1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Werbung auf Premiere (Handelsblatt-Artikel)

Dieses Thema im Forum "Sky - Technik/Allgemein" wurde erstellt von Finesse, 23. Januar 2003.

  1. Finesse

    Finesse Senior Member

    Registriert seit:
    18. Dezember 2002
    Beiträge:
    404
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    Anzeige
    Frisch auf meinen Tisch heute morgen, ein Handelsblatt mit einem Foto, in der eine Premiere-Anzeige abgebildet ist - Ich hab den Artikel mal schnell abgetippt (ich entschuldige mich für die Tippfehler):

    (Quelle: Handelsblatt Nr. 16/4 v. 23.1.2003, Seite 19).

    PREMIERE ÖFFNET SICH FÜR WERBUNG
    Angeschlagener Pay-TV-Kanal erschließt sich neue Einnahmequelle

    Die Zeiten ohne Reklame im Bezahlfernsehen sind vorbei: Premiere-Chef Kofler will die Werbeeinnahmen kräftig steigern. Bei den Werbekunden rennt der Sender damit offene Türen ein.

    Von Joachim Hofer, Hans-Peter Siebenhaar, Handelsblatt, 23.1.2003

    MÜNCHEN/DÜSSELDORF. Premiere-Chef Georg Kofler macht Druck: Um endlich in die schwarzen Zahlen zu kommen, soll der Sender künftig mehr Werbung bringen. "Das ist eine prima Möglichkeit, das Ergebnis zu verbessern", sagte Kofler dem Handelsblatt. Bislang hat Reklame auf Deutschlands einzigem Pay-Kanal kaum eine Rolle gespielt. Die Spots werden bei Premiere aber lediglich vor und nach den Filmen ausgestrahlt; Werbeunterbrechungen wie beim Free-TV wird es nicht geben.

    Bis zu 5% vom Umsatz - also etwa 50 Mill. Euro - will Kofler mit Reklame einnehmen. Besonders wichtig für den einstigen Kirch-Manager: Der Aufwand, um den zusätzlichen Umsatz zu erwirtschaften, ist gering. Denn der Werbezeitenverkauf ist viel billiger als die Gewinnung neuer Abonnenten, für die ein Sender teure Filme einkaufen muss. Fast jeder Euro, der durch Werbung eingespielt wird, schlägt sich also direkt positiv aufs Ergebnis nieder.

    Koflers neue Strategie kommt bei den Werbekunden gut an. "Das Abonnement-Fernsehen bietet uns riesige Möglichkeiten, Zielgruppen genauer zu erreichen", sagt Wolfgang Schuldlos von der Mediaagentur More media. Die Tocher des Werbegiganten Publicis betreut Etats von Konzernen wie Hypo-Vereinsbank, Siemens und Philip Morris. "Wir begrüßen jede Angebotserweiterung im Fernsehbereich, dazu zählt auch das Bezahlfernsehen." Auch der Chef der Düsseldorfer Agentur Optimedia (Nestle, HP, Sparkassenverband), Michael Enzenauer, ist vom Werbemedium Pay-TV angetan: "Wir haben dort spannende Möglichkeiten für Sonderwerbeformen wie minutenlange Werbefilme."

    Erste Erfahrungen hait die Werbewirtschaft seit zwei Jahren mit den beiden vom US-Studio Universal betriebenen Filmkanälen gemacht, die Premiere ausstrahlt. "Die Buchungslage ist sehr erfreulich", sagt Wolfram Winter, Chef der Universal Studio Networks. Bei Preisen, die wesentlich unter denen der großen Sender liegen, kann Winter die Spots ideal platzieren. So läuft zu Motorrad-Spielfilmen bevorzugt Werbung von Herstellern wie Harley-Davidson. Zeitliche Beschränkungen für die Werbefilme hat Universal nicht.

    So weit will Premiere auf den selbst produzierten Kanälen nicht gehen. "Die Werbung darf nicht stören", verspricht Kofler seinen 2,6 Millionen Abonnenten. Er begrenzt die Werbung auf eine Minute vor und nach Filmen - zum Ärger der Industrie. Die fordert sogar: "Für uns wäre Unterbrecher-Werbung auf den Pay-TV-Kanälen wünschenswert", sagt Schuldlos. Doch darauf will sich Premiere nicht einlassen, um sich weiter vom Free-TV abzuheben.

    Die Münchener wildern in einem umkämpften Markt: Die TV-Bruttowerbeaufwendungen sanken 2002 um 4,2% auf 7,25 Mrd. Euro. Dieses Jahr solle es nicht besser aussehen. Kofler gibt sich deshalb bescheiden: "Wir sind nur ein Ergänzungsmedium, vor allem für innovative Werbung."

    --- Artikel Ende ---

    Ich habe heute morgen eine Krawatte ruiniert und das Hemd durfte auch gleich wieder in die Wäsche weil ich bei Namen wie "Schuldlos" und Lippenbekenntnissen wie "Keine Unterbrecherwerbung" so laut lachen musste dass der Kaffee in Form von Flecken sich ausbreitete...

    Aber mal ehrlich: Dass in den USA auch auf Pay-Kanälen Unterbrecherwerbung kommt hat nichts damit zu tun dass der Verbraucher sie akzeptiert sondern damit, dass in den Free-TV Kanälen überhaupt nichts mehr gescheites kommt. Man muss quasi zwangsweise ein paar Pay-Angebote abonnieren. In Deutschland sind es meiner Meinung nach vor allem die ÖR (die sich über die Rundfunkgebühren grundfinanzieren) die dazu führen dass es überhaupt solches FreeTV gibt - und dass Premiere ohne Werbeunterbrechung bleibt.
    Gute Filme und sehr gute Serien gibt es beispielsweise bei Pro 7 zuhauf - Gratis mit Unterbrecherwerbung. Ich denke Kofler weiss das. Premiere mit Unterbrecherwerbung wäre m.E. der Todesstoss für Premiere.

    Das andere was mich amüsiert hat ist die typische Schreibe von Wirtschaftszeitungen die zeigt, dass die Schreiber überhaupt keine Ahnung von dem Produkt haben, welches ein Unternehmen verkauft. "Ein Pay-Kanal" - das war mal. Premiere digital sieht etwas anders aus. Da wird alles auf BWL-Buzzwords reduziert wie Umsatz, Break-Even, Cashflow usw usf. Vorallem: Wer viele Kunden hat ist wichtig und absolut vertrauenswürdig was fachliche Meinung angeht. Deshalb wird beispielsweise bei Werbeagenturen sofort die anderen grossen Kunden angegeben, die sie hat. Merke: Gross = Gut und stabil. Kaufe nur bei grossen Multis, das ist beständig! :)

    Naja zumindest hat der Anzug keinen Kaffee abbekommen und ich kann nun mich auf den Weg zur Arbeit machen. Sorry für den langen Artikel aber ich denke das interessiert den einen oder anderen hier.

    Pascal

    <small>[ 23. Januar 2003, 10:52: Beitrag editiert von: Finesse ]</small>
     
  2. Berliner

    Berliner Lexikon

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    63.695
    Zustimmungen:
    24.753
    Punkte für Erfolge:
    273
    "..um sich weiter vom FreeTV abzuheben..." Richtig muss es heißen "...um einen Abonnentenrückgang von ca. 2,6 Millionen zu vermeiden...". Unterbrecherwerbung = das Aus für Premiere, aber das ist ja nicht neu und ich halt Kofler zumindest für so intelligent dass er das auch weiß.

    Grüße
     
  3. Holger

    Holger Senior Member

    Registriert seit:
    14. Januar 2001
    Beiträge:
    364
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    Premiere = keine Werbung
    dann
    Premiere = keine Unterbrecherwerbung
    dann
    Premiere = Unterbrecherwerbung

    nur nicht alles auf einmal, der Mensch gewöhnt sich in kleinen Schritten an alles.
     
  4. Wille1976

    Wille1976 Junior Member

    Registriert seit:
    17. Mai 2002
    Beiträge:
    65
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    16
    Genau meine Rede! Also wehrt euch!
     
  5. Elmo

    Elmo Gold Member

    Registriert seit:
    6. November 2001
    Beiträge:
    1.838
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    46
    Klar, nur dann werden die nicht mehr allzu viele Kunden erreichen, weil es dann keine Abonnenten mehr gibt.. ha!

    Mal ernsthaft: Wenn schon so schön angepriesen wird, daß Werbung lukrativer sei als neue Abonnenten zu gewinnen, fürchte ich, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis ein Film für Werbung unterbrochen wird. Wenn dann 30% der Abonnenten kündigen aber dafür die Werbeeinnahmen "explodiren", wird es auch bei Premiere Werbeunterbrechungen geben. Mich würde nicht wundern, wenn bereits irgendwo eine Studie gemacht wird, wieviel Abonnenten man verliert und wieviel Werbeeinnahmen dazu nötig wären. Vielleicht existiert diese Studie ja sogar bereits und Kofler gewöhnt seine Schafe so langsam daran... Dem ist wirklich alles zuzutrauen.
    Das Schlimme ist doch, daß dann immernoch einige sagen werden: "Ach, ist doch nicht so schlimm. Lieber einen Kurzen Werbeblock in der Mitte des Films, als alle 20 Minuten 10 Minuten Werbung im FreeTV. Dann kann ich wenigstens in der Pause aufs Klo"

    Sollte ich feststellen, daß wegen der Werbung auch nur eine Sekunde des Vorspanns, Abspanns oder gar des Films geschnitten wird, bin ich weg. Auch diese tollen Machenschaften, Filme um 20:15 Uhr anzukündigen und erst um 20:18 Uhr zu beginnen, damit alle Videorecorder noch die tolle Werbung vorm Film mit aufzeichnen, würden mich zum Kündigen "zwingen". Dafür zahle ich kein kleines Vermögen. Diesen Mist bekomme ich kostenlos im FreeTV.
     
  6. SchwarzerLord

    SchwarzerLord Wasserfall

    Registriert seit:
    2. April 2002
    Beiträge:
    9.554
    Zustimmungen:
    7
    Punkte für Erfolge:
    48
    Das Faß ist schon randvoll, der kleinste Tropfen bringt es zum Überlaufen. Nur 1 Sek. Werbung im Film, Unterbrechung des Abspannes oder derlei Tricks und ich bin weg. Ich bin jetzt schons stinksauer über "Time life präsentiert ..."!!!
     
  7. *scirocco

    *scirocco Guest

    Hi,

    obwohl der Schwarze Lord mit seinen Aussagen manchmal ein wenig zu Übertreibungen neigt winken ,da gebe ich ihm 100%-ig Recht!!

    Wann werden die Premiereoberen endlich mal begreifen,dass viele Kunden sich für Premiere entschieden haben,um den Werbefernsehen der privaten Sender zu entgehen??!!

    Man kann nicht Medienmärkte in anderen Länder,wie England oder den USA,mit dem deutschen vergleichen und da das gleiche Hütchen überstülpen!Dafür sind die Sehgewohnheiten der Leutz und die Fersehlandschaft dort zu unterschiedlich!Und was vielleicht bei SKY funktioniert (ausgiebige Werbung),könnte bei Premiere zu einem fetten Eigentor führen!

    Nochmal - ich bin bisher ein zufriedener Premierekunde,sollte die Werbung allerdings überhand nehmen,bin ich der Erste,der kündigt!

    Gruss scirocco

    <small>[ 23. Januar 2003, 14:43: Beitrag editiert von: *scirocco ]</small>
     
  8. Finesse

    Finesse Senior Member

    Registriert seit:
    18. Dezember 2002
    Beiträge:
    404
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    Deshalb meinte ich ja oben, dass es - Ironie des schicksals - die Öffentlich-Rechtlichen und die privaten FreeTVs in Deutschland sind, die 100%ig verhindern werden, dass Premiere Unterbrecherwerbung in Filmen und Serien zeigt.

    Bei Sportereignissen aus den USA ist das was anderes: Die Wrestling-Sendungen kommen direkt aus den Staaten und sind für dortige Verhältnisse produziert, d.h. sie haben feste Werbepausen. Da könnte Premiere auch nur Eigenwerbung oder einen schwarzen Bildschirm bringen.

    Und gehe mal in die USA und schaue dort das Fernsehprogramm an: In FreeTV-Sendern läuft wirklich nur noch Volksverdummungsmüll (da ist unser 9 Live "hochintelligente Unterhaltung") und wenn man nur so etwas wie Pro 7 haben will (topaktuelle Serien und nicht ganz so schimmelige Filme mit Werbeunterbrechungen) muss man bereits PayTV-Kunde sein. Viele Amerikaner die mich besucht haben hatten sich über das "cute programme, this is really free tv???" bei Pro 7 gewundert und sich gar nicht über die Werbung beschwert - das sei noch wenig...

    Pascal
     
  9. Finesse

    Finesse Senior Member

    Registriert seit:
    18. Dezember 2002
    Beiträge:
    404
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    Solange die ÖR keine Werbeunterbrechungen machen und auch arte nicht wird das nicht passieren, glaube mir.

    Filme auf ARD/ZDF und den Dritten sind auch bei typischen Privat-FreeTV-Sehern beliebt weil sie eben nicht unterbrochen werden. Ein Grund mehr für die ÖR, die sichern die Qualität der Konkurrenz ;-)

    Pascal
     
  10. Ralfi

    Ralfi Silber Member

    Registriert seit:
    17. März 2002
    Beiträge:
    566
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    Solange Premiere die Filme nicht unterbricht und nicht im Abspann schon Werbung einblendet, können sie von mir aus die ganzen 15 Minuten zwischen den Filmen Werbung bringen. Das ist mir piepegal. Wenn dadurch zusätzlich Geld in die Kasse kommt, schön. Denn je mehr Geld Premiere einnimmt, um so atraktiver kann das Programm werden.
    sollte aber ein film unterbrochen werden, so bin ich weg von Premiere. denn zum Vertragsabschluss wurde mir ein Programm, ohne Werbeunterbrechungen schmackhaft gemacht!