Wackelkamera als neues Qualitätsmerkmal?

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AW: Wackelkamera als neues Qualitätsmerkmal?

das ist aber ein filmisches stilmittel.

das soll so sein, und ich hätte es auch so gemacht...

 

AW: Wackelkamera als neues Qualitätsmerkmal?

dass es ein stilmittel ist und so sein soll, ist bekannt. ebenfalls ist es aber keine neuigkeit, dass stilmittel nicht nur im film erst durch ihren inhaltlichen zusammenhang, ihren durchdachten einsatz und ihre dosierung zu solchen werden bzw. als solche wahrgenommen und anerkannt werden. ein stilmittel ist nur dann schlüssig, wenn es im rahmen der definition des begriffes genutzt wird. als ausdrucksmittel. nachahmer unterschiedlichster kreativer ideen aus allen denkbaren bereichen der gestaltung/kreativität/kunst fallen in erster linie dadurch auf, an diesem merkmal zu scheitern.

"Path to 9/11" ist ein hervorragendes beispiel für die völlig übergeigte und falsche einsetzung eines solchen stilmittels, die ausschliesslich nachweist, dass regisseur und "kamera-regisseur" das mittel nicht begriffen haben, sondern es einfach nur toll fanden, als sie es irgendwann mal gesehen haben, und es unbedingt mal irgendwie verwenden wollten. denn wenn durch die situationsbedingt komplett zusammenhanglose und unrealistische wackelei und zoomerei bereits hektik, panik etc. suggeriert wird, sobald Harvey Keitel 1994 "guten morgen" sagt oder sich ein hemd anzieht, bleibt stilistisch keinerlei spielraum mehr auf dem weg zum 11. september, zu abstürzenden flugzeugen, zu einstürzenden gebäuden, zu millionenfacher panik. die kameraführung ist dadurch kein stilmittel mehr, sondern wird zum sinnfreien merkmal des films, das nur noch zwei bewertungen zulässt: "finde ich gut" oder "nervt". das hat mit "stilmittel" nicht das geringste zu tun.

...man stelle sich vor, ganze filme würden aus unmotivierten, sinnlosen kreisfahrten um die jeweilige szene bestehen, nur "weil Michael Ballhaus das mal gemacht hat" und das "ja schliesslich ein stilmittel ist".

und jetzt die neuigkeit: ich hätte es nicht so gemacht.

 

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der film sollte als augenzeuge dargestellt werden, bei News wackelt die Cam auch. Ich hab zumindest noch nicht allzuviele Braking News reporter mit StadyCam gesehen...

Der Film sollte einfach LIVE aussehen

 

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Außer während eines Erdbebens gibt es für ÖR-Kameraleute keinen Grund, mit der Kamera zu wackeln, auch nicht bei Livesendungen. Das Phänomen ist wohl eher auf unterschiedliche Qualitätsansprüche zwischen dem "alten Europa" und den USA zurückzuführen...

Gruß Klaus

 

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ich hab bei der Live bericht erstattung keine Ruige kamere gesehen.

wobei ich den Film noch nicht gesehen hab. wenn man wirklich übertreibt, dann ists auch nicht gut

 

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bei live berichterstattungen ist es ja evtl. ok. je nach dem WAS gefilmt wird aber heutzutage werden stinknormale unterhaltungen die im sessel geführt werden, mit wackelkamera aufgenommen. wackelkamera paßt manchmal recht gut, wobei selbst hier oft maßlos übertrieben wird weil kein kameramann der für die nachrichten filmt, so wackelt wie die kameramänner bei den Hollywood filmen

 

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bei gesprächen würde ich immer eine stadycam oder ein stativ nehmen... zur not ein kleinen foto stativ

 

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Wackelkamera macht für mich nur Sinn, wenn man damit ausdrücken will, dass es aus der ICH-Perspektive aufgenommen wird. Aber selbst ICH, der vor irgendwas wegrennt, nehme das wackeln ja auch nicht war, weil mein Gehirn die Bewegungen kompensiert bzw. ausgleicht. Also einfach nur Quatsch...

@mdi hat es gut beschrieben, dem ist nix hinzuzufügen. 9/11 hat mir aber trotzdem gefallen, auch wenn es kameratechnisch schlecht war.

Die besten "Wackelcams" (Zooms, Perspektiven, Schwenks) sind für mich in "24" zu sehen. Dort passt es irgendwie alles zusammen!

 

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Stimmt, bei BG war es besonders schlimm. Ebenfalls bei Bourne 2. Es hat einfach nix mit Qualität zu tun. Es ist nur nervig und zerstört jeden Sehgenuss.

 

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Na bei Fußball macht das ja mal Sinn, da hat man die richtige Live-Atmosphäre wenn das Spiel mit einer Wackelkamera übertragen wird Wie lange das der Zuschauer aushält?

Der letzte Mr. Bean Film hab ich abgebrochen, weil seine Aufnahme mit der Kamera genervt haben. Wären das meine Aufnahmen gewesen, würde ich sagen: Tut mir leid, kann keinen Urlaubsfilm erstellen, weil alle Aufnahmen misslungen sind. Selbst ein schlechte Antiwackelfunktion einer Kamera macht bessere Bilder :wüt: