1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von Shurban, 18. April 2012.

  1. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    8.533
    Zustimmungen:
    6.712
    Punkte für Erfolge:
    273
    Anzeige
    AW: Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

    Verschiedene Satelliten auf einer Orbitposition können durchaus völlig unterschiedliche Modelle mit ganz anderen Parametern sein. Innerhalb von einem Satelliten kann es durchaus unterschiedliche Footprints geben, meistens sind die Transponder sogar zwischen verschiedenen Footprint-Modi umschaltbar (z.B. Eutelsat "Superbeam" und "Widebeam"). Die beiden Polarisationen haben meistens auch leicht unterschiedliche Footprints.
    Die tatsächlichen Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Transpondern auf dem gleichen Beam sind eher minimal (unter 1dB). Grundsätzlich ist es aber so das immer der geplante EIRP erreicht wird. Wenn der Empfang also schlecht ist liegt das nicht an einem "schwachen Transponder", sondern an einem Problem an der Empfangsanlage (Fehlausrichtung, falsch dimensionierter Reflektor, minderwertige Komponenten etc.). Damit sind die üblichen im Volltransponderbetrieb gefahrenen Transponder gemeint, hier wird die TWTA grundsätzlich im Sättigungsbetrieb gefahren, d.h. es kommt immer die maximal mögliche Leistung heraus.
    Anders sieht es aus wenn sich mehrere Dienste einen Transponder teilen (z.B. SCPC). Hier wird die Sendeleistung des einzelnen Dienstes durch das Verhältnis der Uplinkleistung zu den anderen Uplinks bestimmt. Grundsätzlich gilt übrigens je schmaler der Multiplex ist (niedrige Symbolrate) umso weniger Bandbreite hat der Empfänger, deswegen nimmt er auch weniger Rauschen auf und das C/N bleibt wieder gleich. Ein "normal" ausgepegelter SCPC ist also normalerweise nicht "schwächer" als ein MCPC (obwohl man ihn im Spektrum kaum sieht), stellt allerdings höhere Anforderungen an Frequenzgenauigkeit und Phasenrauschen.
    Am häufigsten tritt dieser Effekt von "schwachen" und "starken" Transpondern in Verteilnetzen auf, bei denen Komponenten mit zu geringen Rückflußdämpfungen verbaut werden. Die resultierenden Signalreflektionen addieren und subtrahieren sich je nach Frequenz/Wellenlänge und bilden über der Frequenz ein schönes Rippelmuster das sich über die Nutztransponder legt.
    Ich habe in einem größeren System schon einmal fehlende Entkopplung gesucht die der Anlagenbetreiber bemängelte. Das was ich zunächst als übersprechende Transponder auf den freien Eingängen vermutet hatte war tatsächlich das aufaddierte Grundrauschen durch die Reflektionen. Die Ursache waren übrigens F-Winkeladapter in den Stammleitungen der Kaskade.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. April 2012
  2. Wolfgang R

    Wolfgang R Board Ikone

    Registriert seit:
    9. November 2002
    Beiträge:
    3.909
    Zustimmungen:
    28
    Punkte für Erfolge:
    58
    Technisches Equipment:
    Kathrein CAS80 - UAS584 - Metz calea 49 (Tripple Tuner)
    AW: Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

    Die Dämpfung bei verschiedenen Frequenzen spielt eine große Rolle, hier ist dann die Anlage zu Hause der Grund - wurde ja schon gesagt.

    Da hat vieles einen Einfluss drauf, Kabel (besonders Fensterdurchführungen), LNB, selbst der Receiver.

    Bei vielen Satelliten ist es aber noch so, dass diese verschiedene Beams haben. Hier sei mal der 4,8°O als extrem-Beispiel genannt. Je nach Beam bekomme ich die Sender mit voller Qualität, noch brauchbarer Qualität oder gar nicht mehr herein. Das ist aber so gewollt, vom Betreiber und den Sendeanstalten, obwohl alles auf dem gleichen Satelliten liegt.

    Auch die Astra-Satelliten auf 19,2°O haben verschiedene Beams, manche sind noch auf den Kanaren empfangbar, manche nicht.

    Somit muss man hier zwischen technisch gewollten Unterschieden (verschiedene Beams), technisch bedingten Unterschieden (verschiedene, Ko-Positionierten Satelliten mit unterschiedlicher Leistung) und Unterschieden, bedingt durch die verschiedenen Frequenzen (hauptsächlich die Empfangsanlage) unterschieden.

    CNN sendete analog auf einer Frequenz, die - bedingt durch die Low-Band LOF von 9,75GHZ - relativ am Ende des Spektrums war. Ich kannte wenige analoge Anlagen, wo das Bild von CNN wirklich astrein war. Meine mal ausgenommen :) Lag also definitiv an der Anlage, weil minderwertige Komponenten, vor allem Kabel, verbaut waren.

    Gruß,

    Wolfgang
     
  3. Eheimz

    Eheimz Moderator Premium

    Registriert seit:
    2. Januar 2010
    Beiträge:
    15.779
    Zustimmungen:
    1.154
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    180cm Mabo 57°O-45°W Invacom KU Flansch LNB
    Diverse Receiver, u.a. Dreambox 920UHD, Dreambox 7020HD, DM520HD, DM500HD, VU+ Duo2, VU+ Duo 4K SE, Octagon SF 108, SF 4008, SF 8008, Technisat HD8-S
    AW: Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

    Der 4,8°O ist aber eigentlich noch relativ brauchbar empfangbar...

    Schwieriger ist es bei 7°W, 26°O,36°O.....

    Der Nordic Beam bei 13-16dB
    der Europe BSS bei etwa 11-12dB
    und der Europe FSS bei etwa 6-7dB

    Es ist so gewollt, aber der Programmanbieter macht trotzdem ein schwaches Signal über Europa.
     
  4. deepbluesky

    deepbluesky Board Ikone

    Registriert seit:
    25. August 2003
    Beiträge:
    3.115
    Zustimmungen:
    26
    Punkte für Erfolge:
    58
    AW: Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

    Interessanter thread.

    Wer Programme wie Crazyscan oder Easy Blindscan Pro kennt, kann immer wieder feststellen daß im Spektrum recht starke (oft auch breite) Träger nicht gelocked werden können. Da zeigt es sich dann daß die dbm Werte nicht direkt etwas mit der Signalgüte zutun haben. Vermutlich werden ab und an auch Übertragungssysteme eingesetzt die stark vom üblicherweise verwendeten DVB-S/S2 abweichen. Oder aber deren Modulation setzt höhere Anforderungen voraus. Die 16/32APSK Kandidaten können auch großen Antennen oft Probleme bereiten aber auch bei 8PSK und Randempfang am footprint kommt dies des Öfteren vor.

    Daß ein Flachkabel teils gravierende Einbußen nach sich ziehen kann stelle ich regelmäßig bei mir fest. Zunächst realisierte ich keinen Unterschied zur direkten Verkabelung (5-6m Kabellänge). Nicht wenige schwache Frequenzen konnte ich bisher mit der 1m noname USALS Anlage (gesteuert über Crazyscan und einer Technotrend S2-1600 Karte) locken. Als ich jedoch die sehr starken Franzosen auf 5W/11591V nur am limit oder gar nicht bekam, rückte der Verdacht nahe, daß die superdünne Fensterdurchführung schuld sei. Kleine Biegeradien hätten auch der Übeltäter sein können aber unter 10cm gab es da nichts. In der Tat, bestimmte Frequenzbereiche werden so stark abgeschwächt, daß sie laut Crazyscan im besagten 11.5GHz Bereich bei -80dbm bis -70dbm fast untergehen obwohl die peaks noch zu sehen sind. Auch bei sehr starken Signalen wird die -60dbm Marke selten überschritten. Die Ideallösung wäre sicher die Wand zu durchbohren und keine Fensterdurchführung zu verwenden, das aber traue ich mir hier nicht zu wegen der Außenisolation.

    Was ich mich frage ist, wie kann man erklären, daß bei Fensterdurchführungen bestimmte Frequenzbereiche wesentlich stärker gedämpft werden als andere ? Spielen hier Reflexionen an den Schnittstellen eine Rolle die das Spektrum verzerren ?

    Führt ein Wechsel zu einem hochwertigen Kabel (ohne Unterbrechung) bei kurzer Kabellänge zu wesentlich höheren dbm und SNR Werten ?

    Könnte mir bitte einer noch die Vermutung bestätigen, daß eine nicht konstante Verstärkung eines LNBs über den gesamten Frequenzbereich direkt die Signalstärke (also die dbm Werte) beeinflußt und damit indirekt auch den SNR ?
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. April 2012
  5. Eheimz

    Eheimz Moderator Premium

    Registriert seit:
    2. Januar 2010
    Beiträge:
    15.779
    Zustimmungen:
    1.154
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    180cm Mabo 57°O-45°W Invacom KU Flansch LNB
    Diverse Receiver, u.a. Dreambox 920UHD, Dreambox 7020HD, DM520HD, DM500HD, VU+ Duo2, VU+ Duo 4K SE, Octagon SF 108, SF 4008, SF 8008, Technisat HD8-S
    AW: Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

    Ich benutze ebenfalls eine extradünne Fensterdurchführung und habe diese Probleme nie. Selbst beim Extremempfang ist alles gut. Man merkt die Durchführung nicht.

    Wo hast du deine her ?

    Hier einmal der CrazyScan
    [​IMG]

    Lock auf 11,585GHz (BADR 5 Pan Arab) und ab 11,919GHz die BADR 4 Transponder.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. April 2012
  6. Wolfgang R

    Wolfgang R Board Ikone

    Registriert seit:
    9. November 2002
    Beiträge:
    3.909
    Zustimmungen:
    28
    Punkte für Erfolge:
    58
    Technisches Equipment:
    Kathrein CAS80 - UAS584 - Metz calea 49 (Tripple Tuner)
    AW: Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

    Bei dem schlechten, nieseligen Wetter grade und einem 4,8°O LNB nicht optimal im Fokus an einer 85er (steht auf 16°), Interimslösung, bis die 120er aufs Dach kommt. Derzeit noch 40m Kabel zwischen Dose im Wohnzimmer und Schüssel.

    12360 V (Etno, Taraf), Europe BSS, Sig 80%, Qual 68%
    12380 H (LTV World), Europe BSS, Sig 64%, Qual 48%

    Ich glaube, ich muß mal nach dem LNB-Tilt schauen, ist ja ein riesen Unterschied zwischen H und V, was mir jetzt erst auffält.

    Zur Fensterdurchführung: Ich hatte vor vielen Jahren mal eine drin, darunter litt besonders das ZDF digital, dachte erst, das LNB wäre im Eimer, aber bei Direktverbindung bomben Signal

    11954 - 10600 = 1354 MHz.

    Warum das so war, konnte ich mir nie erklären, denke aber auch mal, Reflexionen, die das Signal ungünstig beeinflussten.

    Ich habe dann, trotz Isolierung, ein Loch gebohrt :D

    Ohne Schlagwerkzeug, sondern ganz geduldig, wollte ja nicht beschädigen. Ging auch durch wie Butter, nachdem ich durch die Beton-Schicht war.

    Gruß,

    Wolfgang
     
  7. Shurban

    Shurban Junior Member

    Registriert seit:
    8. Februar 2010
    Beiträge:
    60
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    16
    AW: Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

    deepbluesky,

    ich an deiner stelle würde noch 1 oder 2 andere flachbandkabel probieren, die qualität haben.

    du kannst die dinger ja problemlos bei ebay wieder verkloppen, wenn sie nix taugen.
     
  8. deepbluesky

    deepbluesky Board Ikone

    Registriert seit:
    25. August 2003
    Beiträge:
    3.115
    Zustimmungen:
    26
    Punkte für Erfolge:
    58
    AW: Warum gibt es auf einem Satelliten unterschiedlich starke TP?

    Ich verwende folgendes Flachkabel: Fensterdurchführung HQ 25cm Koaxial Ultra slim

    Habe nun testhalber ein 11m langes Koaxkabel direkt angeschlossen. Gebohrt wird (noch?) nicht. Ein Freund meinte, das Loch könnte man später problemlos wieder dicht machen. Es bliebe kein bleibender Schaden. Das Problem ist eher wenn die Hausverwaltung Ärger macht warum überhaupt gebohrt wurde. Bis zum Ende des Sommers habe ich Zeit mir das zu überlegen. Bis dann wird Satempfang nur bei nicht geschlossener Balkontür betrieben.

    Die Ergebnisse können sich aber schon jetzt sehen lassen. Die dbm Werte sind angestiegen wenn auch nicht so hoch wie ich es erwartet hatte. Nicht nur grenzwertige feeds oder reguläre vorher schwache Frequenzen werden jetzt gelocked, auch starke die vorher total geblocked wurden wie z.B. 5W/11591V. Hier einige screenshots damit ihr euch ein Bild machen könnt:


    vorher mit Flachkabel:

    [​IMG]

    [​IMG]


    nachher mit Direktverkabelung:

    [​IMG]

    [​IMG]

    Das stellt den Extremfall dar. Außerhalb des 11600MHz Bereichs ist es nicht ganz so schlimm bzw. ist der Unterschied mit oder ohne Flachkabel kaum feststellbar.

    Dickere Fensterdurchführungen dürften bei meinem Fenster nicht durchgehen und daß eine andere dünnere so viel besser ist kann ich so recht nicht glauben. Versuch macht klug, aber das kostet alles Zeit.

    Fazit: Wenn möglich lieber gleich bohren.