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Unitymedia und LfM fordern "Jetzt Digital"

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 12. September 2007.

  1. mischobo

    mischobo Lexikon

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    AW: Unitymedia und LfM fordern "Jetzt Digital"

    ... ist natürlich das Totschlagargument für Digital-TV. Nicht nur, dass durch die Bildröhre beobachtet werden, nein, jetzt werde ich auch noch über meine Gewohnheiten auspioniert und womöglich können die noch meinen Kontostand abfragen. Jetzt werde ich zum gläsernen TV-Nutzer.
    Spass beiseite: wie soll das gehen ?
    Klar, wenn man irgendwo Kunde ist, gibt man seine Anschrift und ggf. sein Alter preis. Kunde wird man, weil man das digitale Angebot nutzen möchte.
    Unitymedia weiß jetzt natürlich, dass ich digital Fernsehen kann und kennt die Programme die zur Auswahl stehen. Welche Programme aber wann angeschaut werde, ob ich in den Werbepausen umschalte oder sonst etwas mache kann Unitymedia überhaupt nicht festellen.
    Natürlich kann ich zusätzlich ein oder mehrere Pay-TV-Pakete abonniere, wovon der Anbieter natürlich auch weiß. Aber auch hier gibt es keinerlei technischen Möglichkeiten ein Nutzerprofil zu erstellen.

    Adressiebarkeit bedeudet, das jedem einzelnen Kunde Dienste aktiviert und deaktiviert werden können. Nicht mehr und nicht weniger. Alles andere ist reine Panikmache.

    Wer mit "Plastik" einkaufen geht, ist erheblich "gläsener" als ein digitaler Kabelkunde. Als digitaler Kabelkunde ist man genau so "gläsern" wie ein Abonnent einer Zeitung.

    Bei T-Home sieht das natürlich anders aus, da so gesehen auf dem Server des Anbieters das Programm umgeschaltet wird. Hier ist ein Leichtes das Nutzerverhalten zu loggen ...
     
  2. mischobo

    mischobo Lexikon

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    AW: Unitymedia und LfM fordern "Jetzt Digital"

    ... es handelt sich hier um eine Schlagzeile einer Zeitung. Schon die Headline des Medienboten "UNITYMEDIA/LFM: Initiative für digitalen Kabelempfang" klingt weitaus weniger reißerisch als "Unitymedia und LfM fordern "Jetzt Digital".

    Nächsten Dienstag soll es eine Pressekonfernez geben. Im Mittelpunkt stehen Aufklärung und Information. Die LfM (die übrigens durch GEZ-Gelder finanziert wird) wird mit Sicherheit keine Werbeagentur für Unitymedia sein.

    Man will bis 2010 alle Verbreitungswege von analog von digital umschalten (was wahrscheinlich gar nicht möglich sein wird). Außerdem ist Deutschland im westeuropäischen Vergleich noch "digitales Entwicklungsland" und es wird Zeit, dass man die TV-Haushalte informiert und aufklärt. Bisher hatte sich das ausschliesslich auf DVB-T beschränkt und es wurd Zeit, dass man das auf DVB-C ausweitet und natürlich sollte auch der Satelliten-Direktempfang nicht unberücksichtigt bleiben.
    Die Landesmedienanstalten hätten sich schon viel früher damit beschäftigen sollen, denn dann würde es den einen oder anderen Wildwuchs über Sat und Kabel nicht geben ...
     
  3. Thorsten Berlin

    Thorsten Berlin Gold Member

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    AW: Unitymedia und LfM fordern "Jetzt Digital"

    Nun, bei analogem Fernsehen (selbst bei DVB-T und DVB-S) muss ich mich nicht mit personenbezogenen Daten (Adresse, Geburtsdatum, Bankverbindung, meist SCHUFA-Einwilligung) bei einem Kabelnetzbetreiber registrieren, noch gebe ich dem Anbieter durch das "kostenpflichtige" Abo einen Rückschluss darüber, was ich sehe. Außerdem weiß ich, dass meine Daten nicht an Dritte weitergegeben werden, da ich sie zu keinem Zeitpunkt irgendwo angeben muss. Wer Kunden- bzw. Rabattkarten nutzt, ist selbst schuld.

    Adressierbarkeit bzw. Data Mining beginnt bereits beim Kauf/der Registrierung, geht über Scoring-Agenturen bis hin zum Sehverhalten (Rückkanalfähigkeit vorausgesetzt). Es kann schon aus wenigen Daten einiges abgeleitet werden: Bankverbindung, Kreditwürdigkeit, Anzahl der Receiver/Abos = Anzahl der Engeräte, Zuordnung der Adresse = Wohngebiet/Umfeld, senden ausgewählter Werbung in Abhängigkeit zum Umfeld/Einkommen, Alter usw.

    Und durch Verknüpfung über Infodateien (z. B. Happy Digits, PayBack, Infoscor, Schufa usw.) kann man auch ableiten, ob in Abhängigkeit zur Werbung sich das Kaufverhalten ändert...

    Zudem kann man bei Freischaltung bestimmter Filme / Genres oder bestimmter Sender auch ein Profil erstellen, das wiederum in die Auswertung und das persönliche Scoring einfließt.

    Und nein, das ist kein Verfolgungswahn, das ist heute schon Standard... digitales Fernsehen unterstützt nur die Transparenz des "Kunden" - naja und nebenbei erhöht sich die Rendite, weil der Zuschauer ausgepresst wird.
     
  4. Thorsten Berlin

    Thorsten Berlin Gold Member

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    AW: Unitymedia und LfM fordern "Jetzt Digital"

    Aufklärung und Information: solange nicht nur die Vorteile genannt werden, sondern auch die Nachteile (aus Sicht des Zuschauers), bin ich gespannt. Aufgeklärt bin ich... das muss weder Unitymedia, noch die LfM nachholen.

    Die LMA München ist übrigens auch GEZ-finanziert... aber 9live wird trotzdem hofiert und nicht kontrolliert!?

    Was ist für Dich Wildwuchs? Offene Standards, einheitliche Verschlüsselungssysteme, MHP... alles wurde gefordert und vereinbart. Aber meist haben ja die Kabelbetreiber oder Pay-TV-Anbieter blockiert.

    Digitales Fernsehen gab es schon zu Zeiten der Telekom (MediaVision) - sogar steuerfinanziert... und das soll jetzt als Innovation verkauft werden?

    Wenn man ehrlich ist geht es nur um Diversifikation - übersetzt: wie kann man dem Zuschauer für gleiche Leistung den n-fachen Betrag aus der Tasche leiern.

    Und MPEG4 / HDTV ist ja auch keine Errungenschaft der Kabelnetzbetreiber... da wird mehr oder weniger der Codec verändert und der Zuschauer benötigt einen neuen Dekoder. Für die Anbieter (SES, Kabelanbieter, Sender) ändert sich bis auf die Umstellung der Encoder nichts - es wird sogar billiger durch Einsparungen bei der Bandbreite.
     
  5. mischobo

    mischobo Lexikon

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    AW: Unitymedia und LfM fordern "Jetzt Digital"


    ... also meine Daten hat Unitymedia schon lange bevor ich digitale Fernsehen genutzt habe. Eine Schufa-Klausel gab und gibt es nicht. Einer Weitergabe meiner Daten habe ich nicht eingewilligt.
    Bei der Bestellung von Digital-TV habe ich Unitymedia mitgeteilt, dass ich einen geeigneten Receiver besitze und habe das durch Angabe der Seriennummer nachgewiesen. Unitymedia weiß also auch, das ich einen Humax PR-Fox C besitze und weiß auch, welche Nummern meine Smartcards haben.
    Natürlich weiß Unitymedia auch, welche Programme ich empfangen kann.

    Unitymedia weiß aber nicht, ob ich den Humax PR-Fox C auch wirklich nutze. Unitymedia weiß auch nicht, dass ich für den Empfang der digitalen Angebote einen Topfield 5200PVRc verwende. Unitymedia weiß auch nicht, welche Programme ich favorisiere und welche ich gar nicht anschaue. Unitymedia hat keinerlei technischen Möglichkeiten zu ermitteln, ob und wann ich wie oft z.B. 9Live anschaue (OK, sind könnten mich ganz einfach fragen) und natürlich weiß Unitymedia auch nicht ob ich in den Werbepausen umschalte.

    So, und nun erzähle mir ganz einfach mal, wie Unitymedia aus meiner Anschrift, meinem Alter, dem Wissen das ich einen Humax PR Fox C besitze und Tividi Komplett-Abo habe ein für die Werbeindustrie nutzbares Nutzerprofil erstellen kann.

    Kannst ja mal mit meinen Fernsehgewohnheiten anfangen. Auf meiner Homepage habe ich alle Programme aufgeführt, die Unitymedia anbietet. somit hast du die gleichen Informationen wie Unitymedia. Ich kann die ÖR-Programme, sowie alle Programme in den Paketen Digital TV BASIC, Digital TV PLUS und Digital TV Extra sehen.
    Nun erstelle mal ein Profil über mein Fernsehverhalten, wofür die Werbeindustrie bezahlen würde ...