UKW bald Geschichte

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Bayern könnte UKW 2020 doch in Alleingang abschalten. Hier sendet bis dahin doch sowieso bald alles auch auf DAB+.

 

Na eigentlich sendet auf DAB sehr viel mehr mit sehr viel mehr Reichweite wie auf UKW. Das man Bundes- oder Lokalprogramme wirklich mit 55kBit/s Audio fährt ist ehr nicht so schön.

 

Das Stereo-MPX Sendeverfahren bei analogem UKW-Radiosendungen geht nur sinnvoll mit Kompression und Limiter zu senden, weil der maximale Frequenzhub von 75kHz der Frequenzmodulation vom analogen Mono-Rundfunk übernommen wurde und sich beim Stereo-MPX Verfahren jetzt drei "Audio-Signale" (monofones Summensignal L+R und die beiden Seitenband-Signale des Differenzsignals L-R) sich diesen maximalen Frequenzhub teilen müssen (45% für das Summensignal und 2x22,5% für das Differenzsignal). Die Pre-Emphasis (Pegelanhebung der Tonfrequenzen ab 3,2kHz) kommt da noch hinzu und erfordert entsprechende Kompression bzw. Begrenzung aller Frequenzen, um den maximalen 75kHz Frequenzhub des zu sendenden FM-Signals nicht zu überschreiten..

Beim analogen UKW Stereo-Rundfunk ist die oberste übertragbare NF-Frequenz dann auf 15kHz begrenzt und Tonfrequenzen darüber, einschließlich der den Höreindruck prägenden Oberwellen, wird mit einem steilen Tiefpass rausgefiltert, ehe es analog gesendet wird.

Digitaler Rundfunk hätte alle Voraussetzungen ohne zusätzliche Kompression und Limiter alles so zu senden, wie es als Senematerial vorliegt.

 

In dem ursprünglichen Beitrag auf den ich mich bezogen habe ging es um digitale Datenkompression, nicht um Dynamikkompression.
Bei vielen aktuellen Musikstücken ist eine zusätzliche Dynamikkompression praktisch überflüssig.

Ob eine Dynamikkompression sinnvoll ist hängt v.a. davon ab wo man Radio hört u. mit welchem Empfangsgerät.
Der sinnvolle Dynamikumfang ist unterschiedlich, je nachdem ob man Radio im Auto oder zuhause auf einer HiFi-Anlage hört.
Deshalb wurde auch vom Nutzer wählbare DRC in die DAB-Spezifikationen mit aufgenommen.
Ob Hörfunk-Anbieter und Empfangsgeräte davon Gebrauch machen steht jedoch auf einem anderen Blatt.

 

Ich bin der Meinung, man sollte das gute, alte DSR wiederbeleben! Zumindest als Kabel-Standard, denn da werden jetzt, bzw. demnächst, ohnehin enorme Bandbreiten frei. Weshalb dies alles nur fürs Internet hergeben?

Wenn man UKW wirklich mittelfristig komplett aufgeben will, kann DAB+ nicht alleiniger Nachfolgestandard sein. Der Indoor-Empfang bleibt problematisch, die Datenraten erbringen keinen Hörgenuss. Man ersetzt einen relativ robusten Analogstandard durch einen schwerer empfangbaren und regional/lokal enger begrenzten Digitalstandard ohne (in der Praxis) akustischen Mehrwert. Alles doch nur - wie immer in unserem globalen System - aus wirtschaftlichen Gründen. Die ganzen technologisch hochkomplexen Neuentwicklungen im Broadcast-Bereich verkommen in Bezug auf ihren subjektiven Mehrwert zu einer Farce.

Gruß Holz

 

Ausser das die DAB+ Dinger immer noch Sauteuer sind......

 

also ich finde den preis schon gut

 

Na ja, so teuer sind die auch nicht mehr. Wenn du ein gescheites UKW Radio kaufen möchtest zahlst du auch nicht weniger.

 

Gute, günstige Kombi-Radios findet man im Handel schon ab 30 - 40 Euro. Es gibt nahezu für jeden Anlaß das passende Gerät, große Auswahl gibts allemal. Da sollte für jeden was dabei sein.

 

Nein, auf keinen Fall, denn das wäre völllige Bandbreitenverschwendung. Ein MP2 oder MP3 mit ordentlicher Datenrate hört sich genauso gut an wie DSR (mit seinen 32 kSamples/s und der Dynamikkompression). Abgesehen davon macht QPSK im Kabel-Downstream gar keinen Sinn (und verschwendet enorm Bandbreite).

Die Punkte, die du aufgeführt hast, sind keine systematischen DAB+ Schwächen, sondern das Resultat aus Geiz. Geiz an Datenraten und Geiz an Sendestandorten. Genau wie beim "Überallfernsehen". Mit DAB+ wäre eine deutlich bessere Abdeckung als mit UKW möglich, zudem könnte die Klangqualität höher sein als bei UKW. Es wird aber nicht gewollt.