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Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Atletico, 15. Oktober 2004.

  1. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Natürlich war das jetzt idealisiert. Im Normalfall wird es das selbe Unternehmen sein, das überlegt, ob es eine bestimmte Tätigkeit durch Personen oder Maschinen ausführen lässt und entsprechende Modellrechnungen durchführt. In diese Gesamtentscheidung fließt dann eben auch das Kriterium ein, dass bestimmte Kosten eben nur bei der Ausführung durch Personen anfallen.

    Hochtechnisierte Unternehmen finden bei uns noch recht gute Standortbedingungen vor (Infrastruktur etc). Deshalb wurden ja z.B. auch Chipfabriken noch neu in D gebaut. Sicherlich würden diese Standortbedingungen durch eine Wertschöpfungsabgabe etwas verschlechtert. Das Gleiche machen wir aber z.B. auch durch die Verteuerung von Energie durch Ökosteuer und Subventionen für Wind und Sonne.

    Die Alternative MWSt hingegen ist bei der Produktion standortneutral, belastet aber dafür die Standortbedingungen für den Handel.

    Eigentlich hoffte ich, dass aus meinen Ausführungen hervorgeht, dass die Steuer/Abgabe umsatzabhängig wäre.

    Woher soll denn das Mehreinkommen kommen? Es werden doch für die gleichen Stundenzahlen die gleichen Stundenlöhne gezahlt. Was einer mehr hat, muss also zwangsläufig ein anderer weniger haben.


    Ich glaube, Du hast halbwegs verstanden, was ich mit meinen Beiträgen (z.B. #25) sagen wollte.:)
     
  2. h2d

    h2d Guest

    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Seit meinem letzten Beitrag wurde ja rege diskutiert und viel interessantes geschrieben.
    Zunächst möchte ich Deine Frage beantworten. Das Geld für das Sozialsystem muß dann aus Steuermitteln als Sozialabgabe kommen. Nur so ist es möglich auch andere Einkunftsarten (z.B. Kapitalertrag, Miete und Verpachtung, Wertschöpfung) an dem sozialen System zu beteiligen. Eine gleichwertige Beteiligung der Einkunftsarten ist hier allerdings Bedingung.

    Aus der weiteren Diskussion möchte ich ein paar Punkte aufgreifen und näher betrachten.
    Ich befürchte hier ist der Wunsch Vater des Gedanken. Ich habe eher den Verdacht, das zwar der Arbeitgeberanteil abgeschmolzen wird, der Netto-Lohn wegen der Verlagerung der Abgaben - wenn auch indirekt - auf den Arbeitnehmer aber nicht steigen wird. Dem Aufbegehren des Volkes wird dann von der Wirtschaft und Politik entgegengehalten, das es ja jetzt dafür sichere Arbeitsplätze habe, es jetzt weniger Arbeitlose gäbe, der Staatshaushalt konsolidiert werden müsse. Weitere Argumente werden hier noch folgen und propagandistisch unter das Volk gestreut. Als Konsequenz daraus, werden die Gewerkschaften Lohnerhöhungen fordern. Die Spirale beginnt somit von neuem, denn eine grundlegenden Änderung des Systems hat nicht stattgefunden und ist auch von den Herrschenden nicht gewollt.
    Das sehe ich genauso. Der Urkapitalismus hat es zum Ziel unter Ausnutzung aller ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen von Mensch und Natur eine Gewinnmaximierung zu erreichen, dabei schreckt er auch vor Kolonialisierung nicht zurück, auch militärische Mittel sind ihm zur Zweckerfüllung nicht unangenehm. Er schreckt auch nicht davor zurück, in seinem Verbalismus militärische Ausdrücke zu verwenden. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er durch die Errichtung der sozialen Marktwirtschaft - die heute um die ökologische Komponente erweitert wurde - in seine Schranken gewiesen. Gelegentlich unternimmt er noch Versuche diese soziale und ökologische Marktwirtschaft zu beenden (s. Rogowski und Co.). So "gebeutelt" hat er nun begonnen den Menschen durch fortschreitende technische Rationalisierung aus seinen Produktionsprozessen zu entfernen. Das Ende seines Strebens und möglicherweise seiner Existenz hat er damit selbst eingeläutet.

    Wie gehen wir nun damit um ? Wir sollten die Diskussion wie wir die restliche Arbeitszeit verteilen beenden und die Diskussion beginnen, wie wir die so entstehenden Wirtschaftsgüter gerecht unter den Menschen aufteilen. Ein Ansatz wäre – auch wenn es zunächst futuristisch klingt – das die heutigen Arbeitnehmer Eigentümer der Automaten werden, die in den heutigen Produktionsprozessen arbeiten und dafür entsprechend entlohnt werden. Im Kleinen haben wir ja bereits damit begonnen, in dem wir uns privat einen Computer gekauft haben, nur nutzen wir ihn doch selten um damit Geld zu verdienen. Ob dieser Wandel durch eine gesellschaftliche Evolution zu erreichen ist bleibt dabei zunächst offen.

    Gruß Dieter
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20. Oktober 2004
  3. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Einen ähnlichen Denkansatz hatte ich auch schonmal, der allerdings noch futuristischer war. Dabei ging ich nicht von primitiven Maschinen aus, sondern von humanoiden Robotern, die statt des Menschen arbeiten gehen. Trotzdem würde der Besitzer des Roboters das Gehalt bekommen. Natürlich ist das sehr utopisch. Wie will der Kapitalismus es aber anders schaffen? Das Problem sind immer die übergangszeiten von einer Gesellschaftsform in die andere. Geht man nun von radikalen Sprüngen aus, würde das Ganze funktionieren. Also: Hätte morgen jeder einen Roboter, der für Ihn arbeiten geht müßten die Leute das Gehalt bekommen, denn wer soll sonst die Waren kaufen? Die Wirklichkeit wird aber leider anders aussehen.

    Farnsworth
     
  4. uli12us

    uli12us Platin Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Wieso ist das utopisch. Ich mach sowas jeden Tag und auch unsere ganzen anderen produzierenden Unternehmen z.B. BMW, Opel Krauss-Maffei. Allerdings geht ein guter Teil des Geldes was man mit so ner Maschine einnimmt dafür drauf eben diese Maschine zu finanzieren.

    Gruss uli
     
  5. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Wie bitte? Du besitzt einen humanoiden Roboter, der für Dich arbeiten geht und Du bekommst trotzdem das Geld? Glaube ich Dir nicht ;)

    Farnsworth
     
  6. uli12us

    uli12us Platin Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Nö, humanodingsda Roboter hab ich nicht. Nur ne CNC-Maschine die ja im Endeffekt auch nix anderes wie ein roboter ist. Die macht ahlt das was man früher mit schalten an diversen Hebeln und drehen an etlichen Rädern machen musste computergesteuert.

    Allerdings kann die das halt auch nicht unbeauchsichtigt und komplett alleine. Und programmiert werden muss die kiste natürlich auch von mir, obwohl man das auch nem Programm überlassen könnte aber das wiederum muss von nem Menschen bedient werden.

    Halt wie in vielen anderen Bereichen die Verlagerung von schwerer körperlicher Tätigkeit in eine weniger anstrengende geistige. Das heisst aber nicht dass die weniger Anstrengen sein muss.

    Diese Roboter wie man sie sich bei Krieg der Sterne oder so vorgestellt hat also menschenähnlich mit Armen und Beinen Kopf und Rumpf sind halt für die vielfältigen Aufgaben die sie zu erfüllen hätten schlecht ausgerüstet. Ein Schweissroboter im Automobilbau hat mit unserem Körperbau rein gar keine Ähnlichkeit und wiederum mit dem Roboter der im Kriegsgebiet kundschaftet noch weniger. Der wiederum hat Ähnlichkeit mit einem Käfer.

    Gruss Uli
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Oktober 2004
  7. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Trotzdem bist Du ja noch anwesend und mußt was machen. Meine Vision ging ja davon aus, dass Du zu Hause sitzt und nichts tust, aber trotzdem das Geld dafür bekommst.
    Ich denke dass ist das Problem der heutigen Zeit. Viele Leute sind dieser Wandlung nicht gewachsen. Es kann ja auch nicht jeder nur geistige Arbeit machen. Kann man ja keinem zum Vorwurf machen. Doch was macht der, der lieber die Drehbank bedient, als eine CNC-Maschine zu programmieren. Für den ist in der Gesellschaft kein Platz mehr. Also welchen Job soll derjenige machen?
    Mir ist schon klar, dass spezialisierte Roboter Ihr Aufgabengebiet besser erledigen können. Mein Konzept wäre also, dass der Schweissroboter nun nicht der Firma gehört, sondern einem ehemaligem Mitarbeiter, der früher dort die Autos geschweißt hat. Das Problem dabei ist nur, dass sich dieser Mitarbeiter diesen Roboter niemals leisten könnte.

    Farnsworth
     
  8. noeler

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Schlechtes Beispiel, denn das Versandzentrum von Amazon in Deutschland ist ein Millionenbau. Von "billig" kann da keine Rede sein.
     
  9. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Ich kann ja nichts dazu, dass Amazon sich da einen Millionenbau hinstellt, wenn es auch billiger ginge. Ich will aber auch nicht wissen, was ein Büchergeschäft in der Dortmunder Innenstadt an Miete im Jahr bezahlt. Das wird bestimmt auch nicht billig sein. Und wenn man jetzt davon ausgeht, dass es eine Bücherkette ist, die nicht nur in Dortmund, sondern auch noch in 20 anderen Innenstädten Miete zahlen muss, dann ist das selbst im Vergleich zu dem Millionenbau von Amazon ganz schön teuer. Amazon bedient nämlich mit diesem Millionenbau ganz Deutschland, während wohl keiner weiter als 50km zum nächsten Buchladen fährt.

    Farnsworth
     
  10. ukroll96

    ukroll96 Guest

    Clement und der Aufschwung

    ... hat gerade eine Pressekonferenz gegeben und es sieht alles rosig aus, die Löhne steigen, die Arbeitslosigkeit sinkt, weil die Arbeitsmarktreformen bereits greifen (?), auch wenn sie noch nicht in Kraft sind!

    Der Bundesrechnungshof hat der Arbeitsagentur gerade erst wieder nachgewiesen, daß sich seit Hartz I, II, III usw. nichts an der Qualität der Arbeitsvermittlung geändert hat!

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,324328,00.html

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,323496,00.html

    Na, man kann sich auch Wunschträume schön reden, je öfters man sie wiederholt, um so eher glaubt man auch daran.