Vinyl-Comeback: Absatz von Schalplatten steigt deutlich

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Da kannst du aber nicht von Neukunden ausgehen, ich will mir demnächst auch wieder einen neuen Plattenspieler gönnen, zum digitalisieren, da ich mit dem alten aus den achtziger Jahren nicht zufrieden bin, und ich wäre dann eben kein Neukunde.

 

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Bei mir im Büro stehen ca. 600 LPs, es ist immer wieder ein Genuss, die Platten zu hören, mit meinem Dual CS 505-4 und dem System Ortofon Super OM 30 ist es einfach nur geil. Gerade das Auflegen und das Umdrehen machen immer wieder Spaß. Der Klang der Platte ist warm, sauber und nicht übersteuert wie bei manch einer CD. Seit ca. 3 Jahren kaufe ich auch wieder regelmäßig LPs. Ich denke auch, dass die LP selbst das Aus der CD überleben wird.

 

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... digitale Inhalte auf Vinyl zu ritzen ist vergleichbar mit eBooks in Stein zu meiseln.

Die Steintafel haben gegenüber Schallplatten sogar einen Vorteil, den hier gibt es kein Verschleiß durch häufiges lesen. Schallplatten haben den besten Klang, wenn sie neu sind. Je häufiger eine Schallplatte abgespielt werden, desto mehr Musikdetails werden einfach von der Nadel weggeschliffen. In welchem Umfang diese Information weggeschliffen werden, hängt vom Zustand der Nadel, der Auflagekraft und eingestelltem Antiskating (letzteres vor allem dann problematisch, wenn Tonabnehmer und Tonarm nicht harmonieren) ...

 

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Man kann heute noch Schellackplatten in relativ guter Qualität hören. Die Vinylplatte, die Mitte der 1950'er Jahre ablöste, ist von der Qualität so zu hören, wie am ersten Tag. Natürlich ist es richtig, dass eine Schallplatte mit den richtigen Nadeln abgespielt werden. Diese Hinweise fand man aber auch auf den Schallplattenhüllen.
Ob CD's solange haltbar sind wie Vinyl-Schallplatten ist noch nicht erwiesen. Tatsache ist, dass es eine Menge CD's gibt, die heute schon unter Auflösungserscheinungen leiden.

 

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Genau - das zeigt auch, wie 'krank' das dieser Tage ist. Die Musikindustrie muss sich ja irgendwie selbst feiern + da kommen Umsatzzuwächse immer gut. Dass sich die Umsätze generell im marginalen Rahmen halten, interessiert dabei nicht. Aber sowas wie z.B. 10% mehr als im Vorjahr verkauft ist halt Erfolgsstory. Die CD Umsätze sind immer noch massiv höher, aber da werden es halt immer weniger pro Jahr, das verkauft sich in Pressemeldungen zumeist eher schlecht.

 

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Das ist doch das was ich meine. Die meisten steigen doch gar nicht neu ein, sie setzen fort.

Von einem Boom beim Plattendreherverkauf hörte ich nichts. Deshalb meine These von den Jüngern, Freaks oder meinetwegen Liebhabern, welche Sammlungen in nennenswerter Größe auf sich vereinen.

Mir ist es auch Wurst was sich jemand auf die Ohren gibt. Den vermeintlichen run sehe ich allerdings nicht auf breite Massen verteilt.

 

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... klar, wenn man eine Platte nur alle 10 Jahre einmal abspielt, dann ist die Qualität nach 50 Jahren durchaus noch wie am ersten Tag. Und was meinst du mit "der richtigen Nadel" ?

Wie lange CDs haltbar sind, weiß ich nicht. Bislang laufen noch alle meine bis zu 30 Jahre alten CDs einwandfrei ...

 

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meine 45 jahre alten schallplatten auch.

 

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Da sind unter meinen Platten schon einige, die sofort in den Anfangsjahren Party-Bedingt ziemlich gelitten haben: Eine CD bekommt man deutlich sicherer betrunken ohne Flurschaden in das Abspielgerät, als eine Schallplatte....
Die nach der Sturm-und-Drangzeit gekauften Schallplatten sind aber alle noch genau so intakt, wie ich sie gekauft habe - aber damals gab es schon aus dem Presswerk heraus einiges an Schrott. Gerade bei Nachpressungen von bereits einige Zeit am Markt befindlichen Platten - Massenmarkt eben (im Gegensatz zu heute...)

 

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Da hast Du aber Einiges nicht mitbekommen. Der Tiefpunkt des Vinylabsatzes war 2006 (Umsatz nur 6 Millionen Euro), seitdem steigt er an. Auch wenn wir nach wie vor von "kleineren" Umsätzen und natürlich immer von einem Nischenmarkt reden, können das nicht nur die sein, die ihre Sammelleidenschaft einfach nur fortsetzen. In Deutschland und noch stärker in England sieht man mehr und mehr jüngere Menschen in den Plattenläden. Geh mal in London ins East End in die Plattenläden und schau Dir die Plattenkäufer an, Du wirst wegen des Alters überrascht sein (war ich auch, als ich im Dezember da war).

In 2012 ist der Vinyl-Umsatz in Deutschland um 40 % gestiegen, in 2013 um 47,2 % auf insgesamt 29 Mio. Euro. Kleine Zahlen, ok, aber eben doch stetig steigend. Die Zahlen von 2014 liegen noch nicht vor.

Nur weil hier einige den Trend noch nicht kennen, heißt es nicht, dass es ihn nicht gibt. Bis ihr das hier mitkriegt, ist Vinyl wahrscheinlich schon wieder out.