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UKW bald Geschichte

Dieses Thema im Forum "Digital Radio / DAB+" wurde erstellt von Eike, 11. Oktober 2017.

  1. hexa2002

    hexa2002 Platin Member Premium

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    Der Annahme folgend, dass dies ein ernst gemeinter Einwurf war, gehe ich gern darauf ein.

    Die Zahlen sind eindeutig, 2017 gibt es in den Haushalten in Deutschland annähernd überall mindestens
    einen PC
    und/oder
    ein Tablet
    und/oder
    ein Handy
    und/oder
    ein Gerät der Art Echo oder Google Mini etc.
    und/oder
    ein Gerät der Art FireTV/Stick oder ATV etc.
    und/oder
    ein SmartTV
    und/oder
    ein IP Radiogerät

    Auf ALLEN diesen Geräten kann man Internetradio empfangen, ich lehne mich nicht einmal aus dem Fenster, wenn ich sage, dass man völlig problemlos auf einem PC aus dem Herstellungsjahr 2000 Internetradio empfangen kann.

    Das möchte man gegen eine demgegenüber "Handvoll" DAB+ Radios gegenrechnen?

    DISCLAIMER:
    Achtung, dies ist kein Statement gegen DAB+, ich nutze dies auch gern, es ist ein Statement gegen absurde Statistiken und ja, meine Mutter hat in der Tat keinen Internetempfang im Hause und sei also ein Haushalt ohne derartige Möglichkeiten.

    Niemand hat irgendwo je behauptet, alle verfügbaren Sender hören zu wollen.
    Du liest doch auch nicht jede Tageszeitung der Welt,
    hörst nicht jedes der 40 Mio Lieder von Spotify,
    schaust nicht 24 Stunden am Tag jeden TV Sender gleichzeitig,
    schaust nicht jede Webseite der Erde an.

    Dennoch erfreust auch du dich an einer Auswahl, die dich zu einem beliebigen bevorzugten Medium bringt.

    Ein Argument etwa wie DAB+ habe ja schon "viele" Sender und das genüge, wäre demzufolge wohl falsch, insbesondere, da man mit DAB+ eben nicht "viele" Sender hat. Nur Bayern hat derzeit "viele", falls man 80-100 versus 100.000 als "viel" bezeichnen den Mut aufzubringen mag.

    Es geht um die Wahlmöglichkeit, dem einen passen die aktuell angebotenen Sender und er/sie sei voll zufrieden, dem anderen passen sie vielleicht noch nicht, besonders, wenn etwa der bevorzugte Sender, sagen wir vom NDR im jeweiligen Bundesland via DAB+ gar nicht zur Verfügung steht, via Internet jedoch problemlos erreichbar sei (ja ist klar, so weit man überhaupt Netz hat, das sei aber auch bei DAB+ nicht anders, da habe ich vielleicht Empfang, aber, wie soeben dargelegt, nicht den rechten Sender).

    Ich habe mir die Grafiken des Digitalisierungsberichtes mal genau angeschaut.
    Sie ist vernichtend gegenüber DAB+, ich zitiere aus deinem PDF:

    "33,5% hören zumindest gelegentlich Radio über Internet"

    Das klingt irgendwie nach "jeder 3. Deutsche", wobei an anderer Stelle darauf hingewiesen wird,
    dass dies vermehrt die unter 40jährigen sind,
    ergo:
    die Zukunft gehört mit hoher Wahrscheinlichkeit derjenigen Technik, die die jüngere Generation hat wertschätzen gelernt.

    DISCLAIMER:
    Ich sage es lieber nochmal:
    Jeder soll hören/schauen/lesen was er/sie mag auf jedem ihm/ihr bevorzugtem Wege oder parallel einmal dies, einmal jenes nutzen.

    Ich bin der letzte Mensch auf der Welt, der da etwas gegen haben würde, dies war ein Einwand gegenüber merkwürdigen Statistiken, deren eigene Aussagen sich sogar klar widersprechen.
     
  2. Fragensteller

    Fragensteller Wasserfall

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    Man kann es theoretisch, aber kaum jemand tut es. Die Nutzungsdauer ist äußerst gering (deshalb 33% "gelegentliche" Internetnutzung). Fürs Radiohören werden vor allem klassische Radiogeräte genutzt, auch bei den Jüngeren.

    https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&ved=0ahUKEwiG44bQhtraAhUIEiwKHS86ApIQFgg9MAI&url=https://www.br.de/unternehmen/service/medienforschung/radionutzung-2016-texte-links-media-perspektiven-100~attachment.pdf?&usg=AOvVaw1_mk7w1r56lk4uCdHRxfEV

    Ich habe nichts gegen Internetradio, ich habe selbst zwei davon (mein drittes ältestes, welches ich schon 5 Jahre vor meinem ersten DAB-Radio hatte, ist leider kaputt), ich glaube nur nicht an die Erosion der Terrestrik. Radio wird vor allem terrestrisch genutzt und das wird auch weiter so bleiben. Und die Zukunft der Terrestrik ist DAB+

    P.S. Du brauchst übrigens keine Disclaimer posten, ich hab das schon verstanden was Du meinst. Lass uns einfach diskutieren. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. April 2018
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  3. Wechsler

    Wechsler Platin Member

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    Es wird mit hohem technischen Aufwand für Audiostreaming mit technisch veralteten Codecs eine separate terrestrische Infrastruktur hochgezogen. Für mich ist das nichts weiter als ein lobbyismusgetriebenes Kostengrab.
     
  4. Fragensteller

    Fragensteller Wasserfall

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    Mei, Internetradio läuft auch noch zu 99 % mit dem technisch völlig veralteten mp3 Codec, Kabelfernsehen und Satellitenfernsehen auch mit veraltetem DVB-C und DVB-S bzw DVB-S2. Man kann nicht ständig die Pferde wechseln. Die öffentlich-rechtlichen Sender, die mit AAC mit mindestens 96 kBit senden, was doch einige sind, klingen eindeutig besser als ihre 128 kBit-Internetstreams. Den terrestrischen Sendeanlagen ist es im Übrigen egal, im welchem digitalen Codec gesendet wird. Da wird also nix aufgezogen. Wenn man das Codec Format ändert, muss nur der Muxx verändert werden, an dem Sender muss man nix ändern.
     
  5. pomnitz26

    pomnitz26 Board Ikone

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    Multytenne Twin und Antennengemeinschaft am TechniCorder ISIO STC
    TechniSat Digipal DAB+ für DVB-T2 HD
    Diverse DAB+ Radios
    o2 Connect Tarif mit reichlich SIM-Karten
    Demzufolge ist man bei DVB-T2 wenigstens mit dem modernen HEVC Codec gestartet. Löblich für Deutschland.
     
  6. Radiowaves

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    ...und darüber wird auch lautstark Klage geführt, weil damit die formal T2-tauglichen Fernseher, die vor ca. 2015/2016 erworben wurden, mangels passender Codecs (HEVC, AAC, eAC3) nicht tauglich sind. Hätte man in H.264 (AVC) gearbeitet, hätte alles funktioniert, wäre aber bei weitem nicht so effizient gewesen. Irgendwas ist halt immer.

    Was die Audio-Codecs betrifft: die Annahme, dass modernere Codecs bei niedrigeren Bitraten eine höhere Qualität erreichen als veraltete Codecs bei hohen Bitraten, ist falsch. Beispiel: DAB+ (AAC) gegen DAB (MPEG 1 Layer 2): gemäß europäischem Hörtest ergab sich im Mittel über alle gehörten Audio-Beispiele und alle Testhörer ein vergleichbares qualitatives Abschneiden von 64 kBit/s (56,6 kBit/s netto-Audio) HE-AAC (ca. 44% Audio-Qualität) gegenüber 128 kBit/s (126 kBit/s netto-Audio) MPEG 1 Layer 2 (ca. 45% Audio-Qualität). In der Detailauswertung (je nach gehörtem Audio-Beispiel) ergaben sich freilich große Streuungen, mal hat der eine, mal der andere Codec die Nase vorn - die Codec-typischen Artefakte beider Codecs unterscheiden sich deutlich voneinander.

    Hier gilt also tatsächlich: "halbe Bitrate, gleiche Qualität".

    Aber Achtung: in beiden Fällen ist der Klang gruselig (44-45%). Wir reden hier von einem Vergleich auf einer qualitativen Ebene, die eigentlich nicht nutzbar ist (bzw. nicht genutzt werden sollte).

    Geht man auf 96 kBit/s AAC vs. 192 kBit/s MPEG 1 Layer 2, ergibt sich folgendes Bild: 96 kBit/s (84 kBit/s netto-Audio) LC-AAC erreicht ca. 54%, 96 kBit/s (85,9 kBit/s netto-Audio) HE-AAC erreicht ca. 68%, 192 kBit/s (190 kBit/s netto-Audio) MPEG 1 Layer 2 erreicht 88%. Die Aussage "halbe Bitrate, gleiche Qualität" gilt hier also nicht mehr. AAC geht bei höherer Bitrate in die qualitative Sättigung, MPEG 1 layer 2 steigt qualitativ weiter an auf Werte, die AAC gar nicht erreicht. Auch nicht mit der nächsthöheren Bitrate und ohne die äußerst klangschädliche Spektralbandreplikation (künstliche Höhen): 128 kBit/s (113,3 kBit/s netto-Audio) LC-AAC erreicht 80% - imme rnoch weniger als die 88%, die MPEG 1 Layer 2 bei 192 kBit/s erreicht.

    Man tut also gut daran, nicht immer den neuesten Codec blindlings zu verwenden - es sei denn, man will deutlich unterhalb der Bitrate für ordentlichen Klang beim alten Codec hantieren. Dann zahlt sich der neuere Codec aus - auf qualitativ aber niedrigerem Niveau.

    DAB+ ist aufgrund des zusätzlichen Fehlerschutzes (nimmt nochmals ca. 10% der Datenrate weg) und der Slideshows (kann sehr viel Datenrate wegnehmen) sowie der Struktur der DAB-Superframes nochmal ein Kapitel für sich. Der AAC-Codec performt auf DAB+ nochmals schlechter als beim Streaming via PC / Internetradio.
     
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  7. Medienmogul

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    Ich schon. :cool: :rolleyes: :D
     
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  8. Prof. Barabas

    Prof. Barabas Senior Member

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    1 x WB 345 Log.per DAB+
    1 x 3H-UHF-47L DVB t 2
    1 x 3H-VHF-16-Log.per DAB+

    Yamaha RX-V500D (DAB+)
    1 x 3 Element UKW (für VRT Radio 2 und Viva Cité)
    1 x Teilchenbeschleuniger (Betaversion)
    Nun lüge dir mal nicht in deine eigene Tasche: Der Blaue hat Sonnenbrille (Bild also zu dunkel), der mit der Farbe Lila guckt über den TV drüber und der Grüne grinst und hat die Augen zu. Ich lach mich weg... (Achtung dies war Niederrheinhumor)
     
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  9. Medienmogul

    Medienmogul Großkapitalist

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    Der Ansatz ist völlig falsch. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Bring lieber mal absolute Zahlen: wie viele DAB+ fähige Radios wurden verkauft?

    Vergleiche das mal mit den Verkaufszahlen für Smartphones und Tablets. Allein Samsung verkauft mehr mobile, WLAN-fähige Geräte als alle Digitalradios in Deutschland zusammen.

    Hast du belastbare Zahlen dazu, in welchem Umfang DAB-fähige Radios tatsächlich für DAB genutzt werden?

    Kann man das überhaupt ermitteln? Die allermeisten Radioprogramme werden parallel über UKW, DAB+, Kabel, Satellit und Internet verbreitet.

    Wenn Otto Normalverbraucher jetzt WDR 2 oder WDR 4 hört, weiß er überhaupt, ob er ein analoges UKW-Signal oder ein digitales DAB+ Signal nutzt? Vielleicht hängt das Radio an einem analogen Kabel-Anschluss, oder vielleicht hat Alexa ihm einen Internet-Stream serviert?

    Kann Otto Normalverbraucher das überhaupt unterscheiden? Interessiert sich Otto fûr die Technik?

    Wenn Otto aber gar nicht weiß, auf welchem Weg er sein Radioprogramm bekommt, kann man auch keine Zahlen über das Nutzerverhalten erheben.

    Was das Internet angeht, so hat jede Firma ein maximales Interesse an Kundenbindung. Zu diesem Zweck versucht dir jede Firma, ihre persönliche App aufzuschwatzen.

    Die Radiostation, die ich im Internet am meisten höre, will auch, dass ich ihre App herunter lade. Der Zweck dieser App ist es, dass ich - unter Ausschluss der Konkurrenz - dann immer dieses Radio höre. :cool:

    Ein zentrales Problem für die Radio-Landschaft ist dabei Spotify. Warum soll ich Radio hören, wenn ich meine Lieblingsmusik bei Spotify bekomme?

    Private Radios möchten gerne Hörfunkwerbung verkaufen. An der Stelle wird es ganz gefährlich: Warum soll ich mir denn Hörfunkwerbung anhören? Was könnte ich denn für ein Motiv haben, mich durch Hörfunkwerbung verblöden zu lassen? :confused:

    DAB+ Radio in der Form, wie @Fragensteller & Co. es hier propagieren, funktioniert doch nur unter der Pràmisse, dass die Leute bereit sind, sich Hörfunkwerbung anzuhören.

    Wenn ich bei Amazon eine CD kaufe, bekomme ich eine kostenlose Kopie in die Cloud gestellt, die ich mit meinem Smartphone herunter laden kann. Ich brauche mir keine Hörfunk-Werbung anzuhören. Ich kann umschalten oder auf bezahlte Musik wechseln.

    Wenn man das zu Ende durchdenkt, scheitert DAB+ auch daran, dass die Privatsender nicht wirtschaftlich überleben können.

    Außer in Nordrhein-Westfalen. Da gibt es bisher nur ein Privatradio im Landesmux, nämlich das Domradio. Die finanziren sich nicht über Hörfunkwerbung, sondern über die katholische Kirche. Und die ist reich ... die Kirche hat Immobilien in bester Lage in den Großstädten. :cool:

    Man könnte DAB+ attraktiver machen, indem man einen Bundesmux aus ARD-Radios aufschaltet. Es gibt zurzeit 62 ARD-Programme. Der Landesmux 'Radio fuer NRW" überträgt nur WDR-Programme.

    Vielfach kritisiert wurde, dass überregionale ARD-Programme auf UKW besser "durchkommen" als über DAB+.

    Je nach Fahrtstrecke kann ich den SWR auf bis zu fünf verschiedenen UKW-Frequenzen hören, wobei der Haardtkopf eher als Störsender für Q-Music in Erscheinung tritt... :eek:

    Will ich den SWR auf DAB+ hören, brauche ich in meinem Arbeitszimmer eine externe VHF-Antenne, wobei 90% der DAB-Radios keinen externen Antennen-Eingang haben. :p

    Mit einer 5-Elemente VHF-Dachantenne kann ich dann auch das vom Haardtkopf gestörte Q-Music rauschfrei hören ... also DAB ist doch echt 'ne feine Sache - wenn man die richtige Antenne hat. :cool:

    Aber wer hat die schon? :cool:

    Otto Normalverbraucher jedenfalls nicht. Mit der eingebauten Antenne empfängt mein kleines, portables DAB+ Radio im Arbeitszimmer nur den Bundesmux und "Radio fuer NRW". Im Garten geht auch der SWR, und an einigen wenigen Stellen funktioniert auch Q-Music.

    Zusammenfassed besteht mit einem portablen DAB-Radio in meiner Region der Mehrtwert von DAB+ aus den Privatsendern des Bundesmuxes sowie aus dem Domradio. Alles andere geht auch über UKW.

    Dafür, dass DAB+ Geld kostet, lohnt es sich eigentlich nicht.
     
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  10. Marc!?

    Marc!? Lexikon

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    DAB wird sich durchsetzten und via DAB gibt es weniger Konkurenz als im Internet. Deshalb ist die DAB verweigerung einger Anbieter nicht verständlich.