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Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Worringer, 20. April 2012.

  1. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

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    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Da bin ich mir nicht so sicher.
    Welche genau meinst du?


    Das Verhältnis Aufwand/gesellschaftlicher Nutzen und resultierenden Einnahmen steht im krassen Widerspruch zu meinen Vorstellungen von erbrachter und zu entlohnender Leistung.
     
  2. camaro

    camaro Foren-Gott

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    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Youtube verdient doch viel Geld.

    Mein reden, wer Geld mit anderen Arbeit verdient soll auch was abgeben.
    Allerdings soll sich das auch in Grenzen halten.
    Z.B. soll es nicht den Nachwuchs verhindern nur weil deren erste Schritte "nachspielen" sind.
    Zum anderen werde ich als Handwerker auch nur "pro Stück" bezahlt.
    So wie Musiker pro Auftritt.
    Meine Arbeit kann man auch nicht Millionenfach vervielfältigen und verkaufen.
    Da muss ich schon jedes mal aufs neue "auf die Bühne". ;)
     
  3. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Das ist der Knackpunkt.

    Ein "Urheberrecht" darf nicht dazu missbraucht werden, die Nutzung von Technologien (daraus resultiert die Kopierbarkeit) einseitig für die Gewinnerzielung einer Minderheit zu reservieren.
     
  4. Spoonman

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    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Verfügbarkeit von Technologien darf nicht dazu missbraucht werden, das geistige Eigentum anderer zu stehlen und damit deren Existenzgrundlage zu zerstören. Du darfst ja gerne jedwede Kopiertechnologie benutzen, um deine eigenen Werke zu verbreiten - oder Dinge, die nicht oder nicht mehr urheberrechtlich geschützt sind.

    Die Tatsache, dass die Kulturschaffenden gegenüber den Konsumenten zahlenmäßig in der Minderheit sind, rechtfertigt noch lange nicht deren Enteignung.
     
  5. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Geistiges Eigentum kann man grundsätzlich nicht stehlen.
    Das ist unmöglich.

    Möglich ist es, veröffentlichte Werke zu kopieren.

    Und nur da gilt es, Interessen abzuwägen.
    Die gehen von kostenloser Nutzung einerseits bis zur unbeschränkten Gewinnerzielung andererseits. S.u.

    Enteignung Kulturschaffender? :)
    Große Worte, verschleiern aber die Realität. Die sog. Kulturschaffenden sind doch im seltensten Fall die ganz großen Gewinner der Verwertungskette, auch wenn gewisse Gagen das vielleicht vermuten lassen.
    Stichwort Major Label, davon gibt's nur 3. Weltweit.
     
  6. Eifelquelle

    Eifelquelle Moderator Premium

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    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Ehrlich gesagt muss ich bei solchen Berichten immer schmunzeln. Vorallem wenn es darum geht, dass die Leute nicht bereit wären für den Konsum zu bezahlen.

    Ich frage mich dann immer, wie es unter diesen Bedingungen möglich ist und war, dass die Betreiber von "One-Klick-Hostern" oder Streamingseiten "Millionen" scheffeln können, wenn doch kein Geld fließt und alles umsonst ist.

    Die Menschen verlangen von einem legalen Produkt schlicht und ergreifend die gleiche Flexibilität und schnelle Verfügbarkeit, wie es bei illegalen Produkten der Fall ist. Das Problem ist das veraltete Vertriebskonzept, welches die MI weiterhin betreibt. Eine Industrie deren einzige Dienstleistung darin besteht, Dinge zu tun, die heute schlicht und ergreifend jeder zu Hause in den eigenen vier Wänden betreiben kann ist nun einmal dem Untergang geweiht, egal wie sie sich dagegen wehrt.
     
  7. Spoonman

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    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Warum sollte ich dir erlauben, Dinge kostenlos zu nutzen, an denen ich lange Zeit arbeiten musste, und deren kostenpflichtige Verbreitung meine Existenzgrundlage darstellt? Und wenn sich die Auffassung durchsetzen sollte, dass das alles kostenlos verfügbar sein muss - wer soll diese Arbeit in Zukunft noch machen?

    Sven Regeners Supermarkt-Vergleich klingt zwar banal, ist aber trotzdem angemessen. Wenn du im Supermarkt Äpfel liegen siehst, wirst du wohl kaum sagen: "Die wachsen doch sowieso auf Bäumen, also kann ich sie auch kostenlos mitnehmen. Dem Produzenten bleiben ja noch die Bäume, und wenn er will, kann er auch noch mehr davon pflanzen."

    Immerhin: Du hast schon mal gut erkannt, dass zu den Kulturschaffenden nicht nur Madonna und James Cameron gehören, sondern auch Leute, die nur einen winzigen Bruchteil von deren Gagen und Tantiemen bekommen. Aber genau diese "kleinen" Leute sind ja von der Gratismentalität besonders stark betroffen, weil bei deren Honoraren zuerst gespart wird, wenn den Produzenten die Geschäftsmodelle wegbrechen.

    Die paar großen Weltstars, die es gibt, werden wahrscheinlich immer einen Weg finden, um an ihre Kohle zu kommen, weil sie neben ihren Werke auch schlicht und einfach ihren Namen oder ihr Gesicht vermarkten können. Aber an der Produktion von Filmen/Serien/Songs/Büchern/Zeitungen sind nun mal auch zigtausende von Autoren, Rekakteuren, Übersetzern, Lektoren, Kameraleuten, Tontechnikern etc. beteiligt. Das sind alles nicht "die ganz großen Gewinner der Verwertungskette", aber sie leben nun mal davon, dass die Verwertungskette funktioniert.
     
  8. Gag Halfrunt

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    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Findet sich in ihrem Grundsatzprogramm:

    "[...] Daher fordern wir, das nichtkommerzielle Kopieren, Zugänglichmachen, Speichern und Nutzen von Werken nicht nur zu legalisieren, sondern explizit zu fördern, um die allgemeine Verfügbarkeit von Information, Wissen und Kultur zu verbessern, denn dies stellt eine essentielle Grundvoraussetzung für die soziale, technische und wirtschaftliche Weiterentwicklung unserer Gesellschaft dar."

    Den wesentliche Unterschied zwischen einem Werk und einer Arbeit hatte ich an verschiedenen Stellen schon mal erläutert, mach ich hier gerne noch einmal:

    Ein Werk an sich hat keinen Wert. Der Wert kommt erst dadurch zustande, dass es nachgefragt und vervielfältigt wird. Je häufiger ein Werk "konsumiert" wird, desto höher ist sein Wert. Eine ehrlichere und demokratischere Bewertung einer Leistung kann es gar nicht geben.

    Ich kann mich hinsetzen und auf ein Blatt Papier defäkieren. Ist das Kunst? Ist das ein Werk? Ist das wertvoll? Nun, ab dem Moment, wo irgendwer dieses "Kunstwerk" sehen will, bekommt es einen Wert.
    Wenn ich es nun in eine Vitrine packe, ausstelle und Scharen von Besuchern von weiter Ferne anreisen, nur um meinen Kot zu bestaunen, dann habe ich offensichtlich ein Werk von einem hohen Wert geschaffen.
    Ich gehe allerdings aus, dass die einzigen, die sich dafür interessieren würden, diverse Insekten sein werden. Mein "Werk" ist also keins, es ist wertlos.

    Kompliziert wird es immer dann, wenn die virtuelle Komponente des Werkschaffens mit einer materiellen und/oder mit einer Leistung kombiniert ist.
    In Wien steht das Hundertwasserhaus. Dieses Haus hat einen Materialwert. In der Erbauung dieses Hauses steckt jede Menge Arbeitsleistung. Die Gestaltung des Hauses wiederum ein (Kunst-)Werk des Künstlers Hundertwasser.

    Und bei dieser letzten Komponente greift eben das Urheberrecht. Deshalb darfst du z.B. auch keine Bilder des Hauses verkaufen, weil es eben das Werk "transportiert" und vervielfältigt. Die Bilder haben nur dadurch einen (Nachfrage-)Wert, weil das Hundertwasserhaus darauf abgebildet ist.
     
  9. Gag Halfrunt

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    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Auch jede Kopie ist das "Eigentum" des Urhebers. Wenn du sie ohne seine Zustimmung anfertigst, ist das Diebstahl.

    Kein Problem. Es ist im Interesse, dass jeder Mensch etwas zu essen hat. Also legalisieren wir den Diebstahl von Lebensmittel. Ist doch im Interesse aller gegenüber der Gewinnerzielungsabsicht der mafiösen Lebensmittelindustrie. ;)

    Zumal Essen tatsächlich zu den elementaren Grundbedürfnissen zählt, Musik hören hingegen nicht.

    Klar, ich übertreibe, aber merkst du, worauf das hinaus läuft?
    Hä??? Und deshalb soll man die Rechte der "Kulturschaffenden" noch weiter einschränken?
     
  10. Spoonman

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    AW: Wutrede von Sven Regener gegen Verfall des Urheberrechts

    Du kannst in den eigenen vier Wänden "Mad Men" und "Ziemlich beste Freunde" drehen, ein Adele-Album produzieren und Stieg-Larsson-Bücher schreiben? Respekt, du bist ein Genie! :D