1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

Dieses Thema im Forum "Vodafone, Unitymedia, Kabelkiosk, Tele Columbus" wurde erstellt von Devport, 21. März 2009.

  1. LHB

    LHB Institution

    Registriert seit:
    5. Januar 2005
    Beiträge:
    19.755
    Zustimmungen:
    6
    Punkte für Erfolge:
    48
    Anzeige
    AW: Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

    würden immer überall alle kabelnetzbetreiber ihre eigenen leitungen verbuddeln, ich will ja nicht wissen, wie dann die strassen/wege aussehn würden !
     
  2. mischobo

    mischobo Lexikon

    Registriert seit:
    3. März 2003
    Beiträge:
    28.203
    Zustimmungen:
    3.029
    Punkte für Erfolge:
    213
    AW: Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

    ... es wird immer wieder behauptet, dass man einen Rechtsanspruch auf eine Privatkopie hat. Dieser Rechtsanspruch existiert aber gar nicht. Nur weil unter bestimmten Voraussetzung die Privatkopie erlaubt ist, bedeutet das lange noch keinen Rechtsanspruch.
    Gem. EU-Urheberrecht haben die Programmanbieter einen Rechtsanspruch darauf, einzig und allein selbst zu bestimmen, wie ihre Inhalte genutzt werden. CI+ ist für die Programmveranstalter ein geeignetes technisches Mittel ihren Rechtanspruch auf Kontrolle ihrer Inhalte in die Praxis umzusetzen ...
    ... schon heute werden bei einem modernen gut ausgestatteten HDTV-PVR, der auch die Wiedergabe von z.B. MP3-Dateien über einen USB-Stick ermöglicht bis zu 19 € Lizenzentgelte enthalten. Dabei sind die Entgelte für ein intergriertes CAS noch nicht enthalten. CI+ verwendet für die Kommunikation zwischen Host und CAM eine Verschlüsselungstechnik, für die natürlich auch Lizenzentgelte fällig werden. In Anbetracht der diversen anderen Lizenzkosten, machen die zusätzlich für CI+ anfallenden Lizenzentgelte den Braten nicht fett.
    Für FtA-DVB-T-Receiver werden übrigens auch höhere Lizenzentgelte fällig als für einen vergleichbaren FtA-DVB-S-Receiver.
    ... welche Programme im Kabel weiterverbreitet werden, ist einzig und allein Sache zwischen Programmveranstalter und dem Kabelnetzbetreiber.
    In z.B. der FAQ der LfM-NRW ist zu dem Thema zu lesen:
    ProSieben HD und Sat.1 HD wurden eingestellt, weil die Programme nicht mehr refinanzierbar waren. ProsiebenSat.1 hat Anfangs die für Sat.1 HD und ProSieben HD erforderlichen Kapazitäten quasi von Astra geschenkt bekamen. Als der entsprechende Vetrag auslief und Astra die üblichen Enteglte berechnet hat, wurden die beiden Programme eingestellt.
    Z.B. bei ish, heute Unitymedia gibt es bereits seit 2003 HDTV im Kabel. Ish wollte damit der Industrie ermöglichen, entsprechende Endgeräte zu entickeln. Allerdings gab es in Deutschland weder seitens der Geräteindustrie noch bei den Programmveranstaltern einen Bedarf für HDTV.
    Am 11.12.2007 hat Unitymedia die Weiterverbreitung von Euro1080 bzw. HD1 mangels Nachfrage eingestellt und dafür Premiere HD eingespeist ...[/quote]
    ... "das vielfache der Kosten" ist wohl ein wenig übertrieben. Auch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass den Kabelnetzbetreiber für die Verbreitung digitaler Programme auch zusätzliche Kosten entstehen. Alleine schon die Urheberentgelte, die die vg-media verlangt sind bei der digitalen Weiterverbreitung höher, als bei der analoge Weiterverbreitung. Darüberhinaus bauen zumindest die großen Kabelnetzbetreiber ihre Kabelnetze zügig aus, was ein größeres Programmangebot erlaubt, auf der anderen Seite auch ordentlich Geld kostet ...
    ... was ist denn zukunftssicher ? Ich sage da nur z.B. D2-MAC, DSR und ADR. Alle entsprechenden Empfänger wurden zu Elektronikschrott, weil diese Arten der digitale Übertragung nicht mehr verwendet werden.

    Davon mal abgesehen muß der Kabelanbieter für gleichwertigen Ersatz sorgen, wenn der bisherige Receiver nicht mehr in Verbindung der vertraglich vereinbarten Dienste verwendet werden kann.
    Das gilt natürlich nur für die Receiver, die vertraglich erlaubt sind. Hier hilft ein Blick in die AGB, wo ggf. aufgeführt wird, welche Receiver in Verbindung mit den vertraglich vereinbarten Services verwendet werden können.

    Bei der FtA-Verbreitung von DVB-S- und DVB-T-Programmen gibt es keine Zukunftsicherheit. Es kann passieren, dass diverse Programmanbieter ihre Programmem künftig z.B. in MPEG4 verbreiten , um Kosten für die Bandbreite zu senken. Die derzeitigen SD-Receiver würde man dann nicht mehr verwenden können.

    Auch wenn ein "Zwangskabelkunde" umzieht und in der neuen Wohnung kein Kabelanschluss zur Verfügung steht, kann das vorhandene DVB-C-Equipment auch nicht mehr genutzt werden.
    ... die großen regionalen Kabelanbieter haben zwar eine gewisse Marktmacht, aber sie sind in Sachen "Fernsehanbieter" keine Monopolisten, denn die TV-Programme können über diverse Verbreitungswege empfangen werden.
    Jeder hat die Möglichkeit im Kabel eigene Angebote anzubieten. Allerdings muß der natürlich bereit sein, entsprechende Entgelte zu zahlen. Diese Kosten muß der Drittanbieter auch in irgendeiner Weise refinanzieren.
    Darüberhinaus ist, wie z.B. bei Telefon, Strom und Gas auch, zwingend die Adressierbarkeit der Kunden erforderlich ...
     
  3. mischobo

    mischobo Lexikon

    Registriert seit:
    3. März 2003
    Beiträge:
    28.203
    Zustimmungen:
    3.029
    Punkte für Erfolge:
    213
    AW: Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

    ... genau so ist das. Wenn keine Sat-Schüssel erlaubt ist, weiß man das vor Vertragsabschluss. Es ist die freie Entscheidung eines jeden Einzelnen, einen solchen Vertrag zu unterschreiben und sich damit mit dem "Schüsselverbot" einverstanden erklärt.
    Gleiches gilt natürlich auch, wenn der Kabelanschluss Teil der Mietneben- bzw. Betriebskosten ist.

    Man muß ggf. halt Prioritäten setzen. Entweder setzt man auf den Satempfang und sucht sich eine andere Wohnung oder die Wohnung ist wichtiger und arangiert sich mit dem "Schüsselverbot" und ggf. dem "Zwangskabelanschluss" ...
     
  4. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    149.204
    Zustimmungen:
    27.210
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    VU+ Uno 4K SE mit Neutrino HD + VTi
    AW: Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

    In einer Großstadt (gerechnet mit 50% Anschlüssen) sind das pro Teilnehmer nichtmal 2 Cent pro Monat dann wären die Kostzen für einen Umsetzer locker beglichen.
    Weitere Kosten entsehen nicht. (Stromkosten sind bei der Menge an Teilnehmern praktisch vernachlässigbar.)
     
  5. amsp2

    amsp2 Wasserfall

    Registriert seit:
    6. Mai 2004
    Beiträge:
    7.890
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    46
    AW: Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

    mischobo betreibt wieder Kabelpropaganda. Für ein paar Milliarden beteilige ich mich sogar daran. So käuflich bin ich dann doch. :D
     
  6. mischobo

    mischobo Lexikon

    Registriert seit:
    3. März 2003
    Beiträge:
    28.203
    Zustimmungen:
    3.029
    Punkte für Erfolge:
    213
    AW: Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

    ... wenn man auf irgendwelche Mißstände hinweisen möchte und Forderungen stellt, dann sollte man sich auch ein wenig mit den Grundlagen befassen. Lässt man die außer Acht, wird das ganze zur Demagogie, die von den entsprechenden Stellen nicht ernstgenommen werden.
    Auf der anderen Seite löst eine solche Demagogie bei einigen Glücksgefühle aus. Aber was bringen diese Glücksgefühle, wenn sich doch nichts ändern wird ? Was bringt es in einer Illusion zu leben ? :winken:
     
  7. Eike

    Eike von Repgow Premium

    Registriert seit:
    7. Februar 2003
    Beiträge:
    64.873
    Zustimmungen:
    39.400
    Punkte für Erfolge:
    273
    AW: Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

    Es wurde eine Liberalisierung des Kabelmarktes gefordert, so wie es heute auf dem Telefonmarkt üblich ist.

    Weitgehend war Inhalt Deiner Reaktion das ja der Vermieter entscheidet welcher Kabelanbieter in seinem Haus weitergeleitet wird obwohl verschiedene Anbieter anliegen. Und genau das wollte der Eingangsfrager kritisieren.

    Es geht überhaupt nicht darum das die Fernsehantalten mit dem Kabelanbieter die Weiterleitung ihrer Inhalte absprechen und vertraglich untermauern.

    Und genau diese Liberalisierung des Kabelmarktes in Mietshäusern
    steht nicht im Focus der Medienpolitik. Leider...
    Beim Telefon-/Internet hat es hingegen geklappt und ich möchte Dich sehen, mischobo, wenn man die vorschreiben würde welchen Telefonanbieter Du zu nehmen hast.

    Kabelanbieter sind heute oft auch Telekommunikationsanbieter.
    Es sollte vollkommen unprobematisch sein die freie Anbieterwahl zu realisieren, auch was die Weiterleitung von Fernsehsignalen betrifft.
     
  8. DigiBC

    DigiBC Junior Member

    Registriert seit:
    9. Juni 2004
    Beiträge:
    142
    Zustimmungen:
    1
    Punkte für Erfolge:
    28
    AW: Warum keine freie Provider Wahl wie beim Telefon ?

    Hallo Devport,

    die Idee mit Deinem Schreiben finde ich gut! Auch wenn es leider nur ein Tropfen auf einem heißen Stein sein wird, bin ich ebenfalls der Meinung, dass der Monopolismus auf dem Kabelfernsehmarkt zum Nachteil der Kunden ist. (Eine Betrachtung der technischen Realisierbarkeiten sei mal außen vor gelassen.)

    Derzeit kann man gut erkennen, bei welchen Services das Monopol der großen Kabelnetzbetreiber besonders ausgeprägt ist, nämlich beim Digital-TV. Während man im Bereich Telefon und Internet mit sehr attraktiv gestalteten Angeboten den Wettbewerb mit klassischen Telefonanbietern aufgenommen hat und die Kunden mit hohen Internet-Bandbreiten lockt, fährt man im TV-Bereich eine ganz andere Politik. Solange noch analoge Programme eingespeist werden (müssen), hält sich der Aufschrei von Kundenseite in Grenzen. Sobald jedoch die Kunden (wie bei Unitymedia) wegen der Grundverschlüsselung beim Digital-TV gezwungen sein werden, für jedes zusätzliche Empfangsgerät im Haushalt eine Smartcard extra bezahlen zu müssen (wenn sie mehr als die ÖR's sehen wollen), dann wird es Aufregung geben. Darüber werden die Monopolisten bloß lächeln und sich über ihre Zusatzeinnahmen freuen...
    Wahrscheinlich werden dann noch ein paar mehr Kunden zu Sat oder DVB-T ausweichen, auch wenn es dort inzwischen mal wieder Grundverschlüsselungstendenzen gibt, die jedoch bestimmt nicht so weit gehen werden wie im Kabel (Beispiel: "Sky" und "Freesat" in GB).
    Übrig bleibt die große Menge der "Zwangsverkabelten", die den Monopolisten ausgeliefert ist. :(

    Kurz gesagt: Telefon und Internet über Kabel werden dank Wettbewerb attraktiver werden, das allgemeine Kabel-TV-Angebot wird dagegen stagnieren und eher teurer werden. Einen Ausbau wird es nur im PayTV-Bereich geben, wobei die Attraktivtät und Preisgestaltung davon abhängen wird, ob Premiere überleben wird, denn ohne Wettbewerber würde ein neues Monopol entstehen.

    Noch ein anderer Aspekt, der in deinem Schreiben Berücksichtigung finden könnte: Die heutige Struktur der 4 Netzebenen verschärft die Lage, da es Betreiber (insbesondere auf NE 3 und 4) gibt, die Gebühren für die Signaldurchführung kassieren, aber eine Modernisierung ihrer Netze "aussitzen", so dass die Kunden keine Chance auf Telefon, Internet und die volle DigitalTV-Programmvielfalt via Kabel haben - sozusagen zwei in Reihe geschaltete Monopole... (Bei mir hat ein solcher NE4-Betreiber kürzlich die Preise um 76% erhöht, ohne dafür Mehrwert zu bieten.)

    @mischobo:
    Ich lese deine Kommentare immer sehr interessiert und aufmerksam, kann deinen Standpunkt aber nur sehr selten nachvollziehen. (Ist nicht böse gemeint, aber Unitymedia könnte sich keinen besseren Lobbyisten wünschen...)
    Ein aktuelles Beispiel:
    Grundsätzlich hast du bezüglich Zukunftssicherheit Recht, aber vor der geplanten Abschaltung der von dir genannten Techniken wie D2-MAC, DSR und ADR wurden die Verbraucher rechtzeitig informiert und es gab / gibt längere Simulcast-Phasen, damit die (teuren) Geräte der Kunden nicht sofort zu Elektroschrott werden.
    Seitens der Kabelnetzbetreiber - ich nehme mal das dir vertraute Beispiel Unitymedia (UM) - fehlt bei solchen technischen Fragen jegliche Transparenz.
    Klar, der "normale" Kunde braucht sich darüber keine Gedanken zu machen, denn UM stellt ihm das passende Empfangsgerät zu Verfügung.
    Sobald der Kunde über ein Alternativgerät nachdenkt, das eher dem heutigen Stand der Technik entspricht (beispielsweise wenn es um einen HDMI-Ausgang geht) wird's schwierig, weil er nun das Risiko trägt: Wie lange wird er den Receiver einsetzen können? Wie lange wird das Alphacrypt-Modul noch "geduldet"? Könnte schon bald eine Umstellung auf ein inkompatibles Verschlüsselungssystem folgen...?
    Oder was mich gerade bewegt: Lohnt es sich in einen HDTV-tauglichen DVB-C-Receiver zu investieren, wenn spekuliert wird, dass UM bei der HDTV-Einführung direkt auf DVB-C2 setzen könnte?
    DVB-C2 wäre vielleicht wirklich eine gute Lösung, aber dann sollte man das der HDTV-interessierten Kundschaft als Grund für eine verzögerte HDTV-Einführung auch erklären. Als Monopolist sieht UM jedoch keine Notwenigkeit für eine offene Kommunikation. Gäbe es in den Kabelnetzen Wettbewerb, würde dies mit Sicherheit anders laufen... :rolleyes: