Welcher Kinokritik kann man trauen?

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Mir ist schon klar, dass die IMDB nicht für jeden das Richtige ist. Man muß schon einen echten Allerweltsgeschmack an den Tag legen, um hier geeignete Tips zu erhaschen.
Aber bezogen auf meinen Fall stimmt die Punktevergabe zu 90% mit meinem Geschmack überein. Deshalb habe ich es hier besonders leicht. Jemand, der gerne französiche schwarz/weiß Filme im Original sieht, ist hier bestimmt sehr schlecht bedient, aber für Leute wie mich ist es eine echte Alternative.
Die Tips im Rundfunk bekomme ich auch öfters mal mit, aber da habe ich das Problem, dass die Bewertung von einer Person stammt und bei der IMDB von Tausenden.
Als absoluter "The Ring" (7,5) Fan hat mich die IMDB auch vor dem Fehler bewahrt, mir "FearDotCom" (3,3) im Kino reinzuziehen. Der Film war nämlich in der Tat grottenschlecht.

 

Für jemandem mit dem Nick "Film-Fan" erscheint mir das alles ziemlich ignorant zu sein. Den Begriff "künstlerischer Intellekt" hat Film-Fan offenbar eigens dafür erfunden - und natürlich um ein Feindbild zu haben. Daß es dieses Feindbild (wie übrigens auch den Begriff "künstlerischer Intellekt" in der Realität gar nicht gibt, ist für ihn nicht interessant.
Er geht hart mit der professionellen Filmkritik um - was sein gutes Recht ist - kann aber seine Ansichten, die mehr Klischee als fundierte Meinung sind - leider nicht begründen. Dafür schmeißt er locker mit Begriffen wie "Flopps" und "Perlen" um sich, ohne seine Kriterien offenzulegen. Und damit sind wir nun bei der wirklich professionellen Filmkritik.

Diese Filmkritik scheint mir leider am Aussterben zu sein. Daumen oder Sternchen oder der Verweis auf Zuschauerzahlen können keine Filmkritik ersetzen. Film-Fan hat völlig recht, wenn er diese Daumen- hoch oder Daumen-runter-Kritik kritisiert. Nur leider weiß ich nicht, ob er genau diese Art der Kritik meint; er sagt es leider nicht.
Er hat auch in einem anderen Punkt recht: Kritik ist eine Meinung. Dann aber macht er mit seinen Irrtümern weiter, in dem er sie gleichsetzt mit vielen anderen Meinungen.
Die gute Filmkritik (zu finden z.B. in der Zeit, manchmal im Spiegel, in der FAZ, im Tagesspiegel u.a.) gibt nicht nur ein gut oder schlecht als Wertung ab. Der gute Filmkritiker legt die Kriterien seines Urteils offen, er begründet, er ordnet aber auch den Film ein in das allgemeine Filmschaffen, er liefert Hintergrundinformationen. Und solch eine Filmkritik ist für den Leser nachvollziehbar (ohne daß er die Meinung teilen muss), hat für mich also einen anderen Stellenwert als eine simple Aussage wie "Spitzenfilm eh".

 

Lieber Herr Monte,

bevor sie hier Meinungen von anderen Usern als ignorant und klischeehaft abtun,sollten grade Sie erst einmal richtig lesen lernen und die Postings den richtigen Leuten zuordnen. ha!

scirocco

 

Danke für die Blumen. Ich habe die Meinung aber nicht abgetan, sondern mich mit ihr auseinandergesetzt.
Das "gerade Sie" verstehe ich nicht. Aber vielen Dank für den so netten Hinweis

 

Huhu, bitte keine Zankereien hier. Sonst verschieb ichs nach "Smalltalk"... breites_

 

Hab ich wenigstens Euren Geschmack heute getroffen?
Gruß Eike

 

Sehr schön gesagt, Herr von Zott breites_ , aber ich brauche mir kein künstliches Feindbild zu erschaffen.

Allerdings gefallen mir eben auch unterhaltsame Hollywood-Filme, und nicht (nur) französische Schwarz/Weiß-Filme im Original [Zitat foo] - wo ich doch gar kein französisch kann.

Falsch zitiert. ha!

Da hast Du Recht, aber auch eine "professionelle" Filmkritik muß sich nicht unbedingt mit meinem Urteil decken. Man muß eben Glück haben und einen Filmkritiker finden, der den gleichen Geschmack hat. sch&uuml

 

Also noch einmal ganz langsam:

1. Kein Mensch soll gezwungen werden, französische Schwarzweiß-Filme im Original zu sehen. Ich weiß nicht einmal, ob die da noch viel in schwarzweiss drehen.

2. Kein Mensch will jemandem Hollywood-Filme vermiesen.

3. Ich möchte aber auch sagen dürfen, daß mir dieser oder jener Hollywood-Film eben NICHT zusagt.

4. Ich möchte nicht nur eine Sorte Film, sprich Filme einer ganz bestimmten Machart sehen. Es gibt unterschiedliche Handschriften, unterschiedliche Erzählweisen - das möchte ich wiederfinden können.

5. Es geht nicht darum, mit einem Kritiker immer dieselbe Meinung zu haben. Eine gute Kritik zeichnet sich nicht dadurch aus, daß der Kritiker meine Meinung teilt, sondern dadurch, daß ich durch den Kritiker etwas über den Film erfahre und er mir seine Bewertungskriterien zugängig macht; so kann ich seine Meinungsbildung nachvollziehen, ihr zustimmen oder widersprechen.

 

@Eike
Also meinen Geschmack hast Du zwar nicht immer getroffen, aber dennoch lese ich Deine Kritiken sehr gerne und empfinde sie als wertvollen Beitrag hier im Board. läc

@Monte
War das mit den "franz. org. s/w Filmen" jetzt auf meinen Beitrag bezogen? Falls ja, verstehe ich Ihr Statement dazu nicht. durchein
Wie Sie ja bestimmt bemerkt haben, bezog ich mich auf das Ratingsystem der Internet Movie Database und nicht auf einen Zwang, sich diese Filme anzusehen. Was die Punkte 2-5 betrifft, so schließe ich mich Ihnen an.

<small>[ 04. September 2003, 10:49: Beitrag editiert von: foo ]</small>

 

Nein, es war auf die Aussage des FilmFans bezogen, der sinngemäß behauptet, Filmkritiker würden nur französische schwarz-weiß-Filme in Originalfassung wirklich gelten lassen. Aber so ignorant ist kein professioneller Kritiker. Nur darauf war meine Aussage bezogen.