Zugunglück nahe Bad Aibling

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@Gorcon: den Eindruck habe ich auch. Wen schicken denn die TV Sender und Zeitungen dahin ? Das sind oft diejenigen ganz unten in der "Nahrungskette". Die müssen liefern, unter Druck. Ein Kleber oder eine Slomka sagen da nur im Studio die Berichte an, aber der Kameramann musste sich vorher durchboxen. Wäre ja schlimm, wenn man keine eigenen Bilder hätte.
Hält sich einer zurück, prescht der vom Konkurrenzsender vor, und da akzeptieren dann alle anderen wieder nicht.
Gerade die ÖR müssten sich da konsequent zurückhalten und ihre Leute "unten" dann auch nicht unter Druck setzen, wenn eben nicht gleich das Bild kommt.

 

laut web.de ist ein weiterer schwerverletzter fahrgast verstorben.

 

Mann in Klinik gestorben - Elftes Todesopfer in Bad Aibling

 

Soweit ich es verstanden habe, kommt auf der Strecke die PZB-Überwachung zum Einsatz. Dort steuern auf der Strecke angebrachte Magnete das Verhalten des Zuges. Und die sind eben punktweise (das P steht für Punktförmige) angebracht. Wenn ein Zug also bei Grün in einen Streckenabschnitt einfährt, dürfte er mit PZB so schnell nicht mehr zu bremsen sein, weil es nicht alle paar Meter einen Magneten gibt, der das bewirken könnte. Und einer der beiden Züge dürfte auf jeden Fall Grün gehabt haben.

Der wikipedia-Eintrag Punktförmige Zugbeeinflussung – Wikipedia beschreibt auch gut, dass die Zwangsbremsung durch den Lokführer verhindert werden kann.

Die Zwangsbremsung tritt erst ein, wenn ein Rotes Signal überfahren wird. Der Lokführer dürfte das Signal also gar nicht mehr sehen und damit auch nicht, ob es auf Grün umschaltet. Aussteigen und Zurücklaufen ist sicher im Bahnbetrieb nicht vorgesehen. Abgesehen davon, dass das Signal nach dem Überfahren eigentlich Rot bleiben müsste, da ja nun definitiv ein Zug im Streckenabschnitt ist.

Mittels Befehlstaste kann bewirkt werden, dass der Zug nach dem Überfahren des Roten Signals weiter fährt. Und das kann der Lokführer machen. Dieser Eingriff müsste dann aber vom Fahrtenschreiber registriert werden.

 

Falsch. Die erste Beeinflussung gibt es bereits beim Vorsignal, das in rund einem Kilometer Entfernung vor dem Hauptsignal dem Lokführer signalisiert, dass das Hauptsignal auf "Rot" oder "Grün" bzw. "Grün-Gelb" (Langsamfahrt) steht. Bereits da werden erste Beeinflussungen auf die Geschwindigkeit des Zuges ausgeübt. Und überfährt der Lokführer das auf "Rot" stehende Hauptsignal, wird der Zug komplett abgebremst; erst nach 20 Sekunden kann der Lokführer dann das PZB übergehen und die Fahrt wieder aufnehmen.

 

Die vorherigen Beeinflussungen habe ich nicht erwähnt, da sie hier nur bedingt relevant wären. Es geht ja nur ums Überfahren des Rot zeigenden Hauptsignals.
Und da sagt zum Beispiel die Faz:

Quelle: Sicherheit bei der Bahn: Die Zwangsbremsung lässt sich immer aufheben

 

In dem Fall ist dann aber am Hauptsignal das sogenannte "Ersatzsignal" zusätzlich zum Rotlicht in Betrieb. Dieses Ersatzsignal ist ein abgesetzter, meist direkt unter dem Hauptsignal angebrachter Kasten, in dem drei weiße Lichter in Dreieck-Anordnung die Strecke freigeben.

Nachtrag (14.38 Uhr):
Anscheinend bestätigt sich nun, dass der Fahrdienstleiter in Bad Aibling die Züge noch warnen wollte, als er seinen folgenschweren Fehler bemerkt hat. Und er hat wohl doch das Ersatzsignal geschaltet und damit das PZB außer Betrieb gesetzt.

 

Urteil zum Zugunglück gefallen.

Live-Ticker vom Prozess um Zugunglück bei Bad Aibling: Das Urteil am letzten Verhandlungstag | Bad Aibling

 

Jetzt hat er leider genug Zeit für seine Handyspiele.

 

Ich dachte Handy´s sind im Knast verboten?