Zu spätes Outing - Keine Signalwirkung mehr

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AW: Zu spätes Outing - Keine Signalwirkung mehr

Was ist so schwer, diese sehr einfach gehaltenen Fragen direkt und ohne Drumherumgerede zu beantworten?

Frage 1:

Bist du der Meinung, dass sich Vorurteile abbauen lassen, indem man sie bestätigt?

[ ] JA
[ ] NEIN


Frage 2:

Bist du der Meinung, dass Veranstaltungen wie der CSD allein dafür verantwortlich sind, dass Homosexuelle heute eine größere Akzeptanz finden als noch vor 30 Jahren?

[ ] JA
[ ] NEIN


Frage 3:

Möchtest du als Homosexueller von der Gesellschaft als normaler Mitbürger akzeptiert werden?

[ ] JA
[ ] NEIN


Also einfacher kann ich es dir nicht machen.

 

AW: Zu spätes Outing - Keine Signalwirkung mehr

Ich verstehe nicht Gag, warum Du die Fragen so stellst, wie Du sie stellst.
Frage 3 finde ich ok.
Frage 2 formulierst Du ausschließlich, also der CSD soll ausschließlich (oder auch nicht) für eine heute höhere Akzeptanz erforderlich sein.
Die Frage 1 beziehe ich jetzt auch mal auf den CSD: Neben den paar "Paradiesvögeln" dort gibt es auch eine große Mehrheit "normaler" Teilnehmer, die jedoch von der Presse nicht so sehr gewürdigt werden. Darüber hinaus gibt es große Unterschiede, was die Gestaltung einzelner CSDs angeht. Also entweder mehr als Party oder mehr als politische Demonstration mit konkreten Aussagen bzw. Forderungen. Dementsprechend sehe ich solche Veranstaltungen auch mehr oder weniger durch das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gedeckt.

 

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Weil ich feststellen musste, dass eine andere Fragestellung Eike offensichtlich überfordert, so dass er nur mit ausweichendem Geschwurbel darauf reagiert, aber nicht antwortet.

Ich möchte seine klare Position hören, kein Drumherumgerede und lange Lamentiererei.

Die Frage ist bewusst allgemein gehalten, denn das gilt für alle Bereiche, in denen es an Integration und Akzeptanz mangelt.

Und? Wen interessieren dann die "normalen" Teilnehmer, wenn man eben nur diese "Paradiesvögel" sieht? Genau darum geht es doch!

Das ist doch hier im Forum genauso. Da gibt es einige Spezialisten, die nur das lesen, was sie lesen wollen und ihrer vorgefassten Meinung entspricht. Schon ironisch, oder?

Und? Was erreichen sie dann nun damit? Einmal mehr werden Homosexuelle in der Öffentlichkeit als "Paradiesvögel" präsentiert, obwohl die überwältigende Mehrheit von ihnen überhaupt nicht diesem Muster entspricht.

 

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@Gag, die Antworten sind nun mal nicht mit Ja oder Nein zu beantworten. Gut und Schlecht, Schwarz und Weiß gibt's nun mal nicht. Die Welt besteht aus Differenzierungen.


Zu Frage 1:


Arbeitet an Euren Vorurteilen so lange, dass ihr Paradiesvögel als Bereicherung Eures Umfeldes wahrnehmt und spaßig findet. Ich finde sie spaßig. Es gibt unter Homosexuellen in der Tat Tunten und Machos oder graue Unauffällige.
Im Idealfall würde man jede Art der Persönlichkeit als Bereicherung empfinden.


Zu Frage 2:


Allein ist der CSD dafür nicht verantwortlich das es Homophobie und Vorurteile in Deutschland gibt.
Im wesentlichem liegt das an dem heterosexuellen und konservativen Leitvorstellungen und entsprechender Erziehung.
Ich bin der Meinung das es in Deutschland in der breiten Masse keinerlei Fortschritte gibt.


Zu Frage 3:


Meine Person ist völlig unwichtig in dieser Frage.
Ich interessiere mich nur für mein näheres Umfeld und umgekehrt. Da bin ich durchaus zufrieden da man sich seinen Freundeskreis aussucht.


Anmerkung: Nicht ich bin überfordert sondern Du mit meinen Antworten.

 

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Dann muss ich anders fragen, Gag, welche Möglichkeiten siehst Du, für die Belange von Schwulen und Lesben zu werben, ohne dabei einen CSD bzw eine politische Demonstration zu nutzen?

 

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Doch, sind sie.

Bitte nimm es mir nicht übel, dass ich gerade mal laut lachen muss. Das ausgerechnet von dir zu lesen, der selbst bei den einfachsten Dingen nicht in der Lage ist zu differenzieren, ist blanker Hohn.

Ich erinnere dich das nächste Mal an diesen denkwürdigen Satz von dir, wenn du mir mal wieder deine geballten Vorurteile um die Ohren haust.

Du hast die Frage immer noch nicht verstanden.

Und was deine Ansprache mit "Euch" betrifft... Da erinnere ich dich jetzt an deine Aussage zu schwarz und weiß von oben.

Tja, komisch. Und das trotz des CSD. Wie kann das nur sein?

Dann wundert es mich, warum du hier dann immer so einen Aufriss machst.

Ein Geisterfahrer? Nein hunderte!

 

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Ich hab es hier doch schon sehr ausführlich erläutert. Homosexuelle haben in erster Linie ein gewaltiges Imageproblem und werden in der Öffentlichkeit vornehmlich in einer Weise dargestellt, die bei dem relevanten Teil der Bevölkerung Befremden bis Abscheu hervorruft.

Wenn du jedoch die "Belange" durchsetzen möchtest, dann bist du nun einmal auf die Akzeptanz durch genau diese breite Masse angewiesen. Nur die gewinnst du eben nicht dadurch, dass du ihre kleingeistigen Vorurteile noch bestätigst.

Diejenigen, die im CSD das sehen, was er ist, nämlich eine lustige, bunte Parade von Menschen, die Spaß am Leben haben, sind nicht das Problem. Die musst du nicht überzeugen.

Es sind die anderen, die du überzeugen musst.

Und das schaffst du nur, wenn du sie dort abholst, wo sie sind. Das weiß jeder Werbe- und Medienfachmann. Du musst ihnen zeigen, dass ihre Vorurteile falsch sind, eben dass Homosexuelle eben nicht diese hüftwackelnden Obertunten sind, sondern ganz normale Menschen wie du und ich.

Doch das funktioniert nicht, so lange die Medien eben genau dieses Klischee bereitwillig bedienen -- und mit Veranstaltungen wie dem CSD auch noch außerhalb der fiktionalen Darstellung auch noch in Demonstrationen bestätigt wird.

 

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Die Medien sind aber ein Hilfsmittel, Gag, da man in einem Land mit ca. 80 Millionen Einwohner nicht von Tür zu Tür gehen kann, um für dieses Anliegen zu werben.

 

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Man muss niemanden überzeugen. Man darf verlangen, dass man als als Mensch akzeptiert wird. Egal, wie man sich kleidet oder bewegt.

 

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Ähm, ja selbstverständlich. Gerade deshalb sollte man aufpassen, was man den Medien als "Futter" gibt.

Unternehmen geben Millionen dafür aus, dass in der Öffentlichkeit und den Medien ein bestimmtes Image transportiert wird.

Natürlich "darfst" du das verlangen. Aber es wird nichts bringen.

Du kannst niemanden dazu zwingen, eine bestimmte Einstellung einzunehmen. Das schaffst du nur, wenn du ihn von der Sache überzeugst.

Du musst dir immer die Frage stellen, welches Ziel du erreichen möchtest. Und dann solltest du dir überlegen, welches Mittel am erfolgversprechendsten ist.

Das ist doch so wie im Straßenverkehr. Natürlich kannst du vor dem Kindergarten ein 30er-Schild und einen Blitzer installieren. Die Leute werden dann dort auch langsam fahren -- und direkt hinter dem Blitzer wieder aufs Gas steigen. Warum? Weil sie nicht davon überzeugt sind, dass es sinnvoll ist, in der Straße langsam zu fahren.

Mit Speck fängt man Mäuse. Nicht mit Anordnung.