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Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 31. Dezember 2010.

  1. doku

    doku Guest

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    Kochshows sind billig zu produzieren und werden so lange laufen, bis auch der letzte Zuschauer die Schnauze davon voll hat.
     
  2. borg2

    borg2 Platin Member

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    Ob jemand gut oder schlecht kocht, liegt zu einem nicht unerheblichen Anteil im Auge des Betrachters bzw. Essers.
    Und dass die Fertigprodukte welche mit dem Namen der "Sterneköche" angeboten werden meist auch nix anderes wie Maggi-Würfel sind, ist ebenfalls naheliegend.
    Aber in einer Kochsendung sollte der Werdegang eines Gerichtes komplett ersichtlich sein; vom rohen Stück Fleisch, den noch verschmutzten Gemüsen und den Schälchen mit den verschiedenen Gewürzen angefangen, dann sollten die Produkte zumindest exemplarisch vor laufender Kamera vorbereitet werden: Zerkleinerung, Marinierung mit Mengenangaben etc. Dann muss zu sehen sein, wie die Produkte in die Pfanne, den Ofen gelangen. Einzig, eine verkürzte Darstellung einer Ofen oder Kühlschrankphase "So sieht das eben reingeschobene Etwas nach 30 Minuten aus", ist akzeptabel.
    Wenn bei der Notwendigkeit eines Fondes evtl. der "Tipp" mit Brühwürfel oder dem "eigenen" im Supermarkt erhältlichen Fond gegeben wird, so ist dies, der einfacheren Handhabung für des Kochens nicht so kundige Zuschauer akzeptabel, es liegt ja jedem Greek frei, sich trotzdem den eigenen Fond aus der Gefriertruhe zu holen.
    Ich persönlich mag den Stil und die Richtung einiger Fernsehköche auch nicht besonders. Aber einzelne Anregungen habe ich durchaus bei den Meisten schon gefunden. Sogar bei dem in Grossbritannien so präsenten (mir fällt der Name grad nicht ein) der von Mälzer in seiner urspünglichen Sendung durchaus ein wenig kopiert wurde.
    Das Privatleben, ob jemand kokst oder nicht, sehe ich zunächst mal beim Zuschauen wie ein bestimmtes Gericht kreiert wird nicht als Relevant an.
    Ich persönlich bin eh nicht der, der 100Pro ein Gericht aus dem TV oder Kochbuch "nachkocht", ich lasse mich eher durch Entsprechendes inspirieren, übernehme evtl. Verinfachungen in der Handhabe oder neue Ideen. Genauso wie ich meine Zuhause und in der Schule gelernten Kenntnisse durch Schwiegermutter, Tipps bei "Vorführungen" oder "Präsentationen", aber vor allem auch durch "Klauen" bei besuchten Gastronomiebetrieben oder "Überdieschulterschauen", sogar mal einen geschenkten "Kurs" beim Maggi Kochstudio, erweitere, natürlich wird auch das eine oder andere selbst ausprobiert und es fliessen eigene Ideen mit in die Küche. Was nix ist, wird dann verworfen oder eben etwas anders erneut probiert.
    Für mich ist kochen nicht statisch. Klar, bestimmte traditionelle Gerichte müssen so gemacht werden, wie sie bereits Muttern machte, sonst schmecken sie nicht mehr "wie bei Muttern". Aber bereits beim Handling kann man oft beim Zuschauen von Fremden den einen oder anderen Kniff abschauen. Ob dies nun die Oma eines Kollegen ist oder der TV-Koch.
    Aber bei den heute meist gezeigten Unterhaltungssendungen mit Kocheinlage ist ja leider von der Zubereitung kaum noch was zu sehen.
     
  3. dhartwig

    dhartwig Senior Member

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    Wie ich schon sagte, Kochsendungen sind neben Information und Inspiration eben auch Unterhaltungssendungen. Ich sehe z. B. gern Frau Linster, sie kocht wie eine gute Hausfrau resp. Hausmann, kein Schnickschnak, keine teueren Spezialtöpfe aus Würtemberg (W**), frische und gute Zutaten, kein Fertigzeugs, alles nachkochbar und ohne große Geheimnisse. Und das Ergebnis: oberlecker! Sowohl in ihrem Resto als auch das Nachgekochte. Und in ihrer Sendung wird auch mal ein Witz gemacht, wo nicht nur der Koch lacht.
    Diese Sternehascherei macht auch nicht jeder Spitzenkoch mit. Ein Ein-Sterne-Resto ist für viele doch noch erschwinglich, ab dem 2. Stern ist es nur noch sündhaft teuer und man fühlt sich auch nicht sonderlich wohl, es ist alles zu perfekt. Der Koch steht natürlich total unter Druck - deshalb hat er eben keine Zeit für TV. Einige verzichten wohl ganz gern auf den 2. Stern.
    Eines haben uns aber die Sendungen gelehrt: Gutes wird nur aus Gutem, d. h. ohne gute Zutaten gibt es auch kein gutes Gericht. Lieber einen Euro mehr (dafür etwas weniger) und dafür mehr Geschmack.
    Letztlich kann jeder selbst entscheiden, ob er diese Sendungen sehen will oder nicht, dafür gibt es ja die Fernbedienung. Allerdings manchmal kann man der nächsten Sendung nicht entgehen. Aber es gibt ja noch andere Dinge außer Fernsehen: Kochen!
    (Was koche ich mir morgen...?)
     
  4. borg2

    borg2 Platin Member

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    Mit Sternen hat "Kochsendung" zunächst mal gar nichts zu tun. Es muss einfach nachvollziehbar gezeigt werden, wie man etwas macht. Gerade die von Dir zitierte Frau Linster macht dies sehr gut, gibt sogar noch Tipps wie man etwas besonders effizient schneidet oder beispielsweise eine Maionaise mit "Gelinggarantie" zusammenrührt. Aber auch Wilmenrod machte dies bereits in den 50/60er Jahren, genauso wie Mälzer heute. Ob die Person "Sterne" hat, spielt eher bezüglich des "Ansehens" und dem Promifaktor eine Rolle. Ob es schmeckt, wird überhaupt nicht ausgesagt, und wie Du sagtest, die Qualität der Produkte spielt eine Rolle. Aber wenn etwas zerkocht ist oder noch "Bissfest"-Roh, kann es noch so Bio oder hochwertig sein, schmecken tut es weder beim 5-Sterne-Koch noch bei der Sekretärin des Chefs.
    Und genau diese ToDo-Anleitung kommt bei den aktuellen Kochsendungen, egal ob es Promis, Sterneköche oder Architekten sind, welche in den Duells antreten, bzw. in den Küchenchaos wie es beim Comedian Licher mit dem Sternekoch Lafer und irgendeinem Gast, zu kurz. Man sieht nur noch wahllose Schnappschüsse aus der Zeit zwischen Kühlschrank öffnen und Serverieren, aber nicht mehr Details.
    Der Informationsgehalt dieser Sendungen ist fast Null.
    Die Informationen welche man im Internet abrufen kann, sind dann denen aus einem Kochbuch gleichzusetzen.
    Man liest 1 Zwiebel kleinschneiden und andünsten. Nur die meisten wissen gar nicht mehr wie man eine Zwiebel schneidet und den Unterschied zwischen Dünsten, Dämpfen, Braten oder Kochen kennen sie auch nicht. In einer "richtigen" Kochsendung sieht man jedoch wie die Zwiebel geschnitten wird, wie die Butter oder Öl heiss gemacht wird, wie man anhand der Bläschenprobe die Temperatur überprüfen kann und wie dann die Zwiebeln "glasig" werden. Dies wurde in den Klassischen Sendungen so gemacht. Bei Lafer Lecker, Kochduell, Promidinner & Co. jedoch nicht mehr - deshalb haben diese Sendungen in meinen Augen die Bezeichnung "Kochsendung" gar nicht verdient. Oder aber man müsste Tatort und NaviCSI ebenfalls als Kochsendung bezeichnen, da die Kommisare im Laufe der Sendung einen Verdächtigen durch eine Küche verfolgen, in der man für einen Moment einen Koch das Fleisch in der Pfanne wenden sehen kann.

    Lammkeule zartrosa im Salz-Zimtmantel?
    Eine Grund-Idee auf die ich als Lammliebhaber vor einigen Jahren durch T.Mälzer gebracht wurde. Auch wenn meine Variante zu seiner Idee deutlich variiert. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. Januar 2011
  5. DSF

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"


    Du meinst wohl Jamie Oliver.
     
  6. dhartwig

    dhartwig Senior Member

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    Steht es wirklich so schlecht um uns? Das ist ja noch schlimmer als ich gedacht habe. Nun gut, wer es nicht in der Jugend von "Muttern" oder aus zwingendem Grund gelernt hat, kann es auch nicht wissen. Aber man kann ja alles lernen. Da gibt es die VHS, Kochkurse in Restaurants oder auch Freunde, denen man mal über die Schulter schauen kann. Ja, und wer nun gar kein Interesse am Kochen hat, der läßt es eben. Da kann man dann froh sein, dass man deren Essen nicht essen muss. Vielleicht ist das ein größeres Glück als das Essen selbst.

    Wenn ich auf Arbeit erzähle, dass ich Nudeln immer selbst mache kommt sofort die Antwort: "Die hat meine Oma auch immer gemacht, das wäre mir aber viel zu viel Arbeit". Kartoffelpüree: "Ich nehme immer das von ***" - dass man es selbst machen kann ist unbekannt. Na, es scheint doch schlecht um uns zu stehen. Ich frage mich, was machen die Leute in ihrer vielen freien Zeit? Kochsendungen schauen?

    Übrigens, bei mir heute: Boef Bourguignon mit Tagliatelle und Crème brûlée - alles selbst gekocht. Aber über das Lamm kann man ja mal nachdenken - wann wäre es denn fertig?

    Allen anderen schon mal guten Appetit.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. Januar 2011
  7. LHB

    LHB Institution

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    ich kann gute frikadellen machen, das muss reichen. ;) ich kann auch suppe machen bzw. eintopf, weil dünne suppe mag ich nicht so, außer hühnersuppe. aber selbst ne suppe bekommen heute wahrscheinlich viele nicht mehr hin. die wissen wahrscheinlich nichtmal, wie sie die flüssigkeit in der suppe hinbekommen! :D
     
  8. zuhause

    zuhause Silber Member

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    Wie wahr, wie wahr. Und genau da kann ich mich mal daran erinnern, daß eine Kollegin mir mal berichtete, daß sie, nachdem sie bei Biolek (oder einem anderen) gesehen hatte, wie einfach es ist, Kartoffelpürree zu machen, es seither nur noch selbst macht und keine Tüte mehr verwendet.
    Einen Kochkurs, eine DVD mit "Kochanleitung" hätte sie jedoch nie benutzt.
    Aber so etwas, wie es Borg2 schon schrieb, kann man halt nur einer Schritt für Schritt-Kochsendung sehen, nicht in den Chaossendungen welche z.Zt. laufen. Da sieht das Endprodukt zwar toll aus, aber da Ottilie-Normalo eh nicht kochen kann wird sie es nie versuchen anhand des Rezeptes auf VT nachzukochen.
     
  9. borg2

    borg2 Platin Member

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht, kann ich voll und ganz bestätigen.
    Eher solche Comedysendungen und Duelle, in denen nur Action ist, jedoch nicht mal zu sehen ist, wie man "eine Prise Salz" ans Essen macht.


    Mmmmhhhh!
    Knochen so aus der Keule nehmen, dass die Muskelpakete möglichst wenig beschädigt werden. Danach die einzelnen GROSSEN Muskelpakete kräftig mit einer Salz-Zimtmischung (genau so wie man Zucker und Zimt macht) einreiben (keine Angst, das Fleisch wird nicht versalzen), kräftig von allen Seiten Anbraten, Folie vorbereiten, damit man die einzelnen Stücke später komplett einschlagen kann, zunächst jedoch die Fleischstücke mit Knoblauch und Kräutern auf die Folie legen und ca. 10-25 Minuten (je nach Grösse) bei 170/180 Grad in den Ofen legen, danach die Folien Schließen und das Fleisch im ausgeschalteten Ofen noch ca 8-10 Minuten ruhen lassen.
    Danach sollte es beim Anschneiden leicht rosa sein, man muss mit den Temperaturen und Zeiten je nach Grösse des Fleisches variieren.

    Beim Lammfleisch rate ich unbedingt zu einem männlichen Lamm, selbst ziehe ich Lamm "vom Türken" vor.
    Dazu passen u.a. Bohnen oder auch andere Gemüse, rustikale Kartoffeln (Bratkartoffel, Rösti aber auch Kroquetten) oder einfach türkisches Fladenbrot. Selbst reiche ich immer ein Pesto aus frischer Minze (ebenfalls vom Türken), Balsamiko und Olivenöl dazu - inspiriert von der Minzsauce welche in England gerne zu Roastbeef oder Lamm gereicht wird.


    Und was man vom Lamm nicht warm gegessen hat, kann man wunderbar abends kalt aufschneiden und zu Brot und einem Salat geniessen.

    Und jetzt hoffe ich, dass sich dieser Thread zu einem Koch-Strang entwickelt. ;)
    Witzigmann dürfte es freuen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. Januar 2011
  10. dhartwig

    dhartwig Senior Member

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    AW: Witzigmann kritisiert Kochshows - "verzerrt und lückenhaft"

    Die Tagliatelle waren übrigens auch selbst genudelt.

    Uns wird nach der vierten Diskussions-Seite wohl der Admin auf unsere Griffel hauen, denn eigentlich geht es hier ja ums Fernsehen und Fernhören, weniger ums Essen. Lustig ist es aber schon und sehr beruhigend, dass hier nicht nur HDTV- und 3D-Experten tippen sondern auch Gernesser und Hobbyköche.
    HDTV und 3D sind ja ganz gut, aber wann kann ich denn mal bei einer Kochsendung "mitriechen"? Das ist wohl die nächste Herausforderung für die Techniker. Man muss ja nicht den Geruch übertragen, sondern nur die Empfingung. Statt Micro für den Ton eine Kunstnase für den Geruch und dann gleich per Elektrode ins Hirn. Sollte dann auch mit Geschmack gehen... Nein, jetzt geht es wohl zu weit.

    ;)