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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. pre08

    pre08 Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo!
    Eine Frage wegen "Bestandsschutz". Bei mir wurde der Antennenmast (rostig) ausgetauscht. Neu angebracht wurde ein Sparrenhalter. Wie ich nun gesehen habe wurde dieser nicht an der gleichen Stelle angebracht (=Bestandsschutz), sondern ca. 80cm weiter.
    Daran wurde das bestehende 10mm2 Erdungskabel von 1981 an der Erdungsschraube angeschlossen. Ist das so okay?
     
  2. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Laut der Aussage von unserem Blitzschutz-Experten "Dipol" war ein 10 mm² Erdungsleiter nur bis 1974 erlaubt:
    http://forum.digitalfernsehen.de/fo...-dvb-s/207741-satanlage-richtig-erden-11.html (Beitrag #158)
    Wenn die Antennenanlage im Jahr 1981 errichtet wurde, ab 1975 wird dann schon ein Kupfer-Erdungsleiter
    von 16 mm² gefordert (oder gleichwertig, z.B. bei anderen Werkstoffen). Somit besteht für die fehlerhafte Installation auch keinerlei Bestandschutz, zudem entfällt der Bestandschutz vermutlich auch bei einem
    neuen Antennen-Montageort.

    Ein 10 mm² Erdungsleiter kann nach den aktuellen Erkenntnissen bei hoher Blitzstrombelastung durchbrennen, ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Ein massiver 16 mm² Kupfer-Erdungsleiter kann kurzzeitig mit 200 kA belastet werden, deshalb wird dieser Querschnitt aktuell auch gefordert.
     
  3. Rene-Ernest

    Rene-Ernest Neuling

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    Blitzschutz für die SATschüssel

    Hallo werte Gemeinde ich bin auf der Suche nach einer alternative zum Blitzschutz von Katreihn KAZ11 + KAZ12 die Dingen kosten pro Kabel so an die 60 € was bei eine Wave Frontier Toroidal T90 mit 4 Quad LNB so richtig ins Geld geht kennt jemand eine praktikable Lösung
     
  4. pre08

    pre08 Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Discone! Danke für die schnelle Antwort. Nachdem ich bereits hier im Forum recherchiert hatte, sah ich zumindest kein Problem mit den 10mm2 von 1981, da nach Dipol bis 1985 10mm2 zulässig und somit auch die Installation durch eine Fachfirma damals normgerecht war.
    Frage war dann ob es funktionell viel ausmacht wenn ein Mast 80cm weiter versetzt durch den Sparrenhalter mit der Bestandserdung 10mm2 angeschlossen wird. Wäre er an der gleichen Stelle geblieben wäre nach Bestandschutz alles okay gewesen, wenn ich die VDE Regeln richtig lese.
    Deshalb natürlich auch die Frage in Hinblick auf die Verhältnismäßigkeit einer Normengerechten Nachrüstung (16mm2) auf der einen Seite und dem Sicherheitsaspekt auf der anderen Seite.
     
  5. satmanager

    satmanager Institution

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    Empfang 19+28
    eingespeiste Video-Überwachungskamera mit Tonübertragung
    Erdung - äußerer und innerer Blitzschutz (PA) - nach DIN
    AW: Blitzschutz für die SATschüssel

    Die Erdung ist aber grundlegend schon ausgeführt ?

    Nachtrag: durch das Verschieben hierher durcheinander... diese Frage bezieht sich auf die vorletzte Anfrage 1503
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Oktober 2012
  6. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    In meiner Verlinkung (http://forum.digitalfernsehen.de/forum/3517774-post158.html) wurde im Kommentar von Dipol für 10 mm² noch das Jahr 1974 als Endzeitpunkt genannt, wo ist der Originaltext?
    Doch noch gefunden: hier => http://forum.digitalfernsehen.de/forum/3504875-post4.html (von Dipol nachträglich präzisiert).

    Unter Berücksichtung der neuen Jahreszahl 1984, der 10 mm² Erdungsleiter für den alten Antennenmast entspricht somit den im Jahr 1981 gültigen Vorschriften. Ich habe die Gültigkeit der VDE-Normung aus dem Jahr 1971 für das Jahr 1981 übersehen (in meinem Beitrag #1502)!

    Ob jetzt ein neuer Antennenmast an einem anderen Montageort mit dem 10 mm² Erdungsleiter unter Bestandschutz fällt, kann ich nicht sicher beantworten.

    Download vom ABB-Merkblatt 16, mit Hinweisen zum Bestandschutz:
    Blitzschutzsysteme oder Antennenerdung für Funksende-/-empfangssysteme
    Der 10 mm² Erdungsleiter ist nach den heutigen Erkenntnissen nicht ausreichend blitzstromtragfähig, gemäß dem ABB-Merkblatt 16 könnte eine Anpassungspflicht abgeleitet werden => 16 mm² Erdungsleiter erforderlich?
    Das wäre dann auch beim Auswechseln einer Antenne am alten Mast relevant, mit 10 mm² Erdungsleiter nicht blitzstromtragfähig.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Oktober 2012
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    16 mm² Cu sind seit Mai 1984 gefordert, die Übergangsfrist weiß ich nicht. Nachdem die Jahreszahlen etwas durcheinander gehen, habe ich im Archiv die historischen VDE-Bestimmungen nachgesehen:

    VDE 0855 Teil 1/9-59
    außerhalb von Gebäuden:

    Stahldraht 8 mm Dmr., verzinkt
    Stahlband 2,5 x 20 mm, verzinkt
    Kupferdraht 8 mm Dmr.
    Kupferseil 7 x 3 mm Dmr.
    Aludraht 10 mm Dmr.
    Aluband 4 x 25 mm

    innerhalb von Gebäuden:

    Stahl oder Alu 4,5 mm oder 16 mm²
    Kupfer 3,5 mm oder 10 mm²

    Ein echtes Problembewusstsein wegen der Blitzeinleitung ins Haus gab es noch nicht, Trennungsabstand gab es nur alten Partnerschaften. :D

    VDE 0855 Teil 1/07.71 § 8b) 1.1.1 und 1.1.2:

    Volldraht 10 mm² Cu, außerhalb von Gebäuden isoliert
    Volldraht 16 mm² AL, außerhalb von Gebäuden isoliert
    Volldraht 50 mm² Stahl, verzinkt
    Stahlband 2,5 x 20 mm, verzinkt

    VDE 0855 Teil 1/05.84 6.1.2.3 (= DIN 57 855)

    16 mm² Cu, blank oder isoliert (gr/ge)
    25 mm² AL, blank (nur innen) oder außen isoliert (gr/ge)
    50 mm² AL Knetlegierung
    50 mm² Stahl, verzinkt
    Stahlband 2,5 x 20 mm, verzinkt

    Cu und AL in Ausführung ein- oder mehrdrähtig, jedoch nicht feindrähtig (Litze)

    1984 war noch ein bodengleich versenkter Staberder mit nur 1,5 m Länge zulässig. Da hat man sich um die Erdfühligkeit noch keine großen Gedanken gemacht und durfte den Alibi-Erder auch noch ohne Wandabstand im Arbeitsraumbereich einprügeln. Ab 1994 galten dann die mit der EN 50083-1 europäisch harmonisierten Ausgaben. 2005 dann die international mit der IEC bzw. EN 60728-11 harmonisierte Ausgabe, in welcher der grob mehrdrähtige Erdleiter bis 2011-06 verboten war.

    Nachdem auch die Belastbarkeit angesprochen war: Ein Erdleiter mit 10 mm² Cu wird durch einen Blitz mit 150 kA um 542° K, ein 16 mm² Cu nur um 143° K erwärmt. Bei 200 kA verabschiedet sich der 10er, während der 16er um 309° K gebraten wird (Werte lt. Tabelle D.3 DIN EN 62305-2).
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Oktober 2012
  8. pre08

    pre08 Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Danke an Dipol und Discone! Aber da steige ich fachlich aus...:)

    Deshalb nochmals auf den Punkt was meinen Fall betrifft:
    Sparrenhalter ist auf gleicher Höhe 80cm versetzt gegenüber dem Ursprungsmast. Handelt es sich um den "bisherigen Schutzbereich" und damit Bestandsschutz?
    Kann ich den 10mm2 Erdungsleiter wie von der Fachfirma auch jetzt wieder angebracht, so belassen?

    Was als Bestandsschutz nach VDE erlaubt ist kann doch nicht gefährlich oder unsicher sein sonst würde man es doch gleich verbieten. :eek:

    Hatte übrigens gerade noch gelesen, daß nur 1% der jährlich gemessenen Blitze in Deutschland Stromspitzen bis 200kA erreichen
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Oktober 2012
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Das ABB-Merkblatt 16 bezieht sich zwar auf professionelle Funksende-/empfangsantennen mit einer anderen Erdungsphilosophie, ist aber m. E. auch auf Haushaltsantennen übertragbar.

    Das Thema hatte ich vor Jahren mit dem für die VDE 0855-1 zuständigen Sachbearbeiter diskutiert. Herr G. vertrat die Meinung, dass die Montage einer Sat.-Antenne eine Nutzungsänderung darstellt und daher nachzurüsten sei. Aus dem Wortlaut des ABB-Merkblatts 16 ist das im Gegensatz zum vergleichbaren Antennen-Merkblatt 1-0 der ÖVE nicht so eindeutig abzulesen. Ich hatte damals vorgeschlagen, dass man -vorbehaltlich unstrittigem Bestandsschutz- Mastversetzungen toleriert, wenn dadurch der Erdleiter verkürzt wird.

    Eine Verlängerung eines Erdleiters vom ehemaligen Mastfuß zum Dachsparrenhalter wäre dagegen bereits ein k.o.-Kriterium.
    80 cm höher ist nicht mehr der gleiche Standort und eine Erdleiterverlängerung wäre das zweite k.o.-Kriterium. Eine blitzschutzkundige EFK sollte eigenverantwortlich die Tauglichkeit vor Ort beurteilen und nur einen Standort mit gleich langem oder besser kürzeren Erdleiter wählen.
    Bei einem Erdleiter welcher ungeschnitten und revisionierbar durchläuft, ist die Beibehaltung eher zu tolerieren, als wenn z. B. das Wasserrohrnetz mit unbekanntem Korrosionszustand der Schellen zur Erdung genutzt wurde.

    Auf die Vermeidung gefährlicher Näherungen hat man im Zeitalter röhrenbestückter TV so wenig geachtet wie zur unseligen Zeit der Volksempfänger. Nur hat man heute mehr Elektronik im Haus und die Zahl der Blitze und der Blitzschäden nimmt stark zu.

    Die Normen unterstellen den Elektrofachkräften bei Blitzschutz, Erdung und PA mehr Fachkunde als sie in der Regel besitzen.
    Die häufigsten Blitzströme liegen um 25 kA. Den Strom hält ein 10 mm² Cu noch locker aus, aber daraus ergeben sich bei noch guten 10 Ohm Erdfühligkeit nach dem ohmschen Gesetz 250 kV.

    Unterbrechungen sind selbst mit einem einfachen Ohm-Meter nachzuweisen. Umgekehrt ist aber die Blitzstromtragfähigkeit des Erdleiters und seiner Anschlussbauteile selbst mit stromstarken Erdungsmessgeräten nur sehr beschränkt nachweisbar. Daher kann dir aus der Ferne auch niemand einen Persilschein erteilen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Oktober 2012
  10. pre08

    pre08 Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Dipol!

    Danke für die ausführliche Antwort!
    Verlängert wurde nichts. Das 10mm2 Kabel war noch lang genug um es an an den Sparrenhalter anzuschließen. Also keine Unterbrechung. Der ursprüngliche Mast wurde komplett entfernt und dafür der Sparrenhalter instaliert, der allerdings bei der Montage auf der gleichen Höhe waagrecht (Mast des Sparrenhalters selbst ist kürzer als der Ursprungsmast) ein Stück nach links "gerutscht" ist.

    Die Firma die das gemacht hat, sagte das das alles so richtig wäre (Aber das sagen sie ja alle in dem Gebiet ;-)).
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Oktober 2012