Unser Rechtssystem funktioniert anscheinend doch

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AW: Unser Rechtssystem funktioniert anscheinend doch

Die Verantwortung wird von oben nach unten weitergegeben werden. Derjenige, der keinen mehr unter sich hat, wird als Bauernopfer präsentiert werden.

In gewisser Weise habe ich Verständnis für die Polizei. Dort sitzen auch nur Menschen und die Polizeigewerkschaft warnt schon lange vor den Folgen der Sparmaßnahmen und des Personalabbaus.

Um beim Thema zu bleiben: Ohne funktionierende Polizei funktioniert unser Rechtssystem anscheinend doch nicht.

 

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Man wird schon ein Bauernopfer finden, vielleicht einen Beamten, welcher ohnehin in ein, zwei Monaten in Pension geht. Erwartet wirklich jemand, daß bei einer internen Untersuchung, die auch noch von Leuten aus dieser Region und Organisation durchgeführt wird, ernsthaft was rauskommt? Im Zweifel wird man halt Geheimhaltungsvorschriften anziehen.

Bei Untersuchungen, die die betroffene Organisation selbst durchführt, kann und wird nichts sinnvolles rauskommen. Für derartige Untersuchungen muß es eine von der zu untersuchenden Organisation unabhängige Instanz geben. Das könnte bei Vergehen innerhalb der Polizei bspw. das Justizministerium übernehmen. Die untersuchenden Ermittler dürfen auch nicht aus der Region und/oder Struktur der zu untersuchenden Organisation kommen.

 

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Grundsätzlich gebe ich Dir Recht. Jedoch ist das Fehlverhalten der polizei keine Entschuldigung für den Mord. Man darf jetzt als nicht hingegehen und dem Mörder Verantwortung für sein Handeln absprechen.
Was man aber machen muß, ist, daß man der Polizei eine Mitschuld (zumindest moralisch) gibt.

 

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Schon liefert man den Mörder einen strafmildernden Grund. Nein, so einfach kann und darf man es sich nicht machen. Die Verantwortung für dieses Verbrechens liegt einzig und alleine beim Täter.

 

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Nachdem, was inzwischen bekannt ist, kann man es sich so einfach nicht mehr machen, wie du das hier versuchst.

Die Selbstanzeige könnte ein Hilferuf gewesen sein, weil da jemand gemerkt hat, dass er von einer Triebstörung beherrscht wird.

Das ist ein großer Schritt, setzt er doch Selbsterkenntnis voraus und auch einen zumindest zeitweisen Willen, sich mit der Störung auseinanderzusetzen. Für einen 18jährigen bestimmt kein leichter Schritt. Der Hilferuf wurde in seiner Dringlichkeit offenbar nicht verstanden. Daraus kann man schon auch eine Mitverantwortung ablesen.

So kann man das auch betrachten. Ob es so war, müssen die Fachleute beurteilen, das ist aus der Ferne einfach nicht möglich.

 

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Es hieß, dass er zu der Selbstanzeige von seinen Eltern gedrängt wurde. Also war es keine Selbsterkenntnis, sondern schlicht Erpressung: Zeigst du dich nicht an, tun wir es.

Aber nichts genaues weiß man nicht.

 

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Auch das ist möglich. Dennoch ist es eine Selbstanzeige. Man darf sich vorstellen, dass dies - ob nun gedrängt oder nicht - kein leichter Schritt ist. Wenn dies dann folgenlos bleibt - aus welchen Gründen auch immer - ist das fatal.

 

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Natürlich ist das kein leichter Schritt. Ich wollte damit auch nur sagen, dass eine "erzwungene" Selbstanzeige noch lange keine Selbsterkenntnis voraussetzt.

Aber das sind alles nur Mutmaßungen, die wir hier anstellen können.

Für die Polizei sah es möglicherweise so aus, dass dieser junge Mann eben entsprechend Selbsterkenntnis zeigte und daher in ihren Augen keine unmittelbare Gefahr mehr darstellte. Das ist zumindest meine Interpretation.

 

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Dann hätte die Polizei doch keinen Antrag auf Hausdurchsuchung gestellt - wobei mir nicht klar ist, weshalb man diesen Antrag noch stellen muss, wenn sich jemand mehr oder weniger freiwillig zur Polizei begibt.

Wenn die Polizei diesen Antrag aber schon stellt und es einen entsprechenden Beschluss gibt - dann sollte man den Beschluss auch umsetzen und nicht erst einige Monate liegen lassen.

 

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Ich kenne mich nicht damit aus, was "normalerweise" in solchen Fällen unternommen wird. Möglich, dass eine Hausdurchsuchung zum "Standardprocedere" gehört. Keine Ahnung. Sowas kenne ich ohnehin nur aus dem Fernsehen -- so wie die meisten hier vermutlich.