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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Über Schleifen können induktive Blitzströme aus Naheinschlägen eingekoppelt werden, weshalb man unnötige Schleifen auch weiterhin vermeiden sollte. In der aktuellen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 wird darauf auch noch bei der Führung von PA-Leitern zu Koaxkabeln hingewiesen, ansonsten aber nicht mehr.

    Da bei Gewitter kaum jemand noch seine Endgeräte aussteckt und damit die Schleifen geschlossen werden, ist die Aufhebung des Schleifenverbotes nur eine logische Konsequenz. Bei Ausstattung nach DIN 18015 gibt es aber auch ungenutzte TAD, weshalb schleifenfreier PA bei Antennendirekterdungen nicht völlig sinnlos wird. In einigen Beispielbildern der aktellen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 besteht schleifenfreier PA fort, mehrheitlich aber nicht mehr. Normativ ist Vermaschung nummehr selbst dort zulässig, wo sie nicht sein muss.

    Zur Frage, warum der bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen früher ebenfalls übliche schleifenfreie PA gekippt wurde, kenne ich weder eine Änderungsmitteilung einer Norm, auch keine DKE-Mitteilung und keinen Fachartikel.
    Eine naheliegende Erklärung wäre, dass über korrosionsanfällige Verbinder von Blitzschutzanlagen kein dauerhaft guter PA-Kontakt gewährleistet ist. Das kann allerdings auch bei direkt geerdeten Antennen vorkommen, deren Verbinder der Witterung ausgesetzt sind.

    Blitzschutzanlagen mit nur zwei Ableitungen bilden mit großen Maschenweiten nur höchst unvollständig einen faradayschen Käfig, das taugt somit nicht zur Erklärung der Aufgabe schleifenfreier PAs. 2007-12 waren wir im DF-Forum alle überrascht, als durch ein nicht mehr online stehendes österreichisches PDF im Thema Erdung Satanlage bei Direkterdung an Blitzschutzsysteme die zusätzliche Vermaschung an die HES richtig bewusst wurde. Die musste erst mal überdacht und akzeptiert werden.

    Nunmehr ist es uneingeschränkt zulässig die Schirme der Teilnehmerleitungen auch bei Antennenanlagen ohne Schutz getrennter Fangeinrichtungen an den PE in Unterverteilern zu vermaschen. Das dürfte nicht jedem gefallen, vorbei die Zeiten als es noch eine Todsünde war Kabel erdungspflichtiger Antennen in Leerrohre von BK-Koax mit einzuziehen.

    In diesem Thread wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass auch nach abgelöster DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 bei Direkterdungen an Blitzschutzanlagen ein PA-Leiter mit diesem Querschnitt gefordert war. Der wurde im Dibkom Kabelnetzhandbuch als Irrtum bezeichnet, nach IEC 62305 war es aber keiner. :oops:
    Nunmehr hat man beim PA-Leiter wieder die Qual der Wahl zwischen 16 mm² Cu (Blitzschutznorm) und 2,5 mm² Cu (geschützte Verlegung) bzw. 4 mm² Cu (ungeschützt) nach aktueller IEC 60728-11.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. März 2018
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  2. Discone

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    Die "Antennen-Fritzen" und "Breitband-Gurus" müssen mal wieder ihre eigenen Süppchen kochen, gemäß gültiger VDE 0100-540
    sollte der PA-Leiter mindestens 6 mm² Querschnitt haben (bei Kupfer-Material), diese besseren 6 mm² PA-Leiter sind natürlich
    bei Antennenanlagen und auch bei Kabel-TV nicht verboten, wenn die Anschlussklemmen dafür konstruiert und geeignet sind.
    > Schutzpotentialausgleichsleiter VDE 0100-540 Querschnitt - diesteckdose.net
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. März 2018
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  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    In diesem Jahr findet das Seminar A nächste Woche ausnahmsweise statt, obwohl wie in den Vorjahren das Limit von min. 8 Teilnehmern wieder nicht erreicht wurde.

    Nach bestandender Abschlussprüfung kann man sich als VDE geprüfte Blitzschutzfachkraft (Äußerer Blitzschutz) eintragen lassen.
     
  4. Discone

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    Neuregelung der Überspannungsschutznormen DIN VDE 0100-443 und -534
    Laut VDE 0100-534 ist in neuen Wohngebäuden mit Blitzschutzanlage ein Überspannungsableiter Typ 1
    zu montieren, auch eine geerdete Fangstange zum Schutz der Dachantenne wird als Blitzschutzanlage eingestuft.
    Ein direkt geerdeter Antennenmast ist keine Blitzschutzanlage, ein Überspannungsableiter Typ 2 soll gemäß VDE 0100-534 ausreichend sein.
    Diese Diskrepanz ist technisch nicht nachvollziehbar, bei meiner Nachfrage bei Fa. DEHN waren wir uns einig:
    auch in Häusern mit direkt geerdeten Antennenmast sollte ein Kombiableiter Typ 1 und Typ 2 im Vorzählerbereich installiert werden.
    Weitere Infos zum Überspannungsschutz:
    Wissen kompakt - Überspannungsschutz in Wohngebäuden / DEHN-Auswahlmatrix (noch keine Empfehlung zum geerdeten Antennenmast)

    Zusatzanmerkung zu blitzgefährdeten Abgasanlagen (Metallschornsteine), in diese Gebäude sollte ebenfalls ein Überspannungsableiter Typ 1 eingebaut werden. Auch zur Erdung von metallenen und blitzgefährdeten Abgasanlagen sollten die VDE-Arbeitskreise die Normen verschärfen (16 mm² Kupferleiter und einen Erder fordern), bisher ist der PA-Ausgleich (6 mm²) bei einer nicht geforderten Blitzschutzanlage ausreichend:

    Satanlage richtig erden > Benötigen Metallschornsteine eine Blitzschutzanlage?
    Blitzschutz an Abgasanlagen - BDH / Blitzschutz an Abgasanlagen - VEW Saar
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. März 2018
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  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Wer seine Koaxleitungen auch gegen direkte galvanische Blitzstromeinkopplungen schützen will, benötigt als Grobschutz entweder eine normkonforme getrennte Fangeinrichtung nach dem Stand der Technik oder bei konventioneller Direkterdung SPD 1 Blitzstromableiter mit Stoßstrom 10/350 µs.

    SPD 2 Überspannungsableiter sind nur für Stoßströme mit 8/20 µs ausgelegt, die reichen zum Schutz gegen induktive Blitzstromeinkopplungen aus Einschlägen in die Nachbarschaft aus.

    Bislang sind in den Beispielbildern der IEC 60728-11:2016, deutsche Klassifikation DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 nicht einmal bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen Überspannungsschutzelemente dargestellt, die aber nach Blitzschutznormenreihe IEC 62305 Pflicht sind. Das könnte sich im Zuge der gerade laufenden Revision ändern.

    DIN VDE 0100-443 und -534 sind nur für Niederspannung/Starkstrom zuständig, Blitzströme und Überspannungen können aber auch über die TK-Leitungen einfallen.
     
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  6. Discone

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    Noch besseren Schutz für die Sat-Hausverteilung mit Koaxialleitungen bietet eine galvanisch sichere Trennung mit Glasfaserleitung (ohne Metallarmierung): Satanlage richtig erden oder die Antennenmontage im gegen direkte Blitzeinwirkung geschützten Bereich, schraffierter Fassadenbereich, > hier.
     
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Die neue Ausgabe des Blitzplaners ist in der DEHN-Cloud (passwortgeschützt) verfügbar.

    Bei flüchtiger Betrachtung ist mir aufgefallen: In Bild 9.15.1 ist bei den Erdern für Antennen die Anpassung der IEC 60728-11 an die Blitzschutznormenreihe IEC 62305 eingeflossen, die Abbildung 9.14.4 ist wieder nicht ganz normkonform und die Tabelle 5.1.1.4 wurde mit allen Altfehlern 1:1 aus den vorherigen Editionen übernommen.
     
  8. Discone

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    Richtig, deshalb auch die folgenden Bemerkungen (Seite 4 vom DEHN-Ratgeber > Überspannungsschutz in Wohngebäuden):
    ... Für Internet-, Telefon- und Breitbandkabel-Leitungen kann die DIN VDE 0100-443 keine Überspannungs-Schutzmaßnahmen
    fordern, sondern nur empfehlen. ...
    Auch die DIN VDE 0800-174-2 „Informationstechnik – Installation von Kommunikationsverkabelung“
    beschreibt unter 7.1.2 „Verfügbarkeit und Versorgung“ die Notwendigkeit für den Einsatz von Überspannungs-Ableitern. ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. März 2018
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    EDIT: Nr. der Abbildung in rot berichtigt.

    ERGÄNZUNGEN:
    Der Fehler in der Tabelle 5.1.1.4 ist auf die Zeile 23 m Höhe der Fangstange beschränkt. DEHN sollte die Onlineversion berichtigen bevor der Fehler bis zur nächsten Blitzplanerausgabe wieder in Vergessenheit gerät.

    Bild 9.15.4 findet man auch in der neuen Praxislösung Potenzialausgleich und Erdung der Antennenanlage bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz nach DIN EN 60728-11 (VDE 08551-):2017-10. Das weitgehend bekannte KATHREIN-PDF ist stimmiger. Den langen "Schwanenhals" mit so einem Wandabstand sollte man mit Sat.-Antennen besser nicht nachahmen.

    Appelle an die Blitzschutzhersteller, doch bitte endlich einen normkonformen Klasse H-Verbinder mit 100 kA nach Prüfnorm für unterirdischen Anschluss von 16 mm² Kupferdraht an NIRO-Staberder anzubieten, sind bislang auf taube Ohren gestoßen und wurden mit Gegenfragen à la "Wie viel tausend Stück möchten Sie denn haben" abgeblockt.

    HURRA! DEHN hat sich bewegt und in Bild 2 der neuen Praxislösung unter Artikel-Nr. 540 121 ein entsprechendes Bauteil - wenngleich vorerst nur auf dem Papier - geschaffen. Der unter Nr. 3 aufgeführte NIRO-Tiefenerder 620 903 ist mit 1 m Länge allerdings zu kurz und muss mit Art.-Nr. 620 902 auf 2,5 m Mindestlänge verlängert und der Kopf um 0,5 m unter Grund versenkt werden. Alternativ ist auch ein oberirdischer Anschluss mit entspechend längeren Tiefenerdern möglich.
     
  10. bluam

    bluam Neuling

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    Auf den Anleitungen im Netz, zB bei Kathrein, ist eigentlich immer eine Anlage mit Multischalter abgebildet. Wie muss der Potentailausgleich bei Quad-LNBs, wo das Endgrät direkt ins LNB geht, ausgeführt werden?

    Auch direkt unterm Dach mit Anschluss an den Masten oder reicht ein Erdungsblock im Keller oder benötigt man beides - unterm Dach und im Keller?