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Welche DVB Receiver eignen sich als DVB Radio und verarbeiten den AAC Codec

Dieses Thema im Forum "Digital Radio / DAB+" wurde erstellt von servus sat, 21. Dezember 2021.

  1. lg74

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    Ich hatte noch bis paar Tage vor Abschaltung des Hörfunktransponders versucht, mit erhoffter Hilfe von DVB-Profis aus dem entfernteren Hobby-Umfeld einen Transcoderserver aufzusetzen. Ziel: den Hörfunktransponder in MP2 "nachbauen" (also die Radioprogramme, inkl. aller SID und Elementardaten-PID), Ausgabe sollte als DVB-S über eine Modulator-PCI-Karte laufen (die liegt heute noch bei mir herum, die habe ich damals gebraucht gekauft). Damit wollte ich in meinem Heimat-Kabelnetz sowohl einen nahtlosen Übergang für die via DVB hörenden Leute als auch einen Weiterbetrieb der Sat-UKW-Umsetzer sicherstellen. Das hat sich dann leider zerschlagen. Damit waren dann auf einen Schlag auch 21 ARD-Radioprogramme von UKW weg bei uns - darunter alle wertvollen.

    Am 14.12. war ich vormittags in der Kopfstelle, um den WDR-HD-Transponder umzustellen. Im Hintergrund lief der Messkoffer und ich bekam die Abschaltung der Programme und die aufschaltung dieser bellenden Frauenstimme, die was von "DVB-S2" und "AAC-LC" sagte, mit. Da musste ich ausschalten und habe seitdem keinen ARD-Hörfunk mehr ertragen. Ich hatte seit vielen Jahren fast nur noch sogenannte "gehobene" Programme gehört, also Bayern 2, SWR 2, WDR 3 etc. Programme mit relevantem Inhalt. Vor allem war mir Bayern 2 wichtig und da Sendungen, die sich im großen und ganzen um Themen wie "Nachhaltigkeit", "Verantwortung" etc. drehten. Mit der Umstellung auf AAC hat die ARD aher allein bei den Menschen, die darüber Radio hörten, einen Millionenschaden angerichtet und ich fand noch vor Jahresende DVB-Kabelradios (keine 3 Jahre alt) und hochwertige HDTV-Receiver auf dem Elektroschrott. Da die Umstellung bei etwas mehr Kenntnis und Engagement seitens der ARD nicht nötig gewesen wäre (es wäre wesentlich kompatibler gegangen), war es für mich offenbar zu einem Bruch mit der Glaubwürdigkeit der ARD gekommen. Ja, ich weiß - Programm und Technik sind zwei paar Schuhe, aber ich konnte mir seitdem keinen ARD-Hörfunk mehr anhören, ohne in psychisch unschöne Zustände nebst physischen Nebenwirkungen (Puls, Blutdruck, ...) zu geraten. Also lass ichs.

    Wie hieß das doch gleich? "Love it, change it or leave it". "Love it" war für mich aufgrund der Qualitäts-, Kompatibilitäts- und Funktionalitätseinschränkung nicht möglich. "Change it" habe ich versucht seit Sommer 2021 wie kein anderer auf diesem Gebiet. Erfolglos. Also blieb nur "leave it".

    Inzwischen kommt der inhaltlich-qualitative Teil hinzu: die ARD-Oberen haben ja die Vernichtung des Kulturfunks auf der Agenda. Auch bayern 2 wird es offenbar erwischen, siehe entsprechende Artikel in engagierteren Medien. Bei den Kulturwellen droht, wenn es so umgesetzt wird, wie durchgesickert ist, eine weitgehende Zusammenschaltung (dann kann man das Einheitsprogramm ja wieder über NDR Kultur kompatibel in AC-3 hören...).

    Da fand man auch immer wieder im Standard aus Wien entsprechende Artikel. Die inneren und äußeren Angriffe auf die ORF-Kulturwelle weisen tatsächlich so manche Parallelen auf zu den inneren und äußeren Angriffen auf die ARD-Kulturwellen.

    43 EUR zzgl. Versand wären mir zu teuer. Ich hatte meinen ersten (ich kannte die Gerätefamilie, ich hatte am anderen Wohnort jahrelang zwei bis auf die Empfangsart "wesensgleiche" Kabelreceiver WISI OS252 in Nutzung) mal für 16 EUR inkl. Versand in den Kleinanzeigen gefunden. Das Gerät diente mir im Herbst 2021 für umfangreiche Tests, bei denen ich auch die Timing-Fehler mit den Knacken dokumentierte und dem dankbaren Hersteller zur Verfügung stellte (das betraf nämlich exakt genauso auch deren aktuellen Produkte). Das ist der OR 294, der dann "abgeraucht" ist, einfach so, von jetzt auf gleich, bei Tests auf Hotbird.

    Der in der Bucht hat whol auch paar Kratzer in der Front und die klebrige (sieht man prima) Universalfernbedienung. Mit etwas Glück bekommt man den PU-Mattlack mit Isopropanol runter und die Schrift ist anschließend noch drauf. Mit etwas Pech ist die Schrift wohl mit weg (wurde mir berichtet, ist mir mit 2 solcher Fernbedienungen nicht passiert). Immerhin ist das Exemplar wohl etwas neuer, denn die ersten wurden mit der Standardfernbedienung ausgeliefert und lassen sich auch nur mit selbiger einschalten.

    Diese Frage musst Du Dir ganz allein beantworten. Der S6 hat in der letzten Softwareversion einen Vermerk

    Release-Info:
    Allgemeine Verbesserungen in den Bereichen
    - Internetradio Funktion
    - AAC-LC Funktion
    , 22.11.2022, 28.83 MB


    TechniSat war da also dran, sogar noch in Zeiten des Regelbetriebs. Vielleicht spielt er ja gut. Dafür zeigt er nur Ziffern an. Aber:4,8 Watt ohne LNB sollten mit einem normalen LNB auf maximal 8,5 Watt hinauslaufen, eher etwas weniger. Das ist schon deutlich angenehmer als 14 Watt mit LNB beim WISI OR 294.[/URL]
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. August 2023
  2. lg74

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    Frech die Direktlinks von der VU+-Webseite eingebunden. Nicht die feine Art, ich weiß...
     
  3. mischobo

    mischobo Lexikon

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    ... man könnte natürlich auch ein Link zu der Website setzen, von der die Bilder stammen ;)
    Z.B. so:
    [​IMG]

    oder so:

    [​IMG]
    (Bildquelle)
     
    lg74 gefällt das.
  4. 0lli

    0lli Junior Member

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    und warum kommt bei mir nur der bild-link und nicht das bild inline? mit oder ohne x.jpg probiert;
    mit bild einfuegen mit url des bildes funktioniert es nicht. https://photos.app.goo.gl/tQVKqm5RdRr34JWWA?x.jpg
     
  5. 0lli

    0lli Junior Member

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    es ist unglaublich, dass fast alles schief geht, was schief gehen kann und millionen beitragspflichtige buerger schaedigt**.

    aber AAC war nicht der erste Digital-Radio-Abwrack ohne Prämie.

    mitte der 90er jahre hatte ich astra digital radio (ADR) von WiSi. das geraet kostete 400 DM. es uebertrug mit 48 kHz digital (lossless!) und man konnte (ohne resampling) auf DAT-recorder aufnehmen -- und nebenbei bemerkt, die DAT-cassetten konnte man mit entsprechendem scsi-DAT-laufwerk auf PC ohne resampling auf harddisk ueberspielen. (ein direktes, digitales recording von ADR auf PC (ohne resampling) gelang mir selbst mit einer teuren, sophisticated sound-card nie.)

    Ende 2004 kam das ende von ADR und umstellung auf DVB-S (kauf von technisat PR-S), dann hatte ich den technisat digiplus STR1, den man gut ohne TV betreiben konnte, dann war wieder eine umstellung: auf DVB-S2. (kauf von technistar S2+, der aktuell noch in betrieb ist, wofuer es lt. TechniSat Privatkunden_AAC_Kompatibilitaetsliste-1.pdf kein AAC gibt.)

    Ausser Wisi ADR hatte ich alle receiver guenstig als Gebrauchtgeraete gekauft.

    *) die software zum DAT K7-Auslesen, DAT2WAV hat einen fehler, der nie korrigiert wurde; ich hatte daher dazu ein "foss" Korrekturprogramm entwickelt.

    **) es kam mind. 2x vor, dass der franz. staatssender Radio France (FranceMusique) seine Jahres-Gebuehren an Astra nicht bezahlt hat und diese dann den entsprechenden Transponder fuer jeweils etliche Wochen abgeschaltet haben. Die Leute dachten, ihre Receiver waere defekt und brachten sie zur Elektronik-Reparaturwerkstatt! das ist eine weitere methode, die wirtschaft zu beleben. ;)
     
  6. lg74

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    Das ist der Direktlink zu Deinem Bild:

    https://lh3.googleusercontent.com/p...dVIhfj_loQBfVG7JUfbhV2q9mgAtFK=w999-h749-s-no

    Nun gibt es oben über dem Editierfenster hier im Forum ie Leiste mit den Buttons, links B wie "bold" für Fettschrift, danach "I" für "italic" Kursivschrift und weiter rechts neben dem Button für die Smileys ist der Button für das Einbetten von Bildern. Den drücke ich jetzt mal, daraufhin geht eine Maske auf, in die ich den Direktlink auf das Bild einfüge.

    Und zack erscheint das Bild eingebettet:

    [​IMG]

    Mich wundert sogar, dass das so gut funktioniert, denn der Bild-Link ist alles andere als kurz, bietet Chancen zu Umbrüchen und Verstümmelungen. Aber hey, offenbar funktioniert das und ist möglicherweise sogar ein statischer Link...
     
  7. 0lli

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    oh, danke sehr. aber mit bild-einfuegen hatte ich es probiert - mit dem kurzen link - und das zeigt nichts.

    wundert mich sehr, dass es mit der langen url geht. aber statisch? der link ist nur so lange statisch, bis ich die sichtbarkeit des bildes in ggl-photos abschalte.
     
  8. lg74

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    ADR nutzte 192 kBit/s MP2 und liegt damit auf dem Niveau von heutigen DVB-Programmen wie Antenne Bayern, Rock Antenne, Schlager Radio, Paloma und FM4. Gleicher Codec, gleiche Nettobitrate.

    Dummerweise hatte der von der ARD damals für ADR verwendete Encoder Barco RE660 einen Implementierungsfehler bei Joint Stereo. Der führte nicht nur zu übel matschigem, zischelndem Sound ohne Brillanz in den Höhen, sondern sogar zu Datenstromfehlern (!): es kam in den Empfangsgeräten programminhaltsabhängig (!) zu Ploppen, Pfeifen, bis hin zu sekundenlangem Muting durch Sync-Verlust. Betroffen waren MDR, hr und SWR, evtl. auch SR und RB. Nicht betroffen waren BR, WDR, rbb und NDR. Mir war das Gematsche damals aufgefallen und ich hatte auch eine Korrelation: es passte zum MPEG-Header. Programme mit 0xCA400 waren sauber, Programme mit 0xCA450 waren vermatscht. Meine Lemon Volksbox Alpha II VFD zeigte den MPEG-Header im ADR-Infomenü an. Eine Liste der verwendeten Header zeigte: 0xCA400 ist Linear Stereo, 0xCA450 ist Joint Stereo und es gab auch andere Header, die bestimmte Mischformen anzeigten (sowas nutzte soweit ich mich erinnere Radio Bremen).

    Der ARD aufgefallen ist das erst 2003, als bei MDR Jump und MDR Sputnik diese Billig-Pop-Nummer massiv im Programm rotierte. Dieser monotone Beat brachte den RE660 zum Crashen! In Potsdam am ARD-Playout hat man damals diese beiden MDR-Programme von ADR abgegriffen, das MP2 decodiert und erneut für DVB encodiert (!). Dabei fiel auf, dass die eingesetzten Empfänger crashten - reproduzierbar bei diesem Track. Somit ging man dem Effekt nach. Es stellte sich heraus, dass Joint Stereo im RE660 fehlerhaft war.

    Nach Umstellung der RE660 auf Linear Stereo beim MDR waren auch diese Programme sauber trotz nur 192 kBit/s MP2. Der SWR zog wenige Tage später nach, beim hr musste ich "nachhelfen", also das Thema ansprechen. Dann wurde erst ein Programm testweise umgestellt, kurz darauf dann alle Programme.

    Der ARD-Hörfunk via Hörfunktransponder ab Spätsommer 2005 hatte MP2 mit 320 kBit/s, von denen aber nur mindestens 256 kBit/s für Audio vorgesehen waren. Der Rest hätte mit Zusatzdaten gefüllt werden können, z.B. mit RDS-Daten nach UECP-Standard oder mit Hauptseite - Rass-Wiki - und letzteres ging natürlich richtig derbe in die Datenrate. Man hat Rass irgendwann aber wieder fallenlassen (kaum Endgeräteunterstützung und teils Irritation von Decodern durch die hohen non-Audio-Anteile im MP2-Datenstrom). Wurde wohl auch nur beim SWR und beim WDR verwendet, evtl. auch mal beim BR.

    Als ich in einen der DVB-Encoder für den Hörfunktransponder softwareseitig reinschauen durfte, waren 9600 Baud für non-Audio reserviert, blieben also ca. 310 kBit/s für Audio. Zumindest war das bei einer Anstalt so. Wie das die anderen gehandhabt haben, weiß ich nicht.

    [​IMG]

    [​IMG]

    Wer weiß, wohin diese Encodersysteme geraten sind. Werden ja seit Ende 2021 nicht mehr benötigt. Das AAC kommt bei BR, MDR, rbb, NDR / Radio Bremen aus Softwareecodern Q8V Codec System - Qbit GmbH und bei SWR / SR, WDR und hr aus Softwareencodern aixtream - Ferncast / broadcasting and audio streaming solutions .

    Das ging auch mit dem DVB-Hörfunktransponder und das geht auch heute mit dem AAC-Gemurkse, so der Satrecveiver das Decoding-Ergebnis sauber am S/PDIF zur Verfügung stellt. Das ist nicht selbstverständlich. TechniSat-Receiver haben traditionell die Lautstärkeeinstellung auch auf den am S/PDIF ausgegebenen Datenstrom wirken - völlig irre und nicht im Sinne von S/PDIF. Lautstärke wird normalerweise hinter der D/A-Wandlung eingestellt und nicht davor, sonst ruiniert man sich die Wandlerauflösung.

    Bei voll aufgezogenem "Volume" hat der TechniSat DIGIT ISIO STC+ am S/PDIF einen um 0,32 dB zu niedrigen Audiopegel ausgegeben in meinem Test - bei AAC. Bei MP2 decodierte er bei voll aufgezogenem "Volume" pegelgetreu. Das war aber das kleinste (und kosmetische) Problem. Schlimmer war, dass er alles, was eingangsseitig bei AAC über -3 dBFS ging, um 6:1 komprimierte (inkl. Pumpeffekt!) und dass er permanent knisterte. Bei MP2 komprimierte er übrigens nicht, was auf eine aktive DRC-Funktion bei AAC hinweist, an der durchaus auch die ARD mit ihrer (Nicht-)Signalisierung Schuld sein könnte. Geknistert am S/PDIF hat er aber auch bei MP2. Mein Test fand im Frühjahr 2022 statt, es gibt eine neuere Softwareversion, ob die daran was geändert hat, weiß ich nicht.

    Ein Bild sagt hier mehr als 1000 Worte:

    [​IMG]

    Das DVB-Kabelradio TechniSat Cablestar 100 mit AAC-Upgrade hatte auch keinen 1:1-Originalpegel in meinem Test, komprimierte aber soweit ich mich erinnere nicht. Es lag nur um so ca. 0,5 dB daneben am S/PDIF bei voll aufgezogenem Volume nach meiner Erinnerung.

    @loger hat für mittelalte TechniSat-Premiumgeräte auch Pegel- und Dynamikfehler nachgewiesen.

    Aus Internetforen kenne ich Aussagen über andere Fabrikate wie "mein Receiver von xy ist deutlich lauter bei AAC als bei MP2" aus der Phase mit Parallelausstrahlung. Dann muss das Gerät auch bei hohen Pegeln komprimiert oder geclippt haben. Oder: im Multichannel-Modus (den man während der Übertragung von Multichannel auch als Stereohörer nicht umgehen kann bei WDR 3 und MDR Kultur / MDR Klassik, man bekommt also dann auch nicht die korrekte Stereofassung, da es nur noch eine Audiospur gibt, die dann halt auf 5.1 konfiguriert läuft, auch so ein Murks, den die ARD da verbockt hat) sind manche Geräte extrem leise. Der Panasonic-TV mit GW10-Chassis bei meiner Mutter macht das so und ist nicht das einzige Gerät. Da fehlen 10 dB Pegel oder so.

    Wieder kann ich nur für die LaSAT/Bemondis-Geräte (also die Plattform, aus der der WISI OR 294 stammt und auch die DVB-Kabelradios von "Vistron") sagen, dass sie am S/PDIF Festpegel haben und dieser Festpegel bei MP2 und LC-AAC exakt dem entspricht, was übertragen wird in den AAC-Rohdaten. Differenzbildung S/PDIF-Ausgabe gegen FFmpeg-Decoding direkt aus dem Transportstrom liefert einen Rest, der nur ein Zufalls-Schalten in den 2-3 kleinsten Bits darstellt. Also ein Prasseln unterhalb ca. -83 dBFS. Das ist eine unhörbare und vor allem nicht systematische Abweichung, fast perfekt an der Referenz. Bei 5.1-Konfiguration von WDR 3 und MDR Kultur / MDR Klassik wird mit den frei verfügbaren Softwareversionen für den WISI OR 294 und die anderen Geräte dieser Familie nur der Center decodiert (= leises Murmeln in mono oder absolute Stille, falls gerade während 5.1-Konfiguration nur in Stereo übertragen wird). Die Kaufversion V.0290A nimmt aus dem 5.1-Signal den linken und rechten Frontkanal und gibt diese als "Stereo"-Paar aus. Und das wieder mit absoluter Pegel-Präzision. Daran, dass WDR 3 und MDR Kultur / MDR Klassik bei 5.1 nur noch bis 14,2 kHz übertragen, kann das Gerät freilich auch nichts ändern. Wieder so ein Murks. Die 448 kBit/s AC-3 gingen bis an die Hörgrenze.

    Man könnte da also wieder einen DAT-Recorder anschließen und so gut wie nur irgendwie möglich mitschneiden. Aber warum sollte man? Man steckt einen USB-Stick rein (reicht für Radio) und nimmt den Original-Datenstrom auf. Besser als dieser kann das wieder durch einen Decoder auf PCM aufgeblasene Audio auch nicht werden - es ist nur viel, viel weniger Speicherplatz. Statt 1,5 MBit/s für decodiertes PCM ("Wave") hat man bei den ARD-Popwellen ca. 145 kBit/s brutto (128 netto) und bei den Kulturwellen ca. 290 kBit/s brutto (256 netto). Abspielen kann man das AAC später am PC mittels VLC oder sogar dem alten Winamp 5.6x - der decodiert LC-AAC auch sehr gut.


    Könnte ich heute noch "offline": alte DAT-Aufnahmen von ADR über das S/PDIF-Interface bitgenau in den PC spielen. Habe eine Terratec EWX 24/96 als Audiokarte, die das nachgewiesenermaßen bitgenau kann - aber nur unter dem VXD-Treiber, der bis Win98SE verwendbar war. Also steht da noch ein grabsteingroßer PC mit Pentium III neben dem Schreibtisch - für Audio-Transfers. Das Transferieren auf einen modernen Rechner ist dann aber "pain in the ass" - in maximal 2 GByte großen Häppchen via USB 1. Ethernetkarte wäre ggf. eine Möglichkeit, habe ich in diesen Rechner aber nie eingebaut. Also läuft der USB-Transfer dann den halben Tag. Bin aber bis heute nicht zum Umschneiden meines DAT-Archivs gekommen.

    Interessant! Im Nachgang ist das sicher auch schwer nachvollziehbar, woran es scheiterte.

    Übrigens kann man sowohl DSR (das wirklich ohne psychoakustische Datenreduktion laufende Digitalradio) und ADR heute mit Software und Software-Defined-Modulator nachbauen. Hier eine Demo für DSR vom Programmierer der dazu notwendigen Software:



    Für ADR gibt es das inzwischen soweit mir bekannt auch. Analog-Satradio und -TV geht auch.

    Ja, dafür eines der von der Anzeige her besten Geräte, leider im Vollplast-Charme. Wäre übrigens auch bei Beibehaltung von MP2 im Falle einer intelligenteren Umstellung des ARD-Hörfunks nicht weiter verwendbar gewesen, da er nur DVB-S, nicht aber DVB-S2 demodulieren kann.

    Als HD+-Gerät mit serienmäßig steckender HD+-Karte war der S2+ ohnehin nur für den deutschen Markt gedacht. Ein Verkauf anderswo hätte den Vertragsbedingungen von HD+ widersprochen. Bei solchen Geräten wurde auf AAC gern verzichtet (1 USD Lizenzkosten gespart), denn in Deutschland wurde AAC via Satellit nicht verwendet. Und es gibt auch keinerlei Dokumente, aus denen für die Industrie eine perspektivische Verwendung für Hörfunk via DVB-S/S2/C ableitbar gewesen wäre. Die ARD hats halt einfach gemacht, weil sie es kann (zumindest: weil sie glaubt, es sich erlauben zu können). Mein 43 cm breiter Technotrend TT-select S845HD+ hat das gleiche Schicksal: stumm. So geht "Public Value" bei der ARD.

    Es gab aber auch stumme TechniSat, die erst seit Herbst 2021 spielten, nachdem die ARD den AAC_type_descriptor ergänzt hat. Ohne den spielten manche TechniSat nicht, die wollen nochmal ganz genau wissen, dass das AAC auch wirklich AAC ist.

    Auch übel bei TechniSat ist, dass oft Unklarheit über die Codecs herrscht. Vom TechniStar S1+ existiert z.B. ein Datenblatt von 4/2011, das "AAC" nennt und eines von 3/2010, das sogar ausdrücklich "HE-AAC" nennt. Das Datenblatt von 7/2015 nennt AAC nicht mehr. Real bleibt das Gerät bei AAC stumm. Zum S2+ fand ich nur ein Datenblatt von 8/2012, das AAC nicht erwähnt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. August 2023
  9. Discone

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    @lg74 > Könnte ich heute noch "offline": alte DAT-Aufnahmen von ADR über das S/PDIF-Interface bitgenau in den PC spielen.

    aber nur wenn der DAT-recorder noch funktioniert; mein stationaerer Sony spielt nicht mehr. [der kommt bei gelegenheit mal auf willhaben.] und die Portablen hatten ja die kleinen koepfe, somit mehr kopfverschleiss. und da die Tcd-d7 so klein sind, finde ich ihn nach zwei umzuegen nicht mehr.

    das Auslesen über scsi (via DAT streamer mit audio-firmware; die haben alle grosse koepfe) läuft ausserdem mit mehrfacher geschwindigkeit. wieviel weiss ich nicht mehr; es geht jedenfalls fix.
    den PC mit win2000, der das kann, habe ich sogar noch. der hat 'schon' usb-2.