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Koaxialkabel (Kupfer oder Stahlkupfer)

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von Fedora, 2. November 2016.

  1. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Kann es sein, dass Du meinen Beitrag missverstanden hast? Auch ich plädiere sehr dafür, hochwertige Vollkupferkabel zu verwenden!

    Nur sollte man, wenn man etwas gegen StaKu-Kabel sagt, sauber und stimmig argumentieren, auch um den oft guten Rezensionen mit Substanz etwas entgegenzusetzen. Ich habe doch abseits der Durchgangsdämpfung, die isoliert betrachtet für mich kein Argument gegen StaKu-Kabel ist, mehrere andere Punkte angesprochen, die für mich klar gegen StaKu-Kabel sprechen.


    Mit "Voodoo" hat das nichts zu tun, zumindest sehe ich keine "Voodoo"-Argumente pro Vollkupfer. "Voodoo" sind vielmehr, Du sprichst das ja an, unseriöse Angaben in der Art "Dämpfung 135 db", wie man sie eben besonders häufig zu StaKu-Kabeln findet. Erstens ist die Schirmdämpfung nicht das einzige wichtige Kriterium (btw: Grundsätzlich ist Dämpfung im Zusammenhang mit Werten um 100 db kein falscher Begriff.), wichtige andere Angaben fehlen aber in den Angeboten von (billigen) StaKu-Kabeln i.d.R.. Und zweitens wird bei den Angaben zur Schirmdämpfung oft ein Spitzenwert herausgegriffen. Richtig ist aber der umgekehrte Weg, im jeweiligen Frequenzbereich nach dem niedrigsten gemessenen Wert für die Schirmdämpfung zu spezifizieren. Teil des Datenblatts HD 103 ist etwa (unten, rechts) ein Diagramm, welches die Schirmdämpfung als Funktion der Frequenz darstellt. 135 db erreicht das HD 103 für keine Frequenz, dennoch würde ich dem mehr vertrauen.

    Dein Link zum Kabel ist doch typisch: Plakativ wird mit "Class A+" geworben. Aber ich sehe nicht mal belastbare Angaben zur Schirmdämpfung. Und ob der Verkäufer mit dem Begriff "Kopplungswiderstand" (bzw. analog zum Ören-Datenblatt "Transferimpedanz") etwas anfangen kann, an dem ein Kabel viel häufiger scheitert, wenn es ein A+ werden möchte, wage ich zu bezweifeln. Ich werde mir jedenfalls nicht die Mühe machen, beim Anbieter nachzufragen.
     
  2. salvator24

    salvator24 Senior Member

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    Da fällt mir spontan eines von Triax ein:
    LINK

    ... und hierzu zwei von Axing:
    LINK bzw. die Variante als Erdkabel

    Das heiß aber nicht, daß genannte Anbieter ebenso Kabel anderer (auch besserer) Qualitäten im Angebot haben.
     
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Ein gutes Vollkupferkabel und gute Stecker zu nehmen hat nichts mit einem Hype aber mit Betriebsicherheit und Vermeidung von Kontaktierungsproblemen zu tun. Die Kabelnetzbetreiber sparen jeden Cent wo es nur geht, aber Staku, Alu-Geflecht und Aufdrehstecker akzeptiert kein einziger.

    Voodoo trifft aber für Schirmdämpfungen in hyperhomöopatischer Dosis zu, zumal die Bewerbungen typisch "peakorientiert" (= einzelne Spitzenwertausreißer) sind und im CoMet-Messdiagramm 130 dB Schirmdämpfung meist die Schwindsucht bekommt. Das Qualitäts-Merkmal Kopplungswiderstand unterschlagen die meisten Anbieter ohnehin.

    Technologisch ist mit Zweifachschirmung auch über 100 dB Schirmdämpfung bis 3 GHz möglich. Deshalb stellt sich die Frage, was bei einem 20 m langen Billigkabel mit die Verlegung und Montage von Steckern und Dosen erschwerender 4-fach-Sinnlosschirmung wirklich gespart ist. Nach dem Motto "Viel hilft viel", kann man damit physikalisch unbedarfte Laien beeindrucken.

    BTW: Entgegen inkompetenten Anleitungen sind auch beidseitig beschichtete Folien abzusetzen, da freut sich dürftiges Alu-Geflecht auf die Rasur mit technisch ebenfalls überholten F-Aufdrehsteckern. Da die Billigkabel über keine geklebte Folie verfügen, sollte man besser nicht versuchen zeitgemäße Hochschirmstecker mit einer Hülse anzudocken.
     
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Ein Kabel mit diesem CoMET-Diagramm würde von den Marketing-Strategen der Alu-Billigkabel ohne Skrupel mit 130 dB beworben. Die ≥ 90 dB treffen auch nicht auf das ganze Spektrum zu, genügen aber völlig um Ingress- und Abstrahlungswerte nach SchuTSEV einzuhalten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. November 2016
  5. salvator24

    salvator24 Senior Member

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    @Dipol
    Scheinbar haben die Damen und Herren Deine Anregungen (vgl. anderer Thread) aufgenommen und sprechen im neuen Datenblatt von immerhin 'nur noch' 29,6 dB Signal-Dämpfung @ 2400 MHz (im alten Datenblatt immerhin noch 29,7 dB! @ 3000 MHz) .
    Und im neuen Datenblatt fällt mir noch etwas Interessantes ins Auge - die Angabe der Schirmungs-Dämpfung:

    Das Kabel wird übrigens auch mit "130 dB" in der Übersicht gelistet (nur später findet man die Angabe "max. 130 dB") ... :D

    Jungs - klasse, daß Ihr hier seid! :)
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Anbieter mit Fachkunde hätten selbst bemerken müssen, dass die Werte nicht stimmen können. Aus der rührend hilflosen E-Mail-Antwort schließe ich, dass die Falschbewerbung nicht aus Vorsatz erfolgte. :rolleyes:
     
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  7. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    Nö, bei HF wirkt nur die Aussenhülle des Leiters. Aber der Gleichstromwiderstand ist bei StaKu schlechter. ;)
     
  8. Fedora

    Fedora Senior Member

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    Gut, habs jetzt kapiert. ;-) Ich danke für Eure Ausführungen.
     
  9. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Was soll ("Nö") falsch daran sein, wenn ich schreibe, dass die HF-Eigenschaften wegen des Innenleitermaterials "allenfalls"
    marginal schlechter sind? Selbst wenn es nicht den geringsten Effekt durch das Innenleitermaterial geben sollte, stünde das nicht im Widerspruch zu meiner Aussage.

    Hast Du wie ich für Diskussionen wie diese überhaupt Datenblätter verglichen? Wenn ich das machte, bin ich bisher immer zu dem Ergebnis gekommen, dass die Durchgangsdämpfung eines StaKu-Kabels minimal höher als die eines – bis auf das Innenleitermaterial - in möglichst vielen Punkten identischen Vergleichskabels ist. Nehme ich etwa von Axing das SKB93 sowie das oben bereits erwähnte SKB89, so haben beide einen Innenleiterdurchmesser von 1,02 mm, ein physikalisch geschäumtes Dielektikum (SKB 93: 4,6 mm, SKB 89 : 4,7 mm – Unterschied halte ich für vernachlässigbar) sowie eine 2-fach Schirmung aus Alufolie und verzinntem Kupfergeflecht. Die Dämpfung für 2200 MHz beträgt beim SKB 89 mit StaKu-Innenleiter 30,5 db / 100 m, die des SKB 93 mit Innenleiter aus reinem Kupfer liegt mit 29,5 db / 100 m minimal niedriger. Skin-Effekt muss noch nicht heißen, dass das Material des Innenleiters nicht den geringsten Effekt macht.


    Selbst wenn die "Aussenhülle[n]" beider Leiter gemeint sein sollten, ist es falsch zu behaupten, dass es nur auf die "Aussenhülle[n]" ankommt. Vielmehr dient das Dielektrikum nicht nur der Isolation zwischen Innen- und Außenleiter, sondern es bestimmt mit seiner Permittivität die Impedanz des Kabels und ist damit für die noch möglichst verlustfreie Leitung der elektromagnetischen Welle von Bedeutung. Permittivität sowie Durchmesser von Innenleiter und Dielektrikum müssen dabei zur Einhaltung der Impedanz aufeinander abgestimmt sein.
     
  10. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Wenn Du in einer Pofilnachricht fragst, ob es einen "großen Unterschied in Dämpfung und Signalqualität" macht, ob man ein 20 m langes Koaxialkabel mit "Kupfer-Stahl-Innenleiter" (> missverständlich, denn StaKu beutet an erster Stelle billigen Stahl mit wenig teurem Kupfer) oder mit reinem Kupferinnenleiter verlegt, und das mit dem Hinweis verknüpf wird, dass die Dämpfung mit 130db angegeben wird, hast Du - sorry - so gut wie nichts verstanden:
    • Werte um 130 db sind ein Maß für die Schirmdämpfung. Die gibt an, wie gut das übertragene Signal von Störungen durch außen (etwa DECT-Telefone) geschützt wird bzw. wie gut das Kabel umgekehrt davor schützt, dass das über das Kabel übertragene Signal (etwa Sat) andere Dienste stört. Die Länge des Kabels steht in keinem direkten Zusammenhang zur nötigen Schirmdämpfung. Reißt zu eng verlegt an nur einer Stelle lokal die Schirmung des Koaxkabels auf oder ist ein schlecht montierter Stecker das Einfalltor für eine Störung von außen, ist das mit einem kürzeren Kabel nicht minder störend.
    • Die Länge des Kabels steht in einem Zusammenhang zur Durchgangsdämpfung eines Kabels. Für Angaben dazu bewegt sich nicht nur der Zahlenwert in einer anderen Gegend (für Sat typ. 20 … 30 … ), angeben wird die Durchgangsdämpfung überdies nicht in "db", sondern etwa in "db / 100 m". Hat man vom Aufbau identische Kabel z.B. in 10 m und in 20 m Länge, dämpft das doppelt so lange Kabel das Signal auch doppelt so stark wie das kürzere.
    • Das Innenleitermaterial (reines Kupfer oder verkupferter Stahl) hat keinen nennenswerten Einfluss auf Schirm- und Durchgangsdämpfung.
    • Ein Innenleiter aus Kupfer Stahlkupfer gammelt aber besonders am LNB viel leichter weg. Passiert das, nützt es rein gar nichts, wenn im Datenblatt keine schlechteren Dämpfungswerte als für ein sonst vergleichbares Kabel mit reinem Kupfer-Innenleiter genannt werden.
    • Nicht anders verhält es sich, wenn der steifere StaKu-Innenleiter das gewollt weiche Dielektikum (= Isolation des Innenleiters) durchtrennt.
    • Mit StaKu als Innenleitermaterial kommt es viel leichter dazu, dass der ins LNB integrierte Multischalter die Ebenen nicht korrekt verteilt. Auf dem Papier ist bei 20 m der höhere Gleichstromwiderstand allerdings noch unkritisch.


    @Fedora: Warum meinst Du wohl, dass das so ist? Du bekommst mit keinem StaKu-Kabel die Betriebssicherheit, die ein gutes Vollkupferkabel bietet.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. November 2016