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Rat für Receiver

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von dasmarco, 10. Dezember 2021.

  1. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    Ich habe nur Diesen Beitrag gefunden:
    Neuer Audio-Standard (Ton-Format) AAC-LC für Radioprogramme nicht nur bei Sat-Empfang, sondern auch im Kabel - Analogue Audio Association
     
  2. lg74

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    Ich weiß nicht, ob der DR-HD301 auch in einer neueren Version existiert, so wie es beim DR-HD201 der Fall ist. Da der 301er seit langem nicht mehr lieferbar ist, gehe ich vorsichtig davon aus, dass es ihn nur mit der alten CPU Fujitsu MB86H60 gab.

    Zur Sicherheit bitte prüfen: 3 mal gelbe Taste - dann sollte eine Anzeige der Hardwareversion und der installierten Softwareversion erfolgen.

    Ich erwarte "Hardware: H60". Interessant wäre hier mal die Angabe der aktuell laufenden Software (V.0...).

    Wenn da "H60" steht: nimm die V.0241A von WISI Schweiz. https://wisi.ch/downloads/software/software_OR230S_DCG_V241.zip
    Ist zwar eine kundenspezifische (WISI) Version für ein schweizer Kabel(!)netz, spielt aber auch auf dem Pollin DR-HD301 und dem baugleichen Schwaiger DSR 596 HDCI.

    Auf der nicht mehr über die Suchfunktion auffindbaren Produktseite bei Pollin gibt es die neuere V.0255A, die aber bei Aufnahmen auf USB sehr viel mehr als nur das Notwendige mitschreibt und riesige Aufnahmedateien produziert, in denen die Kennungen aller Radio- und TV-Programme des Transponders drin stehen, aber halt immer nur ein Programm spielt. Die letzte mir bekannte Version, die das nicht macht, ist die oben verlinkte V.0241A.

    Hier der Vollständigkeit halber die Pollin-Seite mit Download der V.0255A - AAC-tauglich, also hatte Pollin das selbst noch irgendwann so offiziell hinterlegt, es sollte deshalb sogar juristisch sauber sein, eine AAC-Version auf den DR-HD301 aufzuspielen:
    SAT HDTV-Receiver DR-HD301 VFD, PVRready
    https://www.pollin.de/productdownloads/D571191S.ZIP

    Hier die letzte irgendwo frei zugängliche Version (V.0260A):
    http://web.archive.org/web/20201230...wnloads/receiver/Vistron_Soundbox_FW_260A.zip

    Alle diese Versionen NUR auf Geräte aufspielen, die bei Hardware "H60" stehen haben! Keinesfalls auf Geräte mit "H615" aufspielen! Die sind dann ansonsten (erstmal) platt.


    Einschränkungen:

    Bei AAC-Surround-Sendungen (BR Klassik 2. Audiospur, WDR 3, MDR Kultur, MDR Klassik und ggf. SWR 2) wird nur der Center-Kanal decodiert und links/rechts ausgegeben. Bei Surround-Inhalten kommt dann also nur leise was in mono, bei Stereo-Inhalten und bei Moderation im Surround-Modus ist der Center stumm, also schweigt das Gerät. Das betrifft alle genannten Versionen. Eine gefixte Version ist mir bislang nicht bekannt, auch keine käuflich zu erwerbende. Möglicherweise existiert eine (nämlich diese) - aber da steht ausdrücklich, dass sie nur für die beiden genannten Geräte ist. Diese Geräte erhielten vor dem ARD-AAC-Desaster immer die Standardsoftware, also z.B. die V.0241A oder die V.0260A, es ist mir bislang nicht möglich gewesen, eine klare Aussage zu erhalten, dass die nun käufliche Version ebenfalls eine Standardversion ist, nur halt in bestimmten Punkten gefixed. Deshalb keine Empfehlung von mir, im schlimmsten Fall kann sie den DR-HD301 plätten, im weniger schlimmen Fall bringt sie nicht mehr als die verlinkten Versionen aus offiziell freiem Download.

    PVR-Aufnahmen erfolgen mit den genannten Versionen "schlank" (V.0241A) bzw. "aufgeblasen" mit DVB-Tabellen (u.a. die fette EIT mit der Programmvorschau aller Programme) und mit Servicekennungen aller Programme (V.0255A oder V.0260A). Bei der V.0241A ist mir erst vor kurzem aufgefallen, dass Radioaufnahmen bei späterer Wiedergabe über den Receiver sporadisch Aussetzer drin haben. Da fehlen Silben oder sogar halbe Sätze. Wiederholt man das Abspielen vom USB-Speicher über den Receiver, erfolgen die Auslassungen bitgenau (!) an den gleichen Stellen, mehrfaches Abspielen vom USB-Speicher führt also zu absolut identischen fehlerhaften Versionen. Das aufgenommene File auf dem USB-Speicher ist aber vollständig und auf den PC exportiert auch fehlerfrei spielbar! Das betrifft auch Aufnahmen, die mit V.0241A erstellt wurden und später mit V.0260A abgespielt wurden. Ob es auch Aufnahmen betrifft, die mit V.0260A erstellt wurden, konnte ich mangels Zeit noch nicht testen. Ob es auch TV betrifft, konnte ich auch noch nicht testen.

    Zum normalen Radiohören und für am PC weiterverarbeitete Aufnahmen reicht die V.0241A aber. Nur Surroundsendungen bleiben (partiell) stumm oder sind leise in mono. Der LC-AAC-Decoder ist bei allen 3 genannten frei erhältlichen Versionen bitgenau identisch, liefert also exakt gleichen Output. Und ist der mit Abstand beste, den ich bislang für ARD-Hörfunk fand. Der liegt fast auf Referenzdecoder-Standard. Besser kannste es zumindest bei Stereo heute nicht mehr haben. Da kommt auch kein TechniSat DIGIT ISIO STC+ (UVP einst 399 EUR) hinterher - der spielt LC-AAC z.B. etwas zu leise und komprimiert die Dynamik bei hoher Aussteuerung hart zusammen. Außerdem knistert er sporadisch, was der LaSAT-Decoder (also Dein Pollin) nicht macht.

    Die decoder.app aus dem Zip-File https://wisi.ch/downloads/software/software_OR230S_DCG_V241.zip auf einen kleineren USB-Stick (4 bis 32 GByte, FAT32) kopieren, ins Gerät stecken, Gerät anschalten, "Archive"-Taste drücken, zur "decoder.app" navigieren und mit "OK" bestätigen. Dauert ca. 10 Sekunden, danach startet das Gerät hoffentlich neu. Und spielt Stereo-LC-AAC bestmöglich.

    Wenn Du eine Anzeige "H615" erhältst nach 3 mal gelbe Taste, bitte NICHT updaten und stattdessen hier melden! Dann nehmen wir eine völlig andere Software - für eben den MB86H615. Gibt es auch im freien Download.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. April 2022
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  3. geo100

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    Bin total baff über die detaillierte Antwort! Erst mal vielen Dank.

    Meine Daten vom 301:
    Hardware: H60 => nach deiner Empfehlung V.0241A von WISI Schweiz
    Software: V.0210
    Senderliste V.101

    Hatte in "grauer Vorzeit" den PVR S90CI geschenkt bekommen, und wegen HD-TV bei SL angefragt, die mir dann Pollin als Vertreiber für Nachfolgegeräte genannt hatten. Da habe ich damals den DR-HD301 gekauft. Die ganze Serie ist wirklich vom Pragmatismus in der Bedienung nicht zu übertreffen - ich liebe sie!

    Also auf mit der V241.zip . Probleme mit Aussetzern beim Abspielen sind für mich uninteressant, da ich über USB auf PC kopiere.

    Ich probier es heute abend oder morgen und melde mich danach wieder.

    Gruß und Dank
    Geerd
    PS: ändert sich etwas mit dem neuen Decoder für das TV-Aufnehmen/Abspielen wie z.B. die von dir genannten Tonaussetzer?
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. April 2022
  4. lg74

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    Derzeit V.210 drauf... da könnte, wenn ich mich korrekt erinnere, sogar bislang der MP2-Audiodecoder mackig gewesen sein. Und zwar mit metallisch flirrenden Artefakten, vor allem gut zu hören an leisen Stellen. Auch könnte es sein, dass es bislang (!) im Ton hin und wieder komische Störgeräusche gab (wir nannten sie "Rülpser"). Das sollte mit der V.0241A dann auch gelöst sein. Entweder ab V.0223 oder V.0229 war das behoben - durch einen komplett neuen MP2-Decoder. Das war um 2012. Da hast Du möglicherweise die ganzen Jahre lang ARD-Radio in deutlich reduzierter Qualität gehört.

    Was sich auch ändern wird, so bei der V.210 noch nicht dabei: eine Programmplatznummer im Display vor dem Programmnamen. Das kostet natürlich mindestens 2 Stellen, die dann dem Namen fehlen. Aber auch: die Menüs werden rudimentär im Display abgebildet. Wer Menükenntnis hat, schafft sogar Programmsuche (und als Königsdisziplin: Programmsortierung) ohne angeschlossenen Bildschirm! Sowas wie Aufnahmeprogrammierung ist aber kinderleicht ohne Bildschirm. Die Lösung ist ziemlich genial.

    PVR S90CI ... gerade mal die Bedienungsanleitung im Netz angeschaut. Das ist ja geil, an den Menüs hat sich ja fast gar nichts geändert. Dass die Geschichte so lang zurück reicht, wusste ich nicht. Und ja - ich liebe die simple Bedienung auch. So Dinge wie bereits beim Einzelkanal-Suchlauf vor dem Speichern der gefundenen Programme die unerwünschten Programme rauswerfen ist einfach geil. Wer heutige Komfort-Geräte mit modernen Menüs gewöhnt ist, bekommt freilich erstmal einen Schock.

    Es gibt aber halt auch immer wieder irgendwelche Macken oder Dinge, die man sich anders gewünscht hätte. Aber für meine Zwecke waren / sind die Geräte fast ideal.

    Ein was fällt mir ein: wenn man mehrere Radioaufnahmen hintereinander machte, ohne das Gerät zwischendurch auszuschalten (Standby), war am Anfang der folgenden Aufnahme immer ein Rest der vorhergehenden Aufnahme. Am PC hat das mein Demux-Tool ProjectX abgeschnitten und als kleines extra-MP2 gespeichert. Das hat man gelöscht und gut wars. Jetzt bei AAC geht ProjectX nicht mehr und der von mir zum Demuxen genommene VLC bricht nach dem Häppchen (ca. 1 Sekunde) ab und das wars. FFmpeg macht das auch, soweit ich mich erinnere. An die eigentliche Aufnahme kommt man dann gar nicht ran. Ich habe das dann mal ausgetestet mit einem Fileditor für riesige Files BssEditor und einfach von der PVR-Aufnahme vorn schrittweise bissl was weggeschnitten. Irgendwann hat man den Müll vorne dran weg und dann demuxt der VLC auch / decodiert FFmpeg auch. Nicht schön, geht aber als Workaround.


    Zu TV-Aufnahmen kann ich nichts sagen. Ich besitze keinen TV. Das war alles nur für Radio bei mir. Da ich Aufnahmen immer exportiert habe, ist mir das mit den Aussetzern bei PVR-Radiowiedergabe nie aufgefallen, all die Jahre nicht. Im Herbst 2021 hatte ich mal den Twin-Sat aus dieser Familie (in Form eines WISI OR 294) gegen das AAC-Decoding des DVB-Kabelradios Vistron VT855N (gleiche Familie, gleicher Hersteller) verglichen. Dabei waren mit diese Aussetzer bei PVR-Wiedergabe erstmals aufgefallen. Mangels Zeit habe ich mich aber nicht weiter darum gekümmert, bis es mir vor 2 Wochen wieder passiert ist, als ich was ganz anderes testen wollte (aktuelle Receiversoftware- neuer als V.0241A - auf Kabelgeräten findet bei der Vodafone KDG den Ton bei manchen Programmen nicht) und habe deshalb die Software mehrfach zwischen V.0241A und V.0260 hin- und hergeflasht. Dazwischen hatte ich mehrfach die PVR-Platte am Gerät - und irgendwann war deren Dateiystem zerschossen. Keine Aufnahme mehr auffindbar. Das ist mir erstmals in mehr als 10 Jahren LaSAT passiert - die Platte wurde munter zwischen Sat und Kabel hin und hergetauscht, nie gab es Probleme, auch nicht mit unterschiedlichen Softwareständen. Da ich noch gewisse Hoffnung habe, dass man das mit nem Diskeditor wieder hinbekommt, habe ich die Platte erstmal nicht formatiert. Also kann ich derzeit keine Testaufnahmen TV machen und nichts berichten.

    Du kannst auch jederzeit wieder auf die V.0210A zurückkehren. Die V.0210A ist auch noch greifbar. Dann spielt halt das ARD-Radio nicht mehr.

    Und jetzt hoffe ich, dass das Update nicht danebengeht (ist mir noch nie passiert, aber man weiß ja nie).
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. April 2022
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  5. Gorcon

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    Ich denke mal die CPU dieses Receivers ist auch Leistungsmäßig am Anschlag. Wenn sie dann auch noch AAC on the fly decodieren muss (was so nicht vorgesehen war) geht sie in die Knie.
     
  6. lg74

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    Der Fujitsu MB86H60 stammt von 2007 - aus der Anfangszeit von HDTV und aus dem Jahr, in dem AAC überhaupt erst in die ETSI TS 101 154 aufgenommen wurde. Er war damit Pionier und es war hochgradig fortschrittlich, dass AAC überhaupt geplant war. Die CPU war da, die Software für die Audiodecoder waren aber noch in der Entwicklung. Das läuft ja auf der CPU in Software und nicht wie früher in der DVB-Anfangszeit als Hardware-Decoderchip.

    Im Januar 2005 kam AAC in die DVB-Codec-Spec ETSI TS 101 154 V1.6.1.

    Im Factsheet von 5/2007 - also nur 4 Monate später - steht

    An advanced, programmable audio processor solution offers
    full flexibility. It is capable of decoding MPEG1 layer 1, 2 and
    3 (MP3), Dolby Digital and AAC LC.


    Programmable audio decoder supporting: MPEG1 layer 1,
    2 and 3 (MP3), Dolby Digital, AAC LC


    Da ging es nur um LC-AAC.


    Ein Jahr später wurde man mutiger: im Factsheet von 5/2008 steht

    The integrated audio processor can decode a wide variety of
    audio standards required by the broadcast market such as
    MPEG-1/2 Layer 1, 2, 3 and MPEG-2/4 AAC. Furthermore,
    support for DolbyTM Digital (AC-3) and DolbyTM Digital Plus is
    planned.


    Programmable audio processor, audio firmware available
    or planned for MPEG-1/2 Layer 1, 2 and 3 (MP3),
    MPEG-2/4 AAC and MPEG-4 HE-AAC, DolbyTM
    Digital and DolbyTM Digital Plus


    Da hatte man offenbar seitens Fujitsu auch HE-AAC geplant, ebenso E-AC-3 (DD Plus).


    Dazu kam es dann aber offenbar nicht. Der letzte mir vorliegende Factsheet von 3/2011 nennt nur noch LC-AAC. HE-AAC und E-AC-3 tauchen nicht mehr auf. Möglicherweise packt das der H60 tatsächlich nicht.

    An advanced, programmable audio processor solution offers full flexibility.
    It is capable of decoding MPEG1 layer 1, 2 and 3 (MP3), Dolby
    Digital and AAC LC.

    Programmable audio decoder supporting: MPEG1 layer 1, 2
    and 3 (MP3), Dolby Digital, AAC LC


    Und so kenne ich es auch. Die AAC-Bibliothek decodiert Stereo LC-AAC (und nach nem Fix auch Surround-AAC nach Stereo, vermutlich aber nur die beiden Frontkanäle statt mit Zumischung von Center und Rear über die Downmix-Matrix). Das läuft problemlos und robust, wenn seitens des Anbieters nicht gemurkst wird (wie bei der ARD bis Mitte Januar bei BR, NDR und Radio Bremen) auch stundenlang ohne ein einziges fehlerhaftes Sample. Ich habe mit H60-LaSAT-Geräten (WISI OR294 Twin-Sat, Pollin DR-HD301 Single-Sat, WISI OR252 Single-Kabel) bis zu 3 Stunden nonstop ARD-Radio in LC-AAC mit 128 oder 256 kBit/s live vom Transponder gespielt, das vom H60 in Echtzeit decodierte Audio via S/PDIF bitgenau auf dem PC mitgeschnitten und später gegen das mit FFmpeg decodierte AAC-Audio des PVR-Mitschnittes verglichen. Das LC-AAC-Stereodecoding des MB86H60 ist extrem nahe am FFmpeg-Referenzcdecoder. Die Differenz beider Decodings liegt meist unter -80 dBFS, eher unter -84 dBFS und besteht nur aus einem Zufallsschalten (Prasseln) in den 2 niedrigsten Bits. Das ist weit unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Pegel- oder Dynamikfehler treten ebenso nicht auf wie "Klangabweichungen".

    Ich wage die Behauptung, dass auch die Profi-Empfänger, die z.B. die ARD an UKW-Senderstandorten zur Zuführung verwendet, Stereo-LC-AAC kaum besser decodieren können.


    Versucht man, mit dem H60 HE-AACv1 (AAC+SBR) zu decodieren, kommt sowas raus:

    [​IMG]

    Den LC-AAC-Kerncodec packt der H60. Das gibt er brav bis 10 kHz aus. Die SBR-Erweiterung (Fake-Höhen ab 10 kHz aufwärts) berechnet er nicht. Und er filtert auch nicht das zwangsweise auftretende Spiegelsignal ab 14 kHz (gespiegelt an der Hälfte der halben Abtastrate von 48 kHz, also an 12 kHz) raus. Entsprechend vermurkst klingt das dann auch. Obiges Beispiel stammt vom NRK-Hörfunk (Norwegen), damals auf Astra 4,8° Ost. NRK bietet grausige 64 kBit/s HE-AAC v1.

    In der Anfangszeit des AAC-Gemurkses der ARD lief auch BR24live kurzzeitig in HE-AAC. Ich habe das damals nicht weiter evaluiert, wage mich aber zu erinnern, dabei diese Spiegelung nicht gehabt zu haben, warum auch immer. Hätte ich mir damals genauer anschauen müssen.

    Der H60 dürfte auch in den digitalen Kabelradios Vistron VT855 und in den VDR100 sowie VDR110 stecken. Damit müsste dort das gleiche gelten.

    Im Vistron VT855N steckt die Shrink-Version MB86H615 der Nachfolge-CPU MB85H61. Die war auch schon 2010 erschienen! Da wird ausdrücklich sowohl HE-AAC genannt und E-AC-3 wieder als geplant erwähnt.

    The integrated audio processor can
    decode a wide variety of audio
    standards required by the broadcast
    market such as MPEG-1/2 Layer 1, 2,
    3, MPEG-4 HE-AAC. Furthermore,
    support for Dolby® Digital and Dolby®
    Digital Plus is planned.

    Programmable audio processor,
    audio firmware available or
    planned for MPEG-1/2 Layer 1, 2
    and 3 (MP3), HE-AAC, Dolby®
    Digital and Dolby® Digital Plus


    Möglicherweise reicht die CPU-Power nun wirklich für HE-AAC. Einen Vistron VT855N habe ich als Testmuster hier. Dummerweise ist der Testkanal mit dem tschechischen Radio nun nicht mehr in unserem Kabelnetz - uns ist ein Baum auf dem Grundstück gegenüber der Kopfstelle vor die Hotbird-Antenne gewachsen (!), als Notmaßnahme wurde erstmal die Antenne für 23,5° Ost auf 13° Ost gedreht, nun komme ich an die Tschechen nicht mehr ran. Kann deshalb nicht testen, was der VT855N mit dem HE-AAC dort macht. Immerhin reichts aber zumindest für RDS-Decoding aus den Ancillary Data im AAC - eines der wenigen Geräte, die das können. LaSAT / Bemondis sind da wirklich fit.

    Aber LC-AAC spielt schon der H60 absolut stabil, vorausgesetzt, die Programmanbieter murksen nicht. Beim Zappen kann es aber selten mal zu einem Freeze kommen, gefolgt von einem Absturz des Gerätes. Von MP2-Radio kenne ich das nicht. Näher am Limit ists also offenbar schon. Die Geräte in meinem Besitz stammen von ca. 2009-2011...
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. April 2022
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  7. Discone

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    @ lg74
    deine sehr guten Kenntnisse über Vistron-Technik und Audio-Codecs bewundere ich, meine Hochachtung :) (y) !


    Ich habe mir für meine VISTRON VT8000 SoundBox (für Sat-TV) die Software |Vistron-VT8000_AAC-Upgrade-V0290A_Dez-2021.zip| gekauft und via USB aufgespielt. Die AAC Sat-Radioprogramme funktionieren damit gut, dann mein Deltacam-Twin eingesteckt und eine nutzbare ORF-Karte. Ich war verärgert als ich Aufzeichnungen von der USB-HDD nicht auf den PC mit Win7 überspielen konnte, weil Vistron proprietär speichert (die HDD vom PC nicht als normaler USB-Datenträger erkannt wird) und die gespeicherten Aufzeichnungen nicht direkt auf den PC übertragbar sind. Die dafür vorgesehene Vistron-Spezialsoftware |pc2boxInstall.exe - aus dem Jahr 2009 :confused:| funktioniert bei mir nicht, und deswegen will ich nicht auch noch Win-XP nutzen.
    Der VT 8000 wurde von mir jetzt eingelagert, wird eventuell in Frankreich aufgestellt (am Urlaubsort), um dort deutsche Radioprogramme auch ohne TV-Gerät und ohne zusätzlichen Verstärker direkt via Sat-Antenne hören zu können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. April 2022
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  8. lg74

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    Ahh! Eine Versionsnummer! Endlich! V.0290A heißt diese Version also - doch ein deutlicher Sprung von der letzten mir bekannten frei erhältlichen V.0260A.

    Hast Du zufällig auf WDR 3, MDR Kultur oder MDR Klassik während einer Surroundsendung geprüft? Stumm/mono oder Stereo? Wobei: "zufällig" prüft man sowas ja eher nicht.

    Ich nutze PC2BoxNG und das spielt zumindest hier unter Win7 Pro 64. Für 7 Tage: PC2BoxNG_0.9d.zip

    Empfinde das als wesentlich komfortabler verglichen zur FAT32-Lösung meines eigentlichen Radioreceivers, den die ARD nun mit der AAC-"Verschlüsselung" schachmatt gesetzt hat. Da segmentieren erstens TV-Aufnahmen (GByte-Grenze von FAT32), dann liegen alle Aufnahmen in einzelnen Verzeichnissen mit wirren Namen (so der Art "2C84d51") ohne Datum im Dateisystem (man kann also auch nicht nach Datum sortieren) und alle Aufnahmen heißen 00000.ts bzw. wenn segmentiert dann aufsteigend. Einzig aus der in jedem Verzeichnis mit abgelegten info.xml kann man über eventuell abgespeicherte EPG-present-Einträge erkennen, was das jeweils ist, oder über das Datum in der xml, natürlich als Modified Julian Day. Hurra...

    ...dafür ist die Soundbox ja auch optimal. :)
     
  9. Discone

    Discone Lexikon

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    Ich habe keine für Surroundsendungen geeignete Audio-Wiedergabetechnik.
    Wo bekommt man eine dauerhaft nutzbare Transfer-Software PC2BoxNG?

    Meine weiteren Erfahrungen zur AAC-Problematik: Günstiger Sat Receiver für Digitales Sat Radio gesucht
     
  10. lg74

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    Ich auch nicht. Deshalb ist es ja wichtig, dass der Receiver Surroundsendungen wenigstens halbwegs in Stereo wiedergibt. Korrektes Surround-Decoding (inkl. Transcoding in AC-3 für den Transfer zum AVR, das ist die irre Methode, die man sich für AAC-Surround ausgedacht hat) wird der H60 wohl nie können. Aber wenigstens die beiden Hauptkanäle L/R sollte er bei 5.1-Sendungen als Stereo ausgeben. Die Softwares bis V.0260A machen das nicht, die geben den Center auf L und R aus. Und der Center ist halt nur mono und bei Stereoinhalten im Surround-Modus stumm. Die ersten Wochen (Monate?) mit AAC war z.B. MDR Kultur auf den H60-Geräten stumm, weil dauerhaft, auch bei Stereo, in 5.1 gesendet wurde.

    Es wäre nun interessant, ob die V.290A Surround wenigstens rudimentär nach Stereo decodieren kann.

    Nur der Download-Link ist auf 7 Tage begrenzt (ich fand auf die Schnelle die Originalstelle im Netz nicht, WISI Österreich hat nur die 0.90c gelistet, nicht die aktuelle 0.90d). Die Software selbst ist frei und unbegrenzt nutzbar. Also speichere sie Dir ab.

    NDR Kultur weigert sich als einziges Programm der ARD, auf AAC zu wechseln. Sie bieten stattdessen AC-3 an, sind deshalb auf vielen HDTV-Receivern und auf allen SDTV-Receivern mit AC3-Bitstream-Durchleitung das einzige anhörbare ARD-Radioprogramm, laufen dafür aber nicht auf TechniSat Cablestar 100 und 400 sowie auch nicht auf den UKW-Umsetzern, auch nicht nach AAC-Aufrüstung, so möglich.

    Man hat hier also ein standardkonformes AC-3-Signal. Auf HDTV-Receivern sollte es durchgehend mit Passthrough und Stereo-Downmix unterstützt werden.

    BR Klassik bietet wiederum als einziges ARD-Programm zwei AAC-Spuren. Die erste (131) ist immer Stereo und trägt bei Surround-Sendungen die separate Stereofassung, so wie sie von den Tonmenschen vorgesehen war. Bitrate: knapp 160 kBit/s LC-AAC. Die zweite (133) ist umschaltbar stereo / 5.1 und läuft außerhalb der Surround-Zeiten als hochbitratige Stereospur (320 kBit/s, das beste in der ganzen ARD), bei Surround läuft sie auf 5.1 und trägt den korrekten Surround-Mix.

    Man kann also hier während Surround-Sendungen über die 131 korrekt Stereo hören und über die 133 wenn geräteseitig unterstützt Surround. Dazu muss der DVB-Empfänger das 5.1-AAC decodieren und entweder als 6-kanaliges PCM via HDMI weiterleiten oder in AC-3 bzw. dts transcodieren (!), um es via HDMI oder S/PDIF an die AVR weiterleiten zu können. AVR und AV-Verstärker nehmen kein Multichannel-AAC entgegen, die laufen nur in der Dolby- und dts-Welt. Also muss der Irrsinn eines Transcodings im DVB-Empfänger betrieben werden.

    Am ehesten können das noch moderne Fernseher (die müssen oder eher sollten es seit ca. 2016 für deutsches DVB-T2 können, da ist das genauso und da wurde das auch in die Requirements geschrieben https://tv-plattform.de/wp-content/...s_ImplementationGuidelines_DVB-T2_Germany.zip ), auch UHD-Receiver sollten es eigentlich können.

    Bei HD-Sat- und Kabelreceivern kann man ja schon froh sein, wenn bei Stereo-AAC irgendwie Ton rauskommt, da ist kaum mit korrekter AAC-Surround-Unterstützung zu rechnen. Das hat die ARD inzwischen auch erkannt und schreibt das den Betroffenen ganz offen, vgl. Günstiger Sat Receiver für Digitales Sat Radio gesucht . Die ARD hat sich (und den Beitragszahlern) das alles hübsch zerschossen, weil sie die Realität bei den Endgeräten nicht akzeptieren wollte. Sie kann aber nicht sagen, dass sie nicht gewarnt worden wäre.

    "qsr" nennen sie beim BR die AAC-Surroundspur. In der EIT steht als Klartextbezeichnung "Surround", während für die 131 ("deu") "Stereo" drin steht. "Surround" ist aber außerhalb der Surround-Zeiten (umgeschaltet wird normalerweise vor und nach der jeweiligen Sendung) nur Stereo.

    Dolby gibt es halt nicht mehr, die ARD wünscht nicht, dass man ihre aufwendigen Surround-Sendungen barrierearm nutzen kann. Die Philosophie hinter dieser Haltung erschließt sich mir nicht, aber die ARD wird schon mit dem vielen Geld, das sie von uns Monat für Monat bekommt, eine kluge Begründung ausgebrütet haben.

    Es gibt von Dolby ein Codec-Pack namens MS-11, das von Geräteherstellern, die auf bestimmte Hardwareplattformen setzen, zum Decodieren und Transcodieren verwendet werden kann.

    http://web.archive.org/web/20151224...dolby-multistream-decoder-ms11-data-sheet.pdf

    http://web.archive.org/web/20111108...essional/MS11-Multistream-Technical-Paper.pdf

    Soweit ich verstanden habe, transcodiert das auch auch AAC nach AC-3 - unter Berücksichtigung von im AAC übertragenen Dynamik- und Lautheits-Metadaten, mit denen man viel Murks machen kann, indem man beispielsweise statt dieser Daten RDS-Daten überträgt und nicht aufpasst, dass keine Missverständnisse auftreten. So geschehen bei den ARD-Anstalten, die Qbit-Encodersoftware nutzen. Da wurden die Empfänger von alleine leise und laut.

    Wurde Mitte Januar gefixed durch Segmentierung der RDS-Daten zur Vermeidung des Auftretens "heikler" Datenworte, die zur Fehlsteuerung führen können.

    Ob inzwischen korrekte Metadaten drin stehen, die zu fehlerfreiem Verhalten standardkonformer (!!!) Geräte führen, weiß ich nicht. Am TechniSat DIGIT ISIO STC+ fand ich jedenfalls vor wenigen Wochen eine Dynamikkompression, die AAC-Audio ab -3 dBFS mit ca. 6:1 zusammenpresst. Sollte eigentlich nicht so sein.

    Wenn man Pech hat, kann es offenbar passieren, dass man aus Geräten, die AAC-seitig "alles" können, nie die maximale übertragene Qualität rausbekommt, sondern alles hinter einem Transcoding abgegriffen wird. Das wäre sehr unschön. Mir fehlen zur Bestätigung dessen aber entsprechende Testgeräte und inzwischen auch die Lust.

    Die H60-Geräte (Vistron, LaSAT, Bemondis, OEM) sind da offenbar immun, weil sie die DRC-Daten ignorieren und einfach geradeaus das decodieren, was im AAC ankommt. Und das ist das beste, was man bei Hörfunk damit machen kann.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. April 2022
    Gorcon und Discone gefällt das.