VPRT sieht "Wettbewerbsverzerrung" durch ZDF-Spartenkanäle

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AW: VPRT sieht "Wettbewerbsverzerrung" durch ZDF-Spartenkanäle

Was bitteschön hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun? Dass die Privaten einen Haufen Schrott senden steht hier überhaupt nicht zur Debatte. Ausserdem gab´s auch in den ÖR schon genügend Skandale, falsche Berichterstattungen usw. Ich erinnere nur an das damaligen Thema "Killerspiele", als bewusst Aussagen so zusammengeschnitten worden sind, dass sie ein völlig anderes Bild widergegeben haben. Hier muss also niemand mit dem Finger auf andere zeigen

Fakt ist: Es geht um eine gerechteren Wettbewerb und dieser findet Dank der politischen Protektion des ÖR nicht statt. Im Gegenteil (und ich wiederhole es gerne nochmals) erfinden die ÖR neue Einnahmequelle, indem sie ihren Ausstrahlungen ins Internet erweiterung oder bei iTunes die eigentlich aus Gebührengeldern bezahlten Sendungen nochmals verkaufen. Und glaubt eigentlich wirklich jemand, dass die vielen Politiker, Kirchenvertreter und Co. in den Gremien absolut "neutral" sind? Also bitte...

 

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Das wird wohl keiner so recht glauben, bestes Beispiel Nikolaus Brender....
Die Politik mischt sich viel zu viel in die Senderbelange ein. Egal ob ARD oder ZDF.

Nur einmal schreibst du von gerechteren Wettbewerb und im gleichen Satz, er findet nicht statt. So sollte auch niemals das duale System funktionieren. Sie sollten sich ergänzen. Auf der einen Seite die ÖR und auf der anderen die Privaten. Die Rahmenbedingungen regelt der RSV.
Die Sache der Finanzierung der ÖR der RGSV.

Ich will nicht verkennen was du ausdrücken möchtest, nur da "Rundfunk" Ländersache ist, beschließen die Ministerheinze ähm-präsidenten genannte Gesetze.

 

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Wettbewerb ist doch kein Allheilmittel, wie man an den unzähligen Miseren infolge sinnloser Privatisierungswut sehen kann. Die ÖR versorgen den Menschen gegen Zahlung von Gebühren mit allem Notwendigen, Information und Unterhaltung für die verschiedenen Gesellschaftsgruppen. Daneben haben die Privaten das Recht, eigene Inhalte zusätzlich anzubieten, wenn sie der Meinung sind, ein tragfähiges Konzept zu haben. Die "großen" Privatsender stehen nur aufgrund ihres Finanzierungskonzeptes im Wettbewerb, weil es sie abhängig von Werbeeinnahmen macht. Es gibt andere Privatsender, die senden nach anderen Kriterien, bspw. die missionarischen Sender verschiedener Glaubensgemeinschaften oder andere Konzepte, wo eine finanzstarke Interessenvertretung ihre Meinungen auf dem Wege TV verbreitet, ohne daß es sich direkt refinanziert. Oder natürlich direkt gewerbliche Angebote, eben Pay-TV, wo der Zuschauer nur pauschal entscheidet, ob ihm das angebotene Paket zusagt oder eben nicht in ausreichendem Maße.

Ein anderes strukturelles Problem ist indessen hausgemacht: Weil die ÖR den größten Teil ihres Programmes selbst produzieren oder auch mit ausländischen Partneranstalten koproduzieren oder tauschen, haben sie keine lizenzrechtlichen Probleme, ihr Programm europaweit oder sogar weltweit frei empfangbar auszustrahlen. Um keine Zuschauer zu verlieren, versuchen die Privaten bislang dabei mitzuhalten und ebenfalls europaweit unverschlüsselt zu senden, was für sie jedoch relativ unrentabel ist, weil sie für weite Teile ihres Programmes die Rechte dafür erst erwerben müssen.

Genau darum geht es eben nicht. Der Staat im Rahmen seiner Daseinsvorsorge stellt gegen Gebühr das ÖR Fernsehen bereit. Wirtschaftlich außerhalb des Wettbebwerbs. Und funktional ebenfalls. Das ÖR dient auch den im Ausland lebenden Deutschen und an Deutschland interessierten Ausländern als Informationsquelle, es ist darüber hinaus eine Art mediale Visitenkarte.

Den Wettbewerbsaspekt haben erst die Privaten ins Spiel gebracht und er betrifft auch nur sie, weil er ihre finanzielle Grundsäule darstellt. Aber anscheinend ist dieses Konzept ja auch gerade auf dem Prüfstand, mit HD+ scheint man Alternativen ausloten zu wollen.

 

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Was "Wettbewerb" bedeuten kann, sieht man ja derzeit in Griechenland anhand der Taxi-Streiks. Ich hab auch zu den glücklichen gehört, welche am Montag den letzten Kilometer zum Flughafen auf Kreta laufen durften. Ich möchte nicht, dass unsere Medienlandschaft zu Gunsten der Privatsender verändert wird.

Der VPRT und die Privaten haben ein Problem: sie denken, sie seien wichtig - aber das sind sie nicht. Ich bin im Urlaub gewesen, und wenn überhaupt, habe ich mal die Nachrichten in der ARD geschaut. Die hätte ich im Ausland vermisst, wohingegen es mich selbst heute noch nicht einmal gejuckt hat, bei einem Privatsender reinzuschauen.

Anstatt immer wieder eine unsinnige Verschlüsselung des ÖRR zu fordern, sollte der VPRT den Ausbau seines HD+ Pay-TVs konsequent vorantreiben und möglichst alle Privatsender verschlüsseln.

Dann wäre die Diskussion um eine "Wettbewerbsverzerrung" vom Tisch, da dann sowohl für ÖRR als auch Private gezahlt werden muss. Die würden sich wundern, wer dann wirklich für den Schund der Privaten freiwillig zahlen möchte. Und wer jetzt wieder mit "ÖRR Zwangs-GEZ" kommt: die GEZ gab es ja schon, BEVOR die Privaten auf Sendung gingen. Ist ja nicht so, dass diese Einnahmequelle der ÖRR plötzlich aus dem Boden geschossen wäre.

Der VPRT und die Privaten wollen Gleichberechtigung? Dann sollen die erst einmal damit beginnen, sinnvolles Programm zu machen.

EDIT: Ach ja, jetzt läuft ja bald "Wacken" live bei ZDFkultur. Nicht, dass es meine Musikrichtung wäre. Aber welche Ausrede hat denn der Doetz jetzt schon wieder, dass dieses Festival (genauso wie Rock am Ring, etc.) wieder nicht auf einem seiner Privatsender läuft? Wahrscheinlich ist es doch wohl so, dass niemand seiner geliebten Kommerz-Sender sich dafür interessiert hat. Wo sollte man das auch noch unterbringen, wenn man noch genug Scripted-Reality-Müll zum Senden hat.

 

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Der Wettbewerb ist dann aber immer noch verzerrt. Den ÖRR muss man zahlen, die Privaten kann man zahlen. Erst wenn bei Systeme auf allen Verbreitungsschienen verschlüsselt wären und man sich freiwillig dafür entscheiden könnte wäre eine Wettbewerbsverzerrung vom Tisch.

Juergen

 

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Natürlich, aber das waren die Bedingungen, welche die Privaten zum Sendestart akzeptiert hatten. Warum sollte man diese Grundlagen nun zu Gunsten der Privaten ändern?

 

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Ich habe mir mal erlaubt ZDF durch HD+ zu ersetzen, macht Sinn , oder ?

Soweit ich mich erinnere waren die US Serien früher bei den ö.r. Sendern zu sehen , wer hat da also wem was nachgemacht Herr Doetz ?

Mit Verlaub, sie machen sich lächerlich !


Abgesehen davon gehören die Serien ins Free TV und nicht in die Pay TV Sparten wie bei HD+

 

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Das Ausgangsdogma ist schon falsch. Warum MUSS es denn mit Gewalt Wettbewerb geben? Der Wettbewerb wurde doch nur von den privaten initiiert um ihr eigenes Dasein überhaupt zu rechtfertigen. Im Zweifel verzichte ich lieber vollkommen auf Wettbewerb und auf den Empfang der privaten Sender, als am Status der öffentlich-rechtlichen zu rühren.

Ich frage mich, warum unsere Gesellschaft nicht lernfähig ist. Man hat alles mögliche privatisiert, Post, ÖPNV, Gesundheitswesen, Energie und in etlichen anderen ist es in Gange. Ergebnis jedesmal: ein paar Investoren verdienen sich eine goldene Nase mit den lukrativen Bereichen, die unrentablen Sparten und die Verluste bleiben der staunenden Öffentlichkeit. Hergebrachte Finanzierungskonzepte reichen plötzlich nicht mehr aus, die Qualitätsstandards sinken kontinuierlich und/ oder Qualität wird nur noch für solvente Kundschaft akzessibel. So langsam müßte man doch mal merken, daß für die Normalbürger da nichts gutes bei rüberkommt.

 

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Weil es hier so schön reinpasst!

Quelle: Sat & Kabel