Was soll so schön gewesen sein in der DDR? (II)

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Ich bin ungedient.

Konnte mit Ärzten (Asthma und Rückenprobleme) meinen Status ändern. (Gruppe 37 oder so) Das hieß zu Deutsch "Kleiderkammertauglich".
Bei der ersten Musterung habe ich noch eingeworfen das ich auch Schwul sei, dass möge man berücksichtigen....
Da hieß es relativ trocken, dass ich ja dann bei der Armee "richtig" sei, es gäbe ja dort nur Männer. Da wird sich schon einer finden.... (Mist)
Aber bis zur Wende kam dann keine Einberufung...

 

Ich hätte Dir den Spaß gegönnt.

 

Ich mir nicht. Und mit mir hätten sie auch jeden Krieg verloren...

 

Die NVA war eine Friedensarmee. Die wollten nur Krieg verhindern und keinen führen.

 

Ich auch . Im Zuge meiner Verweigerung des 3 Jahre Ehrendienstes hat man mir zur Strafe in Aussicht gestellt, mich erst mit 26 zu ziehen. Die meisten sind ja direkt mit 18 eingezogen worden, vielleicht noch so +1-2 Jahre. 26 war zu Ostzeiten das Höchstalter und die "Strafe" vermute ich sollte darin liegen, dass man mit 26 meist schon Familie mit 2 Kindern hatte und dann 18 Monate aus der Familie rausgerissen werden sollte, was den Herren Oberste wohl das erste grinsen ins Gesicht zaubern täte und ich wette, ich hätte dann einen besonders eifrigen 20-jährigen BerufsUOffz als Vorgesetzten bekommen, der mir "besondere Aufgaben" zugeteilt hätte. Dann kam aber mittendrin die berühmte Wende und die Bundeswehr interessierte sich irgendwie nicht mehr für mich. Und mein 26. Geburtstag wurde dann 2x gefeiert, da dann auch mit Einberufung Essig war. Also 18 Monate Leben gewonnen und in der Zeit auch gut verdient.

 

Für mich war die Zeit bis zur Wende auch auch eine Zeit der guten Verdienste im Betrieb. Und ich bin sicher, ich habe der DDR als Arbeitskraft mehr gedient als das in der Armee der Fall gewesen wäre...

Ein Arbeitskollege von mir, durchaus eigentlich überzeugter Genosse, ist nach Halberstadt gekommen. Gehörte wohl zur Grenzssicherung.
Ich habe den mal besucht und als er mich sah, habe ich ihn das erstmal weinen gesehen.... Hinterher war er ruhiger mit seinen Staatslobliedern. Dannach trieb es ihn zur Wasserschutzpolizei. Also auf der Elbe schippern und Verstöße ahnden. Ich glaube da ist er noch heute.... Den haben sie auch übernommen.

 

Mich auch. Mich haben sie auch zappeln lassen. Aber dann kam die Wende, und alles was vor Jahrgang 67 geboren war, wurde nicht mehr gezogen. Also Thema erledigt. Und nach Bundesdeutschen Recht wäre ich sowieso nicht mehr gezogen wurde, da ich zwei Brüder habe, die gedient hatten.

 

Mich haben sie noch kurz vor Torschluss gezogen. Mit 25.
Aber eine Armee in der Auflösung zu erleben, hat auch bleibende Erinnerungen.
Ich möchte die Armeezeit nicht missen. Viel gelacht, aber auch gekotzt.

 

Die Russen war aber am schlechtesten dran.
Wurden teilweise wie Vieh in ihrer roten Armee oder hier als Gäste in der DDR Russenkasserne behandelt.
Dagegen NVA noch komfortabel; aber der Bund nach der Wende wollte mich unbedingt.
So dringend, das man sogar den Bringservice gebucht hatte. Feldjäger.
Wobei man sich das hätte sparen können, war wohl nicht besonders engagiert und dann noch T3.

 

Hat mein Bruder auch immer gesagt.

Ich habe mal in Dresden im Elbhafen erlebt, als ich Lehrling war, dass eine Kompanie Russen Kohlenwaggons mit den Händen beladen hatte. Der Kommandeur, oder was auch immer, beaufsichtigte sie mit einer Flasche Wodka in der Hand.