Verwendete Audiocodecs

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Für mich als Außenstehenden mutet das völlig skurril an, aber meinetwegen. Wenn derzeit nicht gerade völlig andere (und viel schlimmere) Dinge anstehen würden, könnte ich ja auch nochmal versuchen, bei der ARD nachzuhaken, wie das mit Dolby ist, aber mein entsprechender Kontakt ist auch seit langem "eingeschlafen". Präziser: er antwortet einfach nicht mehr auf meine Fragen. Wobei: da fällt mir ein, da wäre ja noch jemand. Jemand vom TV-Ton. Na, mal sehen.

Oder noch krasser: UHD mit Layer-II-Audio. Am krassesten: wenn dann noch Bitraten auf Diktiergeräteniveau genutzt werden.

DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring QVC ZWEI UHD - 12343 V - Astra 19.2East

DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring INSIGHT TV UHD SPAIN - 12343 V - Astra 19.2East

DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring INSIGHT UHD Russia - 12343 V - Astra 19.2East

DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring UHD1 by ASTRA / HD+ - 10993 V - Astra 19.2East

DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring QVC UHD - 11288 V - Astra 19.2East

DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring Nasa TV UHD - 10727 V - Hot Bird 13East

DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring Love Nature 4K - 12539 V - Hot Bird 13East

Ich sage mal: nein. AC3 braucht multichannel mindestens 384 kbps, damit das anständig klingt. Bei niedrigen Bitraten geht das einfach nur kaputt. Und da es sich bei arte auch auf Hotbird offenbar nur um Stereo handelt, hat man schonmal keinen "Mehrkanal-Vorteil". Ob 128 Stereo-AC3 nun brauchbarer sind als 192 Layer II? Auch da habe ich meine Zweifel.

Fülldaten innerhalb des Video-Datenstromes oder Fülldaten innerhalb des gesamt-Transportstromes des Transponders? Ich sehe bei Arte auf Astra 6,2 bis 15 MBit/s Videodaten, im Mittel 11,4 MBit/s. Auf Hotbird sehe ich 1,4 bis 10,0 MBit/s, im Mittel 6,8 MBit/s. Von daher würde ich die Astra-Version als hochwertiger vermuten. Da ich nicht direkt vergleichen kann: ist sie es nicht?

Der Astra-TP hat ca. 1,7 MBit/s Verschnitt. Braucht offenbar der Muxer. Das ist ungewöhnlich viel, andere (TP61, TP11) kommen mit weniger (0,5 MBit/s) aus. Man hat da soweit ich mich erinnere schonmal mit einem Firmware-Update nachgeholfen und den Verschnitt bei den ARD-Transpondern verringert.

 

Generell zu Dolby Audio:
Den meisten TV-Zusehern in Deutschland, aber auch anderswo, ist es schlichtweg egal, ob nun Mehrkanalton angeboten wird oder nicht. Da brauche ich mich nur in meinem Bekanntenkreis umzusehen und ich kann feststellen, dass neben mir nur noch zwei weitere Haushalte überhaupt eine mehrkanaltonfähige Audioanlage benützen. Der Rest schaut mehrheitlich über die qualitativ minderwertigen TV-Lautsprecher, eine geringe Anzahl über eine zusätzlich angeschlossene Soundbar, deren Raumklangmöglichkeiten zwar auf dem Papier existieren, in der Praxis aber nicht der Rede wert sind.
Aufgrund dieser Tatsachen wollen ja auch andere Anbieter, allen voran einige öffentlich-rechtliche Hörfunksender, das Mehrkanalton-Angebot einschränken bzw. ganz einstellen. Auffallend ist dies ja schon seit 22. Februar 2020 bei 'Deutschlandfunk Kultur'; dort wird dies allerdings mit der Corona-Krise begründet.

Zu 'arte français':
Auch über das verschlüsselte ASTRA-Signal wird auf dem HD-Ableger des französischen 'arte' "nur" eine 2.0-Dolby Audio-Spur angeboten; 5.1 Mehrkanalton gibt es auch da nicht und das trotz anderslautender Signalisierung. Lediglich die Bitrate ist gegenüber der Hot Bird-Ausstrahlung höher.

 

Versuch dein Glück gerne mit deinem Kontakt. Ich habe schon zig Leute kontaktiert, bei Arte und bei ARD und ZDF, schließlich wird das deutsche Arte von beiden getragen. Keine Chance.

Die Bandbreite geht von "interessiert uns nicht" über "sind wir nicht zuständig, aber leiten wir entsprechend weiter" oder "wird in die Technikabteilung weitergeleitet" bis zu absoluten Falschaussagen wie "5.1 gab es noch nie".

Geändert hat sich in sechs Monaten, in denen ich mehrere Versuche an unterschiedliche Stellen gemacht habe, nichts. Spätere Rückantworten gibt es generell keine.

Ein einziger Mensch war mal etwas interessierter, wir schrieben ein paar mal hin und her. Aber nachdem er fragte, ob der Arte-Ton denn wirklich so schlecht wäre, und ich im Oktober noch einmal ausführlich mit Tenor "Ja, klingt dumpfer; und es gibt den unangenehmen Lautstärkeunterschied zwischen MP2- und Dolby-Sendern" antwortete, seit dem herrscht auch hier Funkstille.

Die Situation ist generell ja schon älter. Die Abschaltung der Dolby-Kodierung fand Juli 2019 statt.



Zurück zu den Fülldaten auf den Transpondern:

Ja, die existieren auch im Videodatenstrom. Das Bearbeitungsprogramm entfernt bei Aufzeichnungen von arte HD und Das Erste HD (gleicher Transponder) jeweils massiv Füllbits. Bei Arte regelmäßig ca. 3 GB pro Stunde, was enorm ist. Das Erste HD nehme ich momentan selten auf. Neulich kam ich von den (was haben die da jetzt?) 10-12 MBit/s mit Fülldaten auf ca. 7 MBit/s ohne Füllbits. Das ist auch enorm viel im Vergleich zu ganz früher mit alten Encodern. Heute würde ja glatt eine Tonspur in DTS-HD High-Resolution reinpassen oder gleich unkomprimiertes PCM.

 

Generell hast du natürlich recht.
Für Nutzer eine Digitalen Tonanlage natürlich ausgesprochen ärgerlich.
Frage an dich:
Wie ist das eigentlich, wenn Arte in 2021 seinen kolportierten UHD-Kanal aufschalten will?
Ist nicht bei UHD zwingend beim Ton EAC3(DD+) vorgeschrieben?

 

Ist das nicht ein Henne-Ei-Problem? Was war zuerst da: Der Mehrkanalton, sodass sich Leute entsprechende Wiedergabegeräte kaufen, oder die Geräte in vielen Haushalten, sodass die Sender endlich alles in Mehrkanalton ausstrahlen?

Wo ist denn das Problem für die Sender? Die Mikrofone sind doch einzeln verkabelt! Nun legt doch die Sprache auf den Center-Kanal und gut ist! Nein, es wird wie 1950 alles auf Links und Rechts gepanscht. Hallo? Geht's noch?

Ehrlich, die Mehrheit hat noch nie gewusst, was gut ist. Trotzdem wird entsprechend gutes auf den Markt gebracht. Was ist mit HbbTV? Kein Mensch braucht das, kaum einer benutzt das. Es wird laufend von den ÖR forciert. Ich kann auch die Mediathek-App des jeweiligen Senders auf meinen Smart-TV installieren. Eigentlich ist beides Mist. Bei der ARD-Mediathek startet jedes Video mit niedriger Qualität und ich muss umständlich per Zahnrad auf "Sehr hoch" stellen. Da lade ich mir am PC die Datei ganz runter, in maximaler Qualität, und schaue es per Stick am TV. Und den Digitalen Videotext, naja. Meine Mutter nimmt immer den alten, weil da die Schrift größer ist. Braucht kaum jemand, ist trotzdem da.

Die Verwendung von Mehrkanalton tut niemandem weh. Jeder digitale Codecs kann aus Mehrkanälen ein Stereo-Signal erzeugen. Aber aus dem Stereo-Gepansche kann ich nicht meine sechs Heimkinolautsprecher versorgen.

Wo ist jetzt der Fehler im Gedankengang?



Das MP2:

Ich halte das MP2 bei HD- und UHD-Sendern generell für blamabel.

Es heißt HDTV. Das bedeutet für mich hochauflösend in Bild und Ton. Bei der Planung des Standard war selbstverständlich vorgesehen, dass nicht nur das Bild sondern auch der Ton "besser" als zuvor übertragen werden sollte.

Die Dolby Laboratories entwickelten Dolby Digital Plus speziell für HDTV. Aus dieser Sicht ist schon das heute patentfreie Dolby Digital, von dem wir hier sprechen, so wenig hochauflösend wie der MP2-Codecs. DD+ wird heute von Streaminganbietern selbstverständlich benutzt. Im linearen Fernsehen gab es den Codecs nur bei ServusTV. Heute ist das Verfahren auch dort verschwunden. Keine Ahnung warum!

Natürlich sollte Mehrkanalton bei HDTV selbstverständlich sein. Diese ewige Panscherei von allen Tonquellen auf Stereo ist nicht hochauflösend, nicht attraktiv und auch nicht dem Stand der Technik entsprechend! Ich habe neulich ein altes Benutzerhandbuch für einen der ersten HDTV-Fernseher - noch als Röhrengerät - im Internet gesehen! Auch hier wird HDTV mit schärferen Bildern und kristallklarem Ton in 5.1 beschrieben.

Wo ist dieses HDTV heute? Fast 15 Jahre 720p (wobei das Bild zuvor durch 1080i in Halbbilder zerstückelt wird) und Stereo-Ton in MP2-Kodierung? Ist dies das, was sich die Entwickler von HDTV damals vorgestellt haben?

 

Das ist mir schon klar.

Aber schon Dolby Digital 2.0 ist besser als MP2. Jedes Dolby-Verfahren ist neuer und bietet einen besseren Klang als MP2. Somit ist Arte France besser gestellt als Arte Deutschland.

Unabhängig von eventueller Gleichstellung der Ergebnisse beider Verfahren wegen unterschiedlicher Datenraten, die Dynamik ist definitiv anders. Dolby-Sender sind immer "leiser gepegelt" und da es ja viele deutsche Sender mit Dolby-Tonspur gibt, will ich auch bei Arte dieses Tonverfahren haben, damit mich Arte beim Umschalten nicht anschreit.


Hinzu kommt: Natürlich gehört für einen ordentlichen Kulturkanal wie Arte, wo auch viele Konzerte präsentiert werden, ein vernünftiges und zeitgemäßes Kodierverfahren für den Ton mit an erster Stelle! Das Shoppingsender gegebenenfalls kein Dolby-Audio haben, geschenkt. Aber ein normaler HDTV-Sender? Und ein Kultursender im Speziellen?

TVP Kultura, der Kulturkanal der polnischen ÖR, testet aktuell den neuesten Codecs AC-4 via Terrestrik. Gerade da, wo die Bandbreite knapp ist, sendet TVP mit drei Tonspuren in E-AC3 und einer vierten Tonspur in AC-4.

Aber via Satellit mit deutlich zu viel gebuchten Kapazitäten reicht es nur für 192 kBit/s MP2? Schwach.


Ehrlich, jeder Sender, der bei HDTV das MP2-Verfahren benutzt, ist eine Schande seiner Zunft. Dolby Digital ist seit 2017 patentfrei. Die Benutzung kostet gar nichts. Es muss ja nicht unbedingt 5.1 sein - obwohl ich auch dafür plädiere -, aber DD 2.0 ist meiner Meinung nach Pflicht, DD+ die Kür.

 

Nein, nein... möglicherweise kommt es viel, viel schlimmer.

Bei Stereo (!) ist ein anständiges Layer II mit 256 kbps was sehr gutes. Und kompatibel. Wobei das bei HDTV nicht das Thema sein sollte, da allein für den H.264 schon die entsprechenden Codecs (Layer II und AC3) an Bord sein müssen.

Mir als Endkunden kann es doch egal sein, in welchem Codec gearbeitet wird - solange ich die Gewähr habe, dass es kompatibel ist und ordentliche Audioqualität hat.

Surround könnte man bei UHD dann auch in AAC machen. AAC dürfte bei Geräten mit H.265 dann auch verpflichtend dabei sein. Blöd nur: wie geht man da mit dem Bitstream raus in einen AVR? Soweit mir bekannt, indem das Empfangsgerät in AC3 transcodieren muss. Crazy. Ist das wirklich mit breiter Unterstützung in UHD-Empfangsgeräte eingebaut? Und auch in die billigsten T2-Gurken, die ja bei der ATD auch in AAC laufen, beim ZDF jedoch in E-AC3?


Beim Radio ist das anders, da ist Layer II nach wie vor das einzige, was man sinnvoll und kompatibel anwenden kann. Die Schweiz bleibt deshalb auch bei Layer II für Radio via Hotbird und Kabelzuspielung via IP. Italien hat gerade umgeräumt auf Hotbird und bleibt bei Layer II. Frankreich ist gerade auf nen anderen Transponder umgezogen und bleibt bei Layer II.

Ich befürchte, dass die ARD ihr Radio bald inkompatibel machen wird - auch inkompatibel zu den seit 3 Jahren verkauften DVB-C-"Radios". TP93 ist soweit mir bekannt nur bis Ende 2021 gemietet. Was kommt danach?

 

Danke! Das heißt, AAC Surround kann man da gar nicht rausholen in anderer Form als in der eines Stereo-PCM-Downmixes?

 

Doch AAC kommt schon raus, aber viele ältere AVs können kein 5.1 mit AAC. AAC als Stereo geht u.U.

 

Also gibt es sowas wie AAC Bitstream Out via S/PDIF-Schnittstelle? Und auch AVR, die damit was anfangen können?