Wir war das In DDR zu leben?

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AW: Wir war das In DDR zu leben?

Echt? Nudeln waren nun aber immer da. Nur Ketschup nicht... :-(
Übrigens bei "Milka" könnte ich k o t z e n. Ritter Sport ist mir weit lieber...

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

In Berlin gab es eigentlich immer Ketchup. Nur nicht immer die beste Sorte. Der blassrote in den kleinen (0.3?) Flaschen schmeckte nur suess und kaum nach Tomate.
Nudeln gab es schon jede Menge. Sie verkochten allerdings schneller als die "Westnudeln". Hab sie aber trotzdem in Massen gegessen.
Miracoli war halt was besonderes wegen der Wuerzung und vor allem dem Hartkaese. Da konnte der Reibkaese aus dem Osten nicht mithalten - der war zu salzig.

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

Ach so, ich verstehe... Naja ich mache mir Nudeln immer noch mit meiner "eigenen Soße". Tomatenmark gibts ja nun genug.

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

Jetzt werden meine Nudel meist thailaendisch gemacht. Aber das fuehrt jetzt weg vom Thema ... Oder zu einem anderen, naemlich die (vorhandenen) Asia-Shops im Osten. Z.b. in Berlin in der Leipziger Strasse. Dort konnte man - fuer teures Geld - fast alle Spezialitaeten der indischen und asiatischen Kueche kaufen. Leider dauerte es auch schon mal ein paar Wochen, bis man alles zusammen hatte.

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

@creep
Ketchup gab's auch in MD eigentlich immer.

Das mit den Nudeln ist doch noch heute so, es gab halt zu Ostzeiten nur Eiernudeln, die werden halt pampig, wenn man die zu lange kocht...


Zum Thema:
Schon interessant zu lesen, wie einige denken.

Mich stört auch, dass man vieles in der DDR mttlerweile verklährt.
Ich kann nur sagen, dass es uns nicht schlecht ging. Wir haben in 'nem EFH zur Miete (42 Mark) gewohnt. Hatten einen riesen Garten dran. In so'nem Ghetto (z.B. Olventown) wollte ich nie wohnen.

Die Lebensmittel waren auf dem ersten Blick nicht so schön wie die aus'm Westen. Beim genaueren Hinsehen aber, waren die Lebensmittel im Welten besser -> es gab keine chemischen Zusatzstoffe, es war (meist) alles natürlich.
Es gibt Dinge, die man mal wieder Essen oder Trinken will (kennt noch jemand den Jogurt?). Die Brötchen vermisst man mittlerweile wirklich, man bekommt ja heutzutage nur noch Luft...

Die Schokolade fand ich nie wirklich prickelnd...


Bei den Konsumgütern war das so 'ne Sache. Entweder man hatte Vitamin-B oder Geld, um sich die Dinger auf'm Schwarzmarkt zu besorgen.
Es war zwar irgendwie Mist, aber man hat sich damit arrangiert.

Ein Auto hätte ich mir (wahrscheinlich) nie leisten können. Konnte das nie feststellen, da die Wende "dazwischen" kam. Hatte immer mein TöffTöff (Simmie).


Ich hatte auch den Eindruck, dass man in MD das mit den Äußerungen teilweise ziemlich easy gesehen hat. Wenn man in andere Städte gefahren ist, war das schon anders. Ich habe meine Meinung immer offen vertreten können... (Da fällt mir ein, ich muss noch mal Akteneinsicht beantragen).


Man könnte darüber Romane schreiben, aber eine Erkenntnis bleibt mir: Ich habe bewusst zwei Gesellschaftssysteme erlebt. Diese Erfahrung hat kein Westler. Im Nachhinein wäre es sicherlich sehr interessant, wie es in der DDR weitergegangen wäre, wenn die Mauer nicht gefallen wäre (eins weiß ich aber, ich wäre immer noch in dem komischen DVZ in MD beschäftigt)...


So long

Hardy

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

Als die Wende war, war ich 7 Jahre alt.

Ich als Kind war ziemlich zufrieden in der DDR. Die Leute waren alle nett, ich konnte in Ruhe spielen ohne das sich wer aufgeregt hat aus dem Haus u.u.u.
Außerdem konnte ich als kleines Kind alleine durch die Gegend laufen, ohne das ein Perversling mich verschleppt hätte und Gott weis was gemacht hätte wie heute. Aber ich denke mal als Erwachsener war es wesentlich komplizierter in der DDR.

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

Genau. Am schlimmsten waren die mit 10 Eiern pro kg. Die haben nichtmal mehr nach Nudeln geschmeckt. Die mit 2 1/4 gingen noch.

Buahh. Der war zeitweise auch in Berlin Mangelware. Wenn man Pech hatte, gab es nur den ekeligen Himbeerjoghurt. Das duerften pur Farb- und Geschmacksstoffe gewesen sein. Erdbeer ging noch, Aprikose war richtig gut - und selten.

Ueber die Qualitaet der Ostbroetchen (die vom Baecker, nicht aus dem Supermarkt) brauchen wir nicht reden. Dass hat sogar die Berliner Morgenpost anerkannt, samt Begruendung, warum sie sich mit den heutigen Mehlsorten nicht mehr herstellen lassen.

Meine Mutter war ganz erstaunt, was die da alles ueber so eine kleine StoMa-Schwester zusammengetragen hatten. Aber nicht alles stimmte. Mein Vater ist bestimmt kein Algerier

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

Ähmmm...

Es gab in der DDR kaum künstl. Farb- und Geschmacksstoffe.
Der Jogurt (in den kleinen Flaschen mit Aludeckel) war noch Jogurt im eigentliche Sinne, nix erhitzt oder so...

Das galt ja auch für die Milch, hatte zwar nicht so viel Fett wie heutzutage, aber war halt frisch.
Und da sind wir bei 'nem Problem: Da im Westen alles Natürliche verpöhnt war (Ihgitt, Milchsäurebakterien), musste alles erhitzt, homogenisiert und sonst was werden. Die Milch heutzutage ist ja keine Milch mehr. Wir versuchen schon krampfhaft richtige Milch (Vorzugsmilch) zu bekommen.


Das mit den Brötchen stimmt nicht ganz. Die Bäcker heutzutage sind nur zu faul, richtig zu backen. Es gibt noch Bäcker, die nach klassischem Rezept backen und die können sich meist vor Nachfrage kaum retten...


Gruß

Hardy

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

Genau!! Ich weiß, welche Bäckerei in der DDR am besten ist. Heute backen die immer noch so gut und fleißig wie damals. Die Nachfrage ist in diesem viel zu groß.

 

AW: Wir war das In DDR zu leben?

Gibts hier bei Bäcker Otto! Auch das gute Brot.
Steht drann nach "altem Rezept" und das schmeckt man...