Unterschichten Fernsehen...

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AW: Unterschichten Fernsehen...

Warum werft ihr den Zuschauern vor, dass sie weniger Info/Doku oder sogar Zeitung lesen? Dass sie immer mehr nach Unterhaltung (welcher auch immer) streben?
Bereits im Altertum hatte man erkannt, dass ein unzufriedenes Volk mit "Brot und Spielen" zufriedengestellt werden kann. Soweit das, was die Politiker geben. Aber es ist durchaus ein Fakt, dass wenn es den Menschen schlechter geht, sie in der wenigen Freien Zeit sich noch noch mit Problemen beschäftigen wollen. Im letzten Weltkrieg, als immer mehr mit zerstörten Wohnungen, vermissten Angehörigen und der Sorge um das Essen des nächsten Tages beschäftigt waren, sah die Flucht in die Unterhaltung so aus, dass man sich das Wunschkonzert reinzog oder im Kino die neuesten Filme ansah. Durchhaltereden der Politischen Führung oder gefakte Frontmeldungen glaubte eh keiner mehr. Und heute, wenn man um seinen Arbeitsplatz zittert, evlt. die 200ste Absage auf eine Bewerbung vorliegen hat, wenn man nicht weiss wie man die Hypothekenrate bezahlen soll oder bei den aufgeschwatzten Ratenzahlungen kein Land mehr in Sicht ist, will man nicht noch im Fernsehmagazin sehen, dass es anderen noch schlechter geht. Man zieht sich eine Gameshow rein, bei der man mehr weiss wie der Kandidat oder flüchtet in eine Traumwelt (sei es am anderen Ende der Galaxis oder bei den Schönen und Reichen) Allenfalls kann man sich noch an denen "ergötzen" die ja so unter Niveau sind, das sind die ebenfalls gefakten Prolls in den Gerichtssendungen. Diese geben einem das Gefühl etwas besseres zu sein, auch wenn man selbst ebenfalls bereits sehr tief gesunken ist.
Und auch diejenigen, die nur mit kleineren Problemen belastet sind, wollen nicht jeden Tag im TV sehen und hören, dass am anderen Ende der Welt Kinder verhungern, Gefangene mishandelt, das Staatsdefizit noch grösser wird und die Krankenkassenbeiträge wieder steigen müssen. Man will einfach mal sich hinsetzen und beim "...fest der Volksmusik", bei Gottschalk oder Traumschiff unterhalten lassen - ohne moralischen Zeigefinger. Die einen stehen halt mehr auf Traumschiff die anderen auf Enterprise oder CSI. Und bei der Musik erfreue ich mich auch manches mal an der xten Wiederholung von "Best of Formel1". Es kommen immer wieder alte Erinnerungen auf, sieht man sie mit einem Bekannten an, so erzählt jeder von irgendwelchen Erlebnissen von Damals, an die man sich wiedererinnert. Und die älterne erfreuen sich an den Deutschen Titeln in den Volksmusiksendungen, die genauso zu mitsingen animieren, wie im Fussballstadion "We are the Champions" gegröhlt wird. Ein Englischer oder Französischer Text wird, wenn man die Sprache nicht fliessend spricht, kaum zum mitsingen animieren. Denn selbst beim banalsten Text muss man zuerst den Sinn ergründen.
Dies hat mit Unterschicht oder Bildung überhaupt nichts zu tun.

 

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Es stand und steht der Politik jederzeit frei, die Ausstrahlungspolitik der Privaten entsprechend zu regulieren, und entsprechende Quoten für Nachrichten oder Bildungssendungen vorzugeben.
Dafür war/ist offensichtlich kein Bedarf, weil dieser Sektor durch die ÖR ja ausreichend abgedeckt wird.

Deswegen schrieb ich: "zum grossen Teil am Unterhaltungsbedürfnis vorbeiproduziert".
Das willst du jetzt durch EINZEL-Beispiele widerlegen?
Wenn man sich rein "unterhalten " lassen will, sucht man meist zuletzt auf den "Kultursendern". Ein Image, das mal in den Köpfen der Leute drin ist, wird man auch so schnell nicht wieder los.
Aber wie schon gesagt, es steht ja ARD und ZDF frei, die entsprechenden Sender durch Werbung zu pushen. Was aber nicht gemacht wird!

Ich glaube kaum, dass es jemanden gibt, der NUR RTL schaut.
Und die Menge, Mischung und Zusammensetzung stimmt insgesamt.
Auf den Privaten findet man mehr Unterhaltung. Auf den über 20 ÖR findet man insgesamt entsprechend mehr Infos, Nachrichten, Kultur, Regionale Sendungen.

Denn die meisten TV-Zuschauer nutzen problemlos beide Sendergruppen (ÖR und Private). Ein entsprechender "Glaubenskrieg" (Private gegen ÖR) existiert vornehmlich in den Köpfen so etlicher Forumsnutzer hier.

 

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Meinst du diesen hier.

http://www.faz.net/s/Rub8A25A66CA95...D49C132E154BBDDA87~ATpl~Ecommon~Scontent.html



bye OPa

 

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Zeitungen: www.ivw.de
In den vergangenen 10 Jahren ging die Zahl verkaufter Tageszeitungen um 17% zurück. Wie ich im Studium gelernt habe, tendieren junge Großstadtbewohner zu weniger Zeitungskonsum, als Alte. Den Zeitungen sterben die Kunden weg.
Also: Die Jungen lesen weniger Zeitung und schauen mehr Privatfernsehen.

Das zeigen selbst die ÖR. Struwe hat vor ~3 Wochen in einem Interview in der LVZ sinngem. gesagt, dass man "schwierige Inhalte" (Nachrichten, Politmagazine) im Umfeld von Unterhaltung platzieren muss, damit sie Erfolg haben. Er führte z.B. die Tagesschau-Sendungen im Umfeld der Nachmittags-Seifenopern an, deren Quoten viel höher sind, seit die Serien drumherum Erfolg haben. Ein Hoch auf die Unterhaltung!

Wie diese Studie über die 35%-ör-Verzichter aussagt, sind diese Verzichter eher in Gruppen niedriger Bildung anzutreffen. Ich denke schon, dass eine pauschale Ablehnung von Inhalten, die über Pflicht, bunte Shows und eingekaufte Serien hinausgeht auch eine Frage der Bildung sein kann.

Im Übrigen sollte es selbstverständlich sein, über Ereignisse und Vorgänge im In- und Ausland Bescheid zu wissen (besonders wenn es einen selbst betreffen kann).

 

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Ausreichende Abdeckung ist aber nicht vorsetzliche Manipulation.
Dass ausreichende Abdeckung aber nicht mehr genügt, weil sich der Zuschauer davon flüchten kann, sollte aber Anreiz sein, etwas zu ändern.

Wieso muss Fernsehen allein auf Unterhaltung ausgerichtet sein? Und noch dazu auf billige Unterhaltung?

35% können auf die ÖR verzichten. Das ist jeder Dritte. Wenn man sich jetzt den effektiven Nutzen der Privaten außer Unterhaltung anschaut, bleibt nicht allzuviel übrig. Besonders junge Zuschauer meiden die ÖR eher, als Ältere.
Infos, Nachrichten, Kultur (was auch immer das einfasst) und regionale Sendungen nur für Alte? Sieht fast so aus.

 

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ich hatte meine gründe, nimm es aber wieder raus

denn ich lass mich nicht auf die ebene wie manche hps hier herab
also was auch immer

 

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Unterschichten Fernsehen ist das was du gerade machst! unterste schublade..... !!

 

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Selbstverständlich wollte ich mit meinem Beitrag auch nicht ausdrücken, dass ich meine Eltern deswegen nicht akzeptiere! Und wenn, dann tolleriere ich ihr Fernsehverhalten nicht. Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Ich bin schon etwas entrüstet, gerade von dir so eine Antwort auf meinem Text lesen zu müssen, gerade auch, weil andere deinem Argument zustimmen, ohne jegliche überlegung, dass meine Anspielung auf das Thema nicht als Angriff auf meine Eltern verüben wollte!

 

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Einiges davon träfe auch auf unsere Regierung zu.