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Wendehals-Merkel

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Eike, 1. November 2011.

  1. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Wendehals-Merkel

    Verstehst Du jetzt, warum ich gleich im ersten Satz "gesamtgesellschaftliches Problem" geschrieben habe? Genau deshalb, weil weder der einzelne noch eine ganze Schicht das Problem alleine lösen kann. Wer sich einbildet, "Mindestlohn und alles wird gut" - täuscht sich. Da muss viel mehr geschehen, um dem allgemeinen Trend zur "Ausbeuterei" zu widerstehen.
     
  2. ach

    ach Guest

    AW: Wendehals-Merkel

    Interessant:) Was denn?
     
  3. Theo.Lingen

    Theo.Lingen Silber Member

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    AW: Wendehals-Merkel

    Wenn ein Friseur seinen Laden nur betreiben kann, wenn die Allgemeinheit seine Personalkosten subventioniert. soll er schließen.

    Dadurch sinkt in der Bevölkerung nicht der Bedarf an Friseuren.

    Und nein: Nicht alle Menschen fahren dann nach Polen zum Friseur. Sie schneiden sich auch nicht alle selbst die Haare. Sie gehen einfach zu einem der tausenden Friseure, die es dann noch immer geben wird. Das sind dann die, die keine Hungerlöhne zahlen.

    Das ist ein Märchen, welches gerne von den Unternehmern erzählt wird. Die permanente und gebetsmühlenartige Wiederholung macht es aber nicht zur Realität.
     
  4. camaro

    camaro Foren-Gott

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    AW: Wendehals-Merkel

    Das Problem, ist das erst mal eingerissen bekommt man das Aufstockerprinzip nur durch Mindestlöhne wieder weg.
    Meine Nichte ist Frisörin in einer Kleinstadt in Thüringen.
    Die hat alle Hände voll zu tun.
    Aber dort zahlen alle Frisörläden nur Aufstockerlohn.
    500,- vom AG, 500,- vom Amt.
    Mit einem Kind wohl gemerkt.
    Dafür kostet auch ein Männerhaarschnitt nur 7,50€.
    Bei uns bekommen die Frisöre 1300,-€ vom AG.
    Dafür kostet ein Maschinenschnitt für Männer ab 10,50€.
    Ich denke den Mehrpreis kann Mann sich alle paar Monate leisten. ;)
    Die Frauen bezahlen ja eh mehr.
    Und geben auch noch alle paar Wochen mindestens 30,-€ im Nagelstudio aus. :eek:
     
  5. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Wendehals-Merkel

    Naja, Menschen streben einfach danach für sie möglichst Vorteilhafte Geschäfte abzuschliessen. Natürlich sind einem die Mitmenschen auch nicht ganz egal, aber man kann ja nicht bei jedem Kauf an alles denken.

    Aber in Länden wo faire Löhne gezahlt werden, wie z.B. Luxemburg oder Schweiz wird jedenfalls weniger ausgebeutet. Aber natürlich schaut man da auch noch bei grösseren Anschaffungen, ob man vielleicht bei Kauf im Ausland was sparen kann. Ist ja auch verständlich.

    Generell können Mindestlöhne die Situation schon verbessern - wobei es für Deutschland aber wichtiger wäre eine ausgewogene Handelsbilanz anzustreben und generell den Binnenkonsum zu fördern.

    Mindeslöhne allein werden nicht allzuviel bewegen. Weil ich denke wenn man realistisch ist, dann wird der Mindestlohn sicher nicht über 9€ liegen. Man weis zwar jetzt nicht auf was sich die Tarifpartner einigen, aber ich glaub wenn ich realistisch bin nicht, das mehr als 8,30€ rauskommen.

    Das reicht dann gerade so zum überleben ohne das man zusätzlich noch Aufstocken muss. Aber eine wirklichen Kaufkraftgewinn, der einem mehr Entscheidungsfreiheit beim Konsum geben würde, bekommt man davon nun wirklich nicht.

    Dazu müsste der Mindeslohn viel höher sein. Ich hab ja mal berechnet, beim derzeitigen Steuer- und Sozialversicherungsmodell bräuchte man in Deutschland 10,71€ Mindestlohn, damit jeder Erwerbstätige das Existenzminimum erreicht.

    Bei 10,71€ als absoluten Minimum müssten natürlich aber auch die anderen Löhne angehoben werden. Die typischen 11,50€ bis 14,50€ für Arbeitnehmer mit mittlerer Reife oder Fachhochschulreife, abgeschlossener Berufsausbildung, mind. 3 Jahre Berufserfahrung müssten dann auch angehoben werden. Auf entsprechend dann so 17€ bis 22€.
     
  6. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Wendehals-Merkel

    Auch in Ländern mit Mindestlöhnen gibt es massenweise prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Nur sieht man diese Arbeiter aus dem Dunklen nicht und die trauen sich auch nicht ans Licht der Öffentlichkeit. Das ist im Grunde noch viel schlimmer als unsere Situation ohne gesetzlichen Mindestlohn.

    Es ist doch so wie bei allen reglementierten Dingen. Machst du Zigaretten oder Alkohol zu teuer, geht das Geschäft in den Untergrund und an der schönen sauberen Oberfläche kann man behaupten, dass alles schön geordnet ist.

    Ich habs schon mal geschrieben. Man verhindert Kriminalität nicht durch neue Gesetze. Üble Arbeitgeber wird es, wie auch jede andere Art übler Menschen, immer geben. Die beschäftigen Menschen auch noch zu Hungerlöhnen wenn es einen Mindestlohn gibt. Dann wird der Lohn eben auf den Mindestlohn angehoben aber dieses und jenes zählt nicht mehr zur Arbeitszeit, Zulagen werden gestrichen oder absurde Kosten werden vom Lohn abgezogen.
     
  7. Theo.Lingen

    Theo.Lingen Silber Member

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    AW: Wendehals-Merkel

    Fazit: Man sollte das Strafgesetzbuch abschaffen, zuminderst aber deutlich verschlanken.

    Denn es wird trotz Strafandrohung immer Ladendiebe, Einbrecher, Zuhälter und sogar Mörder geben.

    Ist ja irgendwie logisch oder? Was nutzt es dem Mordopfer, dass Mord verboten ist? :D
     
  8. ach

    ach Guest

    AW: Wendehals-Merkel

    Was ändert sich? Das ist längst Realität.
     
  9. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Wendehals-Merkel

    Sehr richtig erkannt. Es nützt dem Mordopfer gar nichts. Das Mordopfer ist tot.

    Das hat aber hiermit überhaupt nichts zu tun. Es geht darum, dass man sich einen Bärendienst erweist, wenn man etwas zumindest teilweise kontrollierbares in die vollständige Unkontrollierbarkeit verschiebt. Letztens gerade war im Fernsehen eine Reportage über die prekären Beschäftigungsverhältnisse in der Pariser Gastronomie. In Frankreich gibt es einen Mindestlohn von mittlerweile 9 EUR. Nur diese Beschäftigten bekommen diesen Lohn niemals. Die werden schlicht meistens komplett schwarz beschäftigt und das mit Stundenlöhnen von 3, 4 EUR. Meistens sind das ohnehin Illegale, die keine Aufenthaltserlaubnis, keine Papiere haben. Die ersetzen die Beschäftigten, die normalerweise mit einem geringen Lohn beschäftigt werden würden. Frankreich hat nicht zuletzt deswegen so eine hohe Arbeitslosigkeit, weil es dort einen so hohen Mindestlohn gibt. Dafür hat Frankreich eine Jugendarbeitslosigkeit von 25%, wie alle Länder, die einen Mindestlohn haben.
     
  10. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Wendehals-Merkel

    Und eben deswegen, weil sich nichts ändern würde, ist der Mindestlohn kontraproduktiv. Er verschiebt massenweise Arbeitsverhältnisse in die komplette Illegalität. Dann hast du wirklich Arbeitssklaven und nur die Arbeitgeber bleiben für Niedrigqualifizierte übrig, die über die meiste kriminelle Energie verfügen.