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Verkauft Comcast Sky Deutschland?

Dieses Thema im Forum "Sky - Technik/Allgemein" wurde erstellt von sir75, 28. Oktober 2022.

  1. Berliner

    Berliner Lexikon

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    Dazu kommt der Wegfall des Nebenkostenprivilegs für Kabelanschlüsse der Hausverwalter ab 2024 und damit einhergehend für Anbieter die über Kabel senden ein neues Wirtschaftlichkeitsrisiko, sei es dass man Kunden ansich verliert oder eben dass gerade in Ballungsräumen die Kunden eine Mehrfachauswahl haben und nicht mehr dem KNB ausgeliefert sind, den die Hausverwaltung für 10 Jahre gebucht hat. Die Telekom als gewöhnlich so schon teuerster Anbieter hätte also jede Menge Risiko zusammen mit teuren Sportrechten vom Pleite Sky. Kabel/SAT und Sky kann man vielleicht noch 6-12 Monate genießen, dann isses wohl in der Form Geschichte.
    Dafür gibt es kein Gesetz. Im Gegenteil. Kirch ist 2001 auch mitten in der Rechteperiode pleite gegangen. Kofler hat neu verhandelt und die DFL musste herbe Verluste bei den neuen Rechtekosten hinnehmen für die Zeit, wo sie mit fetten Überweisungen von Kirch geplant hat. Damals hätten wahrscheinlich manche Klubs ohne Sonderregelung ihre Erstligalizenz verloren, da die Businesspläne in der Folge implodiert sind.

    Also die aktuelle Rechteperiode muss nicht aus sozialen Gründen für die DFL durchgeboxt werden. Wenn COMCAST aussteigt, sind die Verträge hinfällig und die DFL muss sich mit dem neuen Eigner an den Tisch setzen, auch wenn sie noch 1-2 Jahre dicke Kohle erwartet hatte. Das ist ja was anderes als die Nummer mit Eurosport, die einfach gesagt haben "keine Lust mehr auf den Mist" und dazu verdonnert wurden der DFL trotzdem weiter die vereinbarten Rechtekosten zu zahlen. Hier wechselt der rechtliche Vertragspartner. Dann gibts vielleicht wieder 30-50% weniger. Ist dann eben Pech.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. November 2022
  2. kleeburger

    kleeburger Talk-König

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    die Verträge mit der DFL ändern sich ja nicht nur weil ein neuer Eigentümer übernimmt, der Erwerber tritt in alle Rechtspositionen ein
    anders wäre es nur, wenn Sky Deutschland Insolvenz anmelden würde
    der neue Eigentümer kann natürlich versuchen nachzuverhandeln, kann mir aber nicht vorstellen, dass die DFL darauf eingeht
    was sich aber ändern würde wäre die Absicherung: im Moment ist Sky DE von Comcast vollkonsolidiert und kommt für alle Ausgaben auf, selbst wenn Sky DE Miese macht, bei einem neuen Eigentümer könnte die Bonität schwächer sein
     
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  3. Wambologe

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    Dass Pay-TV nur im Rahmen von Triple Play überleben kann, ist ja nur eine Meinung und nicht unbedingt die Standardmeinung. Ob Vivendi das verneinen würde? Das wäre eine gute Frage. Sie selbst bieten tatsächlich kein eigenes Triple Play-Angebot an. Gleichwohl hat die Kooperation mit französischen Telcos schon deutlich dazu beigetragen, Canal+ zu einem profitablen Geschäft zu machen.

    Es ist ja nicht so als wäre Canal+ in Frankreich nicht auch schon in Schwierigkeiten gewesen und das zum Teil aus ähnlichen, zum Teil aber auch aus anderen Gründen als Sky Deutschland. Nachdem sie vor einigen Jahren (ich glaube 2015 oder 2016) wichtige Sportrechte verloren haben (Fußball!) und auch im Entertainment-Bereich stärkere Konkurrenz bekommen hatten (SFR hatte z.B. nicht nur Premier League-Rechte übernommen, sondern auch exklusive Deals mit NBCU und Discovery geschlossen), hat Vivendi Canal+ auch schon öffentlich angezählt und verkündet, dass sie nicht ewig Geld ins Geschäft pumpen werden.

    Was folgte, war eine Neuaufstellung des Geschäfts, die wohl recht erfolgreich verlief. Dazu gehörten neue günstigere und flexiblere Pakete, Kooperationen mit Telcos, die Canal+ verkauften, neue Streaminangebote, mehr Fokus auf Eigenproduktionen. In den letzten Jahren sind auch wieder einige Sportrechte zurückgekommen, u.a. auch weil andere Anbieter aufgegeben oder quasi aufgegeben haben. Zuvor kam es schon zu stärkeren Kooperationen auch mit anderen Inhalteanbietern und Plattformen. Insofern würde ich sagen, dass Canal+ durch das Tal geschritten ist, durch das Anbieter in Deutschland gerade laufen.

    Ein Schwerpunkt in der aktuellen Strategie basiert aber eben auf der Offenheit von Canal+. Canal+ will nicht die eigene technische Plattform pushen. Sie wollen, dass du ein Abo hast bei denen. Ob über Canal+ Boxen, die Boxen der Telcos oder übers Internet ist denen egal. Knapp 40% der Abonnenten kommen über Telcos. Diese Strategie würde Canal+/Vivendi auch attraktiv als Käufer machen. Bei einer Übernahme wird man von der Sky-Technologie abgetrennt. Aber das wird zu einem kleineren Problem, wenn hinterher die eigene Box nur eine von vielen gleichwertigen Empfangsoptionen ist.

    Wo Canal+ aber auch führend ist, sind Bundles, die ich auch schon länger als wichtiges Tool in den Streaming Wars anpreise. Completetion statt Competition. Über Canal+ bekommst du mit Ausnahme von Prime Video alle in Frankreich relevanten Streamer. 40,99 Euro pro Monat (bei bestehen auf monatlicher Kündigungsfrist. Bei Laufzeitverträgen ist es im ersten Jahr günstiger) bringt dir das Serien- und Filmangebot sowie ein großer Teil des Sportprogramms von Canal+, Netflix, Disney+, OCS (haben HBO in Frankreich) und zumindest aktuell noch Lionsgate+. Die verschwinden, dafür kommt jetzt aber Paramount+. Und das kannst du über Apple Tv, Fire TV, Android TV, deine Konsolen, Chromecast oder Smart TV schauen - anders als bei Sky Deutschland ist das also auch online aus einer Hand.

    Gleichzeitig muss man aber auch festhalten, dass Canal+ die besseren Rahmenbedingungen hat. Für die Hollywood-Studios ist Frankreich kein attraktiver Markt, weil der französische Gesetzgeber die Kinos mit strikten Verwertungsregeln schützt und Filme daher nicht zeitnah nach Kinoauswertung auf Streamingdiensten laufen können. Thor: Love and Thunder oder Doctor Strange 2, aber auch Cruella sind bis heute nicht bei Disney+ in Frankreich verfügbar, sondern bei Canal+. Diese Position macht es für Canal+ natürlich leichter, solche Deals abzuschließen. Gleichzeitig bleibt Canal+ attraktiver als die Streamer selbst. In Deutschland sind da die Kräfteverhältnisse auch (aber nicht nur) durch die fehlende Regulierung anders gelagert.

    Zudem ist Canal+ Frankreich in ein erfolgreicheres Rahmengeschäft eingebunden. Das afrikanische Pay-Geschäft wächst, zudem hat Canal+ auch ein gutes Free-TV-Geschäft. Sky Deutschland ist in das Sky-Geschäft eingebunden, das ja selbst nicht das einfachste momentan ist. Das würde Investitionen natürlich leichter machen, wenn man gleichzeitig auch wachsende Geschäftsbereiche hat.
     
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  4. kleeburger

    kleeburger Talk-König

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    ein grosser Problem wäre ja auch das Abtrennen von den Sky Strukturen
    vieles wird in London entschieden, viele Comcast Leute in DE, Playout in Mailand
    Sky Markenname unter Lizenz, gemeinsam eingekaufte Rechte etc.

    deshalb wird die 1 Milliarde für den Erwerber nicht reichen, er muss hohe Restrukturierungskosten tragen und den Betrieb fast komplett neu aufbauen
    die meisten Firmen sind im Moment genug damit ausgelastet, mit der Inflation und der kommenden Rezession zurechtzukommen
     
  5. maliilam

    maliilam Institution

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    Kommt drauf an, ob jemand anders bereitsteht. 20% weniger zahlen und 20% weniger Inhalt würde die DFL glatt mitmachen, wenn ein anderen Anbieter bereit ist, für die freigewordenen Inhalte mehr zu zahlen. Weniger bezahlen für die gleichen Inhalte kommt aber nur in Frage, wenn ansonsten ein nicht zu ersetzender Totalausfall droht. Und das ist sehr unwahrscheinlich, wenn jemand den Laden gerade für 1 MRD gekauft hat.
     
  6. Doodi

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    Es kauft doch niemand Sky für eine Mrd um den Kunden dann zu sagen, dass die wichtigsten Rechte weg sind?!
    Das Szenario kann ich mir nicht vorstellen, weil ein Teil des Wertes ist ja auch die Werbewirksamkeit von Bundesliga.
    Ich gehe davon aus: Firmen, die sich Sky nicht leisten können, bieten nicht. Daher stehen Interessenten aktuell auch nicht Schlange. Andererseits: so günstig kommt man in der Regel nicht ran.
     
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  7. bolero700813

    bolero700813 Wasserfall

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    Ein Verkauf von Sky D wäre aus meiner Sicht strategisch ein Fehler. Denn auch wenn der Laden aus der Sicht von Comcast ein Verlustgeschäft ist, so ist er m.E. nach wichtig, um in Europa ein beeutendes Standbein zu haben. Ein scheinbar schwaches Glied ist nicht zwangsweise verzichtbar und unnütz, und kann trotzdem ein wichtiges Standbein im Gesamtkonstrukt sein.

    Man wäre also recht kurzsichtig, schon jetzt komplett auf Verkauf zu setzen.

    Ich glaube, dass der Trennungsprozess für Comcast wesentlich schmerzlicher und anstrengender ist, als Sky Deutschland zu behalten.
     
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  8. maliilam

    maliilam Institution

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    Sehe ich genau andersrum. Weder als DF1 noch als Premiere (World) noch als Sky hat man den Laden dauerhaft profitabel bekommen, im Gegenteil er war ein Milliardengrab. Jetzt ist das Umfeld noch schwieriger geworden. Die Rechteinhaber haben per Streaming direkten Zugang zu den Kunden und brauchen Sky nicht mehr und zu allem Überfluss fällt auch noch das Kabelprivilleg weg, so dass man selbst den bequemen Zugang zu vielen Kunden verliert.
    Solange man in der Phase noch einen Dummen findet, der ordentlich Geld auf den Tisch legt, sollte man es schnell machen. Deutschland ist weltweit nach wie vor einer der schwierigsten Märkte für Pay-TV.
     
  9. Joost38

    Joost38 Wasserfall

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    Genau da ist das Problem. Ich denke kaum, dass sich im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld ein Dummer findet, der für sky Deutschland Geld ausgeben will. Selbst für einen symbolischen Euro würde Comcast diesen Laden vermutlich nicht loswerden, weil eben viel zu viele Unsicherheiten und Schulden daran hängen.

    Daher gehe ich auch davon aus, dass Sky Deutschland Bestandteil von Comcast bleibt. Und wenn die aktuelle Preiserhöhungsstrategie keinen nachhaltigen Erfolg bringt, wird man den Laden schließen und die Brotkrümel wie noch vorhandene Rechte verkaufen.
     
  10. Jedi-Joker

    Jedi-Joker Platin Member

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    Oder Comcast verkauft den Laden in Einzelstücken. Sprich entsprechende Rechte-Pakete unterteilen und an den jeweiligen Anbietern verkaufen.
     
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