Volks-Cam. Wohin führt das?

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AW: Volks-Cam. Wohin führt das?

Weil es schon einen Unterschied macht, ob ein paar Nerds lustige Videos bei Youtube hochladen, oder ob der durchschnittliche Bildzeitungsleser, der normalerweise schon mit der Programmierung eines Videorecorders überfordert ist, hier ein Werkzeug an die Hand bekommt, mit dem er mit nur wenigen Handgriffen seine neuesten "Sensationsbilder" direkt an das Sprachrohr des Prekariats weiterleiten kann, auf dass dieses diese Bilder und Videos genüsslich ausschlachten möge -- und dem "Foto-Reporter" 500 Öcken dafür verspricht.

Das hat schlicht eine völlig neue Qualität.

Gag

 

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Nö, hat es nicht. Bei dem was BILD schon immer getrieben hat, wird jetzt lediglich der dumme Mob mit einbezogen.

 

AW: Volks-Cam. Wohin führt das?

Naja, während die Bild-Reporter die Persönlichkeitsrechte ihrer Opfer schlicht ignorieren, kennen die "Leser-Reporter" diese Rechte noch nicht einmal.

Es geht ja letztlich nicht mal unbedingt darum, dass die Bild letztlich ehrverletzendes oder die Persönlichkeitsrechte missachtendes Material veröffentlicht, sondern darum, dass sie eine Horde dummer Lemminge dazu anstachelt, Grenzen zu überschreiten.

Also ich möchte nicht mit meinem Auto im Straßengraben liegen und als allererstes von einem "Leser-Reporter" fotografiert werden.

Waren es bisher eine überschaubare Anzahl professioneller Bild-Geier, hat man es zunehmend mit Heuschrecken in Form dieser "Leser-Reporter" zu tun.

Gag

 

AW: Volks-Cam. Wohin führt das?

Jau. Und darum kann man auch ruhigen Gewissens von einer neuen Quantität sprechen.

Jeder zivilcouragierte Mensch sollte solchen Freizeitknipsern, denen es voranging um die Sensation und nicht um die Ersthilfe geht, das Gerät ohnehin hochkant in den Rachen stopfen. Ganz gleich ob es nun eine Handycam oder dieses BILD Dingens ist.

Natürlich nach der Erstversorgung der Verletzten.

 

AW: Volks-Cam. Wohin führt das?

Es ist schon schlimm genug, dass solchen Sesantions-Voyeuren in diesem Käseblatt ein Forum gegeben wird. Aber dass sie dafür auch noch Geld erhalten, macht es noch schlimmer.

Da vergisst doch so mancher Freund und Feind, wenn er die Dollarzeichen in den Augen hat.

 

AW: Volks-Cam. Wohin führt das?

Das ist aber die "gute" Gier. Nicht die "schlechte" Gier, wie bei den bösen Bänkern.

Na, in ein paar Jahren werden diese "Leser" Passanten tödlich verletzen, nur um "tolle" Bilder zu haben, die man dann verkaufen kann.

 

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Ein Aufruf "1000€ für den gefilmten Suizid" und der Spuk ist vorbei.

 

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Leider.

Genügend Beispiele sind ja bei den Videohostern zu finden. Und da brennt die Luft schon ohne Bezahlung.

Jo. So eine Art Jackass 2.0. Genügend Irre, mit solchem Negativpotential laufen frei herum.

 

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Die Idee ist nicht neu und birgt auch Chancen.

Peter Gabriel gründete 1992 die Menschenrechtsorganisation "Witness" die Kameras in verschiedenen Ländern verteilt und damit Menschenrechtsverletzungen u.ä. filmt um sie zu dokumentieren.

Die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem verteilt seit 2007 Kameras an Palästinenser mit der israelische Übergriffe dokumentiert werden Das Projekt ist äusserst erfolgreich.

Da trotz allem am Ende noch eine Redaktion sitzt, werden die schlimmsten Auswüchse am Ende sicher nicht in der "BILD" landen.

956er

 

AW: Volks-Cam. Wohin führt das?

Was mich beim Arbeitsamt massiv stört ist, daß jeder Mitarbeiter dieser Behörde bundesweiten Zugriff auf alle Datensätze hat.