Vertrag nicht gekündigt, doppelte Abogebühren, kein Entgegenkommen

Anzeige

Genau, weil nach den weiteren 12 Monaten der Kunde ja nicht kündigen kann...?!

 

Bei jeder Kulanzentscheidung muss immer auch darauf geachtet werden, dass kein Präzedenzfall geschaffen wird.
Denn dann gibt es genau die Probleme die rorathi mit seinem "Nachbar-Fall" erläutert hat.
Und gerecht wäre so eine Kulanz-Entscheidung auch all den anderen Kunden gegenüber nicht, die ihre Vergesslichkeit klaglos hingenommen haben.

 

Kunden wird nur ein schlechtes Gedächtnis zugetraut und nach 12 Monaten werden die Würfel dann neu gemischt.

Wenn von den 10 Zwangs-Vollzahlern am Ende deshalb 2-3 abspringen, lohnt es sich unterm Strich immernoch.

 

Ohne die "Normalzahler" würde es die Angebote, die Du ja scheinbar jahrelang genutzt hast, vermutlich nicht geben.

Irgendwie muesen die Dinger ja subventioniert werden. Aber auch wenn Du nun den Normalpreis mal auf all die Jahre umlegst, in denen Du das Angebot genutzt hast, kommst Du im Schnitt vermutlich immer noch gut weg.

 

Nachdem eine ganze Reihe von Sky-Freunden erwartungsgemäß eine ganze Reihe von Sky-freundlichen Beiträgen geschrieben haben, meldet sich hiermit ein Sky-Gegner zu Wort.

Die entscheidende Frage ist: was hast du für eine innere Einstellung zu dem Laden?

Die Welt hat sich weiter entwickelt. Wir haben schnelles Internet, Smartphones, Tablet Computer, 64 GB USB-Sticks von Aldi und portable Terabyte-Festplatten für die Hosentasche für unter 100 €.

Als du und ich vor vielen Jahren dem deutschen Bezahlfernsehen ins Netz gegangen sind, gab es das alles nicht. Fernsehen kam über die Hausantenne, über Kabel und über Satellit. DF-1 / Premiere / Sky war toll, weil es unsere Programm-Auswahl dramatisch vermehrt hat.

Das war damals. Heute ist das anders. Ich bekomme 6 HDTV-Programme über die Hausantenne. Ich bekomme eine Vielzahl von kostenlosen und unverschlüsselten HDTV-Programmen über Satellit, darunter reichweitenstarke Privatsender aus England und aus Frankreich, Nachrichtensender aus Fernost, das Papst-Fernsehen aus Rom und in gestochen-superscharfer Bildqualität einen christlichen Missionssender aus Texas.

Wozu brauche ich dann noch Sky?

Amazon hat mir eine Box geschickt, mit der ich ganz legal eine Vielzahl von Fernsehsendungen über das Internet gucken kann.

Meine Videothek im Nachbarort freut sich, wenn ich was ausleihe, und bei Bol.com kann ich ausländische CDs / DVDs / BluRays im Sonderangebot kaufen.

In diese Wettbewerbs-Situation hinein wagt sich Sky mit der Forderung, ich soll deren Hardware benutzen und meine Aufnahmen nicht mehr dauerhaft archivieren.

Während die Konkurrenz größer wird und immer mehr Leistungsanbieter um meine Aufmerksamkeit und um mein Geld buhlen, erdreistet sich Sky, Pairing einzuführen und mir als zahlendem Kunden das Fernseh-Vergnügen zu versalzen.

Ich staune nicht schlecht, wie viele Leute jeden Tag in diesem Forum ihre Sky-Abos verlängern.

Fast alle haben die Pairing-Kröte geschluckt - oder halten sich an der Hoffnung fest, dass man mit geleakten Zertifikaten und dem Teufelszeug CI+ die Restriktionen umgehen könnte.

Da schaue ich lieber zwei Stunden Daystar HD, als dass ich ein CI+ Modul in mein Haus lasse.

Das Tischtuch zwischen Sky und mir ist zerschnitten. Ich bin seit anderthalb Jahren weg von Sky. Diesen Sonntag habe ich mal wieder die externe Festplatte meiner Dreambox gewechselt und vorher 930 GB TS-Dateien auf eine Windows-Festplatte übertragen.

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich TV-mäßig schlechter versorgt bin, seit ich bei Sky weg bin.

Ich habe genug Entertainment, seit / obwohl ich bei Sky weg bin. Ich lebe ganz prima ohne Sky.

Was hat das mit deinem Fall zu tun?

Prüfe dich: bist du Sky-süchtig? Oder kannst du dir ein Leben ohne Sky vorstellen?

Wenn du Sky-süchtig bist, hast du verloren.

Wenn du bereit bist, Sky zum Mond zu schließen, kannst du pokern.

Schreibe der Geschäftsleitung, dass du bessere Konditionen willst. Du hast die Kündigung aus Unachtsamkeit vergessen, willst aber die Konditionen trotzdem haben. Wenn sie das jetzt knallhart durchziehen, würdest du dich dauerhaft von ihnen abwenden, und sie werden dich als Kunden für immer verlieren.

Dann können sie überlegen, ob sie dich behalten wollen - oder ob sie dich ziehen lassen.

Wenn du denen nichts Wert bist, solltest du gehen. Und zwar für immer. Bei einer Firma, die mich so schlecht behandelt, will ich nicht Kunde sein.

Die Telekom schätzt ihre Bestandskunden durchaus. Als meine Portierungsanfrage bei der Konkurrenz auf dem Tisch lag, kam das Rückhol-Angebot von der Telekom. Mit erstklassigen Konditionen. Aber erst dann.

Auf jeden Fall solltest du jetzt per Einschreiben mit Rückschein gegenüber der Geschäftsleitung kündigen.

Das hat nichts mit Lehrgeld zu tun. Wenn die dir nicht entgegen kommen, solltest du dich von denen trennen.

Wäre ich in deiner Situation, würde ich mir das teure Sky-Abo nicht antun. Ich würde zahlen, was ich denen schuldig bin, aber ich würde das Abo nicht nutzen.

Du findest bestimmt jemanden in deinem Freundeskreis, dem du dein Sky-Abo für die Restlaufzeit überlassen kannst.

Dann brauchst du dich mit dieser Truppe (Sky Deutschland) nicht herum zu ärgern. Und kommst garantiert nicht in Versuchung, nochmal zu verlängern.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Sky brauche ich nicht.

 

Was würde F.v.T.u.T. kommentieren: Uiuiuiuiuiuiu......
Und da sag einer in technischen Fachforen gäbe es keine Emotionen.

 

Naja, wenn es um die Zufriedenheit der Kunden gehen würde, müsste Sky jedem noch nen Hunni pro Monat überweisen (hab ich das Gefühl).

Sky ist ein Wirtschaftsunternehmen, nicht die Wohlfahrt.

 

Was möchtest Du denn diskutieren? Du bist ein mündiger Bürger, der einen rechtsgültigen Vertrag abgeschlossen hat. In deiner Auftragsbestätigung steht die Kündigungsfrist und die Laufzeit deiner Rabatte ganz dick schwarz auf weiß drin.

Wenn du das vergessen hast - ok, kann doch passieren. Da bist Du ganz sicher nicht der erste. Ist aber letztendlich DEIN Problem und NICHT die "Unverschämtheit" deines Vertragspartners. Denn der hält sich ebenso an die vertraglichen Vereinbarungen.

Man kann hier zu Recht viel über Sky meckern, aber das ewige "hab die Kündigung vergessen und die Verbrecher räumen mein Konto"-Genöle hat einen ganz langen Bart.

Ja, das tut weh, das Doppelte zu zahlen. Betrachte es als Lehrgeld für zukünftige Vertragsabschlüsse, nicht nur bei Sky.

 

Was für ein toller, hilfreicher Beitrag...

"Wäre ich in deiner Situation, würde ich mir das teure Sky-Abo nicht antun. Ich würde zahlen, was ich denen schuldig bin, aber ich würde das Abo nicht nutzen."

 

Ich versuche das nochmal darzustellen, und zwar möglichst ohne viele Emotionen: Ich habe einen Vertrag abgeschlossen, richtig. Dieser Vertrag beinhaltet eine Laufzeit und eine Kündigungsfrist, die ICH versäumt habe. Es geht hier nicht darum, dass ich den Vertrag kündigen möchte, sondern ich möchte weiterhin die Leistungen von Sky nutzen (ehrlich gesagt mittlerweile ausschließlich die Fußball-Programme, die ja (noch) exklusiv bei Sky liegen, (fast) alles andere nutze ich via Netflix und Amazon).

Also zähle ich weiterhin zu den Sky-Kunden, die sich ein Unternehmen wie Sky meiner Meinung nach warm halten sollte, weil ein zufriedener Kunde einfacher zu halten ist als einen neuen Kunden zu gewinnen. Natürlich geht es dabei um eine verpasste Frist, allerdings müsste sich Sky dann fragen, ob sie mich lieber leicht verärgern wollen, weil ich in Relation zu bisher wesentlich höhere monatliche Kosten habe (auch wenn die vorigen über fast 20 Jahre rabattiert waren). Oder ob Ihnen langfristig eine Kundenzufriedenheit wichtiger ist, die mich dann wesentlich länger (in dem Fall mind. weitere 24 Monate) beim Unternehmen hält. Dabei verlange ich keine zusätzlichen Riesenrabatte, sondern erwarte eine faire Preissteigerung, die sich im angemessenen Rahmen meiner bisherigen monatlichen Kosten hält. Die darf dann auch gerne so hoch sein wie die Inflation, allerdings nicht doppelt so hoch wie der bisherige Abo-Preis. Natürlich hätte ich den günstogen Kurs bekommen, wenn ich rechtzeitig gekündigt hätte.

Und genau an der Stelle kommt für mich das Wort Kulanz ins Spiel: gehe ich als Unternehmen auf die nicht ganz abwegigen Wünsche des Kunden ein (Fortführung des Abos zu einem wie oben geschildert akzeptablen Preis), obwohl er rein rechtlich seine Kündigung, die nur dazu dient, einen günstigeren Preis herauszuschlagen, vergessen hat. Somit entscheide ich für die Kundenzufriedenheit (wie bei allen Kunden, die vorher rechtzeitig einen Zweizeiler per Email geschickt haben) und verzichte auf mein Recht, für ein Jahr ordentlich erhöhte Abopreise einzunehmen.

Wenn ich eine Dienstleistung anbiete und am Ende auf eine Rechnung einen Rabatt einräume, obwohl im Vorfeld ein höherer Betrag vereinbart wurde, auch wenn ich nur auf den nächsten Zehner abrunde, entsteht beim Kunde ein wesentlich besseres Gefühl als wenn er im Anschluss nochmal tüchtig mehr zur Kasse gebeten wird. Das Gefühl ist dann meistens so gut, dass der Kunde beim nächsten Mal wiederkommt, weil er mit der Leistung und dem Umgang mit den Kosten zufrieden ist. Wieso sonst bietet Sky in dieser Breite reduzierte Preise an?

Letztendlich wollte ich eigentlich nur ein paar Ideen sammeln, die mir eventuell Alternativen aufzeigen, wie ich meinen Vertrag sinnvoll weiterführen kann. Zwei davon habe ich für sinnvoll erachtet: erstens ein mögliches Downgrade und zweitens eine freundliche Email an die Geschäftsleitung, die heute Nachmittag auf den Weg gegangen ist. Rechtlich habe ich nichts in der Hand, das ist mir durchaus bewusst.