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Der Formel 1 Nostalgie-Thread - der Thread für historische Rennen und Übertragungen

Dieses Thema im Forum "Special: Sport im TV - Sport Live-Talk" wurde erstellt von horud, 15. März 2021.

  1. D-Box user

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    Vor Beginn der neuen Saison blicken wir mal zurück auf die F1 vor 40 Jahren. Das Jahr 1984 begann mit einigen Neuerungen. Nach Jahren der unregulierten Turbomotoren wurde zur neuen Saison ein Bezinlimit von 220 Litern eingeführt. Mit dieser "Energiemenge", die jedem Fahrer zur Verfügung stand, war es nun nicht mehr möglich im Rennen jederzeit mit hohem Ladedruck zu fahren. Es begann der Ära der "Sparformel", weil gerade zu Anfang der Saison Fahrer wegen Benzinmangels nicht ins Ziel kamen. Wer sich das Rennen einteilen konnte, war klar im Vorteil.

    Auch steht das Jahr 1984 für die knappste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte. Niki Lauda sicherte sich mit einem halben Punkt Vorsprung seinen dritten WM-Titel vor Alain Prost. McLaren gewann zudem den Konstrukteurstitel. Für Honda stellt der Grand-Prix der USA in Dallas ein großes Comeback dar. Zum ersten Mal seit dem Rennen in Italien 1967 gelang mit Williams und Keke Rosberg wieder ein Grand-Prix-Sieg. Ebenso wurde 1984 erstmals seit 1976 wieder ein Rennen auf dem umgebauten Nürburgring ausgetragen: Der Große Preis von Europa am 7. Oktober.

    Für das Team Toleman griff ein neuer Pilot ins Lenkrad. Ein 24jähriger Brasilianer, der 1983 die Britische Formel 3-Meisterschaft und auch das Eröffnungsrennen des neuen Nürburgrings am 12. Mai gegen 20 Konkurrenten gewann: Ayrton Senna. Im mit Abstand schlechtesten Team des Feldes gelang Senna am 3. Juni eine kleine Sensation. Beim wegen Regen stark verkürzten, Großen Preis von Monaco fuhr er auf Platz 2 und errang damit in seinem erst sechsten Grand-Prix sein erstes Podium. Auch der Deutsche Stefan Bellof erlebte eine Sternstunde und fuhr im Tyrrell auf Platz 3.

    Erstaunlicherweise belegte Tyrrell auch im Rennen in Detroit mit Martin Brundle den zweiten Platz. Doch genau dieser Umstand sollte dem Team zum Verhängnis werden. Als Tyrrell seine Fahrer kurz vor Ende des Rennens an die Box holte, um "Kühlwasser für die Bremsen" nachfüllen zu lassen, erregte dies die Aufmerksamkeit der Rennkommissare. Bei der technischen Kontrolle nach dem Rennen fand man Bleikugeln mit einem Gewicht von 60 kg in diesem Tank. Diese waren eingefüllt worden, um das bis dahin untergwichtige Auto wieder auf das vorgeschriebene Gewicht zu bringen. Tyrrell wurde des Betruges überführt und für die gesamte Saison disqualifiziert. Das Team durfte zwar weiter teilnehmen, verlor aber alle WM-Punkte. Auch Belloffs dritter Platz aus Monaco wurde aberkannt und René Arnoux zugesprochen.

    Eine weitere Besonderheit des Jahres 1984 war, dass mit Theo und Corrado Fabi bei Brabham zwei Brüder im gleichen Team fuhren. Da sich beide jedoch einen Wagen teilten, traten sie im Rennen nicht gegeneinander an.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2024
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  2. D-Box user

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    Heute ein Blick zurück auf die Formel 1 vor 30 Jahren.

    Die Saison 1994 stellte im Hinblick auf das technische Regelement eine Zäsur dar. Alle elektronischen Fahrhilfen, wie ABS, aktive Radaufhängung, Traktionskontrolle und Schlupfregelung wurden allesamt verboten. Lediglich die halbautomatische Schaltung blieb erhalten. Allerdings wurde das seit 1984 bestehende Tankverbot aufgehoben und den Teams eine einheitliche Hochdruck-Tankanlage der Firma Intertecnic zu Verfügung gestellt. Motorentechnisch waren V8 und V10 - Motoren im Feld unterwegs, lediglich Ferrari setzte noch auf das V12-Konzept. Ein Comeback nach Jahrzehnten feierte auch Mercedes Benz, die das Team Sauber mit einen V10-Motor austatteten, der in den Vorjahren noch als "Ilmor", aus der Schmiede von Mario Illien bezeichnet war und jetzt als "Konzept by Mercedes" gemeldet wurde.

    Nach nur zwei Jahren wurde der GP von Südafrika auf der umgebauten Strecke von Kyalami aufgegeben und mit dem Grand Prix des Pazifiks im japanischen Aida ein neuer Kurs in den Kalender genommen, der Große Preis von Europa wechselte von Donington Park nach Jerez de la Frontera. Bei den Teams kamen mit Simtek und Pacific Racing zwei Neue ins Fahrerfeld, während die "Scuderia BMS Dallara" nach 5 Jahren den Betrieb einstellte. Das Fahrerfeld umfasste somit 14 Teams und 28 Rennautos. Die größte Änderung im Fahrerfeld war der Wechsel von Ayrton Senna, der nach sechs Jahren bei McLaren einen neue Herausforderung bei Williams suchte. Senna ersetzte dort den zurückgetretenen Alain Prost. Wie im Vorjahr wurde durch diese Situation die Startnummer 1 nicht vergeben und Sennas Temkollege Hill musste erneut mit der 0 antreten. Für Ligier debütierte Oliver Panis, Simtek ging mit Roland Ratzenberger und David Brabham, Sohn des dreimaligen Weltmeister Jack Brabham an den Start. Im Pacifc Team fuhren der berüchtigte Bertrand Gachot und Paul Belmondo, Sohn des Schauspielers Jean-Paul Belmondo.

    Die Saison begann am 27. März mit dem Rennen in Brasilien. Gleich im ersten Rennen gab es einen schweren Unfall, als Eddie Irvine und Jos Verstappen Eric Bérnard überrunden wollten. Nach einem Manöver Irvines geriet Verstappen auf das Gras, verlor die Kontrolle und überschlug sich über das Auto von Martin Brundle, der von Verstappens Hinterrad am Kopf getroffen wurde. Alle Fahrer erlitten keine ernsthaften Verletzungen und Irvine wurde mit einer Sperre von drei Rennen bestraft. Das Rennen gewann Michael Schumacher vor Damon Hill. Den gleichen Sieger vor Ferrari-Pilot Gerhard Berger sah auch das zweite Rennen in Aida. Ayrton Senna schied in beiden Rennen nach Dreher (Brasilien) und Kollision (Aida) aus. Zwei Rennen pausieren muss auch Ferrari-Pilot Jean Alesi. Nach einem Testunfall in Mugello Anfang April kann er erst wieder in Monaco antreten. In Aida und Imola wird er von Nicola Larini vertreten.

    Mit Michael Schumacher als WM-Führenden reiste der Formel 1 Tross dann zum Europa-Auftakt nach Imola. Doch dieses Wochenende sollte die F1 und den Rennsport für immer verändern. Bereits am Freitag überschlug sich Rubens Barichello in der Variante Bassa und konnte aufgrund seiner Verletzungen nicht am weiteren Geschehen teilnehmen. In der zweiten Qualifikationssession am Samstag verunglückte dann Roland Ratzenberger am Ausgang der Tamburello aufgrund eines gebrochenen Frontflügels und prallte in der Villeneuve Kurve gegen die Betonmauer. Obwohl das Monocoque intakt bliebt, erlitt Ratzenberger durch den Aufprall einen Schädenbasisbruch und einen Bruch der Halswirbelsäule. Trotz sofortiger medizinischer Versorgung wurde Ratzenberger nach der Einlieferung ins Krankenhaus für tot erklärt, er war das erste Todesopfer bei einer F1-Veranstaltung seit Ricardo Paletti 1982 in Montreal. Die Pole für das Rennen ging zum 65. Mal an Senna

    Das Rennen am Sonntag begann erneut mit einer Kollision, als der Lotus-Fahrer Pedro Lami den stehengebliebenen Benetton von JJ Lehto rammte. Beide Fahrer bleiben unverletzt, jedoch flogen Teile über die Fangzäune auf die Tribüne und verletzten Zuschauer. Dieser Unfall hatte eine Safety-Car Phase zur Folge, die erst in der 5. Runde beendet wurde. Zu diesem Zeitpunkt führte Ayrton Senna vor Michael Schumacher. In der 7. Runde zog der Williams von Senna in der Tamburello plötzlich nach rechts und prallte gegen die Betonmauer. Das Rennen wurde sofort abgebrochen und Senna lange Zeit von Ärtzen versorgt, bevor er mit dem Hubschrauber in die Klinik nach Bologna geflogen wurde. Das Rennen wurde schließlich fortgesetzt. Zehn Runden vor Ende verlor Michele Alboreto nach dem Boxenstop ein Rad in der Box, welches einen Lotus- und zwei Ferrari-Mechaniker traf. Dieser Vorfall hatte dann später auch die Einführung eines Tempolimits in den Boxen zur Folge. Am Ende war Michael Schumacher erneut der Sieger. Zwei Stunden nach Rennende wurde der Tod Ayrton Sennas aus der Klinik in Bologna bekannt gegeben.

    Zwei Wochen nach Imola verunglückte Karl Wendlinger in der Hafenschikane von Monaco schwer und lag zwei Wochen im Koma. Aus Respekt vor Senna und Ratzenberger blieben die ersten beiden Startreihen am Sonntag leer. Schumacher gewannt sein viertes Saisonrennen in Folge. Nachdem Damon Hill in Spanien gewonnen hatte, sicherte sich Michael Schumacher auch in Kanada und Frankreich den Sieg.

    Beim Start der Aufwärmrunde in Silverstone überholte Michael Schumacher Damon Hill und reihte sich erst später wieder ein. Weil der erste Start abgebrochen wurde, blieb dieses Vergehen zunächst ohne Folgen. Als er beim zweiten Start jedoch das Manöver in der Aufwärmrunde wiederholte, wurde er mit einer 10 Sekunden Stop/Go Strafe belegt. Auf Anweisung des Teams blieb er jedoch auf der Strecke und bekam schließlich wenig später die schwarze Flagge. Doch auch diese wurde vom Team ingnoriert, Schumacher absolvierte lediglich kurz vor Rennende die längst obsolete Stop/Go- Strafe. Nach dem Rennen wurde Schumacher disqualifiziert, er verlor seinen zweiten Platz hinter Hill, und zudem mit einer Sperre von zwei Rennen belegt. Durch einen Einspruchs des Benetton Teams durfte Schumacher in Hockenheim zwar starten, der Motorsportrat bestätigte aber später die Disqualifikation und sprach eine Sperre für die Rennen in Monza und Estoril aus.

    Beim Deutschland-GP am Hockenheimring fuhr Gerhard Berger den ersten Ferrari-Sieg seit Spanien 1990 ein. Im Rennen kam es zu einem Vorfall an den Boxen, als aus der Tankanlage von Schumachers Teamkollege Verstappen Benzin austrat und der Benetton kurzzeitig in Flammen stand. Nach Schumachers Sieg in Ungarn wurde er in Spa wegen einer zu dünnen Holzbodenplatte disqualifiziert und Hill zum Sieger erklärt. Diese neuen Bodenplatten waren erst seit Hockenheim vorgeschrieben und sollten ein zu starkes Aufsetzen der Autos verhindern. Danach musste Schumacher in Monza und Estoril seine Sperre absitzen und Damon Hill jeweils den Sieg überlassen. Sein Ersatzfahrer war JJ Lehto.

    Nachdem Schumacher den Europa-GP in Jerez und Hill den GP von Japan in Suzuka gewonnen hatte, gingen beide Fahrer durch nur einen WM-Punkt (Schumacher 92, Hill 91) getrennt ins Finale nach Adelaide. Im großen Preis von Australien gab zum letzten Mal Altmeister Nigel Mansell, der sich nach Sennas Tod mit David Coulthard das zweite Williams-Cockpit teilte, den Ton an. Von der Pole führte Mansell vom Start weg vor Schumacher und Hill, bis Michael Schumacher in der 36. Runde von der Strecke rutschte und beim Zurückfahren mit Hill kollidierte. Schumacher flog über Hills linkes Vorderrad ins Aus. Aber auch Hill konnte nicht weiterfahren, da der Aufprall die Radaufhängung verbogen hatte. Das Rennen gewann Nigel Mansell, es war der 31. und letzte Sieg des Weltmeisters von 1992. Aber Michael Schumacher wurde nach einer sehr kontroversen und von Unglücken geprägten Saison als erster Deutscher mit nur einem Punkt Vorsprung zum ersten Mal Formel 1 - Weltmeister. Der Kontrukteurstitel ging an Williams.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2024
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  3. H_Deutsch

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    Der GP in Europa in Jerez war eigentlich gar nicht geplant. Ursprünglich sollte das Rennen in Argentinien stattfinden. Das kam erst ein Jahr später.
    1995 war im übrigen Aida eigentlich wieder im Frühjahr geplant, wegen dem Erdbeben 1995 wurde das Rennen dann als Doubleheader mit Suzuka ausgetragen.
     
  4. Moe1

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    Der tolle Kurs in Aida über den Schumi damals sagte, dass man auf
    der Strecke nicht mal einen Simtek aus eigener Kraft überholen könne. :D

    Erwähnenswert war auch, dass in dieser Saison auch wenn einiges wie
    oben beschrieben zwangsläufig war nur 4 von 14 Teams in der Saison
    die 2 gleichen Fahrer eingesetzt haben. Alle anderen Teams mussten
    oder haben freiwillig während der Saison einen Fahrerwechsel vorgenommen.
    Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Nur Arrows, Pacific, Minardi
    und Tyrell haben nie gewechselt.

    Und noch ein Fakt der mir einfällt, wo ich mir aber nicht 100% sicher bin. Aber ich
    meine Suzuka 94 wäre das letzte Rennen gewesen, das während des Rennens abgebrochen
    wurde und wo dann am Ende die Zeiten von 2 Rennen addiert wurden. Ich meine das hätte
    es danach nicht mehr gegeben. Entweder wurde dann am Start abgebrochen und neu gestartet
    oder wie in Kanada 97 das Rennen vorzeitig mit roter Flagge abgebrochen. Und irgendwann
    wurde die Regel dann ja auch abgeschafft.
     
  5. D-Box user

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    Das ist korrekt, Japan '94 war das letzte Mal, dass die sog. "Aggregate Times", also eine Addition der Rennzeiten vor und nach einem Abbruch zum tragen kam. Ab 1995 wurde ein Rennen, wenn nötig einfach unterbrochen und an gleicher Stelle mit elemenierten Abständen, wie es ja auch nach einem Safetey-Car der Fall wäre, neu gestartet. Das erste mal, wo das angewendet wurde, war dann 2001 in Belgien nach der Burti/Irvine Kollison. Denn es gab auch noch die Regel, dass bei einem Abbruch in den ersten 2 Runden, komplett neu gestartet wurde, also auch Ersatzautos zugelassen waren. In Belgien war der Abbruch damals in der 5. Runde, und da wurde das Rennen lediglich wieder aufgenommen.

    Kanada '97 wurde 15 Runden vor Schluss nach dem Unfall von Panis abgebrochen, weil dieser erstens verletzt war und zweitens durch die bereits absolvierten 75% Renndistanz nach damaligem Reglement das Rennen voll gewertet werden konnte.
    Zu Kyalami gibt es auch noch etwas zu sagen. Hier wurde von 1967 bis 1985 der GP von Südafrika ausgetragen. Nach 1985 gastierte die F1 nicht mehr, auch aufgrund des politischen Drucks und der weltweiten Kritik an der Apartheid-Politik. Nach dem Ende der Apartheid wurde der Kurs grundlegend umgebaut und kehrte 1992 und 1993 in den Kalender zurück. Bemerkenswert ist auch, dass die Fahrrichtung der Strecke nach dem Umbau umgekehrt wurde. War Kyalami bis 1985 ein Rechtskurs, ging es danach links herum. Das ist meines Wissens auch die einzige Strecke, bei der nach einem Umabu je die Fahrtrichtung geändert wurde.

    Außerdem ereignete sich hier im Jahre 1977 einer der grausigsten Unfälle der Renngeschichte, als Tom Pryce und ein Streckenposten das Leben verloren. Die Details dazu sind in meinem Post vom August 2022 nachzulesen: Der Formel 1 Nostalgie-Thread - der Thread für historische Rennen und Übertragungen
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2024
  6. D-Box user

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    Weiter geht es mit dem Rückblick auf die F1. Diesmal vor 20 Jahren

    Die Saison 2004 wurde in 18 Weltmeisterschaftsläufen ausgetragen. Neu hinzu kam der Große Preis von Bahrain, und auch Belgien kehrte nach einer einjährigen Zwangspause, wegen des Tabakwerbeverbotes, in den Kalender zurück. Nicht mehr ausgetragen wurde der Große Preis von Österreich. Zum ersten Mal wurde das Saisonfinale in Brasilien ausgetragen, nachdem der Grand Prix zuvor stets zu Beginn der Saison stattfand.

    In den freien Trainings am Freitag durften alle Teams, die nicht unter den Top 4 des Vorjahres klassiert waren ab sofort ein drittes Auto einsetzen. Eine weitere Änderung betraf die Qualifikation. Das Einzelzeitfahren wurde komplett auf den Samstag verlegt und in zwei Sessions ausgetragen. Die Startreihenfolge in der ersten Session wurde nach dem Ergebnis des vorherigen Rennens (beim ersten Rennen nach dem WM-Stand des Vorjahres) bestimmt. In der zweiten Session direkt im Anschluss fuhren die Piloten in umgekehrter Reihenfolge der ersten Session um den Startplatz für das Rennen, die Rundenzeiten wurden addiert.

    Von der technischen Seite waren alle zehn Teams mit V10-Motoren am Start. Die Launch-Control wurde verboten und auch die Traktionskontrolle durfte erst ab 100 km/h wirksam werden. Um Kosten zu reduzieren, wurde zudem erstmals vorgeschrieben, dass ein Motor ein komplettes Wochenende halten muss. Ein vorzeitiger Motorwechsel hatte eine Strafversetzung um 10 Startplätze zur Folge.

    Bei den Fahrern verließ Heinz-Harald Frentzen mangels Teamvertrag nach zehn Jahren die F1. Gegen Saisonende kehrte der im Vorjahr von B.A.R. geschasste Jacques Villeneuve zurück und ersetze Jarno Trulli bei Renault. Mit Michael Schumacher (Ferrari), Ralf Schumacher (Williams) und Nick Heidfeld (Jordan) gab es anfangs drei deutsche Fahrer im Feld. Timo Glock ersetzte in Kanada sowie in China, Japan und Brasilien den erfolglosen Giorgio Pantano im zweiten Jordan. Für Minardi trat mit Zsolt Baumgartner erstmals ein ungarischer Fahrer in der Formel 1 an. Mit Christian Klien im Jaguar stand auch erstmal seit der Saison 2000 wieder ein Österreicher am Start.

    Das Jahr sollte zu einem der Dominantesten des Michael Schumacher werden. Hatte Schumacher im Vorjahr mit nur 2 Punkten Vorsprung vor Räikkönen nur knapp seinen 6. WM-Titel eingefahren, ließ er mit Beginn der neuen Saison nichts anbrennen. Vorjahresgegner Räikkönen und das McLaren Team kämpften im gesamten Saisonverlauf mit technischen Problemen und so hieß der Sieger der ersten fünf Saisonrennen überlegen Michael Schumacher.

    Erst in Monaco endete die Siegesserie durch eine Kollision mit Juan Pablo Montoya im Tunnel. Monaco-Sieger wurde Jarno Trulli im Renault. Doch der Rückschlag war nur von kurzer Dauer, denn auch in den folgenden sechs Rennen gewann der Ferrari Pilot. Für einen Schreckmoment sorgte Ralf Schumacher in Indianapolis, als er in der 10. Runde ausgangs der Steilkurve rückwärts in die Mauer einschlug und von den Rennärzten aus dem Wagen geborgen werden musste. Er erlitt eine Rückenverletzung und musste sechs Rennen aussetzen. Dadurch kamen die Williams-Testfahrer, Marc Gené und Antonio Pizzonia, zu Renneinsätzen. Auch Juan Pablo Montoya konnte den USA-GP nicht beenden. Er bekam die schwarze Flagge, weil er nach Beginn der Aufwärmrunde in das Ersatzauto gewechselt war.

    Die Überlegenheit des Ferrari führte dazu, dass bereits beim 13. Rennen in Ungarn vorzeitig die sechste Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in Folge gewonnen werden konnte. Ein Rennen später reichte Schumacher ein zweiter Platz in Belgien, um sich auch vorzeitig den fünften Titel in Folge und seinen insgesamt siebten WM-Titel sichern zu können.

    In 18 Rennen gingen 13 Siege an Michael Schumacher. Teamkollege Rubens Barrichello gewann die Rennen in Italien und China. Achtmal gab es einen Ferrari-Doppelsieg. Barrichello stellte in Monza außerdem mit einer Rundenzeit von 1:21,046 einen neuen Streckenrekord auf, der bis heute Gültigkeit hat. In Japan kam es zu einem „Schumacher-Doppelsieg“ mit Michael vor Ralf. Kimi Räikkönen fuhr in Belgien den einzigen Saisonsieg für McLaren und Juan Pablo Montoya in Brasilien den einzigen Saisonsieg für Williams ein.

    Michael Schumacher gewann mit 148 Punkten die Weltmeisterschaft und stellte damit einen Rekord auf, der bis zur Umstellung des Punktesystems in der Saison 2010 unerreicht blieb. Rubens Barrichello wurde mit 114 Punkten Zweiter und Jenson Button mit 68 Punkten Dritter.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2024
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  7. J Wilson

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    Jedes Mal, wenn ich hier einen Beitrag sehe, hoffe ich, dass Sky weitere klassische Rennen relive zeigt. Aber nein.
     
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  8. MiSeRy

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    Gab es eigentlich mal neue ältere Rennen die Sky mal gezeigt hat?
     
  9. bigglez

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    Herrlich zu lesen deine Beiträge, @D-Box user
    Was du alles weißt, super (y)
     
  10. Echti

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    Nope. In der Regel rotiert man mittlerweile nur noch zwischen ein paar Rennen. Viele Rennen, die Sky bisher gezeigt hat, kommen gar nicht mehr.