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Warum Marx recht hat

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Eike, 9. April 2012.

  1. *scirocco

    *scirocco Guest

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    AW: Warum Marx recht hat

    Bis zur ersten Gleichsetzung bin ich dabei, danach ist es deine Interpretation. :)
     
  2. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: Warum Marx recht hat

    Dann hast Du meine Worte nicht richtig gelesen oder falsch interpretiert.

    Es ist kein Frust, im Gegenteil. Alle Probleme beruhen eigentlich nur auf dem persönlichen Egoismus jedes einzelnen. Und das muss sich ändern, dann lösen sich alle weiteren Probleme gleich mit auf. Langsam ändern sich auch viele, ansonsten spätestens wenn die Resourcen aufgebraucht sind. Dann knallt's gewaltig (Weltkrieg) und hinterher ist man die Konsumfixierung los. Für die Menschheit ist das die notwendige Bereinigung. Sie ist auch unvermeidbar, also kann man sie auch auf gewisse Weise willkommen heißen. Schon allein der Zirkus um E10 zeigt doch, dass keinerlei Bereitschaft zum Wandel besteht. Und da wandern auch keine Lebensmittel in den Tank, die landen schließlich zuerst auf dem Müll. Wichtig ist eh nur noch, Ausreden zu finden.

    Ansonsten, bestimmte Dinge stören mich nicht. Ehrensold von Wulff beispielsweise. Ich brauch soviel Geld nicht, wenn er denkt er braucht es zum glücklich sein, bitte. Warum sollte ich mich darüber ärgern? Warum regen sich die Leute drüber auf, die eh kaum/keine Steuern zahlen? Mit Resignation hat das wenig zu tun.
     
  3. *scirocco

    *scirocco Guest

    AW: Warum Marx recht hat

    Du.. das ist menschlich und wird sich auch nie ändern. Jeder schaut zu, dass er irgendwo und irgendwie sich einen persönlichen Vorteil verschaffen kann.
    Lass es den Hartz-IV Empfänger sein, der nebenbei am Wochenende anstreichen geht und sich nen Hunderter verdienen kann, oder der Manager, der trotz Misserfolg im Unternehmen noch gerichtlich Bonis erstreiten will.
    Ist ein wenig blauäugig zu hoffen, dass sich daran etwas ändert,oder..?

    Gut, du malst jetzt den Teufel an die Wand und schreibst von Weltkrieg und Ressourcen. Ob die Menschen dann endlich schlau werden und eine Weltgemeinschaft anstreben bei der es keine Verteilungskämpfe mehr gibt? Ich weiß es nicht..

    "Bereinigung" hört sich in dem Zusammenhang ein wenig daneben an, sorry. ;)
     
  4. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Warum Marx recht hat

    Nun, welche Probleme denn? Der persönliche Egoismus ist nun einmal die Natur des Menschen. Sie ist der Antrieb für alles, was er tut.

    Wenn jeder Auto fahren und Öl verbrauchen will -- bitte. Das Problem löst sich von selbst. Und zwar schneller, als manchem lieb ist.

    Der Mensch will nur konsumieren? Bitte, soll er doch. Wenn er dann die billige Cervelatwurst aus dem Aldi frisst, nur um sich den neuen 80-Zoll-Fernseher leisten zu können -- wen juckt's?

    Problematisch wird es erst dann, wenn genau dieses Verhalten subventioniert, sprich: staatlich gefördert wird. Wenn wir in den Bereich kommen, dass zum "würdigen Leben" gehört, dass man besagten Fernseher zu Hause haben muss, selbst wenn man unter der erwähnten "Armutsgrenze" liegt. Denn spätestens hier geht der Bezug zu den Werten und zur Leistung völlig verloren.

    Der Mensch will sich messen. Er will sich vergleichen. Dummerweise haben ganze Bevölkerungsschichten verlernt, dass dazu eben auch Leistung gehört. Die meisten denken bei "Leistung" ja ohnehin nur: Wo kann ich die beantragen?

    Wann hast du das letzte Mal jemanden sagen hören, dass er stolz auf das sei, was er geleistet hat?

    Hier fehlt die vollständige Rückkopplung zwischen der Leistung und der Belohnung. Wer im Überfluss lebt, der gewöhnt sich an die leistungsunabhängige Belohnung. Da lernt der Mensch verdammt schnell. Vor allem, wenn es als "Leistung" bereits ausreicht, hinreichend lang und hinreichend laut zu jammern. Dann bekommt er wenigstens sowas ähnliches wie Anerkennung, wie "arm" es ihm doch ginge.

    Doch um was geht es bei diesem Gejammer? Dann wird auf die "da oben" geschimpft. Die wären egoistisch und raffgierig, weil sie immer mehr wollten. Doch was ist mit den Jamerern? Wollen die nicht etwa auch mehr? Am Ende ist es nur Neid, dass die "da oben" schlicht erfolgreicher darin sind, "mehr" zu bekommen. Jaja, die bösenbösen Banken, Manager, usw.

    Und was die Individualität betrifft: Man darf hier den Wettbewerb untereinander nicht mit einem Mangel an Individualität verwechseln. Der Mensch will besser sein als sein Nachbar. Also muss er mindestens das aufwarten, was auch der Nachbar hat. Wenn der Nachbar das neue iPhone hat, dann muss man selber selbstverständlich auch das neue iPhone haben. Aber in weiß. Und mit 32 statt 16 GB. Innerhalb der von außen so uniform wirkenden Gruppen besteht ein ständiger Wettbewerb, der letztlich ein Ausdruck der Individualität ist. Ich will mithalten, aber dann doch besser oder anders sein.

    Schau dir mal die Törtchen in der Fußgängerzone an, die scheinbar völlig gleich aussehen. Sie tun es aber nicht. Sie gehen in eine Richtung, aber leben dennoch ihre Individualität aus. In Details, in Kleinigkeiten, die aber entscheidend sind.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. April 2012
  5. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: Warum Marx recht hat

    Warum hört sich "Bereinigung" daneben an? Markaber gesagt schlachten sich bei Benzinmangel die fetten Benzfahrer gegenseitig ab. Als Fußgänger oder Fahrradfahrer ist man da recht sicher. ;)

    Es ist schon so gemeint, dass gerade die Menschen mit dem höchsten Konsumbedürfnis sich dann gegenseitig bekriegen. Der nächste Weltkrieg wird nämlich nicht mehr auf Staatenebene geführt, bleibt aber weltumspannend. Die übrig bleibenden Menschen werden sich andere Lebensziele suchen, ggf. suchen müssen. Ohne Infrastruktur ist die Nanotechnologie eh weg, da wird's auf jahrzehnte keine neuen Elektronikersatzprodukte geben. Die Flutkatastrophe in Taiwan sei erwähnt, danach brach der Festplattenmarkt zusammen, weil nur 1 einzige Fima weltweit die Technologie und das Wissen für Teilkomponenten besitzt. Ohne diese Firma ist die HDD-Technologie über 10 Jahre zurück. Gleiches gilt für die Prozessortechnologie. All das Wissen wird in den nächsten Jahren verloren gehen bzw. die Entwicklung stagnieren bzw. polarisieren. Der Konsument jammert aber erst bei Lieferengpässen. Eigentlich kann man da auch von Resourcenmangel sprechen.

    Mal ehrlich, was glaubst Du denn was passiert, wenn die Nicht-Deutschen Erdölfirmen nicht mehr genug Rohöl oder Benzin an dt. Häfen liefern? Was dann? Glaubst Du 6 Mrd. Menschen juckt das, wenn die Deutschen kein Benzin mehr haben?

    Egoismus könnte durchaus eine Form der Langeweile sein. Mangelnde Lebenserfüllung Nach Kriegen ist Egoismus praktisch nicht existent. Während Kriegen erreicht er sein Maximum. Und die Menschheit wird den Egoismus auch überwinden, nur heißt das eben nicht, dass am Ende dann noch alle da sind.
     
  6. *scirocco

    *scirocco Guest

    AW: Warum Marx recht hat

    Das Sozialbudget würde uns aber auch um die Ohren fliegen, wenn es nicht bei ganz vielen Leuten die Mentalität geben würde zu sagen: Ich geh lieber putzen, als das ich zum Amt gehe.
    Vielleicht eine speziell deutsche Sicht.. ich weiß es nicht. Von daher sollte man nicht alles so schwarz malen.
     
  7. hopper

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    AW: Warum Marx recht hat

    Natürlich, jeder kann soviel konsumieren, wie er sich leisten kann. Problematisch wird das ganze nur, wenn er übermäßig mehr konsumiert, als er leistet und dann oben drauf noch mehr einfordert. Und richtig problematisch wird es, wenn der Konsum das einzige Lebensziel ist.

    Das meine ich allein, nicht den Konsum selbst. Ein Wissenschaftler, der nächtelang Versuche führt, der fährt auch Auto. Macht genauso Urlaub. Aber er kann genauso mal aufs Auto verzichten, ohne gleiche am Würdeverlust zu sterben. Er entwickelt auch eine andere Wertschätzung für Konsumgüter, weil sie nicht nur dem Zeitvertreib dienen. Und was für den Wissenschaftler gilt, gilt für jeden, der irgendwas kreatives, individuelles erstellt/erschafft und nicht tausendmal die gleiche, monotone, langweilige und völlig nutzlose Tätigkeit ausführt. Wie mit dem Besen die Straße zu kehren.

    Für mich sind das keine wirklichen Jobs. Sie sind unnötig. Diese Jobs entstanden auch nur aus der Faulheit der Restlichen, ihren Müll zum Container zu tragen. Personell ist es auch eine reine Resourcenverschwendung, die zudem niemand bezahlen will. Dafür wurden Maschinen erfunden, die können das besser, genauer und schneller.

    Vielleicht müßte man diese Jobs verbieten, die Menschen zur Bildung zwingen. Möglicherweise verschwindet die Pseudo-Armut dadurch gleich mit. Denn jeder ist in irgendeiner Tätigkeit Experte oder kann es werden. Und wer sich der Bildung wiedersetzt, der bekommt Essensmarken zur Grundsicherung.
     
  8. *scirocco

    *scirocco Guest

    AW: Warum Marx recht hat

    Hmm, ganz ehrlich? Für mich ist das zu weltfremd, wenn es denn auch ernst gemeint ist. ;)
    Würde heissen, du möchtest aus jedem einen kleinen Wissenschaftler machen, oder zumindest jeden zu einer lebenslangen Weiterbildung verpflichten. Wer kommt dann in die einfache Produktion? Roboter, die sämtliche Arbeiten ausführen?
    Nochmal zurück zu deinem "Resourcenkrieg".
    Wenn du der Meinung bist, dass jeder zu obigen fähig ist, verstehe ich deinen Pessimismus eigentlich weniger, denn dann könnte es schnell neue Alternativen zu den konventionellen Antriebsmitteln geben..
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10. April 2012
  9. hopper

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    AW: Warum Marx recht hat

    Ich möchte den Punkt nochmal aufgreifen, weil das ein gutes Beispiel ist. Früher wurden Geräte oder Fahrzeuge selbst aufgemotzt. Echte Individualität. Da gab es dann einen gesunden Wettbewerb zwischen Nachbarn. Heute wird fertig gekauft und Zeit ist zudem nicht vorhanden, obwohl ja die aktuelle Studie von 4 Stunden pro Tag als Verfügungsrahmen spricht. Kreativität fehlt genauso.

    All das ist weg. Der Individualismus ist weg. Heute muss auch zum Aufstellen des Fernsehers der Fachmann ran. Da das Handbuch zu "kompliziert" ist, da nicht aus Bildern. Der Fachmann hat aber zudem auch keine Ahnung, der drückt nur den Knopf "Werkseinstellung" und die Industrieautomatik macht den Rest. Auch hier wäre Kreativität möglich, den Fernseher aufmotzen und besser aussehen lassen, als den des Nachbarn. Kann aber keiner mehr. Meine Güte, Fernsehgeräte waren in den 60er Jahren weitaus kompliziert, und bedienen konnte sie jede Hausfrau.
     
  10. hopper

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    AW: Warum Marx recht hat

    Ja, das meine ich. Heutzutage ist doch jeder, der selbst Brot backen kann bereits ein Rocket Scientist. Ersetz einfach Wissenschafter durch jede Berufsform, in der was neues/individuelles/besseres gemacht wird. Und Roboter übernehmen dann die Produktion. Durch die Miniaturisierung eh unvermeidbar, oder glaubst Du am iPad wird was elektronisch von Hand gemacht? Chinesen sind nur eben noch billiger als Roboter.

    Neue Produkte können von Menschen kaum noch von Hand produziert werden. Das ist weniger eine Frage der Kosten, als der Genauigkeit. Präzision um µm-Bereich schaffen nur Maschinen.

    Alternativen sind alle vorhanden. Am E-Motor muss nichts mehr geforscht werden. Die neuen Antriebsmittel sind aber mangels Massenproduktion teurer, auch wenn sie später in Massenproduktion billiger wären. E-Autos sind nebenbei mit 4-Nabenmotoren und Akkus 40% leichter, als normale Autos. Weil Getriebe, Tank(inhalt), Lichtmaschine, Motorblock fehlen. Zudem sind Akkus komplett und billig regenerierbar, und ähnlich tauschbar wie Autoreifen. Aber, da keine Massenproduktion, sind E-Autos teurer und der Konsument lehnt ab. Mit vielen Ausreden, beispielsweise weil die tägliche Reichweite von 2000km nicht gegeben ist. Der Konsument lehnt also ab, da er sonst weniger konsumieren kann (umgangsprachlich "sich leisten kann"), ergo keine Massenproduktion, ergo bleibt es teuer. So'n Verbrennungs-Auto kostet in Einzelfertigung nebenbei über 50.000 EUR beim Kleinwagen.

    Alle Probleme sind gelöst, nur die Ausreden nehmen zu. Z.B. Brandgefahr bei E-Wagen und Unfällen. Glücklicherweise haben die konventionellen Autos ja keine brennbaren Flüssigkeiten an Bord. :rolleyes:

    Es fehlt somit einzig am Willen, wirklich was zu ändern. Weil das den Status Quo gefährdet und damit den Konsumstatus verändert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. April 2012