Wendehals-Merkel

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AW: Wendehals-Merkel

@Robert Schlabbach: ja schon richtig, nur ist das Problem, dass viele Geldleiher, also die Steuerzahler, ihren Banken vertraut haben, dass sie das ihnen anvertraute Geld richtig verleihen sprich anlegen. Und das haben sie nicht getan, sondern gezockt, weil sie nicht das Wohl der normalen Geldleiher sahen, sondern das ihrer Institution. Und dazu kam das größte Übel der Finanzindustrie, die Gier. Anders als im naturwissenschaftlichen Fächern und Bereichen, wird in der Wirtschaft viel mit Psychologie gemacht, und man hat eben nicht nach rationalen Faktoren Geld verliehen, sondern gezockt. Da liegt der Hund begraben. Daran ist wieder teilweise der Staat schuld, der das erlaubt hat.

was Griechenland angeht: schon richtig, daher denkt man ja längst über einen Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone nach, auch Merkel, weil man langsam begreift, dass die es wohl nicht schaffen können und wollen.
Aber: teils kann man das Verhalten verstehen: wenn sich ALLE an dem anpacken beteiligen würden, also auch die Milliardäre des Landes, die ihr Geld ins Ausland geschafft haben, dann wäre es eher durchsetzbar. Aber wenn wieder nur Ottonormal anpacken soll und die oberen 1000 kommen ungeschoren davon, wirst du das in einer Demokratie nicht durchsetzen. Es muss das Gefühl her, dass alle beteiligt werden.

Was Merkel angeht: sie ist Pragmatikerin. Das kann man positiv wie negativ sehen: negativ sicher dahingehend, dass einem die große Richtung fehlt, und man nicht weiß, was sie wirklich will. Andererseits muss man ihr positiv zugestehen: sie ist fähig, auf Entwicklungen, die ihr nicht anzulasten sind (und dazu gehört die gesamte Euromisere - das haben ihre Vorgänger verzapft) einzugehen und sich anzupassen. Wenn man das Wendehals nennt, dann finde ich das in dem Fall eher positiv, siehe auch den Mindestlohn. Mir persönlich ist ein Politiker lieber, der seine Positionen ändern kann, und sie nicht auf Teufel komm raus durchhält - das ist nämlich Ideologie. Und das kann man Merkel tatsächlich nicht vorwerfen.
Verglichen mit dem, was derzeit sonst so an Personal in der Politik herumläuft, sind wir mit ihr wohl noch gut bedient... oder schaut euch mal an, was sich derzeit so in den USA um die Präsidentschaft bewirbt. Dagegen ist Merkel Gold, und das heißt was.

 

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Kürzung von mir

Dagegen ist gar nichts zu sagen, wenn der Arbeitsmarkt funktioniert UND wenn wir von Fachkräften reden. Soziale Marktwirtschaft sollte aber dafür sorgen, dass auch der Geringqualifizierte "von seiner Hände Arbeit", ohne staatliche Zuschüsse, leben kann!

 

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@Terranus, die Qualifikation unserer Politiker mit denen der USA zu vergleichen (das Aufgebot der Republikaner zum Wahlkampf dort ist in der Tat eine Lachnummer, was allerdings teils bei den Leuten ankommt wenn man von Außenpolitik keine Ahnung hat und religiöse Parolen höher bewertet) ist allerdings auch ansich schon eine Bankrotterklärung.

 

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@Eike: aber auch innerhalb Deutschlands gehört Merkel noch zu den fähigeren, was die Kompetenz angeht - egal was man nun inhaltlich von ihr hält. Oder wer wäre denn jetzt als Kanzler deutlich besser? Wer könnte diese Eurokrise besser lösen bzw. hat die deutlich besseren Ansätze, die auch innerhalb Europas durchsetzbar wären?

Außer "man könnte alles etwas schneller machen" fällt der dt. Opposition ja wenig ein.

 

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Auch wenn Terranus für seinen Vergleich den wohl niedrigsten Standard des westlichen Abendlandes heranzieht ... wo er Recht hat, hat er Recht.

 

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Also Steinbrücks Bewerbung fürs Kanzleramt im Zigarettennebel vor der Kamera ist für mich, trotz Dunst, ein Lichtblick.

 

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Steinbrück liegt mit Merkel praktisch auf einer Linie. Die Beiden könnten in derselben Partei sein. Problem ist nur, dass sie beide dasselbe Problem haben: ihre jeweiligen Parteien und noch schlimmer: die jeweiligen notwendigen Koalitionspartner.
Merkel muss ja nunmal mit zwei äußerst störrischen, fast blamabel unfähigen Koalitionspartner auskommen. Und das sage ich als ex-FDP Wähler.

Aber eins ist sicher, Merkel wünscht sich jeden Tag die GK zurück...

 

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... und, geschickt wie wir wählen, kriegt sie die auch, beim nächsten mal.

 

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Die sorgen dafür das die Unterschiede von CDU SPD nicht mehr sichtlich werden.

 

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Nun ja, man könnte ja auch, entsprechend den Entwicklungen und Veränderungen der Gesellschaft, neue Unterschiede herausarbeiten, anstatt sich 'ewig' an vorgeblich "unabänderliche" Ideologien gebunden zu fühlen. Nur ein Beispiel: Die "kleinen" CDU'ler, die ich kenne, sind (fast) alle für einen generellen Mindestlohn.