Vodafone: „Die meisten wollen im Kabel bleiben“

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Ja man kann alles zu sehr übertreiben und hat das in dem Fall auch gemacht.

 

Aber nicht weil der Codec scheiße ist, sondern weil in der Senderkette schon vorher was falsch läuft! Ich habe aus Neugier schon viele Codecs getestet mit verschiedenen Bitraten und Auflösungen und AAC klingt definitiv GUT, wenn man alles richtig macht!

 

Es ging um die Komprimierung und die Sender sind meist "totkomprimiert", damit genug reingequetscht werden können.

 

Selbst bei normalerweise nur dezent bearbeiteten und also nicht "totkomprimierten" Kulturwellen, die mit Magerbitrate laufen (MDR Kultur, 88 kBit/s Subchannel Size, netto-Audio ca. 72-74 kBit/s HE-AACv1), hat man so massiv ruiniertes Audio, dass Sprache wie Sprachsynthese klingt. Sowas geht überhaupt nicht. Auch bei DLF Kultur (112 kBit/s Subchannel Size, ca. 92-94 kBit/s netto HE-AACv1) habe ich die Audioqualität bei Tests mit einem mir vertrauten Kopfhörer an einem Empfänger mit FS-Modul als unangenehm künstlich empfunden. Das ist nun schon Jahre her, ich habe mich dann mangels Bedürfnis an einer solchen Qualität nicht weiter damit befasst.

 

Zumindest die SD-Versionen. Weil man soll ja das HD-Paket abonieren.

Liegt trotzdem nicht am Codec! Der Hund liegt woanders in der Kette begraben! Aber wenn euch das so stört, dann sucht euch FLAC-Streams im Internet!

 

Woran es letztlich liegt (andere schaffen in der Tat auch mit 96 oder 88 kBit/s deutlich bessere Qualität), kann denen, die solche Programme hören wollen, letztlich egal sein. Es ist klanglich kaputt. UKW hingegen läuft z.B. beim MDR mit linear PCM zu den Sendern (Ausnahme: ca. 40 Funzeln von MDR Aktuell und wohl auch eine von MDR Kultur, die via Satellit gespeist werden, also 128 kBit/s LC-AAC bei MDR Aktuell bzw. 256 kBit/s LC-AAC inkl. stundenweise fehlerhaftem Stereosignal bei MDR Kultur). Da kann man DAB+ doch nicht enrsthaft als "Zukunft" des Radios anpreisen, wenn es gegenüber UKW qualitativ massiv abfällt.

Übrigens ist das Problem auch nach Erneuerung der DAB-Encoder beim MDR geblieben, soweit ich bei Tests vor paar Monaten auf die Schnelle hören konnte. Nur dass man dabei auch noch MDR Klassik ruiniert hat, vorher 112 kBit/s Subchannel Size LC-AAC mit 32 kHz Samplerate, nun 112 kBit/s Subchannel Size HE-AACv1 mit 48 kHz Samplerate. Schon hat man das SBR-Gemurkse wieder drin.

 

Leider, und das habe ich schon mehrfach geschrieben, gibt es bei der jüngeren Generation keinen Bedarf mehr an Qualität. Da ist die Hauptsache, dass aus dem Bluetooth-Plastik-Brüllwürfel noch irgendetwas rauskommt.
Ich finde es wirklich sehr, sehr bedauerlich, dass sowohl der IQ, das Gehör und auch das visuelle Vermögen ständig abnimmt.
Einzige Erfolgserlebnisse lassen dann die Hoffnung aufkeimen, dass sie es einfach nicht kennen. Und zwar dann, wenn ich mal Besuch von jüngeren Leuten bekomme und denen der Unterkiefer herunterklappt, wenn sie mal richtiges Hifi oder einen Film in Surround, mit richtigen Equipment sehen und hören.

 

Ich hatte in Berlin mal eine junge Frau kennengelernt, die sich für die Geschichte von Jugendradio DT64 interessierte. Sie kannte das Programm altersbedingt nicht selbst, sondern nur aus den Schilderungen ihres Vaters. Und sie "stalkte" regelrecht den ex-DT64-Leuten hinterher. Ich konnte ihr einige Einblicke ermöglichen und schleppte sie mal ohne deutliche Vorankündigung meines Vorhabens mit in den rbb direkt ins Studio zu einer Sendung eines ex-DT64-Moderators. So entstand ein netter Kontakt, während dem ich ihr irgendwann auch ein "Mixtape" gestaltete - aber als CD. Sie antwortete mir, sie hätte noch nie so gut Musik gehört, die Bitrate von 1400 kBit/s (sie hat also irgendwie doch über einen Computer abgespielt) lasse ihre Ohren "Purzelbäume schlagen" (oder so ähnlich formulierte sie). Sie kannte also offenbar bis dahin nur massiv datenreduziertes Audio.

Und aus meinem eigenen Erleben: ich kannte von zu Hause nur mono. Als ich 1987 im Alter von 13 Jahren meinen Patenonkel (Hörfunk-Toningenieur und "Sondergeräte-Entwickler") in Ostberlin besuchte, der eine Stereoanlage hatte (mit Sony-Tuner und Sony-Verstärker und den "ur-Geithains" BR25, hinter der Tür des Wohnzimmerschrankes direkt daneben stand ein betriebsbereit angeschlossenes Stereosichtgerät) und ich darüber zufällig Alphaville mit "Forever young" hörte (deutliche Stereoeffekte am Anfang), war es bei mir passiert: "infiziert". Es dauerte aber doch bis ins Alter von 17 Jahren, bis ich das Intro von "Money for Nothing" von den Dire Straits über große alte Studioabhöre hören durfte und der Sendefahrer einfach mal bissl weiter "aufdrehte". Da war ich platt. Um wieviel platter wäre ich gewesen, wenn dort schonm RL900 gestanden hätten? Die lernte ich später dann im Hörspiel kennen.

Und Mehrkanal... bis heute nie gehört. Ich besitze keinen Fernseher und hatte nie mehr als Stereo im Haus. Auch im Freundeskreis - zumindest dort, wo ich im Wohnzimmer war - gab es nie mehr als Stereo. Und die längst nicht mehr existierende "Heimkino-Ecke" in der längst nicht mehr existierenden "HiFi-Abteilung" des nun längst zum Weiße-Ware-und-Flachbildschirmhändler verkommenen Elektrogroßmarktes legte damals nur Wert auf Knallbum-Effekte und führte soweit ich mich erinnere "Jurassic Park" vor. Daran habe ich keine Erinnerung. Hätte zu gerne mal ein BR-Sinfoniekonzert über 448 kBit/s AC-3 gehört. Ok, auch nicht mehr möglich...

 

Das ist jetzt aber sehr anmaßend!

 

Wieso, es ist doch so.

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Und was Audio und Video betrifft, muss man sich doch nur mal umschauen/hören.