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Was war damals "im Westen" angesagt und kultig?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Fliewatüüt, 5. März 2015.

  1. Nomorepremiere!

    Nomorepremiere! Senior Member

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    Stop! Es ging um die Aussage, dass schon vor der Wiedervereinigung die "Geiz ist geil" Mentalität der Bundesbürger mit günstigen DDR-Waren befeuert wurde. Aldi hat aber erst in den 1990ern damit angefangen, "Sonderposten" zu verkaufen. Los gings hauptsächlich mit den Aldi-PCs, für die die Leute schon vor der Ladenöffnung kilometerweit Schlange gestanden haben. Das war erst in der 2. Hälfte der 1990er der Fall. Denn vorher kaufte man seine PCs noch vorrangig bei Escom oder Vobis. Da war von Aldi (Medion) als größtem PC-Händler Deutschlands noch lange nicht die Rede. Und gerade dieses PC-Sondergeschäft machte Aldi plötzlich salonfähig. Weil nun traute sich schließlich jeder dahin, weil es da für 2.000 Mark gab, was woanders 2.500 Mark kostete. Und wenn man schon mal da war, konnte man ja auch gleich den Rest vom Einkauf erledigen.
     
  2. atomino63

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    Stehe da wohl nicht ganz alleine mit meiner Sicht auf die Dinge. Man möge sich auch nicht zu sehr auf die Worte "Geiz ist geil" versteifen.
     
  3. Nomorepremiere!

    Nomorepremiere! Senior Member

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    Und im dem Artikel steht genau das, was ich geschrieben habe.
    Dass zur Zeiten der deutschen Teilung die Mittelschicht ("Bankangestellte") noch einen großen Bogen um Aldi gemacht hat. Das fing alles erst Mitte der neunziger Jahre an, dass wirklich jeder in Deutschland plötzlich im Aldi stand. Nämlich mit den Aldi-PCs. Ab da begann "Geiz ist geil". Und wann kam das Internet? Richtig, Mitte der neunziger Jahre hatte plötzlich jeder das Verlangen, online zu gehen, mit seinem neuen Aldi-PC dank eingebauter Modem-Karte.
     
  4. Spoonman

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    Das ist Blödsinn. Natürlich hat ein großer Teil der Mittelschicht auch in den 80ern schon bei Aldi eingekauft. Nur diejenigen, die gerne was Besseres gewesen wären, haben es nicht getan oder zumindest nicht zugegeben.

    Mein Vater war Bankangestellter, meine Mutter Hausfrau. Würde ich mal als klassische Mittelschicht bezeichnen. Damit man sich den Hauskauf, das Auto, den Urlaub und Restaurantbesuche leisten konnte, wurde halt der Wocheneinkauf da gemacht, wo es am günstigsten war. Und das war nun mal Aldi. Das Ritual am Freitagabend war immer gleich: erst zu Aldi, und was man da nicht bekommen hat, holte man in einem "richtigen" Supermarkt. Samstagvormittag ging's dann noch zum Metzger und zum Bäcker.

    So oder ähnlich haben das in unserem Bekanntenkreis viele Leute gemacht, und da waren z.B. auch selbstständige Handwerker dabei. Und meine Eltern haben sich über unseren Zahnarzt amüsiert, den sie mit diversen Flaschen Cognac bei Aldi an der Kasse gesehen hatten.

    Andererseits gab es einen Kollegen meines Vaters, dessen Familie einen ziemlich spartanischen Lebensstil hatte, und der auch nicht als besonders guter Gastgeber bekannt war (soll heißen: er war geizig), und trotzdem hat sich seine Frau damit "gebrüstet", dass sie noch nie bei Aldi war.

    Ich hatte auch einen Schulfreund (sein Vater hatte ein gutgehendes Geschäft), der mit blöden Sprüchen kam, wenn ich ihm Chips oder Kekse von Aldi
    vorgesetzt habe. Klopapier oder Putzmittel hat aber auch diese Familie bei Aldi gekauft.

    Ein bisschen heikel wurde es, wenn meine Eltern Leute zu Besuch hatten, die nicht zum engeren Bekanntenkreis gehörten. Da wurden dann lieber die Bahlsen-Chips und die "guten" Pralinen aus dem Keller geholt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. November 2015
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  5. Spoonman

    Spoonman Lexikon

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    Man hat es damals nicht Geiz genannt, sondern Sparsamkeit. Und man fand es nicht geil, sondern notwendig oder clever.

    Bei Neckermann oder Quelle bestand das Geschäftsmodell darin, diverse Konsumgüter so billig anzubieten, dass immer breitere Bevölkerungsschichten sich die Anschaffung leisten konnten. Du hast ja selbst geschrieben, dass die Kataloge voll von DDR-Produkten waren, dazu kamen Importe aus Fernost und auch Produkte von einheimischen Herstellern, die dann als Eigenmarke verkauft wurden. So haben die Versandhändler millionenfach Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik unter den Namen Universum, Palladium, Hanseatic oder Privileg unters Volk gebracht.

    Mag allerdings sein, dass du die Käufer dieser Produkte im Fachmarkt nicht gesehen hast, weil sie gar nicht erst in den Laden gegangen sind, um sich beraten zu lassen, sondern gleich aus dem Katalog bestellt haben. Es gab und gibt ja durchaus Leute, für die Katalogshopping das Nonplusultra ist. Meine große Schwester gehörte z.B. in den 80ern dazu, und sie macht das noch heute so - ergänzt durch Teleshopping.

     
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  6. Fliewatüüt

    Fliewatüüt Guest

    Was mir beim Internetshopping fehlt, ist der Geruch eines frischen Kataloges und seine glatten, jungfräulichen Seiten beim ersten Aufblättern. :)
     
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  7. Spoonman

    Spoonman Lexikon

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    Du kannst dir das Internet ja ausdrucken und im Copyshop binden lassen. ;)
     
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  8. Wolfman563

    Wolfman563 Talk-König

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    Tja, ich wurde ca. 1987 auch mal von einer Kollegin gefragt, warum ich CDs bei einem spezialisierten Fachhändler kaufe. Sie ging da zwar auch rein, aber nur um die Sachen anzuhören, kaufen würde sie diese dann in der Plattenabteilung des Drogeriemarkts, weil sie da billiger sind.
    Zwischenzeitlich gibts den Fachhändler nimmer und in besagter Platten (bzw. heute Multimedia) Abteilung kann man auch reinhören - nur hat der jetzt halt Konkurrenz durch Amazon & Co.
     
  9. Martyn

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    Irgendwer hätte die DDR-Waren bestimmt gegen Devisen gekauft. Wenn nicht Westdeutschland, dann eben vielleicht Länder wie Italien.

    Man muss aber auch bedenken das vor Windows 95 PCs fast nur für Geschäftliche Nutzer und Technikfas die programmieren wollten intressant war, und das sind eben Zielgruppen die bereit waren richtig viel Geld auszugeben.

    Mit Windows 95 wurden die PCs dann aber auch für die Massen intressant, aber diese Käufer waren eben nicht bereit unbegrenzt Geld für einen PC auszugeben.
     
  10. Fliewatüüt

    Fliewatüüt Guest

    Nana, das stimmt aber so nicht. Das fing schon ein paar Jahre früher mit Windows 3.1 an.
     
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