1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

UKW bald Geschichte

Dieses Thema im Forum "Digital Radio / DAB+" wurde erstellt von Eike, 11. Oktober 2017.

  1. robiH

    robiH Foren-Gott

    Registriert seit:
    7. August 2003
    Beiträge:
    11.653
    Zustimmungen:
    1.728
    Punkte für Erfolge:
    163
    Anzeige
    STOOOOP!!!
    Euch gegenseitig beleidigen könnt ihr woanders!
    Es geht hier auch nicht um persönliche inhaltliche Vorlieben.

    Dies ist ein Technikforum!
    Alleiniger Diskussionsmaßstab kann die die jeweilige Systemeffizienz sein.

    Welches sind die technischen Unterschiede?:
    1. DAB+ ist SFN-fähig, UKW nicht.
    2. DAB+ ist Mpx-fähig, UKW nicht.
    3. DAB ist reflexionsfest, UKW nicht.

    Konkretes Beispiel für Bayern:
    Wir rechnen 20 Standorte und 6 Programme zur landesweiten Versorgung.
    20x6 = 120 UKW-Frequenzen
    Aber nur eine einzige DAB+-Frequenz.

    1. Ergebnis:
    DAB+ ist in diesem konkreten Beispiel 120 Mal so frequenzeffizient wie UKW.

    Nun kommen wir zum Energiebedarf:
    Die eingesetzten UKW-Sender haben üblicherweise eine ERP von 10-100kw, gemittelt 50kW pro Frequenz.
    Die eingesetzten DAB+-Sender haben üblicherweise eine ERP von 1-10kW, gemittelt 5kW pro Standort.

    Gesamt-Sendestärke für DAB+ nach dieser Rechnung: 20x5 = 100kW
    Gesamt-Sendestärke für UKW nach dieser Rechnung: 120x50 = 6000kW

    2. Ergebnis:
    DAB+ ist in diesem konkreten Beispiel 60 Mal so energieeffizient wie UKW.

    Und in diesem Beispiel sind die ganzen unsäglichen UKW-Funzeln, die im Ergebnis das Frequenzband komplett schrotten, nocht einmal mit gerechnet.

    Nennt mir einen einzigen nicht widerlegbaren Grund, aus dem heraus es zwingend wäre, diese riesige Energieverschwendung und diese gigantische Frequenzverschwendung namens UKW auch nur eine einzige Sekunde länger als absolut minimal notwendig weiter zu führen.
     
    Fragensteller und Michael Hauser gefällt das.
  2. pomnitz26

    pomnitz26 Board Ikone

    Registriert seit:
    21. Februar 2009
    Beiträge:
    3.634
    Zustimmungen:
    892
    Punkte für Erfolge:
    123
    Technisches Equipment:
    Multytenne Twin und Antennengemeinschaft am TechniCorder ISIO STC
    TechniSat Digipal DAB+ für DVB-T2 HD
    Diverse DAB+ Radios
    o2 Connect Tarif mit reichlich SIM-Karten
    WDR 2 kann man meines Wissens nach in Berlin / Brandenburg nur über DAB empfangen. In Sachsen-Anhalt kommt er dann mal über DAB, mal über UKW besser. Im Thüringer Wald um Suhl herum wieder nur auf UKW. Ich glaube so schlecht ist das Radio dann nicht. Verrate mir die Frequenz auf deinem Autoradio die überall dort geht. Wenn meines so schlecht ist sollte das ja kein Problem sein.

    Das eigentliche Problem ist ja der Luxus der vollgeknallten UKW Belegung. Während früher der HR oder BR fast überall zu empfangen waren fühlen sich MDR und Private geradezu verpflichtet exakt diese Frequenzen mit Kleinsendern zu versorgen. So wird aus HR 3 und HR 4 MDR Info, aus HR 1, BR 1 und BR 3 kleine Privatsender. Das alles funktioniert punktuell noch ganz gut, beim Fahren eine Katastrophe. Auch fragen tue ich mich warum Frequenzen wie 88,8 des MDR in Weißenfels in Betrieb nimmt wenn kaum 10km weiter der 200km entfernte Berliner 88,8 Stadtsender schon wieder ankommt. Aus Thüringen sendet das selbe Programm dann wieder auf der 88,8 aus Gotha. Haben wir da nicht eine UKW Gleichwelle? Nein das ergibt nur Wellensalat dem kein Gerät gewaschen ist. Hier wäre Abschaltung und aufräumen der Weg zu besseren Empfang.

    Für DAB sehe ich zukünftig die gleiche Entwicklung wie in Bayern.
    Die ÖR senden auf ihrem eigenen Kanal landesweit und stellen einen Kanal mit den lokalen Versionen wie Bayern 1 Franken und Bayern 2 Nord zusammen mit allem was Privat sendet zur Verfügung. So hat jedes kleine Stadtprogramm dann plötzlich 100km Reichweite, mit einer guten Antenne natürlich noch deutlich mehr. Was passiert dann? Programme die sich UKW teilen sind plötzlich mit eigenen Plätzen 24 Stunden auf Sendung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Januar 2018
    Martyn gefällt das.
  3. Martyn

    Martyn Institution

    Registriert seit:
    7. Juni 2005
    Beiträge:
    15.308
    Zustimmungen:
    5.569
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    DVB-S: 5° W / 9° E / 13° E / 19.2° E via Wavefrontier T55
    DVB-T: Hoher Bogen, Ochsenkopf, Cerchov und Plzen-Krasov
    In der Form ist die Rechnung aber sachlich nicht haltbar!

    Erstmal verschweigst du in der Rechnung die Bandbreite eines FM Senders vs. eines DAB(+) Senders. Ein FM Sender belegt aber 0,3 MHz während ein DAB Boquet 2 MHz belegt. Zweitens ist es nicht so das man die FM Frequenzen garnicht mehr verwenden kann, sondern nur in der direkten Nachbarschaft nicht mehr. So kommt man in der Regel mit 5 Frequenzen pro Kette aus, also 30 Frequenzen für den BR insgesamt.

    FM: 30x 0,3 MHz = 9 MHz
    DAB+: 2 MHz

    Das heisst im konkreten Fall ist DAB+ 4,5 mal so frequenzeffizient wie FM. Fairerweise muss man aber sagen das ein DAB+ Multiplex mit 6 Programmen noch nicht voll ist, sondern man mindestens 10 Programme in FM Qualität unterbringt. Damit hat man dann die 7,5 fache Frequenzeffizienz von FM.

    Das Thema energieeffizient ist schon schieriger. Derzeit laufen zwar viele ÖR-Sender als 25-100KW "Bruzzler" aber das ist keine Notwendigkeit sondern eine Gewohnheit um bei den Geräten die in den 50er/60er/70er Jahre üblich waren die Versorgung zu gewährleisten. Mit Geräten jünger als 25 Jahre kommt man mit 5 KW defacto genausoweit. Bestes Beispiel ist hier z.B. die 88.3 mit BR Klassik vom Hohen Bogen oder die 92.5 mit Radio Egrensis vom Dylen. Bei DAB+ schätze ich würde man so 2 KW benötigen um auf die gleiche Reichweite zu kommen. Damit hätte man die 2,5 fache Energieeffizienz von FM.

    Alles in allem ist natürlich DAB+ trotzdem effizienter, weil es der jüngere Standard ist, aber eben nicht in der Grössenordnung, welche die DAB+ Fans proklamieren.
     
  4. robiH

    robiH Foren-Gott

    Registriert seit:
    7. August 2003
    Beiträge:
    11.653
    Zustimmungen:
    1.728
    Punkte für Erfolge:
    163
    Einverstanden. Aber selbst dein rechenergebnis macht UKW unhaltbar.
     
  5. Gast 209735

    Gast 209735 Guest

    Mir ist aufgefallen, dass bei UKW die Tonqualität besser ist als über DAB+. Bei DAB+ und im Livestream hört man die Artefakte der niedrigen Bitrate. Vorraussetzung ist natürlich ein rauschfreier Stereo-Empfang, der dank den starken Sendeleistungen aus Leipzig die wichtigsten Programme sehr gut abstrahlt. Bei den ARD-Radios über ASTRA kann man nicht meckern, die sollen so lange wie möglich noch senden. Auch die Latenz ist bei UKW und digital ein riesiger Unterschied: Man bekommt den Ton bei UKW quasi in Echtzeit aus dem Studio, während alle anderen Wege DAB+, Satellit, DVB-C bei Reencoding, Livestream (nach Dauer sortiert) eine Verzögerung haben. Mit UKW kann ich hier im Raum Halle NDR 2, hr3, Antenne Thüringen, Hitradio RTL und Radio Leipzig empfangen - über DAB+ nur den MDR-Mux für Sachsen-Anhalt, den Bundesmux und private, aber eben kein Hitradio RTL... Da die erst gar nicht über DAB+ senden.
     
    DrHolzmichl gefällt das.
  6. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    21.187
    Zustimmungen:
    4.929
    Punkte für Erfolge:
    213
    Sorry aber das ist nicht ganz richtig.
    DAB ist noch deutlich energieeffizienter wenn man sich mal die Versorgungsfläche bezogen auf die Sendeleistung anschaut.
    Bei UKW muss man bedenken dass die angegebene Sendeleistung pro Hörfunkprogramm gilt, bei DAB jedoch für den gesamten Multiplex.
    Wenn über UKW jetzt 5 Hörfunkprogramme mit je 5 kW ausgestrahlt werden, dann sind das insgesamt 25 kW.

    An die Berechung weiterer konkreter Zahlenwerte wage ich mich derzeit nicht heran. Aber ein DAB-Radio kann noch ein Empfangssignal auswerten u. störungsfrei hörbar machen bei dem mit einem UKW-Radio gewiss kein Hörgenuss mehr möglich wäre.

    Ich kann allerdings soviel sagen dass eine Verbreitung eines Hörfunkprogramms über UKW eigentlich nur dann sinnvoll ist solange ein angestrebtes Versorgungsgebiet mit einem einzigen Sendestandort versorgt werden kann
    oder wenn die Sendestandorte soweit auseinander liegen dass sich diese nicht gegenseitig stören können.
    Ansonsten ist Hörfunk über UKW vollkommen ineffizient was die Nutzung von Funkfrequenzen betrifft.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Januar 2018
  7. -wolf-

    -wolf- Foren-Gott

    Registriert seit:
    6. April 2009
    Beiträge:
    11.475
    Zustimmungen:
    5.793
    Punkte für Erfolge:
    273
    Und die Ungarn haben zum 1.12. den komplett mit neuer Sendetechnik ausgestatteten MW Sender Solt wieder in Betrieb genommen. Andere Länder andere Prioritäten ;)
     
    Martyn gefällt das.
  8. Martyn

    Martyn Institution

    Registriert seit:
    7. Juni 2005
    Beiträge:
    15.308
    Zustimmungen:
    5.569
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    DVB-S: 5° W / 9° E / 13° E / 19.2° E via Wavefrontier T55
    DVB-T: Hoher Bogen, Ochsenkopf, Cerchov und Plzen-Krasov
    Da hast du jetzt auch wieder recht.
     
  9. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.718
    Zustimmungen:
    8.594
    Punkte für Erfolge:
    273
    Ich muss mal reingrätschen, denn bei der Energieeffizienz ist nicht die Sendeleistung, sondern die Leitungsaufnahme des Senders interessant. UKW nutzt FM, also ein Einträgerverfahren, weswegen die Sendestufen im Sättigungsbetrieb und damit mit hohem Wirkungsgrad gefahren werden können. Es treten nur Harmonische auf, welche aber weggefiltert werden können.
    DAB nutzt mit COFDM ein Vielträgerverfahren, weswegen Intermodulationsprodukte auftreten können und das Signal einen hohen Crestfaktor hat. Die Sendestufen müssel also im linearen Bereich und mit Backoff gefahren werden, was auch trotz Tricks wie Dothery-Konzept einen deutlich niedrigeren Wirkungsgrad als bei FM-Sendestufen bedeutet.
     
    TV_WW und salvator24 gefällt das.
  10. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    21.187
    Zustimmungen:
    4.929
    Punkte für Erfolge:
    213
    Das stimmt schon, Klaus, dass die Sendeverstärker bei DAB einen niedrigeren Wirkungsgrad im Vergleich zu einer FM-Endstufe erreichen. HF-Verstärker mit der Doherty-Arbeitsweise sind mittlerweile allerdings verbreitet, zumindest ab 1 kW HF-Ausgangsleistung aufwärts.
    Insgesamt ist DAB (gegenüber FM) für die Verbreitung von Hörfunkprogrammen aufgrund des Multiplexbetriebes und nutzbaren SFN-Empfangsgewinns aber dennoch energieeffizienter.