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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Angesichts der unverantwortlichen Darstellung von Reichelt habe ich soeben folgende E-Mail geschrieben:

     
  2. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    So lange da keine einheitliche Regelung für direkt geerdete Antennenanlagen ohne LPS und mit LPS existiert, betrachte ich den geforderden zweiseitigen PA-Anschluss bei einer vorhandenen Blitzschutzanlage als Fehler (die auch noch gültige VDE 0855 aus 2005 ist dann auch bei vorhandener LPS anwendbar, Schleifenverbot).

    Nachtrag:
    Hintergrund für den Wegfall der VDE 0190 war aber die dann nicht mehr erlaubte Verwendung vom öffentlichen Wasserversorgungsnetz als Erder, da die Wasserversorgungsunternehmen zunehmend Kunststoffrohre einsetzen.

    Hausinterne metallene und geeignete Rohrsysteme durften noch bis 1.04.2008 als Erdleiter eingesetzt werden, solche Installationen haben auch heute noch Bestandsschutz (wenn keine wesentlichen Erweiterungen / Änderungen erfolgen). Viele Dachantennen sind heute noch am Heizungs- / Trinkwasser-Rohrsystem angeschlossen; im Keller dann die Verbindung zur geerdeten HES, und evt. auch noch mit einem Zusatzerder.
    > http://forum.digitalfernsehen.de/forum/3517774-post158.html
    In Fernwärme-Versorgungsgebieten besteht quasi "ein vermaschtes Erdungssystem" von Haus zu Haus (alle Gebäudeerder sind über die metallenen Fernwärmeleitungen miteinander direkt verbunden), eine galvanische Verbindung besteht aber auch über den PEN vom Stromversorgungsnetz.
    Zur Verwendung von Gebäudekonstruktionsteilen als Erdleiter => http://forum.digitalfernsehen.de/fo...900-nach-blitz-viel-kaputt-5.html#post5491980

    Mein ausdrücklicher Dank an Dipol für das E-Mail an die Firma Reichelt ;)!
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. September 2012
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Bei allem Geschacher in den internationalen Normengremien um Harmonisierungskompromisse und Abweichungen zwischen einzelnen Normen, sollte man den Blitzschutz-Koryphäen zugestehen, dass sie es besser wissen als wir.

    RÜCKBLICK:
    Bei konventioneller Antennen-Direkterdung darf der PA nur am Mast angeschlossen werden, weil bei einer zusätzlichen PA-Vermaschung an der HES eine Schleife aus dem normkonform auf Trennungsabstand verlegten Erdleiter einerseits und dem PA-Leiter und den Antennenkabel anderseits entsteht, über welche induktive Blitzstromeintragungen stattfinden können. Je größer der Abstand bzw. die eingeschlossene Fläche, umso höher ist auch die mögliche Blitzstromaufnahme.

    Das Ideal der Schleifenfreiheit macht Sinn, wird aber zunehmend insbesondere durch TV mit Schukostecker durchlöchert, weil kaum jemand bei Gewitter das Antennenkabel oder die Endgeräte aussteckt.

    ERKLÄRUNGSVERSUCH:
    Eine Blitzschutzanlage bildet einen faradayschen Käfig. Damit ist das Risiko induktiver Blitzstromeintragungen in das Gebäude hinein minimiert. Bei Antennendirekterdung an ein LPS werden aber auch galvanische Blitzstromeintragungen in mastferne Fangleitungen als (häufigere) Teilblitzströme in die Antennenanlage und die Endgeräte verschleppt. Und die werden durch eine zusätzliche Vermaschung des PA deutlich entlastet.

    FAZIT:
    Was manchmal auf den ersten Blick als Widerspruch erscheint, stellt sich bei längerem Nachdenken oftmals als sinnvoll heraus. Ob sich meine Erklärungstheorie mit den Motiven der Normgeber deckt, werde ich bei den beiden zuständigen DKE-Kommissionen anfragen.
    So habe ich das lange Zeit auch gedeutet. Inzwischen sehe ich das angeregt von Publikationen von W. Hörmann in der de und Nachlesen in alten Unterlagen etwas anders. Die olle DIN VDE 0190 ist in der DIN EN 0100-540 aufgegangen und wir sind uns ja einig, dass -ab wann auch immer- weder die HSK-Netze für Erdung und PA zulässig sind und die Hauswasseleitung spätestens seit 1.10.1990 nicht mehr als Hauserder missbraucht werden darf.
    Und Reichelt hat absolut prompt reagiert:
     
  4. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Zustimmung

    ABER: auch bei der Anwendung der VDE 0855-1 aus dem Jahr 2005 wird normkonform gearbeitet
    (Schleifenverbot beachten schützt den 4 mm² PA-Leiter vor Zerstörung, das TV-Gerät wird bei Überspannungsschaden evt. von der Versicherung bezahlt / das schwächste Glied unterbricht den Stromkreis).
    Ich unterscheide da klar zwischen den Begriffen ERDER und ERDUNGSLEITER (am / im Gebäude). Geeignete Rorhleitungssysteme (ausreichende Leitfähigkeit, geeignete Verbindungstechnik) durften gemäß VDE 0855-1
    noch bis April 2008 als Erdungsleiter eingesetzt werden, solche Installationen haben Bestandschutz.

    Auch nach der aktuellen VDE 0855-1 (2011-06) dürfen geeignete metallene Gebäudebestandteile
    (z.B. auch Geländer und Stahlgerüste) noch als Erdungsleiter eingesetzt werden. => Satanlage richtig erden
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. September 2012
  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Anscheinend kommt man eher an das Sitzungsprotokoll einer Freimaurerloge als aus den verschworenen DKE-Gremien die neuen Manusskripte zur VDE 0185-305 und VDE 0855-1. Immerhin bekam ich heute Einsicht in Draft IEC 60728-11/Ed 4. Falls dieser Entwurf als DIN EN 60728 (VDE 0855-1):2012 verabschiedet wird, gibt es bezüglich der Antennenerdungen nur marginale Änderungen.

    Soviel schon mal vorab:

    Insbesondere bei den zuletzt diskutierten Unterschieden der PA-Ausführungen für Antennendirekterdung und Direkterdung an eine Blitzschutzanlage ergeben sich keine Änderungen. Zu meinem Erstaunen überlebt demnach bei Direkterdung an eine Blitzschutzanlage sogar der "irrtümliche" PA-Leiter-Monsterquerschnitt von 16 mm² Cu, der weiterhin wie schon geschildert am Mast und der HES angeschlossen werden muss.

    Der mit Kompressionssteckern inpraktikable temporäre PA der Wohnungszuleitungen feiert ebenso fröhliche Urständ wie auch die Darstellung von Erdungsschienen. Abbildungen von Multischaltern oder Lösungsvorgaben für Gartenantennen oder erdungspflichtige Sat.-Antennen mit BK-Einspeisung sucht man in dieser Norm weiterhin vergebens.

    Das überfällige Verbot metallarmierter LWL in LPZ 0A vermisse ich ebenfalls.

    In einigen Wochen wird die deutsche Normversion heraus sein und dann besteht endgültige Sicherheit. Morgen werde ich mein voraussichtlich letztes DEHN-Seminar besuchen, danach kann ich mich mit dem Draft der IEC 62305 intensiver befassen.
     
  6. Celda86

    Celda86 Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo zusammen,
    ich habe auch mal eine Frage bzgl. Erdung.

    Muss ein Mast, welcher auf den Boden gedübelt ist, jedoch im Schutzbereich der Fassade steht (min. 2m unterhalb der Dachkante und nicht mehr als 1,5m von der Wand entfernt), geerdet werden? (Die Schüssel inkl. Arm/LNB hält ebenfalls diese Abstände ein!)

    Normal ja nicht, oder? Hier würde es doch genügen nur die Koaxialkabel in den Potentialausgleich mit einzubeziehen?
     
  7. satmanager

    satmanager Institution

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    AW: Satanlage richtig erden

    Dann wäre noch nicht einmal ein Potentialausgleich fällig, außer eben wenn eine wohnungsübergreifene Installation durchgeführt wurde.
     
  8. Celda86

    Celda86 Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Nein, es handelt sich um keine Wohnungsübergreifende Installation.
    Lediglich eine Wohnung mit mehreren Anschlüssen (3 Stück), aber nur 1 Familie, keine getrennten Wohnungen.

    Dass der Mast aus lackiertem Stahl ist, ist egal, oder? Das Erdpotential vom Mast wird ja nicht auf die Leitungen übertragen, richtig?

    Der Mast ist übrigens nur 2m hoch. Bis zur Dachkante sind noch gut 4m Platz. Der Wandabstand inkl. Schüssel und Arm beträgt ca. 1m.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2012
  9. satmanager

    satmanager Institution

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  10. Celda86

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    AW: Satanlage richtig erden

    Danke :)

    Demnach ist ja keine Erdung pflicht, ein PA hingegen ja nur empfohlen.

    Meine Frage bezog sich nur darauf, ob das Material des Masts noch irgendeine Rolle spielt? Scheinbar ja eher nicht?

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