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Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Atletico, 15. Oktober 2004.

  1. amsp2

    amsp2 Wasserfall

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Das Problem ist nur leider viel komplexer, wir müssen uns von der "Arbeitsgesellschaft" verabschieden. Arbeitskräfte werden nicht mehr in dem Umfang benötigt, die Frage ist wie gehen wir damit um.

    Müssen wir das? Wir haben keine Mangelgesellschaft. Es muss niemanden schlecht gehen.
     
  2. Idiot

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Ich kannte jemanden, der bekam meines Wissens 50% der Kosten von der Beihilfe erstattet und war bei der Krankenkasse über 60% der Kosten versichert. Bei 50€ Kosten bekam er also von der Beihilfe 25€ und von der Kasse 30€ erstattet; macht 5€ "Verdienst". Ich nehme an, dass uli12us dies mit seinem Satz meinte.
     
  3. Farnsworth

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Meinst Du damit, dass "auf den Chips nur japanische Firmen" stehen? Diese Argumentation kenne ich nämlich nur zu gut. Das habe ich mir schon lange anhören müssen. Warum soll ich mir den nächstes mal noch einen Blaupunkt-Videorecorder kaufen? Auf denen steht doch auch nur Sony und Philips... :rolleyes: Dass das "Made in Germany" sich darauf bezieht, dass das Gerät a) hier entworfen und entwickelt wurde und b) hier gebaut wurde, hat natürlich trotzdem nichts damit zu tun, dass die Bauteile aus dem Ausland kommen. In Deutschland gibt es nämlich nicht sooo viele Chipschmieden. Die findet man meist im asiatischen Raum.

    Farnsworth
     
  4. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Der Handel ist ein sehr arbeitsintensives Geschäft, d.h. die Lohnkosten sind relativ hoch, gemessen am Umsatz. Insofern könnten die relativ hohen Preise in D (sofern diese nicht ohnehin nur auf bestimmte Produkte beschränkt sind) auch an den hohen Lohn(neben)kosten in D liegen. Auch die in D bestimmt nicht unterdurchschnittlichen Mieten dürften einen gewissen Einfluss haben.

    Ich höre jedenfalls seit Jahren, dass der hart umkämpfte Einzelhandel in D für Unternehmen unattraktiv ist, dass der Einzelhandel massiv Stellen abbaut und dass dennoch viele Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Dann kann die Gewinnspanne nicht allzu hoch sein...
     
  5. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Angenommen, es gibt 2 Unternehmen, die vergleichbare Produkte herstellen, eines mit Maschinen, eines durch Handarbeit. Beide Unternehmen haben den gleichen Umsatz. Bei dem heutigen System zahlt nur das zweite Unternehmen Sozialabgaben, da nur dieses Mitarbeiter beschäftigt. Wenn hingegen die Abgabe auf die Wertschöpfung erhoben würde, müssten beide Unternehmen das gleiche zahlen (also im 2-Unternehmen-Fall jedes die Hälfte). Arbeit würde dann also billiger, maschinelle Produktion teurer.

    Die Frage ist, ob die Arbeitslosenzahlen tatsächlich sinken werden. Wenn Du den Leuten Nebenjobs verbietest (oder diese extrem hoch besteuerst), wird dieser Effekt wohl eintreten. Wenn nicht, könnte es auch passieren, dass die Betroffenen versuchen, durch Nebenjobs ihr Einkommen stabil zu halten, so dass dann aus 3+1 Jobs a 40h 4 Jobs a 30h + 4 Nebenjobs a 10h werden. Und die Einkommen ohne Nebenjob werden auch bei sinkender Arbeitslosigkeit sinken, da die gleichen Lohnsummen bezahlt werden, von den sinkenden Sozialkosten aber auch diejenigen profitieren, die ihre Arbeitszeit nicht reduzieren müssen.
     
  6. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    @Idiot: Ist ja auch klar. Vergleichen wir z.B. mal einen erfolgreichen Versandhändler(wie z.B. Amazon) mit dem Einzelhandel.

    Der Einzelhandel muss wegen der Auswahl ein möglichst großes Geschäft mieten, am besten in der Innenstadt, wegen der großen Kundenpräsenz -> teuer. Der Versandhandel kauft oder mietet sich eine riesige Lagerhalle irgendwo in der Pampa->billig.

    Der Einzelhandel muss lange Öffnungszeiten haben(10-20Uhr), damit er konkurrenzfähig bleibt. Der Versandhandel kann theoretisch einen 8 Stundenarbeitstag haben (bis auf Bestellannahmen und Kundenservice=Call Center). Wann die Bücher versandt werden ist egal, wenn sie am nächsten Tag ankommen.

    Der Einzelhandel muss das Kaufhaus für die Kunden wohlig warm heizen, damit es angenehm ist. Der Versandhändler heizt sein Lager höchstens minimal. Die Leute die Bücher in Pakete stecken, können auch dicker angezogen sein.

    Außerdem hat der Einzelhandel auch noch Kosten für 2 Stunden mehr Licht, was das Versandhaus einsparen kann, wenn Feierabend ist(rein hypothetisch natürlich).

    Ein Buchladen sollte auch fachkundiges Personal haben, dass die Leute bei Büchern beraten kann. Bücher in Kisten stecken, kann auch ungelerntes Personal.

    Wie man sieht, hat es der Versandhandel leichter. Ich denke auch, dass die Einzelhändler massive Einbußen haben, durch Interneteinkauf.

    Geht man noch einen Schritt weiter braucht man bis auf ein paar Techniker sogar niemanden mehr, der die Bücher aus dem Lager holt und einpackt. Wären da nicht noch ein paar Tücken, könnte man diese Arbeitsplätze komplett automatisieren. Dann wären da nur noch ein paar Leute, die mal gucken, wenn was schief geht.

    Und da sind wir wieder beim Problem, dass uns die Arbeit ausgeht. Wir arbeiten zu effizient. Bzw. Wenn das noch effizienter ginge braucht niemand mehr arbeiten. Das wäre wohl ein - vom Volk aus gesehen - wünschenswertes Ziel. Nur das wird wohl so nie eintreten. Dafür ist der Mensch zu egoistisch.

    Farnsworth
     
  7. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Okay, das ist jetzt der Idealfall. In der Realität wäre es wahrscheinlich so, dass das maschinell produzierende Unternehmen auch die qualitativ besseren Produkte hätte, da Maschinen in der Regel genauer sind als Handarbeit.

    Das mal beiseite gelassen: Würde das Unternehmen dann nicht erst recht abwandern? "Hmm, die Leute hier verdienen hier jetzt 12 Euro die Stunde, Maschinen sind dank der Steuer zu teuer. Die in Polen verdienen nur 7 Euro und ich darf Maschinen ohne Steuer benutzen. Also, was wollen wir noch hier?"

    Bleibt auch die Frage welche Maschinen man wie besteuert: Wird jetzt nur die Maschine besteuert, die völlig automatisch aus dem Holzklotz ein Tischbein macht? Oder wird auch schon die Drehbank besteuert, mit der ein Tischler innerhalb kürzerer Zeit ein Tischbein fertigen kann, als der der es komplett von Hand schnitzt?

    Würde man jetzt von dem "gerechten" Ansatz ausgehen, dass die Tischbeinmaschine, die in 1 Minute 3 Tischbeine ausspuckt genauso teuer sein müßte, wie einer der das Bein in 30 Minuten von Hand schnitzt, wären die Steuern dafür utopisch hoch. Das würde einen Produktibitätsverlust zur Folge haben und den Standort Deutschland indiskutabel machen.

    Die Grundidee ist natürlich nicht so verkehrt und ich habe es natürlich bewußt etwas(ETWAS??? ;)) überspitzt dargestellt.
    Bei sinkenden Nebenkosten haben die Leute aber mehr in der Tasche. Und selbst wenn es erstmal nur die sind, die nicht kürzer arbeiten müssen. Wenn die mehr haben, dann haben die auch mehr zum Ausgeben. Wenn diese das Geld nun ausgeben, wird dadurch wieder die Wirtschaft gestärkt und mehr Arbeitsplätze (in dem Fall dann mehr Arbeitszeit) geschaffen. Das hat dann zur Folge, dass die anderen auch länger arbeiten müssen und so wieder mehr Geld zur Verfügung haben, dass sie wieder in die Wirtschaft stecken können.

    Farnsworth
     
  8. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Die Argumente und Beiträge von Idiot gefallen mir doch sehr.

    Das sehe ich nicht so. Ich habe gerade beim Einzelnhandel den Eindruck, daß da die Produkte zu dem Preis verkauft werden, der für den Einzelhandel noch so gerade akzeptabel ist. Kleine Einzelhändler werden von ihrem Geschäft mehr schlecht als recht ernährt, die großen Ketten können ihr Geld eigentlich nur "durch die Masse" verdienen. Allein der Ladendiebstahl bringt den Einzelhandel in große Schwierigkeiten, weil einfach kein hoher Gewinn realisiert werden kann: Klaut jemand einen Gegenstand, müssen von dem 50 andere verkauft werden, um den Verlust wieder wettzumachen. Aus meiner Sicht sind viele angebotene Sachen ziemlich günstig, ich werde aber den Teufel tun, das im Geschäft laut zu sagen. Für mich gilt beim Einkauf aber der Grundsatz, daß ich den Händler nicht "erpressen" möchte, sein Geschäft "leben lassen" möchte, damit ich in Zukunft da wieder einkaufen kann.

    Warum nennst Du Dich selber einen "kleinen Arbeitnehmer"?
     
  9. CoolMcCool

    CoolMcCool Silber Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    ganz einfach:

    Wir erhöhen die Mehrwertsteuer und senken dafür die Lohnnebenkosten => Maschinenarbeit und Importe werden teurer, Arbeit billiger.
     
  10. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

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    AW: Wo ist denn jetzt der Aufschwung?

    Das hört sich jetzt fast schon zu einfach an. Wo ist der Haken? :D Vor allem Lohnsteuer runter. Wenn ich sehe, was ich da jeden Monat abdrücke ...
    [​IMG]

    Farnsworth