Umfrage: Schallplatte beliebter als kostenpflichtiges Streaming

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Was deine Anmerkung zu den Piratensendern betrifft: Ich glaube da verwechselst du etwas, RTL kam doch aus Luxemburg du meinst wohl RNI-Radio Nordsee International, das war ein Piratensender. Außerdem gab es noch die Sender Radio Caroline und Radio London von Schiffen vor GB. Mit einem hast du recht, es war damals ein Genuss diese Sender spätabends zu hören, tagsüber war hier unmöglich. Das Rauschen und Pfeifen hat mich damals auch nicht gestört, Hauptsache gute Musik.

 

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Spielt wohl jeder - ich meine hier lediglich jene, welche überhaupt noch Musik bewusst hören - auf seiner Wiese.

Als Ossi bin ich seinerzeit erst spät an die digitale Musik gekommen. Bis dahin drehten sich Schallplatten und Bandspulen auf meinen Geräten. Kassettenrekorder waren mir qualitativ zu schlecht - Rauschen, Bandsalat. Aus diesem Grund vielen auch Kurz- Mittel- und Langwelle aus - komplett. UKW Empfang in Stereo musste es schon sein. Zu meinem Glück gab es Ende der siebziger auch im Osten bereits ernst zu nehmende UKW Receiver, das Rema Toccata oder den RK8 Sensit z.B. ordentliches Gerät und brauchbarere Lautsprecher in Form der BR25 waren irgendwann auch zu haben. Dazu einen Granat Plattenspieler und ein Bandgerät ZK 246 für die Mitschnitte aus dem Radio und das Kupfern von LPs, welche man selbst nicht besaß.
Mit dem Zeug war ich bis Anfang der 90erJahre durchaus zufrieden. Knacksen, Rauschen, Rumpeln und hier und da mal ein Brummen - war eben so.

Dann hörte ich irgend wann einmal meine erste CD und fataler Weise bei einem betuchteren Freund auf tatsächlich ernst zunehmendem Gerät: Vollverstärker und CD Player aus Sonys Esprit Serie, gaben an gewaltigen Trümmern von Isophon, Pink Floyds "the dark side of the moon" , Paul Simons "Graceland" und Dire Straits "money for nothing" zum Besten. Musik, welche mir von meinen Platten bestens bekannt gewesen ist.




Ich war baff, platt und weggetreten zu gleich. Das hielt ich nicht für möglich, eine riesige Bühne tat sich auf, nichts knisterte, rumpelte, rauschte oder was auch sonst immer störte. Hinzu kam eine für mich damals unbekannte Dynamik und das völlige Lösen der Musik von den Lautsprechern. Die Musik umströmte mich, klar, rein und druckvoll - mir war sofort klar, zu Hause muss sich was ändern...

Freudig erregt kam ich nach Hause und berichtete meiner damaligen Frau erwartungsfreudig vom gerade Erlebten... Naja, der Vortrag was wir sonst noch alles brauchen würden und so große Kisten könnte ich sowieso vergessen, blalbasülz... ließ meinen Traum wie eine Seifenblase zerplatzen und meine Ohren runter hängen...

Dann kam die einmal im Leben zu vollziehende obligatorische Scheidung und vor der nächsten Dame erst mal ordentliches Gerät ins Haus - Onkyo Integra und Meter hohe Canton mussten her. Nach einer Weile und wegen der verbliebenen Amiga Scheiben mit den Sangeskünsten der Ost-Bands, wählte ich noch einen geografisch passenden Pro-Ject, damals noch aus tschechischer Produktion.

So schön es ist, zwischen Knacksen, Rauschen, Übersprechen und Rumpeln die Musik zu entdecken, desto entspannter war der gestrige Abend beim Genuss gut abgehangener Musik von CD.

 

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Genau das meinte ich.

 

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Ja, Dual war damals DER Hersteller für Plattenspieler. Die Schwarzwälder hatten den Markt fest im Griff. Man findet die fast unverwüstlichen Geräte auch noch heute in alten Musiktruhen und sie machen auch noch nach über 30-40 Jahren zuverlässig das, was sie tun sollen: Platten spielen.
Allerdings ist das heutige Dual nicht mehr das von Damals. Die damalige Firma ging irgendwann Ende der 80er, Anfang der der 90er pleite und die Namens- und Markenrechte wurden veräußert.

Es besteht aber immer noch ein kleiner Unterschied in der Herstellung. Ein digitales Master wird zwar nicht wieder analog, nur weil man es in einen Plattenrohling schneidet, aber auch die Plattenrille unterscheidet sich von der CD, der Klang ist immer etwas anders.
Leider ist die Herstellung einer Platte sehr aufwendig und personalintensiv. Das ganze galvanische Zeugs, bis man die Pressmatritze hat und dazu noch die Maschinen. Presswerke, die heute noch Vinyl pressen, haben Maschinen, die im besten Fall rund 40 Jahre alt sind. Damals kannte man noch nicht soviel Automation. Die Dinger erfordern noch viel Handarbeit.

Wie kann man nur einen solchen Frevel begehen . Wir haben selbst noch viele Platten daheim, und teilweise sind Originalaufnahmen dabei, oder Pressungen, die später nie auf CD erschienen sind. Und bei entsprechender Pflege (Sauberkeit, richtige Auflagekraft, keine verschlissenen Nadeln) halten Platten fast ewig. Die Qualitätsverschlechterung ist ein übertriebener Mythos und bestenfalls minimal. Vor Jahren las ich mal von einem Archiv, das jede in Deutschland jemals erschiene CD archiviert. Dort können schon z.T. nach 20 Jahren die Dinger nicht mehr gelesen werden. Ganz zu schweigen von selbst gebrannten Scheiben. Die sind oft schon nach weniger als 10 Jahren hin.

 

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Mein Plattenspieler hat damit keine Probleme! Wenn du nur Schrott kennst, solltest du zu diesem Thema lieber NICHTS schreiben!

Erst gestern habe ich das neue EAV-Album auf Vinyl gehört. Ein astreiner Klang!

 

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Klar ist die Dynamik einer CD, der einer Vinylplatte überlegen, das trifft aber leider nur auf Produktionen aus den siebziger und achtziger Jahren zu, hör dir mal aktuelle Sachen an, Hauptsache laut.
Ich habe den Eindruck, die Musik ist denen egal, da wird möglichst billig produziert, mit maximalen Gewinn, früher hat man sich noch Mühe gegeben, da wurde am Sound rumgefeilt, das waren manchmal richtig Kunstwerke, heute sind die Vorteile einer CD nicht mehr klar erkennbar, den dank Dynamikkompression klingt alles für mich nur noch laut und verzerrt.

 

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Kampf gegen Windmühlen. Manche haben eben ernsthaft die gezielt gestreuten Mythen fest im Gedächtnis verankert oder haben damals einfach nicht gewusst, wie man mit Platten umzugehen hat. Falsch eingestellte Tonarme, billige Saphirnadeln, ... klar gehen die Platten dann kaputt. Das gehen CDs auch wenn man sie in die Sonne legt oder mal eben kurz mit der falschen Seite über den Boden schlittert.

CDs verteufele ich nicht, habe selbst gut 3000 mittlerweile. Allerdings machen sie einfach keinen Spaß und ja, ich höre mir lieber Vinyl an. Habe sogar etliches auf Vinyl wieder nachgekauft. Weil CDs viel zu häufig einfach mies gemastert werden. Neil Young hat recht, wenn er sagt, dass häufig CD-Masters auf Platte gepresst werden. Aber eben zum einen nicht immer und wenn dann meist nur bei Billigproduktionen und zum anderen bleibt immer noch der Style-Faktor der Platte. Schlechter als die CD klingt sie unter keinen Umständen, man hat aber die Chance, dass sie besser klingt, da auf Klang abgemischt. Und nicht auf Loudness für den Massenmarkt.


Eine Platte aufzulegen und anzuhören ist, wie in einem teuren Sternerestaurant zu essen und einen guten, schweren Rotwein zu trinken.
MP3s und Streamingdienste dagegen ... Imbissbude im Ruhrpott mit Dosenbier.


Es gibt für beides seine Zeit und seinen Einsatz. Aber Streaming wird niemals den Genuss und den kulturellen Wert eines Plattenabends ersetzen können.


Am Regal die genau jetzt passende, die perfekte Platte für genau diesen Augenblick suchen, herausziehen, das Cover betrachten, vielleicht sogar wieder mal ein neues Detail entdecken, zum Plattenspieler gehen ... um dann in einem einzigen, tausendfach ausgeführten und damit perfekt choreografierten, Handgriff die Platte aus der Hülle heraus zu holen, zielsicher auf den Plattenteller zu legen, den Tonarm zu positionieren und absenken zu lassen... mit einem wohligen Schauer das Geräusch des Aufsetzen der Nadel aus den Lautsprechern vernehmen. Ein einziger Handgriff, ein Bewegungsablauf, formvollendet. Danach, pure Entspannung, Entschleunigung, Genuss.

 

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@ docfred,
du bringst es fast auf den Punkt, es gibt neben miesen CDs auch mieses Vinyl.

Was du sonst an Gepflogenheiten ansprichst, klappt auch mit einer CD ganz hervorragend... nach ein paar Whisky, bei dem von mir favorisierten Medium sogar noch sicherer... gestern erst stundenlang erlebt

Ich weiß...

 

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In den 70ern habe ich RCA auf UKW gehört

 

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Die meisten Musikstücke die für den Massenmarkt produziert werden werden so abgemischt dass die leisen Töne auf mobilen Playern u. im Auto nicht in den Hintergrundgeräuschen der Umgebung untergehen.
Von daher gibt es den Unterschied zwischen leise und laut bei vielen Musikstücken nicht mehr.
Es gibt nur noch den Unterschied zwischen laut und LAUT. Leider.