Wie definiert ihr Billigfleisch und was soll Fleisch kosten?

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In den letzten Tagen wurde in der Diskussion um die Vorfälle bei Tönnies immer wieder gesagt, der Verbraucher sei an allem Schuld, weil er nur günstiges Fleisch kaufen sollte. Ich bin der Meinung das das eine ziemlich merkwürdige Haltung von der Politik ist. Denn die Politik war es die den Arbeitgebern die Möglichkeit von Werkverträgen einräumte und somit die Ausbeutung von Arbeitnehmern aus den Osten erst möglich gemacht hat. Ebenso verkennt man bei dieser Argumentation das gerade diese Arbeitnehmer und andere sich sonst gar kein teures Fleisch leisten können. Dabei stellt sich mir die Frage wie definiert man Billigfleisch, ist es nur das Fleisch von den Discountern oder ist damit auch das Fleisch in den Fleischtheken der Supermärkte gemeint? Wie teuer soll eurer Meinung nach Fleisch sein, damit es noch bezahlbar für Leute mit geringem Einkommen ist, aber gleichzeitig eine andere Tierhaltung und bessere Arbeitsbedingungen möglich macht. Ist eurer Meinung überhaupt garantiert das wenn das Fleisch teurer wird, sich die Arbeitsbedingungen der Arbeiter und die Haltungsbedingungen der Tiere überhaupt verbessert? Ich halte eine Diskussion über die Verteurung von Lebensmitteln in der jetzigen Coronalage, wo so viele Menschen in ihrer Existenz gefährdet sind, für Fehl am Platz und unsinnig. Aber naja. Nur meine Meinung. Jetzt seid ihr dran.

 

Für mich schaue ich immer nach sonder Angebote. Wenn Aldi hin und wieder faschiertes 1.99€ für ein Pfund verkauft dann kaufe ich es. Oder bei Lidl metzgerbratwurst 400g für 1.59€

Ansonsten würde ich kein Fleisch mehr kaufen.

Wo es herkommt ist mir völlig egal. Hauptsache ich werde satt

 

Ich wäre bereit maximal 10 Euro/Kg Fleisch zu bezahlen. Nicht einen cent mehr.

 

Dann muss es aber auch gutes Fleisch sein. Wenn Gäste kommen dann kaufe ich auch besseres. Für meine Chili con karne nehme ich das billigste. Bohnen und Tabasco muß ich ja auch noch extra kaufen sowie die Gewürz Tütchen und paprika pulver, Zwiebel pulver und Knoblauch pulver

 

Naja. Ich hole mir für Chili Hackfleisch aus der Supermarkttheke, nie schon abgepacktes. Ich will immer frisches Hackfleisch. Bei unserem Edeka wird das Hackfleisch ganz frisch gemacht, wenn der Kunde es verlangt. Abgepacktes Hackfleisch liegt schon ziemlich lang im Regal rum. Aber jeder so wie er will.

 

Ist das eine politische Frage?

 

Durchaus. Wenn man einbezieht, wer die Gesetze entwirft um die Tierhaltung zu gewährleisten.

Wenn man aber nur über Gammelfleisch reden will, dann natürlich nicht.

 

Ich finde was ein fairer Preis ist muss man eher im Kontext zu den Einkommen und anderen Leibenshaltungskosten wie Wohnen und Mobilität sehen.

In Deutschland sehe ich deshalb so 16 €/kg für Fleisch und 22 €/kg für Wurstwaren und Fleischerzeugnisse als obere Schmerzegrenze. Bei unter 5,45 €/kg für Fleisch oder 6,95 €/kg für Wurstwaren unf Fleischerzeugnisse muss man sich aber schon fragen wie da die Zustände sein müssen.

In anderen Ländern hingegen sind oft schon bis zu umgerechnet 30 €/kg für Fleisch und 42 €/kg für Wurstwaren und Fleisch üblich. Dafür sind dort aber die Nettoeinkomme höher und/oder die Kosten für Wohnen und Mobilität viel niedriger.

 

Man kann das Problem über die Löhne lösen. Früher waren es einheimische Schlachter. Rot Grün hat es geändert und schiebt den schwarzen Peter jetzt zu Tönnies. Ich würde einen Stundenlohn in der Höhe von 25 Euro einführen und die ganzen Tricksereien verbieten.

Früher war das maximal einen Tag erlaubt.

 

25€ Stundenlohn wären in der Fleischindustrie schon arg übertrieben. Denn auch wenn die Arbeit Körperlich anstrengend ist, sind es dennoch nur Anlernberufe.

25€ Stundenlohn wären ja 4.225€ Monatsbrutto, das schaffen ja teilweise nichtmal Akademiker.

Der Tarifvertrag würde 2.053€ bis 2.299€ Monatsbrutto vorsehen, denke das ginge schon in Ordnung.