Wer noch Opa und Oma hat...

Anzeige

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Ich hab mir die erste Ausgabe gekauft und finde sie durchaus interessant und seriös. Natürlich bleibt ein fader Beigeschmack, weil man genau weiß, dass auch Ewiggestrige sich das Ganze kaufen werden, um sich dran aufzugeilen. Aber das ist bei vielen Publikationen über das 3. Reich so, z.B. auch bei Dokumentarfilmen auf DVD.

Die kommentierenden Begleittexte sind nicht besonders tiefschürfend, aber dafür leicht verständlich und Leute ohne große historische Vorkenntnisse ganz nützlich. Negativ ist mir allerdings aufgefallen, dass manche Artikel sprachlich ziemlich holprig sind und es auch diverse Tippfehler gibt.

Die 1. Ausgabe enthält drei komplette Tageszeitungen vom 30. und 31. Januar 1933: "Der Angriff" (Nazi-Parteiblatt), "Deutsche Allgemeine Zeitung" (renommiertes deutschnationales Blatt) und "Der Kämpfer" (KPD-Parteizeitung). Außerdem liegt ein großes Wahlplakat der SPD bei. Damit soll das ganze politische Spektrum abgedeckt werden, was natürlich bei späteren Ausgaben schwieriger wird, weil sofort ab '33 die Presse gleichgeschaltet wurde. Deshalb wollen die Herausgeber auch deutschsprachige Blätter aus dem Ausland (Schweiz?), Exilzeitungen und jüdische Zeitungen (die bis '38 noch erlaubt waren) nachdrucken. Ob man damit wirklich die Einseitigkeit der NS-Presse kompensieren kann, ist natürlich fraglich, aber der Versuch ist zumindest lobenswert.

Interessant finde ich, dass der Verlag (laut Spiegel-Artikel) schon mit der Reaktion des Freistaats Bayern gerechnet hat. Das hieße ja, dass sie einen Plan B in der Schublade haben müssen, bei dem sie ohne die Blätter des Eher-Verlags auskommen....

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Solangsam geht mir der deutsche immer mehr auf den Sack.

Genau verbieten wir doch geschichtliche aufbereitung.
Kann ja nur von den Bayern kommen :wüt:.
Ob der CSU und FDP diese aussagen in sachen wahlkampf wirklich voran bringen?

Ich finde das Projekt jedenfalls interessant. So kann man sich auch außerhalb von Geschichtsbüchern und dem Internet ein Bild der Hitlerzeit machen und erfährt in späteren Ausgaben dann auch wie die Leute früher gelenkt wurden.
Ich kann dieses Sammelwerk jedem der sich für diese Zeit nur empfehlen. Einfach mal kaufen und sich selbst ein Bild davon machen.
Ich werde mir das Sammelwerk jedenfalls nun regelmäßig kaufen.
Vorausgesetzt Bayern kommt mit den ****** nicht durch.

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Nun ja... so schlimm ist es auch wieder nicht. Denn:

Leider hat er damit recht.

Verstehen kann ich die Entscheidung der bayrischen Landesregierung deswegen trotzdem nicht.

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Eine ähnliche Reihe gab/gibt es seit 2008 in Österreich für den "Anschluss". Ich fande diese Zeitungen sehr gelungen. Leider sind diese auch relativ teuer:

Link

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Scheint der gleiche Verleger zu sein, da die Aufmachung nahezu identisch ist.

Habe mir mal die 2. ausgabe von Zeitungszeugen gekauft und finde sie äußerst interessant und gelungen, auch wenn mit der altdeutsche Schrifttypus zu Anfang arge Schwierigkeiten bereitet hat.

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Ja, es stand ja auch in diversen Presseartikeln, dass der Verlag das Konzept schon in Österreich "getestet" hat.

Ach, ist die Nr. 2 schon am Kiosk? Sollte doch laut Website erst am 22.01. kommen...

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Ja, sollte. Ich wollte eigentlich die 1. Ausgabe kaufen, aber bei ums am bahnhof gab es leider nur die neue!

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Das NDR-Medienmagazin "Zapp" weiß nicht so recht, was es von dem Projekt halten soll...

http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/media/zapp3102.html

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

Die Schlussmoderation ist der Hammer. Ausgerechnet einen Reporter der "TAZ" als unbestechlich und objektiv anzusehen, genzt gerade bei der Thematik der "Zeitungszeugen" schon an eine gewisse Ironie.

 

AW: Wer noch Opa und Oma hat...

w00t?

Na hoffentlich ist die 2. ausgabe noch nicht ausverkauft :wüt: