Der Formel 1 Nostalgie-Thread - der Thread für historische Rennen und Übertragungen

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Ich frage mich, ob das heute auch bestraft würde, Perücken auf dem Podium zu tragen ?

 

Na klar!

Alle Punkte aberkennen und 1000 Sozialstunden!

 

die bubble der rothaarigen würde sich beleidigt und diskriminiert fühlen

 

Zutrauen würde ich es den Regelkaspern. Aber es gab auch damals schon Strafen für "Verstöße". 2002 in Österrreich wurde Ferrari mit einer Geldstrafe von 1.000.000 US-Dollar belegt, weil Schumacher nach der Stallorder bei der Siegerehrung Barichello auf das oberste Podest ließ. Später standen dann beide auf dem obersten Treppchen. Die FIA wertete das als Verstoß gegen das "Protokoll der Podiumszeremonie" und brummte den Beteiligten die Geldstrafe auf. Böse Zungen behaupteten aber, daß die Strafe auch einen symbolischen Charakter hatte. Denn wegen der eigentlichen Teamorder, die viel Unmut unter den Zuschauern ausgelöst hatte, konnten sie Ferrai nicht belangen, weil das regeltechnisch damals nicht verboten war. Das kam dann aber zur Saison 2003 und war auch eine "Lex Ferrari"

 

Wenn ich mir den alten TV-Bericht über Schumachers 1.WM-Titel ansehe (Formel 1: Saison 2024 Live im TV/Stream), wäre ich mir nicht sicher, ob die Stewards die WM heute nicht anders entschieden hätten.
Beim WM-Finale 2021 hat man ja zum Beispiel explizit angedroht, dass eine WM entscheidende Kollision der Titelanwärter auch zu Punkteabzügen führen kann. Damit wäre nicht automatisch der, der vor dem letzten Rennen vorne liegt, nach einer Kollision WM gewesen.

 

Das wollten sie ja schon 1997 machen bzw. haben sie auch gemacht
in dem sie Schumi alle Punkte abgezogen haben. Mir fehlt aber der
Glaube das sie es auch gemacht hätten wenn Villeneuve auch
rausgeflogen wäre.

Das war so eine Alibi Entscheidung. Bist ja eh nicht Weltmeister
geworden, Vize Weltmeister zählt eh nichts. Dann ziehen wir dir
mal alle Punkte ab. Dann haben wir für solche Aktion mal eine
"harte" Entscheidung getroffen.

 

Korrekterweise hier jetzt nochmal die von mir aus Tagesschau-Berichten erstellten Schumacher-Beiträge:

 

Heute vor 30 Jahren. Saisonfinale in Adelaide und MSC wird zum ersten Mal Weltmeister und Nigel Mansell holt seinen letzten Karrieresieg.

 

Im Grunde wollte die FIA nicht mehr, daß Weltmeisterschafts-Entscheidungen durch Kollisionen herbeigeführt werden. Egal ob nun absichtlich oder "instinktiv". Nach Senna/Prost 1989/90 und Michael Schumacher 1994 wollte man so etwas im Sport einfach nicht mehr sehen. Schumacher hatte nun das Pech, daß nach dieser dummen Aktion gegen Villeneuve, an ihm dieses Exempel statuiert wurde. Schumacher hatte damals noch "Glück" das der Motorsport-Weltrat ihm keine grundsätzliche Absicht, sondern eben "instinktives Verhalten" vorwarf. Andernfalls hätte ihm auch evtl. eine Sperre gedroht.

Deswegen wurde auch 2021 vor dem Finale von der FIA angekündigt im hitzigen WM-Kampf zwischen Verstappen und Hamilton genauer hinzuschauen, sollte es zu einer "unsportlichen Aktion" kommen. Auch damals drohte man beiden Fahrern für diesen Fall mit Punktabzug oder Disqualifikation.

Im Grunde war Schumacher vorne. Entsprechend dem ungeschriebenen Gesetz, daß dem die Kurve gehört, der vorne liegt war Hill einfach zu ungestüm. Er hätte einfach bis nach der Kurve warten müssen. So sah es damals auch Rennleiter Roland Bruynseraede . Jahre später gab Williams zu, daß man einen Protest in Erwägung gezogen hatte. Weil man aber keine Entscheidung am Grünen Tisch wollte, kam es nicht dazu.

 

Ja, Hill hätte damals nur warten müssen und dann erst überholen.
Trotzdem: Heute hätte man vor dem Rennen schon mehr Konsequenzen für so eine WM-entscheidende Kollision angedroht und deswegen auch leichter während des Rennens schon Strafen in Form von Punkteabzügen aussprechen können.
Das mit dem "vorne sein" würde heute auch noch beim Scheitelpunkt einer Kurve gelten. Allerdings sollte man dann auch nicht einfach blind in den Gegner hineinlenken, wenn man außen fährt. Eine Wagenbreite Platz lassen, sollte man schon auch immer.
Richtig wäre heute, dass man den Platz, der durch das nicht regelkonforme Überholmanöver (war beim Apex nicht vorne) verloren gegangen ist, wieder bekommt. Gibt der Gegener den Platz nicht wieder zurück, erhält er eine Zeitstrafe. Aber ich glaub, so etwas wurde früher nicht so gehandhabt.
Was ich allerdings immer noch nicht glaube, ist, dass man WM-Entscheidungen nach der Siegerehrung noch umdrehen würde. Das kann man nicht machen, sonst macht sich der ganze F1-Zirkus lächerlich.

Ist aber alles Schnee von gestern.