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VIVAs Ende

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 27. Juni 2014.

  1. Wambologe

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    AW: VIVAs Ende

    Die Amerikanisierung ist ein allgemeiner Trend in der Popmusik. Hier und da mal britische, kanadische oder australische Musik. 2008 zu Zeiten von Tokio Hotel war das auch mal deutscher. Aber wir haben da nix großes mehr.

    Und die Musik bei VIVA ist auf Quoten optimiert. Die Songs in den Charts sind die Songs, die derzeit die größte Fangemeinde haben. Deswegen nudelt VIVA die die ganze Zeit ab. Da hören vielleicht nur 10.000 unterschiedliche Leute zu statt 15.000, dafür hören sie länger zu.

    Früher wurden andere Quoten gemessen. Da wurde per Telefonumfrage ermittelt, ob man VIVA oder MTV geschaut hat und dann hieß es "x Personen schauen pro Tag VIVA". Und bei dem System ist es natürlich sinnvoller, möglichst große Abwechslung zu haben. Wenn eine Million jeweils 5 Minuten schaut, dann kann man sagen eine Million schaut VIVA. Aber wenn jeder zu einer anderen Zeit schaut, ist die GfK-Quote und die tatsächliche Quote halt sehr überschaubar und deutlich unter einer Million.

    Das Bündeln hielt ich von Anfang an für unrealistisch. Kurz vor dem Wechsel von MTV ins Pay-TV war der Unterschied nicht mehr ganz so deutlich, aber in den ersten Jahren seit der Viacom-Übernahme war da durchaus ein deutlicher Unterschied. Und die beiden Zielgruppen waren schon sehr unterschiedlich. Als die Veränderungen dann bekannt gegeben wurden, hat man das auch recht deutlich gemerkt. Die VIVA-Zuschauer wollten die typischen MTV-Shows nicht auf ihrem Sender haben und die MTV-Zuschauer fanden es Schmarn, dass sie zum Kiddie-Sender VIVA sollten. Und wer nicht mehr America's Next Topmodel bei VIVA schauen konnte, hat dann natürlich nicht plötzlich Jackass geschaut. Die Quote von VIVA ist dann zwar etwas gestiegen, aber sie hat sich nicht (wie erhofft) verdoppelt und -dreifacht.

    Und am Programm hat man definitiv zu viel gespart. Den VIVA Live-Nachfolger hat man auch nie mehr präsentiert.
     
  2. Papstpimp

    Papstpimp Silber Member

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    AW: VIVAs Ende

    Youtube ist keine gute Alternative. Oft sind Bild- und Tonqualität unter aller Kanone. Clubland TV ist einigermaßen brauchbar, aber auch dort nerven Texteinblendungen.

    Ich bin jetzt (vielleicht nur vorübergehend) von Doppelfeed 19.2 + 28.2 auf 19.2 + 13 umgestiegen. Die Musiksender auf Hotbird sind nicht nicht gerade das Wahre.. ;)
     
  3. WBPM

    WBPM Senior Member

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    AW: VIVAs Ende

    Denke die Zielgruppen haben sich dann auch einfach auf andere Kanäle verteilt. Ist halt sehr blauäugig gedacht von Viacom dass sich so etwas einfach bündeln lässt. Da hätte man aktiv kämpfen müssen um jeden Zuschauer.

    Aber wie gesagt: Das "starke" VIVA im Free-TV kam dann ja auch nie. Also auch kein Einschaltgrund. Wobei wie der Wechsel frisch war ging es eigentlich noch. Die Retro-Charts waren noch ziemlich lange im Programm.

    "VIVA LIVE" hat man hingegen "ON AIR" ausbluten lassen (zum Schluss nicht mal mehr live).
    Dazu noch die MTV-Fremdprogramme und Werbetrailer und Baustellen im Programm. Fertig ist das Glitzerlogo-VIVA.

    Dafür ist eigentlich gotv jetzt ganz gut. VIVA und VIVA ZWEI hatten ein sehr breit gefächertes Angebot und kannten die Szene. Jetzt laufen halt nur noch die Charts und immer wieder ein paar Klassiker der letzten Jahre.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Juni 2014
  4. Scholli

    Scholli Wasserfall

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    AW: VIVAs Ende

    Was die Bauern nicht kennen, fressen sie nicht.
    PS: Musste hier leider die Mehrzahl benutzen...
     
  5. Koelli

    Koelli Lexikon

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    AW: VIVAs Ende

    Fassen wir also zusammen: Schuld ist der Zuschauer, weil er auf Musiksendern mehr Serien und Reality geguckt hat, als Musikclips. Dadurch hat er zum immer stärkeren Ausbau dieser Programmschiene beigetragen.
    Genauso sind aber auch bei den Privatsendern die Zuschauer schuld, weil durch das Einschalten von Reality die guten Sendungen immer mehr verschwunden sind!
     
  6. austra

    austra Senior Member

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    AW: VIVAs Ende

    Du spielst darauf an, dass MTV für (global denkende) Jungs und VIVA für (heimatverbundenere) Mädels gedacht war. Das eigentliche Dilemma begann doch damit, als VIVA die Zuschauerinnen ausgingen und sich die "frechen" Cartoons von MTV borgen mussten, damit die Quoten wieder stimmen. Vorher ging die Rechnung wohl noch auf, als der Popmarkt mit Tokio Hotel, Lafee, US5 usw. noch mädchenaffine Künstler bot, um ein deutsches Mädchenprogramm zu bestreiten. Die Serien wie Drawn Together, Ren & Stimpy und Co. waren die ersten Fremdkörper im VIVA-Programm.

    (Monkey, ähm, Money Express klammer ich bewusst aus.)

    Gerade deshalb wurde doch 2011 versucht, das VIVA-Image mit dem neuen Logo und Design zu verbessern. Hätte man es richtig gemacht und das Versprechen eingehalten, das Musikprogramm ähnlich progressiv wie damals MTV zu gestalten, hätte es vielleicht geklappt. Es gab damals vielversprechende Ansätze im Konzept. Doch dank der halbherzigen Programmgestaltung und der mangelnden Bereitschaft zu investieren wurde das neue VIVA nie zu der glaubwürdigen Marke für Jüngere, die die Grafiker damals in ihr sehen wollten.

    (Übrigens find ich es schön, dass du einer der wenigen bist, der über ein gewisses Maß an Reflexionsvermögen besitzt, differenziert argumentiert und nicht mit Hau-drauf-Aussagen ankommst, die hier sonst viele "Danke"-Klicks einkassieren. Danke.)
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Juni 2014
  7. Schattenmann

    Schattenmann Senior Member

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    AW: VIVAs Ende

     
  8. Wambologe

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    AW: VIVAs Ende

    Ja, aber nicht nur. Es ist ein Grund.

    Yep, darauf hab ich angespielt. Und die Cartoons haben imho auch gezeigt, dass die Sender durchaus komplementär ausgerichtet waren. Die Einschaltquoten bei VIVA waren damals höher als zuvor bei MTV. Es haben neue Leute das Programm entdeckt.

    Später, als die Mühlemann ging und die Niederländer unser Programm mitgemacht haben, wurde MTV auch verwässert. 2009 war man sich dort z.B. nicht mehr zu cool für Tokio Hotel. Was dem Sender sicher auch mehr geschadet als geholfen hat.

    Neben den fehlenden Investitonen ins Programm halte ich auch die Zeit für einen Faktor. Am Ende wurde das zu schnell durchgezogen und beim MTV-Zuschauer kam das glaube ich auch überhaupt nie an, dass VIVA mehr Ecken und Kanten bekommen soll. Damals gabs ne Fragestunde bei Facebook und da wurde auch beteuert, dass VIVA das neue MTV wird. Aber interessiert hat es keinen. MTV kochte sein Süppchen, bis es weg war. Und VIVA plötzlich neu aussah.

    Was VIVA letztlich völlig das Genick gebrochen hat, sind aber definitiv die fehlenden Investitionen ins Programm. Der Sender tritt bald zwei Jahre auf der gleichen Stelle ohne irgendwann einmal ein besondere Highlight gebracht zu haben. Dadurch hat man zuletzt nicht nur keine neuen Zuschauer gewonnen, sondern eher welche verloren. Von 2,5% auf weniger als 2%.
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juni 2014
  9. austra

    austra Senior Member

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    AW: VIVAs Ende

    Und damit zeigt sich, dass die Strategie von Viacom, einzelne Genres europaweit von einem Land aus zu steuern (worauf es mit dem Holländer letztlich hinauslief), für den deutschen Markt ein absoluter Fehler war, zumindest für VIVA.

    Bei Comedy Central ging die Rechnung wohl auf, die Serienauswahl ist seit ihren "enjoy daily"-Tagen wieder deutlich frischer und kantiger geworden. Da sah man sich vielleicht auch durch die ganzen neuen Digitalkanäle ein wenig unter Zugzwang.

    Bei Nickelodeon konnte man lange als Archivdudler gut überleben. Jetzt, da sich der Wettbewerb verschärft hat, können die Kinder offenkundig am ehesten auf diesen Sender verzichten, weswegen man hier nach Jahren wieder lokale Inhalte produziert und vielleicht bis Oktober noch mehr Profil zeigt.

    Und bei VIVA? Zurecht spekulieren hier viele auf Absicht und verweisen auf den Umgang mit TMF.
    Davon aber abgesehen: Als "Best of Viacom"-Sender funktioniert die Marke wohl nur in UK, wo man bekanntermaßen frei über Antenne sendet. Hier, wo Viacom stark im Free-TV präsent ist, hat es keinen Sinn. Vielleicht hätte ein Konzept wie in Polen funktioniert (wenn ich das richtig erkenne, ich spreche kein Polnisch), mit lauter kostengünstigen ("kultigen") Eigenproduktionen, die sich im Internet viral verbreiten könnten und dem Sender eine zeitgemäße Identität geben. Mit der VIVA-Blogroll und dem Engagement von HerrTutorial ging man zuletzt extrem zaghaft in diese Richtung. Und es sah ja vielversprechend aus. "Game One" ist eine erstaunlich alte Perle im Programm, auf ähnliche Konzepte hätte man doch bauen können!
     
  10. Redheat21

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    AW: VIVAs Ende

    Da war das gleiche wie bei Das Vierte. Da hat man das Programm auch immer weiter ausgedünnt. Als man dann auch noch versucht hat das amerikanische Werbekonzept hier einzuführen ist man komplett auf die Nase gefallen.