Was war damals "im Westen" angesagt und kultig?

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Ob mich meine Erinnerung täuscht?
Vielleicht haben wir das Zeug fälschlicherweise auch einfach nur so genannt. Ich weiß es nicht mehr.
Egal, war jedenfalls damals verdammt lecker. Heute wird mir schon schlecht, wenn ich nur an das süße Zeug denke.

 

Der Westen war tendenziell länger rassistisch, da gabs ja auch noch lange den Sarotti-Mohr:

 

Ich glaube, bei uns hat man die Schaumzucker-Dinger umgangssprachlich sowohl Negerkuss als auch Mohrenkopf genannt. Wenn man dagegen beim Bäcker so ein Teil mit Teig und Creme haben wollte, hat man ausdrücklich einen Mohrenkopf verlangt.

 

Also ich als Ossi, kenne die Negerküsse nur als Negerküsse und das vom Bäcker war immer der Mohrenkopf.

 

Das Schaumwaffelgebäck mit Schokoüberzug hieß hier im Süden auch schon immer Mohrenkopf, wobei ich irgendwann auch mitbekam, dass man anderswo darunter etwas anderes verstand

 

Dann ist das wohl weniger ein Ost-West Problem, als ein Nord-Süd Problem...
Ich sehe neue Threadtitel... "Was war früher im Süden..." "Was war früher im Norden..."

 

Ich bin ja hier im Westen, in der Nähe von Köln, quasi mit dem Sarotti Mohr aufgewachsen. Diese Figur hat für mich nie irgendwie einen Menschen dargestellt, das war eine Kunstfigur. Und so wie ich Micky Maus nie als Maus gesehen habe, Donald Duck nie als Ente, Fix und Foxi nicht als Füchse, Lurchi nicht als Salamander, so war der Sarotti Mohr für mich nie ein Mensch, egal welcher Hautfarbe.

 

Das sah ich (im Osten) auch so. Ein bisschen hatte die mich immer an den "kleinen Muck" erinnert.

 

Der kleine Muck ist rassistisch bzw. diskriminierend. "kleinwüchsiger Sonderling" "körperliche Missgestalt"

 

Man darf bei der ganzen Diskussion die zeitliche Einordnung ja nicht aus den Augen verlieren. Die Encyclopedia Brittanica galt lange Zeit als das Standardwerk der Wissenschaft, eine Art Referenz, und darin stand, soviel ich weiß, bis in die 1930er Jahre, dass der "Neger" dem Affen ähnlicher sei als dem Menschen. Das spielt vor allem bei der Diskussion um die Sklaverei eine große Rolle. Erst mit der Entdeckung der Blutgruppen in den 1930er Jahren, wurde wissenschaftlich festgestellt, dass es Menschen sind. Der Sarotti Mohr stammt also aus einer Zeit, zu der man höchst wissenschaftlich, "Mohren" für eine Art sprechende Affen hielt.
Natürlich kommt uns das heute völlig absurd vor, spätestens seit Entdeckung der DNA, aber das war damals quasi Stand der Wissenschaft. Ich habe ein Buch über die Welt aus den 50er Jahren, damals glaubte man auch an Jahreszeiten auf dem Mars, das konnte man an Veränderungen der Vegetation über das Jahr erkennen, heute weiß man dass es Staubstürme sind, und keine Pflanzen.

Dieses Buch...

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...ist aus heutiger Sicht höchst unterhaltsam, da die damals zusammengetragenen wissenschaftlichen Fakten zu unserer Welt zu großen Teilen falsch sind. Aber nicht viel anders wird es in 60 Jahren zu dem aussehen, was wir heute als "wahr" und "richtig" ansehen. Die 4 Euro auf dem Flohmarkt waren hervorragend investiert, kann ich nur empfehlen. Es zeigt einfach schön wie sich unser Weltbild ständig verändert.