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Benötigt ein Quattro-LNB Versorgungsspannung an allen Ausgängen?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von raceroad, 20. Mai 2024.

  1. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    In einem anderen Thread wurde eine Fehlfunktion an gleich zwei Multischaltern von KATHREIN (Kaskade + End-Multischalter) beschrieben. Konkret: Im Empfangsweg über den Multischalter war ausschließlich Ebene H low (Lowband horizontal) zu empfangen.

    Da schon seit etlichen Jahren die Multischalter von KATHREIN das LNB ausschließlich über Pfad H low versorgen, kam – nicht von mir – der Verdacht auf, die Fehlfunktion könne ihre Ursache darin haben, dass das verwendete nicht von KATHREIN stammende Quattro-LNB an Ausgängen ohne Versorgungsspannung kein Signal ausgibt. Eine solche Auslegung des LNBs würde ohne Frage das Fehlbild erklären.

    Für mich stellte sich abseits meiner eigenen Tests die Frage, ob irgendwo gefordert oder zumindest vorgeschlagen wird, wie sich ein Quattro-LNB bezüglich der aufgeworfenen Frage verhalten soll. @KlausAmSee hat immer mal wieder "Technical Recommendations" von SES / Astra erwähnt. Als frei zugängliches Dokument konnte ich zwar eine PDF Technical Recommendations For ASTRA Universal LNBs ergoogeln (… auf Dritt-Seite), die allerdings aus 1994 stammt und damit steinalt ist. In dieser uralt-PDF ist bzgl. "Universal SMATV LNB" von "Current consumption 250 mA max. per LNB section" die Rede, was man zumindest so interpretieren könnte, dass jeder Port Versorgungsspannung benötigt.


    Dagegen spricht das Umfeld:

    Nicht nur die Multischalter von KATHREIN versorgen das LNB lediglich über einen Pfad. Vor allem außerhalb des deutschen Marktes findet man häufiger, dass das LNB ausschließlich über V low bzw. mit Eignung für Wideband-LNBs über den V-Pfad versorgt wird. Beispiel dafür wäre LEM ELETTRONICA SCW 516/2. Abbildung mit DC-Kennung an den V-Pfaden:

    [​IMG]

    Wenn dieser Baustein von TechniSat als TECHNIROUTER 5/2x16 gelb angemalt wird, vertauschen sich eingangsseitig V und H, sodass in der abgewandelten Verwendung die LNBs über beide H-Zweige versorgt werden, ohne dass man dazu die Hardware des Bausteins ändern müsste.

    Für die Multischalter der ANKARO PMSE-Serie *) findet sich im (etwas umständlich zugänglichen) Datenblatt: "Max. Fernspeisespannung zu LNB / Max. Current to LNB 800mA , 12V am LNB Eing.HH / 12V on LNB input HH". Nach diesem Datenblatt versorgen diese Multischalter das LNB ausschließlich über H high und würden das Problem an der EXR .. -Anlage nicht lösen, sollte die Ursache ein Quattro-LNB sein, das Versorgungsspannung an allen Ports benötigt.

    *: Vielleicht auch eher nur als ANKARO gelabelt ?? Auf den ANKARO-Schaltern stand früher "Made in Germany" und nicht "Designed in Germany", und die Adresse war eine in Lünen.


    Die Liste an Multischaltern, die das LNB nicht über alle Zweige versorgen, ließe sich noch erweitern (z.B. dCSS-Sachen von johansson bzw. umgelabelt von Delta). Deswegen kann man sich zwar keineswegs sicher sein, dass einem Quattro-LNB Versorgungsspannung an einem Port reicht. Sonderlich klug wäre es für einen LNB-Anbieter aber nicht, den Zielmarkt seiner LNBs dadurch einzuengen, dass Spannung an allen Ports nötig ist. Zumal Multischalter, die nicht über alle Pfade versorgen, dies nicht einheitlich z.B. über H low tun.


    Nach meinen – zugegeben nicht allzu umfangreichen – Tests reicht einem Quattro-LNB Versorgungsspannung an einem Port aus. Sicherheitshalber noch einmal getestet habe ich an vier Typen. Im Bild links oben wird ein Fuba DEK 407 außer von einem an "LOW/H" angeschlossenen Netzteil auch vom an "HIGH/H" angeschlossenen Messempfänger versorgt, erkennbar an leuchtender Led "LNB". Schaltet man (Bild rechts oben) die Versorgung des Messempfängers aus, ändert sich am Grundrauschen-Spektrum rein gar nichts.

    [​IMG]


    Ein ALPS Quatro (links unten) sowie ein sehr altes Quattro von Invacom liefern an H high ohne Versorgung an diesem Port ebenfalls Grundrauschen, sofern das LNB über H low versorgt wird. Das gilt (nicht im Bild) ebenso für mein für 28,2° verwendetes Octagon Optima Quattro. Allen LNBs, die hier aktuell verfügbar sind, reicht Spannungsversorgung über nur einen Anschluss.



    Randnotiz zu KATHREIN-Multischaltern mit LNB-Versrogung an nur einem Eingang:

    Früher gab es von KATHREIN Multischalter, die mit jedem x-beliebigen Quad-LNB verwendet werden konnten. Damit ein Multischalter diese Funktionalität besitzt, müssen an den pro Satellitenpostion vier Eingängen zur Ansteuerung der vier Ebenen vier unterschiedliche Versorgungsspannungen ausgegeben werden (> alle vier Kombinationen aus 13/18 V / 0/22 kHz). Das bedeutet einen nicht unerheblichen (Mehr)Aufwand.

    Vermutlich zur Reduzierung des Aufwands hat KATHREIN die Kompatibilität mit eigenen Quad-LNBs anders realisiert: Die Quad-LNBs UAS 485 bzw. UAS 585 geben an Ausgängen, an denen keine Versorgungsspannung anliegt, je Ausgang ein anderes der vier Ebenensignale (V low / H low / V high / H high) aus. Als Zeichen dafür sind die Ausgänge, anders als die eines "08/15-Quads", entsprechend gekennzeichnet. Ganz ohne Stromversorgung funktioniert das aber nicht. Es muss über mindestens einen Port versorgt werden, und zwar mit Blick auf die Verwendung als Quad-LNB mit einer zur Ebenen-Zuordnung passenden Spannung. KATHREIN kommuniziert das nach außen nur so, dass ein UAS 485/585 zur Verwendung als Quattro-LNB ausschließlich an H low mit 18 V / 0 kHz versorgt werden muss, worauf die neueren Multischalter abgestimmt sind. Das klappt aber auch, wenn die Versorgung mit zur mit dem Quattro-Modus verknüpften Ebene passender Spannung über einen anderen Port erfolgt.

    Aber Achtung: Die so ausgelegten Multischalter von KATHREIN können mit dem aktuellen Quad-LNB UAS 685 nicht mehr betrieben werden! Dieses LNB verfügt nicht (mehr) über den alternativen Quattro-Modus!
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2024
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  2. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Tatsächlich kenne ich auch keine Specs, die entweder vorschreiben, dass ein Universal-Quatro- oder ein Universal-Wideband-LNB die Fernspeisung von jedem beliebigem Port annimmt, noch dass ein Multischalter die Speisung an allen Port s ausgibt. So kommt es tatsächlich zu Inkompatibilitäten am Markt.
     
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  3. Wolfgang R

    Wolfgang R Board Ikone

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    Also ich kenne das mit meinen paar Jahren Sat-Praxis so, dass es bei Universal-Quattros egal ist, welcher Port, Hauptsache auf einem liegt Spannung zwischen 9-18 V an (y)

    Wieso? Ich wurde öfter mal gerufen , wenn der Selbermacher stolz vier Kabel am Quattro angeklemmt hat, aber weder oben noch unten eine Kennzeichnung erfolgte :oops:

    Hierfür habe ich als Hobby-Errichter und in Ermangelung eines richtigen Messgerätes einen kleinen Mini-TFT-Bildschirm und einen Mini-Receiver, der wird eingestellt auf ein Programm HH - Sat Finder an, Kabel durchprobieren, dann HV, Sat-Finder (...) bis schließlich alle Kabel durchprobiert sind.

    Das klappte bei Universal-Quattros von ALPS, Kathrein und Baumarkt-Herstellern eigentlich immer und zuverlässig. Außer der Selbstschrauber hat mit dem Sat-Finder einen anderen Satelliten erwischt und rein nach Biep-Biep ausgerichtet, auch schon vorgekommen :whistle:

    Die Kathrein-Speisung der Multischalter über H-low brachte ich immer in Verbindung mit dem Spezialbetrieb der UAS585, welcher mit Fremd-MS nur über DC-Blocker erzwungen werden konnte.

    Ein UAS685 hatte ich noch nicht in den Händen, so selten wie ich mittlerweile was mit Sat mache ist mir bis vor kurzen die ganze Umstellung auf die UAS6xx-Serie entgangen :mad:

    Wolfgang
     
  4. Sat-Alchemist

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    Es werden bestimmt nicht viele sein, die nur auf den Ausgängen auf denen sie Strom bekommen was ausgeben, aber dieses "Quattro-LNB Fuba DEK 407", um das es hier ging, scheint so eins zu sein. Mir ist das auch neu, aber da man ja überall versucht Strom zu sparen, könnte dessen Inkompatibilität mit dem Kathrein-Multiswitch die Folge sein.
     
  5. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Das DEK 407, welches bei mir schon länger herumliegt, gibt (s.o.) an allen Ausgängen ohne Spannung Signal aus. Nun könnte Fuba das geändert haben (unwahrscheinlich, aber möglich). Daher hatte ich gestern bei Fuba nachgefragt und (positiv: recht schnell !!) als Antwort erhalten:
     
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  6. satmanager

    satmanager Institution

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    Sky Voll-Abo HD gepaired (ex AC R2.2 "Muss-Betrieb")
    Philips 75" UHD 4k Android / 3D (WZ)
    Samsung 55" LED (SZ)
    Onkyo TX-NR807 AV-Verstärker
    Kathrein CAS90
    2x GT-Sat Breitband-LNB
    Jultec JRS0504-8T im BB-LNB-Modus (a²CSS2)
    Empfang 19+28
    eingespeiste Video-Überwachungskamera mit Tonübertragung
    Erdung - äußerer und innerer Blitzschutz (PA) - nach DIN
    9V ist nicht ganz richtig ... viele kommen damit nicht zurecht und sind daher nicht tauglich für z.B. Jultec JRM/JRS Multischalter die mit ihren Spannungswandlern die LNB-Versorgungsspannung ja auf 9V runter setzen.
     
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  7. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Naja, man muss heute schon aktiv etwas dagegen tun, damit ein LNB nicht mit einer Versorgung von 9 V läuft.

    Seit vielen (mehr als 20) Jahren versorg(t)en sich die meisten LNBs intern mit 5 V, sodass ein einfacher Längsregler 7805 zur Erzeugung dieser 5 V Spannung ausreicht. Ein 7805 hat eine minimale Dropspannung von 2,5 V, sodass man eingangsseitig eigentlich nur 7,5 V benötigt. Noch Dioden zum Zusammensammeln von den Quatro-Ausgängen dazu und wir sind bei 8,2 V minimaler Spannung.

    Nun gibt es ja auch Quad-LNBs, bei denen man die Fernspeisungen voneinander entkoppeln muss. Man kann dies mit einer 22 kHz-Sperre bestehend aus L und C machen. Oder man nimmt einfach einen 7806 und packt an den Ausgang jeweils einen Widerstand und eine Diode zur Zusammenführung. Das ist eine Hau-Ruck-Methode, die sekundärseitig aber eigentlich ordentlich funktioniert. Leider hat diese Variante den Nachteil, dass die 78xx-Stabis mindestens 220 nF am Eingang haben wollen, ansonsten neigen sie zum Schwingen. Ein DiSEqC-Bus darf aber nur mit 100 nF belastet werden. Ich habe schon schwingende LNBs gesehen! Die minimale Eingangsspannung wäre bei dieser Schaltungsvariante übrigens 9,2 V.

    Es gibt einige Anbieter, die wollen ihre Spannungsregler thermisch etwas entlasten und bauen vor den Stabi noch einen Längswiderstand. Das verursacht dann zusätzlichen Spannungsfall, sodass es mit den 9 V schlecht aussieht. Das ist aber wirklich die Ausnahme. Schon vor 20 Jahren ließen sich die ersten Quatro-LNBs von ALPS problemlos mit 9 V speisen.

    Wir sind heute eindeutig bei voll integrierten LNBs angekommen. Nur noch die 2 x 2 PHEMTs am Eingang sind diskret, der Rest ist komplett in einem IC untergebracht. Dazu ein externer Quarz, denn die Oszillatoren sind inzwischen PLL-stabilisiert. In diesen ICs ist auch ein weiterer Längsregler enthalten, denn der größte Teil des ICs läuft inzwischen auf 3 V. Der integrierte Regler sorgt auch dafür, dass der Ripple eines Schaltwandlers nicht auf die Oszillatoren kommt, denn die 5 V erzeugt man heute sinnvollerweise mit eben einem Schaltwandler, und nicht mehr per Längsregler.

    Die "Technical Recommendation" von SES Astra für ein "Universal Wideband LNB" (Oktober 2014) schreibt eine Fernspeisespannung von 9 V bis 19 V und eine maximale Leistungsaufnahme von 800 mW vor. Man geht hier zeitgemäß von einem Schaltwandler im LNB aus. Übrigens wird eine LOF von 10,41 GHz vorgeschrieben. Schlimm finde ich die Masse an Breitband-LNBs am Markt, die sich nicht an diese Standardisierung halten.

    Die alte Recommendation für ein "Universal-Quatro-LNB" aus dem Jahr 2007 dagegen besagt 11,5 V bis 19 V bei maximal 250 mA. Die Stromangabe zeigt, dass damals noch nicht an Schaltwandler gedacht wurde. Eigentlich wäre es an der Zeit, diese Empfehlung zu aktualisieren. Etliche LNB-Anbieter und Hersteller zeigen ja, dass da viel mehr möglich ist (Fuba DEK 407, Kathrein UAS 684).

    Ob sich ein LNB sicher mit 9 V speisen lässt, kann man übrigens ganz leicht selbst mit einem Labornetzteil beurteilen. Spannung auf Null, Plus auf den Innenleiter, Masse auf den Schirm. Dann die Spannung langsam hochschrauben und den Strom beachten. Wenn dieser steigt und ab einer bestimmten Spannung nahezu konstant bleibt, hat das LNB einen Längsregler eingebaut. Wenn der Punkt, an dem der Strom stabil bleibt, deutlich unter 9 V liegt, dann ist das LNB 9 V tauglich.
    Sinkt der Strom dagegen mit steigender Spannung, dann ist im LNB ein Schaltwandler eingebaut. Hier muss man nur darauf achten, dass der Wandler unter 9 V startet.
    Achja: es sollte klar sein, dass man bei den Tests die Spannung nicht über 18 V hochfährt!
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Mai 2024
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  8. Medienmogul

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    Bei meinem Schüsselpark ist es so, dass es bei den verwendeten LNBs völlig ausreicht, wenn sie an einem x-beliebigen Ausgang Speise-Spannung erhalten.

    Ich kann dann auch an den nicht gespeisten Ausgängen die entsprechenden Polarisationsebenen abgreifen, was ich auch tue, um z.B. über mein Diseqc 1.1 Relais der Dreambox virtuelle Satelliten-Positionen vorzugaukeln.

    So habe ich z.B. die kostenlose HD-Version von CNN über das 1.1 Relais als virtuelle Orbitposition dem Tuner 1 meiner Dreambox zugeleitet. Die ansonsten wenig benutzte HH-Ebene von 28 Ost ist nicht mit dem Multischalter verbunden und erhält keine Speise-Spannung, funktioniert aber trotzdem (wobei ich die virtuelle Orbitposition so programmiert habe, dass das eigentlich im HL-Band liegende CNN HD über das HH-Kabel abgefragt wird).