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Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Robert Schlabbach, 6. September 2013.

  1. offenbach

    offenbach Silber Member

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    Das wird ja bereits im Eröffnungsbeitrag angedeutet. Ich habe viel von niedrigen, hohen oder auch (un)gerechten Löhnen gehört, der "soziale Lohn" ist wohl eine neue Wortschöpfung verbunden mit großzügigem Lebensstil.
     
  2. AlBarto

    AlBarto Talk-König Premium

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    Natürlich sollte man klären was ungerecht und gerecht ist. Aber da könnte man wohl die nächsten Jahrhunderte bereden, solange es Geld gibt.
     
  3. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    Es gibt den sozialen und den wirtschaftlichen Aspekt:

    Der soziale Anspruch ist, dass jeder von seinem Einkommen leben können soll.

    Nun gibt es Individuen, deren Fähigkeiten ihnen keine ausreichende Wertschöpfung erlauben, um dieses Ziel rein (markt)wirtschaftlich zu erreichen. Und daran ändern weder Mindestlohn noch Lohnaufstockung etwas. Es gäbe nur zwei Möglichkeiten, das zu verändern: Verbesserung der Fähigkeiten durch Weiterbildung, oder Verbesserung der Marktposition (z.B. durch Verknappung niedrigqualifizierter Arbeitskräfte, indem sich viele davon weiterbilden). Aber das braucht Zeit, und wird auch nicht allen betroffenen Individuen helfen.

    Die Frage ist nun, wer bei diesen Individuen das "Delta" zwischen Wertschöpfung und "Einkommen, von dem man leben kann" ausfüllen soll - der Sozialstaat (durch Lohnaufstockung) oder die Privatwirtschaft (durch Mindestlöhne)?

    Ich tendiere eigentlich eher zum Sozialstaat: Den halte ich für zuverlässiger und auch eher bereit, dafür aufzukommen. Die Privatwirtschaft kann (bzw. muss vielleicht auch, um selbst wirtschaftlich zu überleben) sich dagegen relativ leicht wehren: Arbeitsplätze abschaffen bzw. ins Ausland verlagern. Dann muss der Sozialstaat die arbeitslos gewordenen Niedriglöhner zu 100% finanzieren statt nur durch Lohnsubventionen. Da erscheint mir die Lohnaufstockung eigentlich doch die bessere Möglichkeit.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. September 2013
  4. rps007

    rps007 Junior Member

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    Warum sollte das so sein ?
    In der Firma in der ich arbeite gibt es auch Zeitkonten.
    Es gibt hier die verschiedensten Tätigkeiten die dem einen mehr oder weniger liegen.
    Jeder Mitarbeiter rechnet seinen Auftrag nach Erledigung ab.
    Sei Dir sicher das die Geschäftsführung im Bilde ist wer wieviel Zeit für welche Tätigkeit braucht.
    Warum lädt ein Zeitkonto denn nun ein eine ruhige Kugel zu schieben ?
    Aber wenn ein Auftrag brennt kann ich Stunden ansparen.
    Habe ich einen Arzttermin oder ähnliches kann ich diese Stunden dafür nutzen.
    Angesammelte Stunden auszahlen lassen lohnt sich eh nicht.
    Da nutze ich lieber die Freizeit wenn es betrieblich möglich ist.
     
  5. AlBarto

    AlBarto Talk-König Premium

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    @Robert

    Der Staat ist nicht dazu da die Wirtschaft vom fehlenden Steuereinnahmen zu stützen. Der Staat soll passiv durch Investitionen Arbeitsplätze schaffen. Deshalb ist die Subvention, wie andere Subventionen auch, abzubauen.
     
  6. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    Auch bei einem Friseursalon sind die Lohnkosten nich die einzigen Kosten, sondern Ladenmiete, Energie und Kosmetikprodukte sind auch ein wichtiger Posten. Die wuerden durch den Mindestlohn aber nicht teurer.

    Ein Friseurbesuch wuerde sich sicher hoechstens um 35-60% verteuern.

    Und auf die Kaufkraft der Bevölkerung hätte das keine so extremen Auswirkungen. Denn wer geht schon jede Woche zum Friseur?

    Ich gehe wohl so 6 mal im Jahr für 19€. Wenn ich stattdessen jetzt 29€ zahlen müsste, würde mir das nichts ausmachen. Sind ja im Jahr gerademal 60€.

    Und auch wenn ich für ein Paket künftig statt 5,90€ dann 7,90€ zahlen müsste wäre das nicht so dramatisch.

    Denn man hätte dann ja auch selber mehr Geld in der Tasche, da ein Mindestlohn auch die nächsten Lohngruppen hochrückt. Und die Grossposten der Lebenshaltungskosten sind ja Miete, Energieträger, Bekleidung, Elektronik und Kosmetik. Da hätte ein Mindestlohn ohnehin keinen Einfluss, so das da keine Verteuerung zu befürchten wäre.
     
  7. skykunde

    skykunde Talk-König

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    Dieser Spruch erinnert mich immer an "Arbeit macht frei".
     
  8. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    (zu)Niedriglöhnern kann man nicht einfach durch Investitionen zu Arbeitsplätzen verhelfen, die sich wirtschaftlich selbst tragen und dabei einen Lohn erwirtschaften, "von dem man leben kann". Der Staat kann vielleicht Lohnnebenkosten senken und in Bildung investieren und da sicherlich noch einiges tun, aber man muss erkennen, dass das weder sofort noch allen helfen kann. Deshalb wird man Lohnsubventionen weiterhin benötigen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. September 2013
  9. Gag Halfrunt

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    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    Und? Wird dem auch Rechnung getragen? ;)

    Sofern es sich ausgleicht, also dass du bei Arbeit A schnell bist, dafür bei Arbeit B länger brauchst und es bei einem anderen Mitarbeiter genau umgekehrt ist, dann ist doch alles okay.

    Aber es gibt eben viele Unternehmen, in denen es Mitarbeiter gibt, die praktisch dasselbe tun. Sie werden nach einem festen Tarif bezahlt, erhalten also auch das gleiche Gehalt.

    Das Arbeitspensum ist identisch, der eine Mitarbeiter schiebt dafür jedoch permanent Überstunden, der andere nicht.

    Es gibt Unternehmen, in denen Überstunden auch ausbezahlt werden. Ist es also hier gerechtfertigt, den Mitarbeiter noch dafür zu belohnen, dass er länger braucht als andere?

    Ich nenne dir ein anderes Beispiel aus meiner eigenen Berufserfahrung. Es gibt Unternehmen, bei denen gibt es keine vertraglich vereinbarte Stundenzahl, keine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit. Es ist dem Mitarbeiter freigestellt, wie er seine Arbeit organisiert. Es zählt allein das Ergebnis.

    Zugegeben: So etwas funktioniert nur in Bereichen, in denen man den Mitarbeitern ein hohes Maß an Selbstorganisation zutrauen kann. Aber dann funktioniert das bestens.

    Interessanterweise schleift sich jedoch auch in solchen Konstrukten ein fester Arbeitszeitrhythmus ein. Doch statt beim Chef einen halben Tag Urlaub zu beantragen, wenn der Handwerker sich zu Hause angemeldet hat, stimmt man das eben mit seinen Kollegen ab, ob sie morgen nachmittag ohne einen auskommen und wie man im Notfall erreichbar ist.

    Dadurch, dass du hier dem Mitarbeiter diese Verantwortung überträgst, wird er sich auch entsprechend verhalten. Denn dann muss er sich nicht nur seinem Chef, sondern auch seinen Kollegen gegenüber verantworten. Da aber jeder in dieser Situation ist, entsteht ein völlig andere Art, wie man miteinander (!) arbeitet.
     
  10. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    AW: Wie sozial ist eigentlich ein Mindestlohn...?

    Eine rhetorische Frage.:)

    In der Praxis ist es Aufgabe der Führungskräfte, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht passiert.
    Mit disziplinarischen Mitteln bis hin zu Kündigung oder Motivationen (Prämien, Leistungsstufen...)