Vinyl-Comeback: Absatz von Schalplatten steigt deutlich

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Vielleicht bin ich in dem Fall ein unverbesserlicher Nostalgiker.
Eine Schallplatte aus der Hülle nehmen, auf den Plattenteller legen, mit der Bürste Staubpartikel von der Platte wischen, den Tonarm auflege, und die Musik hören. Das Plattencover in der Hand zu halten, die Texte auf den (in den meisten Fällen) beigelegten Textblättern zu lesen, die zig mal größer sind als die Miniaturbeilagen der CD's.
Ich habe gerade zwei schöne Schallplattenboxen gekauft; zweimal Rossini: "Der Barbier von Sevilla" und "Il viaggio a Reims" (neben Rock + Metal ist Oper eine weitere, eher ausgleichende musikalische Leidenschaft von mir). Ich finde den Ton einfach besser. Das Köln Concert von Keith Jarrett höre ich nur auf Vinyl, obwohl ich dieses auch auf CD habe und es da auf einen Rutsch durchhören kann (aber das mache ich nur im Auto).
So hat jeder seine Vorlieben und das ist ja auch in Ordnung.

 

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Ganz tolle Aussage. Ich stelle zunehmend fest, dass bspw. meine Kinder gar nicht gewillt bzw. in der Lage sind, sich in Ruhe ein Album anzuhören. Leider ist ein Album heute aber auch oftmals nicht mehr das, was es früher einmal war. Ein Gesamtwerk. Eine Geschichte, die man gerne am Stück hört und sich dafür auch die Zeit nimmt.

Vielen (nicht allen!) Künstlern geht es heute leider nur darum, 2-3 Hits und den Rest mit Lückenfüllern zu veröffentlichen. Da fehlt manchmal die Seele eines Albums. Ja, ich fühle mich da auch als Nostalgiker. Allerdings habe ich mich vor Jahren schon von Vinyl verabschiedet, meine > 1000 Platten eingemottet und mich mittlerweile von den Vorteilen der "Datenmusik" überzeugen lassen.

Ich brauche kein Ritual mit einem Plattenspieler und auch keine analoge Technik. "Digital ist besser " trifft auf mich zu aber ich finde es dennoch wichtig, dass ich mir die Ruhe nehme, mich an einem Abend voll und ganz einem Künstler / einem Album zu widmen. Ich brauche aber auch die Möglichkeit, schnell auf Alternativen umzuswitchen, wenn meine Stimmung den gewählten Künstler / das gewählte Album dann plötzlich doch nicht zulässt. Da wäre ich für Vinyl zu bequem und es würde mir diesen Komfort nehmen.

Aber wie es modus333 so schön schreibt: So hat jeder seine Vorlieben und das ist ja auch in Ordnung

 

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Man kann doch wunderbar beide Welten verbinden. Bei meiner letzten Platte (ABBA-Gold 180g ) war ein Code dabei wo man sich alle Titel auch als mp3 herunterladen konnte. Also analog zu Hause die Musik von der Platte genießen und unterwegs als mp3 eben digital. Hier in Berlin gibt es in einigen Media Märkten wieder Platten in der Musik Abteilung zu kaufen ,auch wenn das Angebot an deutschen Künstlern noch gering ist.

 

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Na klar kann man. Die Frage ist, will man das auch?

Wer hat heute noch einen Verstärker oder Receiver mit ernst zu nehmendem Phonoeingang? Wer schafft sich noch oder wieder einen Plattendreher an?

Für die handvoll Leute, welche noch im Besitz von beidem sind, stellt sich die Frage auch nicht.

Darüber hinaus sagt ja auch die Anzahl der verkauften Scheiben noch nichts über die Verbreitung der "neuen" Platten aus. Es gibt, wie man auch hier lesen kann, ein paar Jünger, die schon mal alleine ein paar tausend davon besitzen.

Da ist wie bei mechanischen Uhren, die breite Masse besitzt keine, ein paar Freaks eine Masse.

 

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Höre nur Analog. / Meine Anlage : Rega mit Ortophon MC , Röhren vor vor Verstärker , Lindemann Phonoverstärker, Emitter 1+ , Vollbereich ELS / Etwa 750 LP Jazz / Klassik. CD war nichts für mich .

Das sind meine Herzschrittmacher !

 

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Ich! Mein Vorverstärker ist Baujahr 1981!

Ich habe erst vor kurzen einen Neuen gekauft. Allerdings als Ersatz für einen alten Dreher.

Kann mir nicht passieren, da ich nur direktgetriebene Plattenspieler nutze.

 

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Platten hören wäre mir heutzutage viel zu unkomfortabel. Dann staubt das ganze auch noch, oft hängt die Platte, andauernd muss man umdrehen. Dann kriegt man oft auch noch von der Anlage eine gewischt, weil sich eine neuere Platte in den eigenen Händen entlädt.

Also das tu ich mir nicht mehr an. Und Platz brauchen die LPs ja auch noch. Schränke um Schränke voller Tonträger. Ich habe mich erst kürzlich um einige hunderter CDs entledigt, ich konnte das ganze Zeugs nicht mehr sehen. Weniger ist manchmal mehr.

Heute höre ich Musik aus meinem Fritz-NAS. Und Musik erwerbe ich als digitaler Download.

 

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Hier scheinen wieder einige in der guten alten Zeit zu schwelgen, wenn man sich aber die technischen Daten einer CD anschaut, dann hat diese eigentlich was Kanaltrennung, Dynamik und Rauschabstand angeht klar die Nase vorn, ich habe auch persönlich viele meiner Vinylplatten digitalisiert, dabei konnte ich zwischen dem Originalvinyl und der digitalen Kopie keine Unterschiede feststellen, also liegt es nicht an der Digitalisierung, und wenn ich meine ersten CDs Anfang der 80er Jahre so anhöre, dann klingen die auch wirKlich gut, jedoch scheint sich in den letzten Jahren hier etwas negatives eingeschlichen zu haben, wie schon einige hier bemängelt haben, fehlt es den Musikproduktionen an Dynamik mit fast permanenter Vollaussteuerung, was sich für mich wie verzerrt anhört, das Problem kann man jedoch nicht dem Medium CD zurechnen, den das eigentliche Problem sind die Idioten an den Mischreglern im Tonstudio.

 

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Da machst Du Dir es zu einfach, das sind nicht nur ein paar "Jünger". Es blüht zwar immer noch im Verborgenen, ist mittlerweile aber wieder sehr ernst zu nehmenn. Habe mir letztes Jahr ebenfalls einen neuen Plattenspieler zugelegt und kaufe nun fast alles auf Vinyl. Dank der meist dabei liegenden Downloadcodes bekommt man bei neuen Platten dann auch die digitale Version, so dass man das Beste aus beiden Welten bekommt.

Es schießen immer mehr Plattenläden aus dem Boden, der Saturn in München in der Innenstadt zB hat seine Vinylfläche zu Lasten der CDs gerade wieder etwas vergrößert. Gebrauchte Platten lassen sich sehr gut und günstig erstehen.

Ja auch ich fand CDs und zuletzt Streaming über den Computer zur Anlage sehr "praktisch" und mache das natürlich auch noch. Dazu kommt aber wieder und vermehrt das "Platten auflegen" was ein ganz anderer Musikgenuss ist. Und das Aufstehen zum Platte rumdrehen gehört einfach dazu und macht wieder Spaß!

 

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Ich mache es mir nicht einfach, ich orientiere mich lediglich an den absoluten Zahlen. Bei 9,2 Millionen in den USA verkauften Platten, hat nicht mal jeder 30. eine gekauft.

Worauf ich hinaus wollte ist, dass es sich eben eher um Leute wie dich handelt, die neu, wieder einsteigen oder nebenher Platten hören und dann ordentlich abkaufen, jedoch mitnichten eine breite Käuferschicht darstellen.

Interessanter in der Beziehung wäre zu wissen, wie viele Plattenspieler verkauft und damit als tatsächliche Neukunden gewonnen wurden.