Umfrage: ZDF-Programm bei jüngeren Zuschauern kaum relevant

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AW: Umfrage: ZDF-Programm bei jüngeren Zuschauern kaum relevant

Natürlich nicht, aber geh nur 12 Monate zeitlich zurück. Oder ein paar Jahre zurück, da waren die Mittelpunkte von Sky BigBrother und Bundesliga. Da war es auch Konzerziel, alle Abonnenten 24-Stunden am Tag mit erstgenanntem Müll zu nerven. Auch gerne als Einblendung bei Spielfilmen.

Sky scheint aber so langsam Dinge zu kapieren. Dass im PayTV aber TV-Serien eine der Grundsäulen darstellen, ist nicht neu. Die schaffen nämlich langjährige Kundenbindungen.

Läßt man nun Sky als PayTV mal weg, nimmt nur die anderen PayTV-Pakete, dann ist das eine Aneinanderreihung von Trash. Lieblos, Seelenlos. Da wird zum Ausdruck gebracht, wie genervt der jeweilige Konzern ist, ein Programm zu senden, nur um an Aboeinnahmen zu kommen.

In diesem Sinne kann man schlecht davon sprechen, dass das Programm der Privat-Sender absichtlich so schlecht ist, um eine PayTV Generation heranzuziehen.

 

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Sehe ich genauso. Prinzipiell ist ja gegen ein Format wie "SOKO wo-auch-immer" nichts zu sagen. Wenn das aber so ziemlich das einzige Vorabendformat ist, dann wird's schon tragisch.

 

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Der Punkt ist, dass gerade das ZDF mal innovativ war, und gerade bei Jüngeren beliebt. Als ich angefangen haben Fernsehen zu schauen, so ab 1985 herum ( da war ich 6 - vorher ließen mich die Eltern kaum vor die Glotze) hatte das ZDF ein gutes Kinderprogramm und auch später als Jugendlicher gab es recht gut gemachte Sendungen, so anfang der 90er Jahre. Dann hat man das Kinderprogramm in den Kinderkanal ausgelagert, und damit letztlich auch praktisch die gesamte Kompetenz im Bereich unter 20 Jährige.
Was einfach fehlt ist eine Struktur. In einem Vollprogramm muss man Programmplätze etablieren. Dann gibt es eben Tage, die eher ein jüngeres Publikum ansprechen, und Tage, wo die Älteren bedient werden.
Eben wie es zB früher bei den Regionalprogrammen der ARD war. Da war Donnerstag immer der Tag für die Jugendlichen, mit Lucky Luke etc.

 

Klar ändert sich der Geschmack mit der Zeit. Auch ich schaue heute andere Sachen als vor sagen wir 15 Jahren. Und auch das Programm der ÖR wandelt sich mit der Zeit. Früher war es die Schwarzwaldklinik und die großen Samstagsabendshows, heute ist es der Tatort und Rosamunde Pilcher. Die Quoten stimmen wohl. Also gibt es auch Publikum dafür.

Ich persönlich schaue so gut wie nie RTL & Co. Dafür Nachrichten, Dokus und Sport bei den ÖR oder mal nen Film, die sie leider spät Abends verwursteln. Damit und mit Sky ist mein Bedarf gedeckt. Die Privaten brauche und vermisse ich nicht, deren Programm spricht mich nicht an und Filme mit Werbeunterbrechung tue ich mir nicht an.

 

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Das sehe ich ganz genauso. Das Programm war vielfaeltiger als es heute ist. Heutzutage ist es ein aufgewaermter Mischmasch, der eigentlich schon seit 10 oder 15 Jahren in dieser Form laeuft.

 

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Da ist ein Wiederspruch, außer der erste markierte Satz bezieht sich nicht auf die ÖRR, sondern auf ARD/ZDF. Und dann wäre es egal.

Fernsehsender werden aussterben. Relativ bald und schnell. Sie werden sich in "Netzwerke" umwandeln, die Inhalte zeitunabhängig liefern. Das feste Sendeschema wird verschwinden, und möglicherweise in erster Stufe von Receivern nur noch simuliert werden.

Sobald das eintritt, zählen nur noch Inhalte. Und nicht deren Wiederholungsrate oder Ähnlichkeit. Damit sind die ÖRR deutlich besser dargestellt. Privatsender beziehen nur Lizenzware, die aber nicht mehr exklusiv, sondern vom Konzern getrennt ebenfalls erworben werden kann. Die können dann später nur noch ihren Trash vermarkten und das funktioniert jetzt schon nicht. Die ÖRR hingegen können weiterhin eigene, hochwertige Sendungen erstellen. Die auch entsprechende Abnehmer finden werden.

Ich seh da eher düstere Zeiten auf den Privatrundfunk zukommen.

 

Sehe ich auch so.

 

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Die ÖR in Deutschland sehen Unterhaltung nunmal nicht als ihre Hauptaufgabe. Das war schon immer so, man tendierte immer eher in Richtung Nachrichten, Doku und eher politischem Journalismus. Unterhaltung ist im Grunde eine Importsache gewesen. Die Samstagabendshows waren anfangs letztlich eine Abwandlung des Theaters, bis sie dann im Laufe der 60er Jahre - auch wieder durch den Einfluss aus dem Ausland - sich stärker zur typischen TV Shows entwickelt haben. Dazu kommt dann noch die Tatsache, dass nicht wenige Unterhalter dieser Schiene dann auch gleich mit importiert wurden, vor allem aus Holland
Das dt. TV war immer gut im Produzieren von Unterhaltung, aber nie im Entwickeln. Das holte man sich immer von außen. Auch sämtliche großen Showmaster wie Frankenfeld oder Kulenkampff schauten sich die Entwicklungen im Ausland ab.
Der Grund ist da ganz klar: ÖR TV hatte nie Unterhaltung als Hauptauftrag, während in den USA das TV von anfang an kommerziell war - und nur das brachte, was Quoten brachte. In Europa nimmt da Großbritannien eine Sonderstellung ein, weil dort das Privat TV ebenfalls schon früh in den 50ern eingeführt wurde, diese frühe Konkurrenz hat dann auch die BBC als ÖR Sender geprägt. Ganz interessant dabei ist der Radiobereich - hier kam auch dort der Druck zum Wandel von außen, von Seepiratensendern.
Und bei ARD/ZDF ist es halt bis heute so, man sieht einfach nicht ein, riesige Summen in die Entwicklung von Unterhaltung zu stecken. Abgesehen davon schreien die Privaten sofort Zeter und Mordio, wenn die ÖR nur anfangen anzudeuten, dass sie sich mehr in diesem Bereich engagieren wollen.

 

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Nachrichten, Sport und Dokus liefert mir nur ZDF/ARD. Und die Dritten Programme. Für den Rest hab ich Netflix. Oder Amazon. Oder Comcast. Der Punkt ist, Filme und Serien kann jeder liefern. Nachrichten und Dokus aber nicht. Sky schützt die Exklusivität auf Lizenzware, mit Wegfall der Exklusivität (welche bei Novellierung der Urheberrechte kommen muss und wird) wird's für die Privatsender dann eng. Sky kann sich dabei halten, wenn sie einen Namen und ein Image aufbauen.

 

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Wenn ich so an die gerne verachtete volkstümliche Musik denke, die müsste schon längst gänzlich vom Markt verschwunden sein, wenn es danach ginge, was Jüngere in früheren Jahren über sie abgelästert haben. Aber selbst diese volkstümliche Musik hat sich geändert, und dazu kommt, dass sich eben mit dem Älterwerden auch die Art ändert, wie man etwas aufnimmt. Was ich in jungen Jahren als betulich angesehen habe, obwohl es nur ernsthaft und nachdenkenswert war, sehe ich heute mit 55 manchmal genauso mit anderen Augen wie das schnell geschnittene Werk, das ich früher toll fand und wo ich heute den Inhalt hinter den schnellen Schnitten vermisse.
Auch physiologisch ändert sich die Rezeption mit dem Älterwerden, sie wird schlichtweg langsamer.

Zwar schaue ich mir auch weiter Sachen an, die eher für Jüngere gemacht sind, aber es hat sich bei mir schon in Richtung älter verschoben.

Und die Menschen werden dem Fernsehen auch nicht verloren gehen: Nach einem Arbeitstag wird es für die meisten auch künftig heißen: Glotze an und sich berieseln lassen und nicht im Internet auf die Suche gehen (außer das Internet liefert es so wie im ersten Halbsatz geschrieben, dann ist es aber Fernsehen auf einem anderen Übertragungsweg).

Strotti