der neuen Formulierung vorbei.
    Die europäisch harmonisierte Normenreihe EN 50164-x ist seit 2013 durch die international harmonisierte EN 62561-x abgelöst, unter anderem dieser falsche Normenbezug steht zur Revision an.

    Die Kryptik der Vorgängerausgaben mit dem geeigneten Massivdraht ist durch Umstellung auf Draht final beseitigt, liest man die Änderungsmitteilungen, setzt sich das Verwirrspiel um Leiterquerschnitte und -arten fort:
    Der angeblich gestrichene Alu-Leiter ist jedenfalls in 11.3.2 als Erdungsleiter noch da und einen blitzschutztechnischen Grund, warum man Alu streichen müsste, gibt es nicht. Richtig hätte es lauten müssen:

    b) in 11.3.1.2 wurden die Querschnitte für Potenzialausgleichsleiter durch Verweis auf 6.2 von irrtümlich 16 mm² Cu und 25 mm² Alu auf 2,5 mm² Cu (geschützt) und 4 mm² Cu (ungeschützt) geändert.

    Womit auch der irrtümliche PA-Leiterquerschnitt in den Beispielbildern 13 und 16 bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen nach 6 Jahren ohne Corrigendum endlich berichtigt ist.
     
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  9. Discone

    Discone Lexikon

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    Auch bei der Anordnung / Montage einer terrestrischen Außenantenne
    sollte die VDE 0855 Teil 1 und weitere Vorschriften beachtet werden,
    betrifft auch die Verlegung der Koaxialleitung: ... Außenantenne - bräuchte mal Beratung!
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. September 2017
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Aus Anlass der aktuellen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 ein Rückblick zum Startbeitrag.
    Kaum ist die IEC 60728-11:2016 als deutsche DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 gültig, wird sie aus mehreren Gründen einer Revision unterzogen. Gestern tagte das für Antennensicherheit maßgebliche deutsche Normengremium und hat auch die damals gestellten Fragen diskutiert:
    1. Blitzströme sind möglichst unmittelbar gegen Erde abzuleiten. Eine 6 m lange horizontale Verschleifung im DG mag einfacher sein, sie widerspricht aber dem Prinzip senkrechter Ableitung und ist auf oder unter Erdniveau anzustreben. Nachdem nur in alten VDE 0855 Teil 1 damals Umwege genannte zulässige Schleifen beschrieben wurden, kann man sich bezüglich noch tolerierbarer unvermeidlicher Schleifen nur an der Blitzschutznorm DIN EN 62305-3 orientieren.
    2. Die Schirme aller aus LPZ 0A ins Gebäude ein- oder ausgeführten Leitungen sind in den (Blitz-)Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen. Am sinnvollsten ist die PA-Ausführung möglichst nahe der Kabeleinführung ins Gebäude, diese unterbindet bei erdungspflichtigen Antennen auch brandauslösende Überschläge und schützt LNB ohne galvanische Verbindung zur Antenne. Nach bisheriger Normenpraxis waren bei Antennendirekterdungen zur Verhinderung induktiver Blitzstromeintragungen PA-Leiter nur "schleifenfrei" am geerdeten Antennenträger anzuschließen, was auch für den PA von Multischaltern im UG galt. Nunmehr darf auch an Fußpunkten von Verteilnetzen zusätzlich vermascht werden, wie es schon bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen Pflicht war. Dies ist eine Anpassung an die Realität, dass immer mehr Engeräte mit Schukostecker betreiben werden, die bei Gewitter nur noch von wenigen Angsthasen ausgesteckt werden.
    3. In der VDE-Schriftenreihe Nr. 6 wird vor der gemeinsamen Führung von Erdungsleitern mit anderen Leitungen nachdrücklich gewarnt und in der abgelösten VDE 0855-1 von 1971 war die Verlegung in einem Rohr noch untersagt. Da aber ausreichend isolierende äquivalente Trennungsabstände nach Blitzschutznorm IEC 62305-3 nur gegen Blitzschutzanlagen und Ableitungen getrennter Fangstangen eingehalten werden müssen, ist die Innenableitung von Antennenerdungsleitern mit gefährlichen Näherungen formal zulässig.
    Neu nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10
    • Die Köpfe von Tiefenerdern mit 1 x 2,5 m und 2 x 1,5 m Standardlänge sind in Angleichung an die Blitzschutznormenreihe DIN EN 62305 um 0,5 m unter Grund zu versenken.
      Bereits dem bisher zulässigen niveaugleichen Einprügeln von Kreuzerdern aus St/tZn mit Schlegel waren mit Vibrationshammer professionell eingetriebene Erdspieße vorzuziehen.
    • Wo sich Blitzströme auf ≥ 3 Ableitungen von Blitzschutzanlagen verteilt haben, genügen Verbinder die nach Prüfnorm Klasse N = 50 kA zertifiziert sind. Verbinder für einzelne Erdungsleiter und sofern diese an HES direkt angeschlossen sind, müssen Klasse H = 100 kA zertifizert sein. Banderdungsschellen und Haupterdungsschienen, die nur für Starkstromanwendungen nach VDE 0100 konzipiert sind, waren bereits nach der letzten Normausgabe für Blitzschutzpotenzialausgleich auch für Einzelmassivdraht unzulässig, die jetzige Formulierung ist eindeutiger.
    • Der in der Normausgabe von 2011-06 bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen (Aufgabenbereich für Blitzschutzfachkräfte) irrtümlich eingetragene PA-Leiterquerschnitt von 16 mm² wurde auf 2,5 mm² Cu (geschützt) und 4 mm² Cu (ungeschützt) geändert.,
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Januar 2018
    raceroad gefällt das.