"Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

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AW: "Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

Na siehst Du majo, Du kommst noch auf meine "Welle"...

Schöne Festtage Dir und Deiner Familie.

 

AW: "Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

Danke dir, wünsche ich dir auch

 

AW: "Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

Was aber mit einer Privatisierung nicht gewährleistet wird.

 

AW: "Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

Wie das kapitalistische System funktioniert (Triebkraft Gewinnmaximierung), haben wir in der Schule gelernt. Im Gegensatz zum Funktionieren des sozialistischen Systems war das immer einfach und logisch. Insofern hat mich auch nichts großartig überrascht, oder vor Probleme gestellt - wie du vielleicht vermutest. Was uns nicht beigebracht wurde (wie auch), ist der "Ton" der vielfältigen Varianten zur Verschleierung und Verkappung dieses Funktionierens, womit man sich damals auch noch etwas mehr "Mühe" gab als heute.

Ich habe sogar manchmal mal den Eindruck, dass so mancher (echte!) Wessi Probleme hat, das zu erkennen, wenn nämlich u.a. von dem (freien )Willen des Einzelnen gefaselt wird, um z.B. eine andauernde Arbeitslosigkeit zu beenden ... Was auf jeden Fall übrig bleibt, ist nämlich auch weiterhin das für die Schwächeren mehr oder weniger unmenschliche "Recht" des Stärkeren. Wie man eben auch in Alten- und Pflegeheimen sehen kann. Ist meiner Meinung nach nur noch eine Frage der Zeit, wann dieser "Wirtschafts"zweig auf Grund Geldmangels zusammen bricht. Die Pflegepflichtversicherung ist down und die Privatvermögen (der Bewohner) sind irgendwann auch verbraucht (umgeschichtet!).

Dann ist wieder freie, unternehmerische Kreativität gefragt. Wird aber auch immer schwerer, wenn von unten immer weniger nachwächst.

Ich bin für`s "Sie", ohne Babysprache.
edit: Was das "Sie" angeht: Von Ausnahmen abgesehen, die sich aus einer entstehenden Vertrautheit ergeben können.

Grüße, majo

P.S.: das nachträgliche Editieren im "erweiterten Modus" funktioniert nach wie vor nicht. Bei euch auch? Bei mir funktionieren dann keine nachträglich eingefügten smileys und z.B. aus " wird "

 

AW: "Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

Das sehe ich nicht so kritisch, majo. Die Pflegeversicherung ist zwar recht pleite, viele Heimbewohner leben von der Sozialhilfe, ich denke aber, daß sich kaum jemand in D traut, mit allzu großer freier, unternehmerischer Kreativität die Situation in Altenheimen für die Bewohner deutlich zu verschlechtern.

Sehr gut formuliert, majo. Im Zweifelsfall kannst Du immer davon ausgehen, daß diese "Zwänge", die der Kapitalismus so mit sich bringt, bis in die letzten Haarspitzen vordringt...

 

AW: "Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

Quelle

-Antwort von mir folgt gleich-

 

AW: "Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

@horud:
Altenpflege, nicht Krankenpflege, das hatte ich ja schon erwähnt.

Man sagt mir mitunter schon nach, daß ich eine "knallharte" Art und Weise habe. Ich kann mich da an eine Situation erinnern, Ende 2005, da "durfte" ich an einem Abend einen Bewohner mindestens fünfmal in kurzer Zeit ins Bett bringen, jedes Mal ist er wieder aufgestanden, gestürzt, hat sich dabei blaue Flecke geholt. Naja, habe ich mir gedacht, so geht es ja nicht. Knapp zwei Wochen später hatten wir dann -auch auf meine Initiative hin- für diesen Bewohner einen Fixiergurt, also abends zu Bett bringen, Fixiergurt anlegen, schon hat man Ruhe. Entscheiden tut das übrigens ein Amtsrichter, nicht das Pflegepersonal. Du mußt hier aber bedenken, daß es einfach keinen Zweck hat, jenen Bewohner ohne Fixiergurt ins Bett zu legen, wenn er unbeobachtet ist, fängt er ohnehin an zu rödeln und zieht sich dann durch Stürze Verletzungen zu.

Dann gibt es aber auch eine andere, sensible Seite, zB dann, wenn wir einen Bewohner (aus seiner vertrauten Umgebung) weggeben ins Krankenhaus, das stresst die Bewohner sehr, außerdem ist es für uns (als Pflegepersonal) auch eine schwierige Situation, da es immer wieder vorkommt, daß wir Bewohner ins Krankenhaus geben (weil es nicht anders geht), wir diesen Bewohner in dem Moment zum letzten Mal sehen und er dann im Krankenhaus stirbt. Oder ein anderes Beispiel: Mittlerweile besteht in D schon die Erwartungshaltung, daß, wenn man ein Familienmitglied ins Heim gibt, sich das Heim dann um alles kümmert. Ich habe es in diesem Jahr schon zweimal erlebt, daß ein neuer Bewohner einzogen ist, beides mal ohne Schuhe, Sandalen, oder sonstwas, was man dem Bewohner außer Socken an die Füße ziehen kann. Mit ganz wenig Kleidung, da wird es schon schwierig, die Klamotten überhaupt mal zu wechseln. Und so Körperpflegeprodukte, wie Creme, Seife, Duschgel, Shampoo: sieht schlecht aus. Ein Möbelstück oder andere private Dinge aus der Wohnung, wo der Bewohner vorher war: fehlanzeige. Da mache ich mir schon so meine Gedanken.

*****

Ich möchte an der Stelle noch erwähnen, daß es (sehr) wenig Kritik an meiner Arbeit gibt, weder noch meinen Vorgesetzten, noch von Bewohnern oder deren Familien.

Mittlerweile habe ich schon eine gewisse "Lebenseinstellung" mitgenommen, und zwar die, daß ich mir fest vorgenommen, mich in meinem Leben über Kleinigkeiten nicht aufzuregen.
Nicht über 20 EUR, die ich irgendwo verloren habe.
Nicht über einen kaputten Sat-Receiver.
Nicht über einen Kratzer an meinem Auto.

Viele Dinge, mit denen man sich täglich herumplagt, sind einfach unwichtig und man verliert viel wesentlichere Dinge aus den Augen.

 

AW: "Und jetzt gehen wir schön Pipi machen"

Mein Messias!

Wenn doch nur mehr Menschen so denken würden.


@Topic
Ich hab ja auch Zivildienst in nem Altersheim abgearbeitet ,und hab oft mit ansehen müssen, wie Besucher sich nach nur ein paar Minuten wieder Verabschiedet haben, weil sie den geistigem Verfall der Bewohner nicht wahrhaben wollten.

Es stimmt wohl eben, das es wohl so was wie n geistigen Rückfall in die Kindheit gibt.

Aber die Pfleger sind ja nicht Blöd, die wissen ja genau, welcher Bewohner so was braucht, und welcher noch ganz normal ansprechbar ist.